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Djuki i Norge II: Die Reise nach Utgard
Djuki i Norge II: Die Reise nach Utgard
Djuki i Norge II: Die Reise nach Utgard
eBook126 Seiten1 Stunde

Djuki i Norge II: Die Reise nach Utgard

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Über dieses E-Book

Nach dem Djuki, Tim und Ole die Trolle in Midgardsdalen kennengelernt haben, werden sie in die Geheimnisse des Endre Plass eingeweiht. Sie erfahren, dass der Endre Plass nicht mehr richtig funktioniert und dringend repariert werden muss. Von den Trollen um Hilfe gefragt, begeben sich Djuki, Tim und Ole zusammen mit Ordal, dem Bergtroll, auf die abenteuerliche Reise in das Land der Trolle...
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum29. Nov. 2016
ISBN9783734579172
Djuki i Norge II: Die Reise nach Utgard

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    Buchvorschau

    Djuki i Norge II - Michael Pommer

    Große Zweifel

    Der Morgen danach. Die Feier war zu Ende. Das deutsche Bier war alle. Alle schliefen noch. Rudolf war schon früh wach und dachte über die vergangenen Tage nach. Allerdings wusste er nicht, wo er anfangen sollte. Er versuchte verzweifelt seine Gedanken zu sortieren. Er schaute dabei seine Frau an, die tief entspannt und friedlich neben ihm wie ein Engel schlief. Ilse war ihm nah und doch schien sie ihm fremd zu sein.

    Er wollte allein sein. In Ruhe über alles nachdenken. Also stand er auf, zog sich leise an und zog unbemerkt von allen die Tür hinter sich zu. Rudolf überquerte den Campingplatz und ging in den Wald.

    Er war durcheinander und musste beim Wandern an das ganze wirre Zeug denken, was er gehört und gesehen hatte. Rudolf, der Projektmanager, der sonst immer nur in festen Regeln und Prozessen dachte, der so rational und effizient in seinem Handeln war, er sollte nun an Märchen, Mythen, Trolle und sprechende Elche glauben. Das Wetter in den vergangenen Tagen hatte ihn auch sehr nachdenklich gemacht. Erst Sturm, dann dichtester Nebel und jetzt wieder herrlicher Sonnenschein. Alles sah wie konstruiert aus. Zu guter Letzt quälte ihn das äußerst merkwürdige Verhalten seiner Frau, die mehr zu wissen schien, als sie ihm sagen wollte.

    Rudolf fühlte sich unsicher und gekränkt! Was hatte ihm seine Frau verheimlicht? Kannte er seine Frau wirklich? Wer war sie? Sie sagte immer, dass sie norwegische Verwandtschaft habe. Aber noch nie hatte er auch nur einen Verwandten kennengelernt. Ilse sollte auch eine Zeit lang in Norwegen gelebt haben. Aber wo, wann und wie lange, das wusste er nicht.

    Langsam begann Rudolf wütend zu werden. Alle wussten anscheinend mehr als er. Für ihn als erfahrener Manager ein kaum zu ertragender Zustand.

    Mittlerweile saß er auf einem Felsen, der am Wegesrand in der Nähe des Baches stand, wo er seine Kinder gefunden hatte. Er atmete mehrmals tief durch und begann dann ein weiteres Mal, die Ereignisse zu sortieren und versuchte für alles eine logische Erklärung zu finden.

    Einige Zeit blieb er dort und führte mit sich Selbstgespräche, als Jorge, der Elch, aus dem Gebüsch trottete und ganz in Gedanken auf Rudolf zulief. Kurz vor ihm blieb der Elch erschrocken stehen. Rudolf schaute das Tier ganz verdutzt an und sagte mit dem Finger auf das Tier zeigend:

    „Du bist doch der Elch, den Djuki vor einigen Tagen hier unten am Fluss kennengelernt hatte? Stimmt‘s?

    Du bist es, richtig?"

    Jorge grinste kurz, drehte sich um und lief weg, so schnell er konnte. Rudolf sprang auf, rannte hinterher und rief:

    „Bleib doch stehen! Halt! Ich tue dir nichts!"

    Aber Jorge war schon im Gebüsch verschwunden. Rudolf stoppte, blieb schweratmend nach dem kurzen Spurt stehen und schaute zu den noch immer wackelnden Büschen und Zweigen, in denen Jorge verschwunden war.

    Nach einer kurzen Zeit fasste er sich an den Kopf und grollte kopfschüttelnd los:

    „Es reicht! Jetzt rede ich auch schon mit diesem Elch und blöde angegrinst hat mich das Viech auch noch! So ein Quatsch!"

    Als Rudolf sich umdrehte und wieder zu seinem Felsen zurückgehen wollte, erschrak er sich fast zu Tode. Direkt hinter ihm, nicht mal einen Meter von ihm entfernt, stand eine zierliche, ältere Dame mit silbergrauen, lockigen Haaren, die ihn freundlich anlächelte.

    Rudolf schrie vor Schreck, wankte zwei, drei Schritte zurück und sagte dann völlig atemlos:

    „Oh, Gott! Haben Sie mich aber erschreckt!"

    Er setzte sich auf einen anderen Felsen und versuchte sich vom Schreck zu erholen. Die Frau setzte sich neben ihm auf den Stein und sagte:

    „Hi. Mein Name ist Edegard, Edegard fra Albdalen."

    „Pommer, Rudolf Pommer", stotterte Rudolf, der sich langsam wieder erholte.

    „Edegard, hast du eben auch diesen Elch gesehen? Der kam plötzlich auf mich zugelaufen und stand dann direkt vor mir. Unglaublich, oder? Das glaubt mir doch kein Mensch!"

    Edegard schaute ihn mit einem beruhigenden Blick an und sagte:

    „Rudolf, du siehst so verstört aus. Was ist denn los mit dir?"

    Und Rudolf fing an zu reden. Mit Tränen in den Augen. Er, der sich immer genau überlegte, was er sagte, redete jetzt wirr wie ein Wasserfall. Er berichtete der ihm fremden Frau alles, was er in den letzten Tagen erlebt hatte. Rudolf redete auch über seine Kinder, über Djuki und über seine große Angst, seine Frau zu verlieren, die ihm so fremd geworden war.

    Nach einer Weile nahm Edegard den verzweifelten Mann in den Arm und sagte:

    „Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die kann man nicht erklären. Sie sind einfach da. Akzeptiere sie und lebe mit ihnen!

    Deine Frau, deine Kinder und dein lieber Hund! Sie sind doch für dich das Liebste und Wertvollste, was du auf der Welt hast, oder?"

    Rudolf nickte wortlos.

    „Also, dann unterstütze sie in allem, was sie getan haben und noch tun werden. Ich weiß, du wirst alles für sie tun, weil du sie liebst!"

    Wieder gab es ein zustimmendes Nicken von Rudolf und Edegard fuhr fort:

    „Wenn du etwas entspannter wirst und künftig einige unerklärliche Dinge einfach akzeptierst, dann wird sich alles zum Guten wenden. Du wirst sehen."

    „Künftig?", fragte Rudolf. Edegard antwortete lächelnd:

    „Sei unbesorgt. Alles wird gut. So, nun gehe wieder zu deiner Familie. Sie braucht dich jetzt."

    Rudolf stand auf, machte sich auf den Weg. Ohne Abschied, wie in Trance.

    Nach ein paar Schritten blieb er stehen, drehte sich um und wollte sich für die wohltuenden Worte bedanken, aber Edegard war spurlos verschwunden. So wie sie aus dem Nichts gekommen war, so verschwand sie auch wieder. Trotzdem rief er laut über die Lichtung:

    „Vielen Dank. Du hast mir sehr geholfen!"

    Aus der Ferne ertönte eine Stimme:

    „Vergiss nicht! Es werden Dinge geschehen, die anscheinend nicht erklärbar sind. Verschließe dich nicht davor! Sei offen für das Unglaubliche!"

    Dann hörte Rudolf, wie im Dickicht ein großes Tier davongaloppierte.

    Unter Verdacht

    Rudolf ging wieder zum Campingplatz zurück. Er fühlte sich leicht und beschwingt. Alle Zweifel waren für ihn zwar nicht restlos ausgeräumt, aber er hatte jetzt für sich beschlossen, zunächst nicht mehr darüber nachzudenken. Er wollte die kommenden Tage abwarten, was noch alles, wie Edegard es ihm angekündigt hatte, passieren würde.

    Er machte sich auch keine Gedanken darüber, dass er mit Edegard das Gespräch auf Deutsch geführt hatte. Das war zwar nicht ungewöhnlich, weil sehr viele Norweger ein sehr gutes Deutsch sprechen, aber so akzentfrei hatte er es noch nie gehört.

    Als Rudolf den Campingplatz erreichte, sah er von Weitem schon, wie Rune, der Polizeichef von Rosendal, sich mit Ilse und den Kindern unterhielt. Der über zwei Meter große Hüne saß dabei mit seinem Gesäß auf dem Tisch und stützte sein rechtes Bein auf der dazugehörenden Sitzbank ab. Die drei standen vor ihm und schienen trotz seiner bohrenden Fragen wenig zu antworten. Ilse gestikulierte heftig mit den Armen, während die Kinder nur mit gesenktem Kopf vor ihm standen.

    Djuki lag auf dem Rasen seitlich vor ihnen und schien vor sich hin zu dösen. Er bemerkte den Rückkehrer als erster und lief bellend vor Freude zu ihm.

    Rudolf begrüßte Rune mit den norwegischen Worten:

    „Hei Rune, er du ok?"

    „Jo, tusen takk, mir geht es sehr gut", antwortete der mit ruhiger und gelassener Stimme.

    „Was machst du hier um diese Zeit?", wollte Rudolf wissen.

    „Ich arbeite!", antwortete der Polizeichef, wobei sich seine Miene verfinsterte.

    „Ich versuche auf Fragen Antworten zu bekommen. Auf Fragen, für die es eigentlich keine Antworten gibt."

    „Wenn du glaubst, dass es auf Fragen keine Antworten gibt, warum stellst du dann diese Fragen?, erwiderte Rudolf. „Und was hat meine Familie mit dem Ganzen zu tun?

    Rune stand auf, ging auf Rudolf zu, sodass sie sich dicht gegenüberstanden. Er schaute mit ernster Miene auf den kleineren Familienvater runter und sagte mit energischer Stimme:

    „Ich bin kein Ingenieur, so wie du. Ich habe nicht studiert und habe auch keinen guten Schulabschluss. Aber ich kann riechen, wenn etwas stinkt!

    Da deine Familie meine Fragen nicht beantworten möchte, will ich dich fragen:

    Woher kommen die Armbänder, die deine Kinder und der Hund tragen?

    Das komische Wetter der vergangenen Tage. Hast du dafür eine Erklärung?

    Das Verschwinden und das plötzliche Widerauftauchen deiner Kinder?

    Die fantastische Geschichte über Midgardsdalen, Trolle und diesen Endre Plass – und das mitten unter

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