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Der Sagen-Code: Per Scan in eine andere Welt
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Der Sagen-Code: Per Scan in eine andere Welt
eBook221 Seiten2 Stunden

Der Sagen-Code: Per Scan in eine andere Welt

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Über dieses E-Book

Zu ihrem 13. Geburtstag bekommt Anne eine ganz besondere Spiele-App mit äußerst ungewöhnlichen Gadgets geschenkt. Sie weiß jedoch nicht, dass sie längst ein Teil des vermeintlichen Spiels ist, das sie in ein magisches Abenteuer entführt - ein gefährliches Abenteuer, in dem Anne nicht nur eine Welt vor einem schrecklichen Fürchtefürsten retten muss, sondern auch ihre wahre Bestimmung findet.

Der erste Band eines mehrteiligen Mitmach-Fantasyromans ist für all diejenigen, die keine Angst vor moderner Technik haben und die schon immer mal einem Mummel, einem Schrecksel oder anderen fantastischen Sagenwesen begegnen wollten.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum11. Okt. 2021
ISBN9783347395961
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    Buchvorschau

    Der Sagen-Code - Beate Hackenberg

    1. Kapitel: Eine ganz „normale" Familie?

    »Das ist nicht wahr!«

    »Doch ist es! Du nimmst dir immer ungefragt meine Sachen!«

    »Gar nicht! Du lügst!«

    »MAAAAAAAMA, Anne hat sich mein Tablet genommen!«

    »MUUUUUM! Sophie ist dement! Ich habe sie gefragt!«

    »Anne, du machst mich echt wahnsinnig!«

    »Das muss ich gar nicht! Du bist eh schon durchgeknallt!«

    »MAAAAAMAAA, jetzt hat sie mich auch noch beleidigt!«

    Wer kennt diese kleinen, alltäglichen, hitzigen Wortgefechte unter Geschwistern nicht! Es wird wegen jeder Kleinigkeit diskutiert, gestritten und geschmollt. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass gerade bei Schwestern, dies zu den täglichen, fast schon unverzichtbaren Ritualen gehört. Wobei die Älteren besonders oft unter diesen, ihrer Meinung nach, sinnfreien Diskussionen leiden und sie häufig kurz vor einem gefühlten Nervenzusammenbruch stehen, da sie an den nahezu grenzenlosen Frechheiten ihrer jüngeren Geschwister verzweifeln!

    So auch bei der achtzehnjährigen Sophie und ihrer fünf Jahre jüngeren Schwester Anne. Die beiden lebten mit ihren Großeltern Karl und Adele Gutso sowie ihrer Mutter Nicole, dem Hund Frodo, der alten Katzendame Frida und dem Steinkauz Franz im Tannenschachweg 29 in Waldbachtal.

    Unter dieser Adresse fand sich ein fußballfeldgroßes Anwesen, auf welchem das recht auffällige Haus der Familie stand, das den einen oder anderen immer wieder mal dazu brachte, einen neugierigen Blick darauf zu werfen. Warum es auffiel?

    Nun ja, wer lebte schon in einem Haus, welches etwa zwei Meter über der Erdoberfläche auf Baumstämmen stand!? Es war ein modernes Baumhaus, welches aus wetterbeständiger Douglasie, massivem Sandstein, bruchsicherem Glas und tannenzweigförmigen Solarzellen bestand und in das man über eine ein- und ausfahrbare Treppe gelangte. Unterhalb des Gebäudes lag eine Garage, die wie eine Höhle aussah, so eine Art „Batcave, nur ohne „Batmobil. Soweit die architektonischen Gegebenheiten.

    Es war ein Tag wie jeder andere Tag, so schien es zumindest auf den ersten Blick. Die gewohnten Streitereien, die übliche genervte Mutter, die wie so oft keine Zeit hatte und mit einem Thermobecher Kaffee in der einen Hand und dem Smartphone in der anderen Hand, hektisch zur Haustüre hinausrannte, um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen.

    »Sophie, du bist die Ältere! Nimm etwas Rücksicht auf deine kleine Schwester! Das Frühstück steht in der Küche! Ich habe euch lieb! Ich muss jetzt los, bis heute Abend!«

    Mit dieser Ansage an ihre älteste Tochter war Nicole, die Mutter der beiden, auch schon zur Tür draußen und man hörte nur noch, die von einer hohen PS-Zahl angetriebenen Autoreifen, die ungebremst das Gelände verließen.

    »Wieso muss immer ich Rücksicht nehmen?«, meckerte Sophie, während Anne weiterhin, ganz selbstverständlich, mit dem Tablet ihrer Schwester in ihrem Zimmer spielte und ihr triumphierend zuträllerte: »Du hast es gehört, nimm auf deine kleine Schwester Rücksicht!«

    Noch bevor Sophie der Kragen platzte, sich ihre Gesichtsfarbe von einem leichten Rosa in ein knalliges Rot verwandelte und sie auf diese Provokation antworten konnte, hatte Anne ihr bereits die Tür vor der Nase zugeknallt.

    »Das geht zu weit!«, brüllte Sophie ihrer kleinen Schwester hinterher und stampfte wütend die Treppe hinunter, wo ihre Großmutter gerade dabei war, die Spülmaschine einzuräumen.

    »Hast du das gehört? Ich soll mal wieder vernünftig sein und Rücksicht nehmen. Wer nimmt denn Rücksicht auf mich? Seit Wochen sitze ich jetzt schon zu Hause und muss mich per Fernunterricht auf das Abi vorbereiten. Aber davon ist ja keine Rede, weil ich so klug und vernünftig bin!«, beschwerte sich Sophie bei ihrer Großmutter.

    »Sophie, du weißt doch, wie anstrengend und belastend diese Zeit für uns alle ist, auch für deine Mutter. Als Chefärztin trägt sie eine Menge Verantwortung und diese mutierten Corona-Varianten stellen sie vor große Herausforderungen«, versuchte Adele ihr die Situation zu erklären und streichelte ihr versöhnlich über die Wange.

    »Ach, Oma, seit diesem blöden Virus nimmt sie sich überhaupt keine Zeit mehr für mich! Und seit Paps und sie geschieden sind und er in Amerika lebt, meldet der sich nur noch zu Geburtstagen, zu Weihnachten oder zu Ostern. Kein Mensch interessiert sich für mich, und meine Sorgen«, antwortete Sophie fast schon ein wenig resignierend.

    »Doch, meine Kleine, wir interessieren uns alle sehr für dich und lieben dich und deine Schwester über alles!«, versicherte ihr Adele und nahm sie tröstend in ihre Arme. Bevor Karl, Sophies und Annes Großvater zur Küchentür hereinspazierte und die augenblickliche Situation mit dem Satz kommentierte: »Oje, ist es mal wieder an der Zeit …«

    Adele verdrehte gegenüber ihrem Mann die Augen, gab ihm einen leichten Tritt gegen sein Schienbein und wies ihn zurecht: »Karl, auch wenn du ein Mann bist, aber etwas mehr Taktgefühl würde dir gut stehen!«

    Adele und Karl gehörte das Anwesen, auf dem Sophie und Anne mit ihrer Mutter seit der Scheidung ihrer Eltern lebten. Karl war bis zu seiner Rente Geschäftsführer eines großen Architekturbüros gewesen und Adele unterrichtete bis vor einigen Jahren als Lehrerin an einer Grundschule. Jetzt kümmerten sie sich als frisch gebackene Vollzeit-Landwirte um das Grundstück mit den dazugehörigen Streuobstwiesen, dem angrenzenden Waldstück sowie um die elf Hühner, die vier schottischen Hochlandrinder und die zwei Esel.

    »Du hast recht! Es tut mir leid, Sophie! Komm mal mit, ich muss dir etwas zeigen!«, antwortete Karl mit einem schlechten Gewissen. Dann schnappte er sich seine Enkelin und ging mit ihr zum Stall, in dem sich die Tiere noch genüsslich ihr Frühstück schmecken ließen. Doch Augenblick mal, hinter Mathilda, dem ältesten Rind, bewegte sich etwas! Sophie schaute noch mal ganz genau hin. Und tatsächlich, hinter den kräftigen zotteligen Beinen von Mathilda blickte mit großen schwarzen Kulleraugen ein kleiner Wuschelkopf frech und neugierig hervor.

    »Ohhhhh, der ist ja megasüß! Darf ich ihn bitte streicheln?«, fragte Sophie ihren Großvater und war von der ersten Sekunde an, in das kleine Kälbchen verliebt. »Aber sicher! Nur sei etwas vorsichtig, der Kleine hat erst vor wenigen Stunden das Licht der Welt erblickt! Außerdem hat Mathilda auch ein wachsames Auge auf ihn. Du weißt ja, die Mutterinstinkte«, wies Karl seine Enkelin liebevoll zurecht und beobachtete mit einem Lächeln die zärtliche Annäherung zwischen seiner Enkelin und dem unbeholfenen Tier.

    2. Kapitel: Die magische App – mehr als nur ein Spiel?

    »Fällt dir ein Name für das kleine Zotteltier ein?«, fragte Karl. Sophie musste nicht lange überlegen! Während sie dem Kälbchen hingebungsvoll über den Kopf streichelte, flüsterte sie ihm leise zu: »Dich nenne ich Fridolin!«

    »VIER GEWINNT!«, konnte Karl nicht länger an sich halten und er musste laut lachen. »Was meinst du damit?«, fragte Sophie und sah ihren Großvater irritiert an.

    »Na ja, jetzt haben wir einen Hund namens Frodo, eine Katze, die auf den Namen Frida hört und Franz, unseren Kauz, den wir im vergangenen Sommer auf der Wiese gefunden haben.«

    »Namen, mit dem Buchstaben „F klingen doch sympathisch!«, fand Sophie und beide mussten über diese neu gewonnene Erkenntnis herzlich lachen. Am liebsten hätte Sophie den ganzen Tag bei Fridolin verbracht, der sich noch ziemlich flapsig durch den Stall bewegte und die Nähe zu seiner Mutter suchte. Aber die Pflicht rief und so ging sie schweren Herzens zurück ins Haus, damit sie pünktlich, um 10:25 Uhr, an der Videokonferenz im Fach Deutsch teilnehmen konnte. Doch kaum war sie in ihrem Zimmer und schaltete ihr Notebook ein, um das Programm für die Videokonferenz aufzurufen, polterte Anne herein. Vergnügt hüpfte sie auf ihr Bett und hielt Sophie ihre neuen Gadgets, die sie gestern zum Geburtstag bekommen hatte und die zu der App „Der Sagen-Code gehörten, unter die Nase.

    Das Game-Equipment bestand aus einem sogenannten „Magic Screen und einer „Magic Cap. Der „Magic Screen, war ein elastischer, transparenter Gummibandstreifen, den man über den Kopf zog und mit dessen Hilfe sich beispielsweise Codes einscannen oder Dinge dreidimensional projizieren ließen. Die „Magic Cap, eine fingerhutförmige Überziehkappe für den Zeigefinger, konnte man unter anderem als Laserwaffe einsetzen oder zur Bearbeitung verschiedener Aufgaben nutzen.

    Da Sophies Gedanken allerdings gerade beim Fernlernunterricht waren, bekam sie von diesen digitalen Spielereien nicht viel mit. Stattdessen brummte sie Anne nur ziemlich genervt an: »Anne, was willst du schon wieder? Du siehst doch, dass ich lernen muss und keine Zeit für so einen Firlefanz habe! Außerdem hast du auch genügend für die Schule zu tun! Und kennst du die Bedeutung von Anklopfen? Wo ist eigentlich mein Tablet? Und … ach egal, geh’ jetzt einfach!«

    »Ich lass dich gleich in Ruhe, versprochen, aber du musst mir die App auf mein Handy downloaden! Du weißt, dass Mama es mir nicht erlaubt hat, etwas herunterzuladen!«, erinnerte Anne ihre ältere Schwester, unbeeindruckt von deren Fernlernunterricht. Doch Sophie, mehr und mehr in Gedanken versunken, schob sie unsanft zur Tür hinaus und antwortete ihr in aller Kürze: »Komm in einer halben Stunde noch einmal! Es geht jetzt wirklich nicht!«

    Währenddessen war bereits die vertraute Stimme ihrer Deutschlehrerin Frau Bergamo aus dem Notebook zu hören, die per Videoschalte ihre Klasse begrüßte: »Guten Morgen, ihr Lieben! Wie geht es euch heute? Ich sehe schon, fast alle sind anwesend. Prima! Jetzt fehlen nur noch Sophie und Benjamin. Geben wir ihnen noch ein paar Minuten Zeit. Wie sieht es aus, seid ihr gut mit den Hausaufgaben zurechtgekommen oder gab es Probleme?« Schnell warf sich Sophie ihren „Konferenzpulli" über, schaltete ihr Mikro und ihre Webcam ein, um mit einem abgehetzten: »Guten Morgen Frau Bergamo! Entschuldigen Sie die Verspätung!«, ihre Lehrerin zu begrüßen.

    »Hey Sophie, hast wohl verschlafen!«, hörte man unterdessen eine schadenfrohe Stimme, die zu ihrem nervigen Mitschüler Tim gehörte. Da sie sowieso gerade leicht gereizt war, konterte sie diesen dummen Spruch schlagfertig: »Tim, schließe von dir nicht immer auf andere!«, und erhielt darauf von ihren Mitschülern zustimmende Kommentare und zwinkernde Smileys.

    Während Sophie an ihrem digitalen Deutschunterricht teilnahm, war Anne beleidigt auf ihr Zimmer zurückgekehrt und beschwerte sich bei ihrer Katze Frida über die ungerechte Behandlung ihrer egoistischen Schwester. Die in die Jahre gekommene Katzendame, die schläfrig auf der Bettdecke lag, sah sie nur mit einem sehr gelangweilten Blick an, streckte sich genüsslich aus und beschloss, nach einigen Drehungen auf der Decke, weiterzuschlafen. »Toll, dass dich das so interessiert!«, blaffte sie ihre Katze vorwurfsvoll an.

    »Aber ich brauche Sophie nicht! Ich kann das Programm auch allein downloaden!«, schimpfte sie und lud sich die App, trotz des Verbots ihrer Mutter, herunter. Sie konnte nicht anders, da sie von dem Symbol, mit seinem grünen, geschwungenen Pfeil und den sechs schwarzen Strichen, die wie Tannen aussahen sowie dem blauen, sichelförmigen Halbkreis, geradezu magisch angezogen wurde. Anne war gerade im Begriff die App zu starten, als es plötzlich an ihrer Tür klopfte und ihre Großmutter das Zimmer betrat.

    »Wie kommst du mit den Hausaufgaben zurecht? Deine Mutter hat von deiner Klassenlehrerin die Rückmeldung erhalten, dass du deine Aufgaben nicht abgibst und hat mich gebeten, dich bei der Erledigung der Arbeitsaufträge zu unterstützen! Also, wie sieht es aus?«

    Anne gab einen tiefen, unüberhörbaren Seufzer von sich und klärte ihre Großmutter darüber auf, dass sie alles bestens im Griff hatte. Da diese aber selbst Lehrerin gewesen war und ihre Enkelin nur zu gut kannte, gab sie sich mit dieser „dahergesagten" Antwort nicht zufrieden und bestand darauf, dass sie ihr alle bisherigen Arbeiten zeigte.

    Tja, das war es dann wohl! Anne fühlte sich auf frischer Tat ertappt. Nachdem sie schon sämtliche Ausreden, wie zum Beispiel: „der Hund hat die Arbeitsblätter im Garten vergraben, Frida hat die Blätter mit ihren scharfen Krallen zerfetzt bis hin zu Franz hat damit ein Nest gebaut", erfolgreich benutzt hatte, fiel ihr jetzt beim besten Willen kein weiterer Vorwand mehr ein. So schleppte sie sich stöhnend an ihren Schreibtisch, startete den PC, loggte sich auf der Lernplattform ihrer Schule ein und druckte die anstehenden

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