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Zeit - Gedächtnis & Präsenz im Vergessen: Thermische Regulierung & Verstärkung im Vakuum
Zeit - Gedächtnis & Präsenz im Vergessen: Thermische Regulierung & Verstärkung im Vakuum
Zeit - Gedächtnis & Präsenz im Vergessen: Thermische Regulierung & Verstärkung im Vakuum
eBook315 Seiten3 Stunden

Zeit - Gedächtnis & Präsenz im Vergessen: Thermische Regulierung & Verstärkung im Vakuum

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Über dieses E-Book

- Zur Sache mit der ZEIT:
ZEIT ist die Selbstregulierung einer Information, die sich in diskreten Wellen ringförmig auf der Oberfläche des Vakuums ausbreitet und Unterschied erzeugt. Ihre ringförmige Ausbreitung führt hierbei zu stationären Überlagerungen ihrer Wellen und folglich Strömungen, die sich mittels Krümmung als Materie verknüpfen.
Ein Vergleich aus der Hydrodynamik:
eine schwere Fluidschicht kann einer leichten Fluidschicht als Erhöhung dienen, aus der wellenförmige Ablagerungen (sogenannte Rippel) entstehen, die sich u. U. zu Clustern verbinden.
Krümmung (Gravitation) ist letztlich nichts anderes als die strukturelle Überlagerung verknüpfter und unverknüpfter Wellen sowie deren Strömungen.
Noch einfacher, Gravitation ist für Zeit eine Möglichkeit von Gedächtnis.
Dass sich die Information von Zeit am Rand von Strömungen festsetzen, dort wiederholen und vervielfältigen kann, liegt einzig an der Möglichkeit ihrer Krümmung.
Gravitation sei daher ein entropischer Morphismus von Zeit, der solange Präsenz und somit die zeitliche Entwicklung von Information erlaubt, bis das Vergessen die strukturelle Überlagerung zwischen Gedächtnis und Präsenz (verknüpften und unverknüpften Wellen) zerreißt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum24. Aug. 2021
ISBN9783347119611
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    Buchvorschau

    Zeit - Gedächtnis & Präsenz im Vergessen - Simon Wolf

    I. Das Weltganze

    a) Die temporale Grundstruktur

    Womit haben wir es bei Natur eigentlich zu tun? Der Kosmos ist ein Gebilde, dessen Strukturbildung und Ausbreitung im Vakuum durch temporalen Verlauf (Weltalter) zunimmt. Diese Zunahme ist hier bereits zu verstehen als das Zusammenwirken von Strukturbildung und Ausbreitung.

    Eine einheitlichen Darstellung von Natur erfordert aus menschlicher Sicht somit weniger die Beachtung ihrer attributivvordergründigen und extrinsischen Inhalte (Physik), als ihrer diffus-hintergründigen und intrinsischen Steuerung: Zeit.

    Energie ist ein stetig fließender und zeitloser Informationsstrom. Und erst in Kombination mit Zeit entsteht ein diskretes Quantum an Wirkung (Energie mal Zeit), das Energie bzw. Information eine selbstorganisierte Verarbeitung ermöglicht.

    (Das Verhalten von Natur basiert auf der Idee der Zweckmäßigkeit. Diese Zweckmäßigkeit beschreibt einen komplementären Selbstzweck - Struktur und Ausbreitung. Die Ursache von allem, was an der Oberfläche des Vakuums geschieht, so der Ausgangspunkt unserer Behauptung und Naturbetrachtungen, ist der Selbstzweck von Wirkung: Energie mal Zeit.)

    Natur ist Selbstkommunikation ‚in Zeit‘. Ihre Sprache besteht in zeitgequantelten Signalen, die sich durch temporale Anwendung optimieren. Die Optimierung dieser temporalen Anwendung findet statt durch strukturelle Variation: Ereignis.

    Die Reflexion von Natur benötigt stets die Gestaltperspektive des Beobachters. Da jede spezifische Gestaltperspektive zur Reflexion formaler Kontexte aber zwangsläufig die Symmetrie spezifischer Informationsaspekten einbeziehen muss, ist zugleich die subjektive Deutung jeder Beobachtung unvermeidlich. (Der Mensch besitzt keine totale Perspektive, wie die Natur sie verkörpert. Ob der Mensch will oder nicht, er ist immer Bestandteil dessen, was er reflektiert. Seine Wahrnehmung, seine Werkzeuge und Messinstrumente lassen sich idealisieren, aber sie stehen nie außerhalb eines Weltganzen, das ihn und seine Instrumente umgibt.)

    Selbst mathematische Erkenntnis, die den Beobachter relativiert, ist semantisch abhängig von Informationsaspekten ‚in Zeit‘. Aus menschlicher Gestaltperspektive lässt sich Natur hier vorerst zurückführen auf zwei Entitäten:

    a) Zeit (Methode zur Darstellung; Iterator¹ der Attribute); pragmatische Information: formale Irreversibilität durch bestehende Dokumente.

    b) Ereignis (Bedingung zur Optimierung der Darstellungsmethode; Iteration der Attribute), Möglichkeit pragmatischer Information: formale Reversibilität durch Potentiale.

    Das Weltganze ist hier der Prozess einer temporal-formalen Entwicklung, in der Information mittels Ereignis eine rekursive Schleife bildet und temporal-formale Bedingungen durchläuft. Die temporalen Abläufe von Information sind nun die permanente Wiederholung statistischer Wahrscheinlichkeiten und deren Verteilungen, wobei Wiederholung das Lernen aus Vergangenheit, also Erfahrung einbezieht.

    Wir sehen hier bereits wie sich Zeit als Darstellungsmethode (Iterator), Information als Bedingung zur Optimierung der Darstellungsmethode (Iteration) positionieren.

    Da die Zeit- und Informationsrichtung übereinstimmen, liegt die Vermutung nahe, dass Information ein integraler Bestandteil von Zeit ist. Zeit sei hiermit die primäre Entität, auf die Natur baut. Sie sei die Vorschrift physischer Strukturbildung und somit Grundlage jeder physischen Dimension. Die geometrische Anordnung (Dimensionierung) von Ereignissen, die mittels Elementarteilchen stattfindet, besteht wiederum aus Attributen dieser Entität. Was wir an einem Ereignis beobachten und messen, seine physikalischen Größen, Kräfte oder Konstanten nennen, sind allesamt nur Attribute einer Dimensionierung bzw. Normierung, die in der Zeitstruktur selbst begründet sind. Da sämtliche Signale der Natur in ‚dieser Welt’ zeitgequantelt sind, gilt dies auch für jede physische Struktur, die mittels Signalen aktiviert, temporär installiert und transformiert wird. Zeit und Ereignis sind ein geschlossener Informationsstrom, in dem Information ebenso Signale geniert, wie Signale selbst nformation vorstellen und optimieren. Das Hauptargument für die Sonderrolle von Zeit, besteht allein in der verifizierbaren Optimierung informativer Adaption, der Effektivität und Effizienz von Gestalt. Evolution fällt nicht vom Himmel. Sie ist ein Zeitprozess, wobei Ereignisse und Ereignisfolgen die Wirksamkeit temporaler Mechanismen modifizieren, beschleunigen und erhöhen.

    Die Notwenigkeit einer kontinuierlichen Zeitmessung ist eine formbedingte oder topologische Dimensionierung² von Information. Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik ist der einzige Beweis für die Unveränderlichkeit der Zeitrichtung und Irreversibilität von Ereignissen. Es gibt keine thermodynamische Richtung (Zeitpfeil) und folglich Evolution ohne eine formale Trägheit von Ereignissen, deren entropische Dokumente³ temporal gemessen werden. Jede Entstehung oder Veränderung von Ereignissen kann nur auf einer homogenen und isotropen Struktur (Topologie) bauen, die jede mögliche physische Dimensionierung und Normierung ebenso mittels statistischen Wahrscheinlichkeiten und Erwartungswerte festlegt, wie sie partiellen Zufall und folglich graduelle Entscheidungsfreiheiten gewährt.

    Da Zeit die einzige Entität im Kosmos bildet, deren Struktur konstant bleibt, kann ihr nur eine ontologische Schlüsselrolle im physischen Aufbau von Natur zukommen. (Um ein Ereignis in seinem jeweiligen Kontext oder seinen etwaigen Spezifikationen zu veranschaulichen, verwenden wir für den Begriff Ereignis auch geläufige Konnotationen wie Gestalt, Masse, Objekt oder physische Struktur. Wo dies nicht der Fall ist, enthält der Begriff bereits sämtliche Konnotationen.)

    Ereignis ist eine sekundäre Entität. Es lässt sich hier auffassen als geometrische Ausstülpung einer temporalen Grundstruktur. Was eine geometrische Ausstülpung von Ereignis erzwingt oder Ereignis unerlässlich macht, sind der zeitliche Verlauf von Information (aktuelle Verfügbarkeit hoher Energiezustände), deren Verarbeitung (Erzeugung von Alternativen und Bildung stationärer Makrozuständen), sowie die weitere Verwertung (entropische Ereigniswerte oder Dokumente).

    Ereignisse sind stationäre Makrozustände, die Entropie erzeugen. Ihre Werte sind mögliche Dokumente und Potentiale, die mittels Zeit erneut als Ereignisse in die physische Darstellung (Evolution) eingehen.

    Ereignis und Zeit, so die vorläufige Hypothese, seien demnach kein Kontinuum, sondern Ereignis sei hier ein numerisches Produkt, das sich aus Zeit ableiten lässt. Trotz dualistischer und reduktionistischer Gefahren, sollte es demnach möglich sein die physische Struktur des Kosmos aus einer temporalen Grundstruktur herzuleiten.

    Da temporale Homogenität und Isotropie⁴ fürs Gesamtphysische gelten, sei der Ansatz einer binären Betrachtung zu Ereignis und Zeit umso verständlicher. Ein Ereignis sei also nicht einfach das informative Produkt von Zeit. Es sei durch seinen Informationsgehalt ein temporaler Werkstoff zur Bildung von Alternativen (Evolution), um Natur mittels neuer Strategien (Fulguration oder Synergie⁵) eine Optimierung ihrer eigenen Darstellung zu ermöglichen.

    Evolution, betrachtet als Zeitrichtung, ist physische Optimierung. Es ist die Optimierung von Ereignis mittels Optimierung von Signalen, die durch temporale Zunahme in Ereignisse eingehen. Je länger die Uhr tickt, umso größer und komplexer das makroskopische Ereignisgebilde.

    Der Kosmos wächst mit seinem Weltalter. Wir können auch sagen: Je mehr Information Zeit über Ereignis ansammelt, umso effektiver und effizienter kann Zeit diese angesammelten Information wiederum in Ereignisströmungen bzw. temporär normierte Ereignisse transformieren.

    Natur ist eine nichtleere Menge an Information, die sich verstehen lässt als Messung und Verarbeitung in Zeit. Das aktuelle Vakuum ist Ereignis durch Zeit. Ihr Makrozustand (physische Struktur) ist verarbeitete Information. Informare (lat. bilden, formen) ist eine fundamentale Ansage, die Information durch Zeit ‚in Form‘ bringt. Das Weltganze besteht aus temporal versetzen Informationsaspekten, die eine ständige Revision temporärer Gestaltperspektiven erfordern. Informationsaspekte sind die Grundlage zur Ausführung von Unterschied. Sie sind sämtliche formal-möglichen Alternativen, die Ereignisse durch Zeit annehmen kann. Der vorläufige und indiskrete Dualismus, den wir hier von Zeit und Ereignis erhalten, lässt sich ebenso formulieren als Wechselwirkung von Zeit und Information. Zeit ist ebenso ein Fundus an Information, wie Information ein laxes Synonym für Energie.

    Die temporale Grundstruktur von Natur besteht in einem informativem Unterschied. Dieser informative Unterschied (stetige Möglichkeit an Alternativen), wird generiert mittels der thermodynamischen Kausalität von Ereignis (Exergie-Anergie⁶).

    (Entropie ist ein Dokument von Makrozuständen, das mit einer ansteigenden Menge an Alternativen weitere Potentiale bildet, die mittels Thermodynamik erneut durch Makrozustände geschickt werden).

    Wir können auch sagen, Zeit sei die ultimative Blaupause zur Dimensionierung und Normierung von Ereignissen, während Information das mittels Zeit definitiv formbare.

    Da das Ultimative bereits das Definitive enthält, sollte es letztlich möglich sein, Natur auf eine ausnahmslos temporale Struktur zurückzuführen, aus der alle übrigen Attribute entstehen können und höchstwahrscheinlich entstehen.

    (Der informative Unterschied des kausalen Vorher-Nachher ist nur möglich durch Zeit. Zugleich ist dieser Unterschied konkret notwendig‘, da Zeit die Kausalität von Ereignis aussagt.)

    Im Klartext: Ein Ereignis will hier nicht betrachtet sein als Wechselwirkungsprodukt irgendwelcher Attribute, wie Energie oder Materie. Sie will betrachtet werden als eine geometrische Transformation temporaler Daten. Sämtliche übrigen physikalischen Begriffe seinen folglich nicht zu verstehen als simple Attribute oder substantielle Teilumschreibungen, die sich Ereignis und/oder Zeit zuordnen lassen. Sie seien vielmehr zu verstehen als Homomorphismen⁷, die sich aus besagten Entitäten ableiten lassen. Ein einzelner Makrozustand sei hier die bijektive⁸ Abbildung von Mikrozuständen, wonach die physische und die temporale Struktur einen Isomorphismus⁹ bilden. (Siehe Kapitel V.)

    Die Funktionswerte temporaler Struktur seien hier eine Definitionsmenge, die Funktionswerte physischer Struktur folglich ihre Gegen- oder Zielmenge. Kurz, Ereignis und Zeit sind Umkehrfunktionen, die temporale und physische Attribute strukturell invertieren. Sie sind Funktionswerte, die zwar in ihr jeweiliges Gegenteil übertragen, aber nicht voneinander isolierte agieren können. Erst der informative Unterschied zwischen Definitions- und Zielmenge ermöglicht die strukturelle Umkehrung (Invertierung¹⁰).

    Allgemein: Die geometrische Ausstülpung von Gesamtereignissen erfolge nun an lokalen Zeitkoordinaten, die sich im Zentrum von Gesamtereignissen befinden. Ein Teilereignis sei hier zunächst eine nichtnormierte Teilchenströmung, die durch Turbulenzen an Ereignisgrenzen (Verwirbelungen)¹¹ ausströmt und einen neuen Knoten im jeweiligen Filament (Faden¹²) bildet.

    Erst durch Entstehung und partielle Assimilation (Normierung) einer lokalen Zeitkoordinate, der geometrischen Ausstülpung mittels temporaler Information, kann ein Gesamtereignis, das aus einer n-fachen Anzahl von Teilereignissen besteht, zweckmäßige und zielgerichtete Alternativen¹³ generieren.

    Ereignisströmungen sind Teilchenströmungen und werden normiert durch Zeit. Der informativ-signifikante Unterschied, den temporal normierte Ereignisse zeigen, findet sich in den Potentialen der Teilchenströmungen, die einer temporalen Normierung durch lokale Zeitkoordinaten vorausgehen.

    (Etwaige begriffliche Fragezeichen, die bisher entstanden sind und/oder noch entstehen, werden sich im Textverlauf nach und nach klären.)

    b) Kausalität und Metrik

    Zeit ist die Ursache eines Unterschieds, der von einer zeitlosen Ursache abweicht. Diese zeitlose Ursache ist eine informative Gleichheit, aus der Natur mittels Zeit als Unterschied aus ihrer informativen Gleichheit hervortritt und Ereignisse bildet: Wirkung. Ereignis ist die Wirkung von informativem Unterschied - eine formal-mögliche Menge an Information, die übertragen und abgebildet werden kann.

    Wenn wir Zeit (Ursache von Unterschied) und Ereignis (Wirkung von Unterschied) unter metrischen Aspekten betrachten, wird ihre strukturelle Invertierung erst gedanklich greifbar. Sie erhält eine gesamtheitliche Zweckmäßigkeit, die Natur paradigmatisch aussagt.

    (Natur ist ein vollkommener Selbstzweck, der seinen Grund aus seinem eigenen Unterschied zieht und restlos verwertet. Wirkung ist hier ein informativer Unterschied, Ursache eine informative Gleichheit. Es gibt keinen mathematischen Rest, der ungenutzt bleibt.

    Das Planksche Wirkungsquantum¹⁴, das Kausalität und somit physische Struktur (Bewegung) begründet, ist der mathematische Rest einer Zielmenge, die von einer temporalen Definitionsmenge nach und nach ausgeglichen wird.

    Dieser mathematische Rest nimmt im fortschreitenden Weltalter ab. Da die Daten physischer Struktur (Zielmenge) temporal zunehmen, wird ihr numerischer Unterschied zur temporalen Grundstruktur (Definitionsmenge) stets geringer. Die Relation zwischen formaler Bedingung und informeller Folge, die wir als Unveränderbarkeit zwischen Notwendigkeit und Möglichkeit ansehen, wird durch eine kontinuierliche Zunahme an formal-möglichen Alternativen (Fundus¹⁵) temporal aufgelöst. Kausalität bzw. Bewegung sind in dieser Welt nicht dauerhaft, sondern formal-finit und kommen somit zum Stillstand. Der maximale Unterschied an Information, den wir in einer maximalen Menge an formal-möglichen Alternativen finden, ist die Aufhebung von Zeit mittels informativer Gleichheit.)

    Wir holen Aristoteles hervor und aktualisieren dessen Vier-Ursachen Schema¹⁶ über Material-, Form-, Wirk- und Zweckursache, indem wir sämtliche Schemata unter der Wirkursache vereinen.

    Der Grund der Wirkursache verlangt nach einer kausalen Eindeutigkeit, die nach Ermessen der Gestaltperspektive keine finite Lösung zulässt. (Die semantische Konsistenz des Weltganzen ist eine Glaubensfrage und keine Sache des Wissens. Denn jedes Wissen ist gebunden an eine Gestaltperspektive, die stets von Wirkung generiert wird und daher nicht über diese Wirkung hinausreicht). Ursache kann also allenfalls als das Hervortreten aus einem Zustand von Gleichheit (attributives Gleichgewicht) betrachtet werden. Dieses Hervortreten ist ein Unterschied (attributives Ungleichgewicht), der sich Wirkung nennt. Der Unterschied, den Wirkung aussagt, findet sich wiederum in Ereignissen, die eine zeitliche Versetzung der attributiven Gleichheit aufzeigt.

    Wirkung, definiert als physikalische Größe, ist Energie mal Zeit oder Länge mal Frequenz und äquivalent zum Drehimpuls. Der Drehimpuls ist das Produkt von Masse, Länge und Geschwindigkeit. Der Bezugspunkt von Teilereignissen ist ein solares Zentrum, der Bezugspunkt von Gesamtereignissen der Ereignishorizont eines Quasars (aktiver Galaxienkern), die einen gemeinsamen Wirkungskontext nahelegen.

    Wirkung ist somit die ‚geometrische Ausstülpung‘ (physische Struktur) einer vollständig normierten Information. Da Ereignis bereits Wirkung und fern einer zugrundeliegenden Ursächlichkeit ist, die Zeit kategorisch ausklammert, wollen wir die Separation und mögliche Reintegration von temporaler Ursache und Wirkung Schritt für Schritt angehen:

    1.1. Ein Ereignis ist Wirkung.

    1.2. Ein Teilereignis ist normiert.

    1.3. Wirkung ist ein Funktional.

    1.4. Ein Funktional ist eine Funktion. Ihre Definitionsmenge bildet eine Teilmenge in einem Vektorraum (Funktionenraum). Die Zielmenge dieser Funktion ist enthalten in einem Skalarkörper.

    2.1. Ein Gesamtereignis ist vollständig normiert.

    2.2. Wirkung ist vollständig normiert.

    2.3. Ein Funktionenraum ist vollständig normiert.

    2.4. Die Definitionsmenge von Wirkung ist eine Teilmenge in einem Banachraum¹⁷. Die Zielmenge von Wirkung ist enthalten in einem Skalarkörper.

    3.1. Ein Teilereignis ist eine Teilmenge in einem Banachraum.

    3.2. Ein Skalarkörper ist eine Zielmenge aus Teilereignissen.

    3.3. Ein Gesamtereignis ist eine Zielmenge von Wirkung.

    3.4. Zeit ist eine Definitionsmenge von Wirkung.

    Zeit ist somit die Ursache von Unterschied, Ereignis die Wirkung von Unterschied. Wird die Ursache von makroskopischem Unterschied (Zeit) nun beseitigt, entsteht mikroskopische Gleichheit. Gibt es keine Ursache für Unterschied, gibt es keine Wirkung und somit keine Ereignisse.

    Natur ist das strukturelle Hervortreten einer informativen Gleichheit mittels zeitgequantelter Alternativen, die sich durch informativen Unterschied generieren. Das Strukturelle ist hierbei das Physische, das wir als Wirkung beobachten. Die Ursache von Wirkung liegt daher ausschließlich in einer zeitgequantelten Information, die ihre Ursache mittels ihrer eigenen Wirkung terminiert.

    Natur erzeugt mittels Wirkung sämtliche formal-möglichen Alternativen, die Ereignis aussagen und aussagen können. Die Information der Zeit ist eine Wirkung, die als Ereignis zur Anwendung kommt. Sie erlaubt hiermit nicht nur eine temporale Bestimmung der aktuellen Menge an Alternativen, die Ereignisse stets aussagen, sondern erfordert immer eine Maximierung dieser Menge. Die Forderung zur Maximierung der Alternativen ist hier der aktuelle Rahmen formaler Möglichkeit. ‚Was Zeit ermöglicht, wird auch ausgeführt.‘

    Die temporale Information, die zwischen Ursache (attributive Gleichheit oder Gleichgewicht) und Wirkung (attributiver Unterschied oder Ungleichheit) steht, wird in eindeutiger Verlaufsrichtung (Weltalter) aufgehoben. Der mathematische Rest, den Zeit definiert, schwindet mit dem Zugewinn an Alternativen, die in einem effizienteren Wirkungsquantum liegen. Noch präziser formuliert: ‚Was als Information aus einer zeitlosen Ursache in die Zeit eintritt, kann übergehen in eine Wirkung, die sich mittels Zeit selbst aufhebt und in ihre zeitlose Ursache zurückkehrt‘.

    Um das Ganze erstmals zu veranschaulichen, betrachten wir Zeit und Ereignis als eine normierte Struktur mit geometrisch identischen Maßen, aber abweichendem Informationsgehalt. A sei hierbei die komprimierte Definitionsmenge, B die ausgestreute Zielmenge der Struktur. Nun führen wir einen Operator (T) ein, der die Definitionsmenge von A der Zielmenge von B eindeutig (bijektiv) zuordnen kann (Isomorphismus). Der Abstand, den T zur Abbildung von A auf B hierbei einnimmt, erhält die Norm (Maße) der Struktur (Isometrie).

    Der Operator, der Zeit in Ereignis überträgt, sei hier nun das mögliche Potential von Alternativen, das Ereignis durch Zeit darstellt. Die Umkehrung von B auf A erfolge nun nach demselben Muster, wobei das mögliche Potential von Alternativen nun ein faktisches Dokument tatsächlich ausgeführter Alternativen sei.

    Es gelte: u = u’, wobei u’ eine Ableitung von u bilde.

    Ein lokales Gesamtereignis besteht aus n-fachen Teilereignissen, die der statistischen Verteilung einer jeweiligen Definitionsmenge (aktuell verfügbare Information) unterliegen.

    U’ ist das temporal fixe Quantum einer Definitionsmenge, die durch Ereigniswerte einen temporal veränderlichen Fundus (Datenspeicher) bildet, der hieraus diskrete Kontingente in aktuelle Teilereignisse übertragen kann.

    Dies bedeutet, dass der unterschiedliche Informationsgehalt/ Entropie zwischen Definitions- und Zielmenge ebenso jeweils übertragen, wie ausgelesen werden kann. Da jedes Gesamtereignis aus subautonomen Teilereignissen besteht und zugleich normiert ist, sei jedes Teilereignis von u’ somit eine Teilfunktion von u. (Wir kommen in Kapitel II, d und e eingehend auf die Normierung von Ereignissen und deren numerische Unterteilung in Teilereignisse zu sprechen.)

    Da jedes Teilereignis von u’ nun eine Teilfunktion von u sei, erhöhen sich auch die informativen Möglichkeiten für Teilereignisse in ihrem zeitlichen Ablauf mitunter erheblich. Sie erhöhen sich umso mehr, da gespeicherte Daten durch eine temporale Wiederholung von Teilereignissen stets effizienter verarbeitet werden können.

    Licht vergrößert also nicht nur die Anzahl der formal möglichen Alternativen, sondern macht Ereignisse in ihrem Informationsgehalt/Entropie zu rekursiven Vorgängen.

    (Der Informationsgehalt von Ereignissen ist Entropie¹⁸ und geht womöglich zurück auf die Zuordnung temporaler Ereignisklassen durch den Ereignishorizont Schwarzer Löcher.)

    Da die Gesamtmenge an empirisch entscheidbaren Unterschieden (Alternativen) aber zu umfangreich ist, um abgebildet zu werden, sind Ereignisse lokal temporär. Die Abhängigkeit der Abbildung von Unterschied in ein lokal temporäres Ereignis ist jene Zeitrelation, die von der (allgemeinen wie speziellen) Relativitätstheorie angedeutet wird.

    Grundsätzlich gilt: Zeit projiziert ihre formale Gleichheit in einen informellen Unterschied, der sich durch Ausführung sämtlicher formalen Möglichkeiten (Alternativen) der formalen Gleichheit wieder annähert. Zeit ist daher eine formale Gleichheit, die durch informellen Unterschied ihrer eigenen Gleichheit folgt. Ontologisch salopp ausgedrückt: Natur spielt ‚mittels Zeit‘ sämtliche formal möglichen Alternativen durch, die ihre ursprüngliche Entscheidung zum Unterschied (Urerfahrung und Uralternative) mit sich bringen.

    Zeit sei hier das Ideal einer ultimativen Blaupause, die sämtliche Entitäten und Attribute bereits enthält. Ihr Beweis sei der strukturelle Kontext des Kosmos.

    Die Einheit der Natur sei hierbei die Einheit von zeitgequantelter Information, die Ereignisse vorstellt und kontinuierlich aktualisiert.

    c) Die Logik zeitlicher Aussagen

    Was aber ist Zeit? Oder wie lässt sich eine Bewusstheit für Zeit beschreiben bzw. zutreffend erfassen? Wir teilen Zeit als wäre es ganz selbstverständlich in die temporalen Modi von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aber woher wissen wir überhaupt etwas von einem Zeitverlauf, dem temporale Modi zugeordnet werden können? Wir können hier ebenso fragen, was unterscheidet eigentlich Vorstellung von Wissen? Ist es Erfahrung?

    Die Antwort liegt ausschließlich in unwiderruflichen Vorgängen, die innerhalb physischer Struktur (Ereignis) stattfinden. Es geschieht etwas, das nicht zurückgenommen werden kann, da es endgültig ist.

    Es ist die Irreversibilität von Ereignissen, die den finiten Charakter von Zeit kennzeichnet. Der thermodynamische Prozess formuliert eine wissenschaftliche Beschreibung für diese Irreversibilität von Ereignis. Er ist demnach ein objektiver Beweis für einen Unterschied, dem wir durch ein Bewusstsein für den finiten Charakter von Zeit die temporalen Modi Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft zuordnen. Exakt hier liegt auch das objektive Wissen dessen, was wir die Bedingung von Erfahrung nennen.

    Aber was ist eigentlich die Bedingung für Erfahrung?

    Der Finitismus allein beantwortet also nur unzureichend die Frage nach der Zeit, wenn Zeit zugleich eine mögliche Bedingung für Erfahrung darstellt. Allein das stets wiederholbare Experiment, das in der Vergangenheit identische Ergebnisse produziert hat, gibt hierüber abermals Aufschluss. Es ist nicht nur Anlass zur Revision und Modifizierung vorhandener Evidenz, es bestätigt auch den wissenschaftlichen Glauben an zeitabhängige bzw. -unabhängige Erkenntnis.

    Tatsächlich findet Erfahrung seine Grenzen daher in einer Gegenwart, die keine Gewissheit über zukünftige Messwerte liefert. Die empirische Anerkennung von Erfahrung ist die empirische Anerkennung zeitlicher Modi, die das Problem einer überzeitlichen Erkenntnis explizit hervorheben.

    Identische Ergebnisse vergangener Experimente können in der Gegenwart plötzlich abweichen und Turnusse modifizieren. Eine Möglichkeit von Erkenntnis über Zukunft ist nahezu ausgeschlossen und daher bestenfalls spekulatives Objekt von Statistischer Wahrscheinlichkeit und Stochastik.

    Turnusse sind Gewohnheiten zeitlicher Erfahrung, keine Gewissheiten einer überzeitlichen Erkenntnis. Unser Wissen endet immer mit einer Gegenwart, die sich an einer vergangenen Erfahrung, nicht an einer unbekannten Zukunft misst.

    (Nur weil in der Vergangenheit täglich die Sonne aufgegangen ist, heißt dies nicht, dass die Sonne auch morgen aufgehen wird.) Gewiss wird auch morgen die Sonne aufgehen bzw. die Erde mit der gleichen Geschwindigkeit weiterhin rotieren. Aber dieses Wissen ist eine zeitliche Erfahrung der Vergangenheit, kein Wissen über die Zukunft. (Es gibt keinen regulären oder kalkulierbaren Zufall, der gegen einen morgigen Sonnenaufgang spricht. Es gibt nur den irregulären oder nicht kalkulierbaren Zufall, dass ein Komet die Erde treffen und aus ihrer Umlaufbahn reißen könnte. Aber die Wahrscheinlichkeit, die für dieses Ereignis einen Erwartungswert formuliert, ist so gering, dass sein Erwartungswert gegen 0 strebt.)

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