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Die Legende vom Hermunduren: Der Irrtum des Publicani > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germanien
Die Legende vom Hermunduren: Der Irrtum des Publicani > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germanien
Die Legende vom Hermunduren: Der Irrtum des Publicani > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germanien
eBook570 Seiten7 Stunden

Die Legende vom Hermunduren: Der Irrtum des Publicani > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germanien

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Über dieses E-Book

Waren die Brände am Rhenus, in Judäa und in Rom vorerst eingedämmt, begannen dafür die Flammen des Aufstandes in Gallien höher zu züngeln... Von Kaiser Neros Botschaft gestärkt, begann Statthalter Vindex dessen Wünschen folgend, die Macht zum Aufstand an sich zu reißen. Das Galliens Fürsten, allen voran der Haeduer Eporedorix, im Statthalter auf ihrer Seite Vorteile und auch Gefahren vermuten durften, verkannte keiner der Beteiligten.
Vindex gezwungen, ihm überlassene Geheimnisse zu hüten und auch den eigenen, umtriebigen Sohn davon auszuschließen, wollte er diesen schützen, geriet in Bedrängnis.
So wie Vindex, verfolgten auch der Haeduer Eporedorix und der Sequaner Castius Delvaux eigene Pläne mit dem Aufstand. Als dann des Statthalters eigener Berater Verrat beging, in dem er die Front wechselte und offen gegen Vindex auftrat, schien eine Vorentscheidung zur Führung gefallen und Neros Ziele in Frage gestellt...
Der uneinsichtige Sohn und das Voranschreiten der Ereignisse zwangen Vindex zu einem Entschluss, dabei den Schutz der Familie im Auge habend. Es war der Sohn, der sich diesen Bemühungen widersetzte...
Frau und Tochter traten deren Reise nach Rom, in die von Kaiser Nero gebotene Sicherheit, an. Der Sohn aber suchte seinen eigenen Weg, der ihn an den Rhenus zog, wo er starke römische Legionen, einen Rom treuen Legat und vor allem Gerwins Hilfe wusste. Der weite Weg zum Ziel war mit Gefahr, Bedrohung, Aufopferung, Klugheit und Geduld, sowie fast ständigem Kampf verbunden. Der Erste, der ihn hindern wollte, war der Haeduer Eporedorix...
Vindex, ein Gerücht vernehmend, beauftragte einen Verbündeten, Licht in das Dunkel zu tragen, während dessen Sohn Mogontiacum erreichte und bei Gerwin und dessen Gefährten fand, was er suchte. Hilfreiche Hände, einen klugen Verstand und praktische Ratschläge, die in einem gemeinsamen Plan mündeten, den Gerwin selbst umzusetzen gedachte.
In Lugdunum tauchte inzwischen ein völlig neuer Feind für Vindex auf. Die Publicani störten sich an seinen Vorhaben für Gallien und so begannen diese eine Bedrohung, die bis Rom reichen sollte. Vindex ersann einen Plan, den er nahezu ohne jede Hilfe umsetzte, wenn auch den letzten Schlag ein Evocati führte.
Doch würde seine Warnung an Frau und Tochter rechtzeitig eintreffen... Kaum in Lugdunum eingetroffen, erkannte Gerwin die Bedrohung für die Familie des Vindex. Er wagte den Sprung per Schiff über das aufgewühlte Mare Nostrum nach Rom, um erneut Leben zu bewahren, die in großer Gefahr zu schweben schienen...
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum4. Okt. 2022
ISBN9783347692664
Die Legende vom Hermunduren: Der Irrtum des Publicani > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germanien
Autor

G. K. Grasse

Geboren im Jahr 1949. Schulzeit, Lehre zum Elektromonteur, Studium zum Ingenieur für Nachrichtentechnik, Diplomstudium und ein nachfolgendes Berufsleben als Diplom-Ingenieur im Technischen Bereich. Nach der Wende eine Zeit der Selbständigkeit im Bereich der Kommunikationstechnik (über zehn Jahre). Anschließend Teamleiter im technischen Bereich Mobilfunk und Breitbandausbau. Mit zunehmendem Alter prägten sich andere, neue Interessen aus. Nach umfangreichen persönlichen Studien zu historischen Ereignissen begann der Autor 2011 mit dem Schreiben historischer Romane. Das vorrangige Interesse gilt der Zeit des ersten Jahrhunderts nach Christi Geburt. Die im freien Germanien lebenden Stämme stoßen mit den über den Rhein vordringenden Legionen des Römischen Imperiums zusammen. Welche Widersprüche entwickeln sich und welchen Einfluss hat die Zivilisation der Römer auf das Leben der Stämme? Das sind den Autor interessierende Fragen und er versucht das Leben und die Kämpfe betroffener Germanen in historischen Romanen zu beschreiben.

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    Buchvorschau

    Die Legende vom Hermunduren - G. K. Grasse

    Vorbemerkungen des Autors

    Hinter einer „Legende verbirgt sich im allgemeinen Verständnis eine von „Ruhm und „Ehre berichtende Geschichte. Das Wort „Legende leitet sich von „legenda" (das Vorzulesende) ab und ist somit in seiner Überlieferung an eine schriftliche Vorlage gebunden. Doch wo sollte im schriftunkundigen Barbaricum eine solche Legende niedergeschrieben worden sein?

    Die Herkunft der „Legende vom Hermunduren" kann deshalb nicht auf eine konkrete Quelle oder ein Schriftstück bezogen werden. Dennoch schildert sie in ihrer Form ein Geschehen, dem eine historische Wahrheit zugebilligt werden könnte …

    Die eingebundenen historischen Ereignisse sind überliefert, wenn auch manches dieser Ereignisse in schöpferischer Freiheit vom Autor abgewandelt oder ausgeschmückt wurde. Der Roman erzählt eine Geschichte, die so oder auch so ähnlich und bestimmt auch ganz anders abgelaufen sein könnte …

    Ein historischer Roman bedarf umfangreicher Datenermittlungen in historischen Quellen, die mühevoll und zumeist nicht ohne Hilfe erfolgreich zu gestalten sind. Der Autor kämpfte immer auch mit der Tatsache, dass er gemachte Fehler selbst schwer erkennen kann.

    Deshalb gilt sein Dank allen Helfern und Kritikern und damit all denen die, in gleich welcher Form, am Roman mitgewirkt haben!

    Die Erkenntnisse historischer Forschungen zu den ‚Barbaren’ sind nicht allumfassend und können keinesfalls als ‚lückenlos’ beschrieben werden. Schriftliche Aufzeichnungen aus dem ‚Barbaricum’ dieser Zeit existieren nicht und die Schilderungen der Herren Tacitus, Strabon, Velleius und Plinius, des Älteren, oder auch anderer Zeitzeugen, schließen eine ‚gefärbte’ Darstellung im römischen Sinne nicht gänzlich aus. Und nur deren Dokumente blieben, zumindest zu Teilen, erhalten.

    Unter Nutzung bekannter historischer Daten, Personen, Überlieferungen und Zusammenhänge unternimmt der Autor den Versuch der Darstellung des Lebens der Hermunduren und ihres Kampfes gegen römische Interessen.

    Dem Romanzyklus liegen die Kriterien der versuchten Einhaltung der historischen Wahrheit und der möglichst verständlichen Darstellung zugrunde. Historiker, die sich mit dieser Zeit auseinandersetzen, sind sich aufgrund dürftiger Quellenlagen, widersprüchlicher Erkenntnisse und auch abweichender Interpretationen nicht immer in der Publikation zu einzelnen Sachverhalten einig.

    Ich möchte vorausschickend erklären, dass diese meine Darstellung weder alle derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse in sich vereinigt, noch den Anspruch auf Vollkommenheit und detailgetreue Richtigkeit erhebt.

    Als Autor steht mir dichterische Freiheit zu, die ich im breiten Spektrum wissenschaftlicher Widersprüchlichkeit und natürlich auch mit der Darstellung meines Verständnisses der historischen Situation ausnutze.

    Sicher ist ein ‚Autor’ nur ein Beobachter aller Veröffentlichungen, die sich mit dem Zeitraum, dem Ort und auch mit sonstigen Themen wie Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Militär, Kultur und Religion befassen.

    Natürlich verfolgt er auch die Erkenntnisse der historischen Forschungen. Trotzdem ist er kein Wissenschaftler und somit nicht in der Lage, das breite Spektrum der Erkenntnisse vollständig richtig zu erfassen, zu bewerten und in Vollkommenheit richtig wiederzugeben.

    Einer Behauptung, der Autor könnte weder die Komplexität noch die detailgetreue Tiefe erreichen, um die Zusammenhänge darzustellen, könnte hier nicht widersprochen werden.

    Trotzdem benötigt der Autor für die Absicht, einen historischen Roman zu verfassen, zumindest eine Arbeitsgrundlage bzw. eine Hypothese.

    Diese vereinfachte Form historischer Grundlagen könnte ein Historiker fordern, nicht zu veröffentlichen, weil diese zu banal wären.

    Was der Historiker zu verurteilen veranlasst sein könnte, wird der Leser möglicherweise freudig zur Kenntnis nehmen. Er wird des Autors vereinfachtes Verständnis historischer Zusammenhänge aufnehmen, um sich ein eigenes Bild dieser Zeit und der im Roman geschilderten Ereignisse zu erstellen.

    Mit anderen Worten ausgedrückt, wird der Leser und nicht der Historiker, den Stab über dem Autor brechen …

    Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen

    Was die Historie über den Stamm der Hermunduren berichten kann

    Die Romanfolge zeichnete bisher das Leben einer Stammesabspaltung der Hermunduren, beginnend um 64 n. Chr. im Territorium am Main, nach.

    Die Hermunduren erschlossen sich den neuen Lebensraum auf Wunsch Roms. Zunächst, so ist es überliefert, prägte Freundschaft die Beziehungen. Doch zu keiner Zeit der Existenz des Imperiums Romanum blieben Beziehungen zu den Nachbarn friedlicher Natur…

    Zwischen der römischen Eroberungspolitik und dem Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang der Bevölkerung im Barbaricum existierten ein großer Zusammenhang mit Wechselbeziehungen unterschiedlichster Art und ein fundamentaler Widerspruch mit Hass und Feindschaft, der im Kontext zur historischen Zeit und dem Territorium stand.

    Die Römer, unbestritten zur Weltmacht gelangt, und die Barbaren, mit ihren zahlreichen Stämmen und Sippen, trafen am Rhein aufeinander. Weder Rom noch die Barbaren des freien Germaniens erkannten diese natürliche Grenze als von den Göttern gegeben an.

    Die segensreiche Botschaft der Zivilisation in die Wälder des Nordens getragen zu haben, wird zumeist den Römern zugeordnet.

    Für den Barbar dagegen fällt die Rolle des beutegierigen, mordenden und plündernden Kriegers ab. Doch stimmt diese Pauschalisierung?

    Besaßen die germanischen Stämme nicht auch Lebensbedürfnisse? Bildete der Schutz des Lebens eigener Kinder und Familien gegen jeden Feind, ob Mensch oder Natur, nicht doch den Kernpunkt jeder kriegerischen Handlung germanischer Sippen. Selbst dann, wenn die Germanen auszogen, neuen Lebensraum zu erringen …

    Wenn aber unterschiedliche Lebensumstände und Kulturen an einer Grenze aufeinandertreffen, stellt sich die Frage nach der Dominanz, und somit zur Hegemonie, die gegenseitigen Einflüsse betreffend.

    Die Historie überliefert uns Kenntnisse zu den Wirkungen, die das Imperium Romanum auf die von Rom eroberten Gebiete am Rhein und bis weit in die Germania Magna hinein hinterließ.

    Gab es auch Einflüsse, die aus der Germania Magna kommend, im von Rom beherrschten Territorien, Auswirkungen zeigten? Wenn ja, dann fehlt uns heute möglicherweise ein eindeutiger Nachweis…

    Warum aber sollte es nicht so gewesen sein, war doch keine Grenze so undurchlässig, wie von den Errichtern angestrebt… Mögen die Auswirkungen auch von nur bescheidenem Charakter gewesen sein, so sind sie, wenn auch nicht überliefert, dennoch kaum bestreitbar…

    Die Überlieferung von den Hermunduren, einem germanischen Stamm, der in den Zeitenläufen dadurch verschwand, dass er irgendwann in anderen Völkern aufging, besitzt scheinbar kaum Bedeutung für das große Rom.

    Der Einfluss und die Charakterisierung einer Freundschaft zwischen Rom und den Hermunduren wird jedoch selbst von den Römern nicht geleugnet… Warum kann dann nicht ein einzelner Hermundure der Ausgangspunkt für diese Freundschaft gewesen sein?

    1. Die Frumentarii

    67 nach Christus - Herbst (5. Oktober)

    Imperium Romanum – Provinz Gallia Lugdunensis

    Der Statthalter Gaius Julius Vindex war, wie einer seiner neuen Feinde feststellte, ein kluger und praktisch veranlagter Mann.

    Als solcher sah er, betrachtete er sich selbst, einen zur Organisation von Prozessen und Abläufen geeigneten Römer, der in Hinsicht auf seine Fähigkeiten aber von dem einen oder anderen Makel behaftet war.

    Die beiden Fähigkeiten, die ihm zu fehlen schienen, deuteten auf Herrschsucht und Machtstreben hin. Ihm selbst, er wusste es genau, war es einzig gegeben zu dienen! Somit fasste er seine Berufung zum Statthalter als einen Dienst an Rom auf!

    Diesem Imperium Romanum sein Leben zu widmen und noch zumal in so hoher Position wirken zu dürfen, bedeutete für ihn, am Ende eines Aufstiegs, im Erfolg angekommen zu sein. Mehr zu erzwingen, stand nicht in seinem Sinn!

    Vindex erkannte die Notwendigkeit sich in den gegebenen Verhältnissen seiner neuen Provinz erst einmal zurechtfinden zu müssen und dies zwang ihn vor absolut neue Herausforderungen. Sich dann den Menschen in seiner Provinz zu widmen, sie erst Kennenlernen zu wollen, dann sich ihrer Sorgen und Nöte anzunehmen, kam seiner Veranlagung entgegen.

    Doch plötzlich nahm er sich in einem Spannungsfeld wahr, das ihm weder zusagte, noch seinen bisherigen Erfahrungen und auch Vorstellungen entsprach. Die Erkenntnis, urplötzlich zwischen die Mühlsteine der sich im Kampf befindenden Elemente geraten zu sein, bescherte ihm eine Vision seiner Zukunft voller Auseinandersetzungen.

    Erschwert wurde seine Rolle als Statthalter der Provinz Lugdunensis auch dadurch, dass der Kaiser Roms wenig Interesse an politischen Vorgängen zu haben schien. Die Schwäche und das mangelnde Interesse seines Kaiser Neros bedauernd, stellte er sich, trotz besserem Wissen, den Bedrohungen entgegen.

    Sich mit dem Adel der Gallier, deren Fürsten, sowie den Steuereintreibern Roms, diesen Publicani, anzulegen, erschien ihm von Bedeutung. Wollten die Einen mehr Macht, so schröpften die Anderen einen finanziellen Gewinn ab, der eigentlich Rom gehörte.

    Weil untrügliche Beweise für Betrug am Imperium, selbst von Römern in höchsten Stellen und auch von Senatoren, in seine Hände gelangten, erkühnte er sich zu einer außerordentlichen Vorgehensweise.

    Er wäre in der Lage diese Neigung von Senatoren und Anderen sogar beweisen zu können, reichte allein sein Wort…

    Doch auch die, die Roms Gewinn in der Provinz schmälerten, waren sich einig. Eine Begegnung mit den Publicani verdeutlichte ihm die Gefahr, in der er sich befand.

    Den Adel Galliens herauszufordern, war als Statthalter des großen Rom nicht zu schwer. Mit der Verfolgung des Treibens der Publicani aber auch große Teile des römischen Senats gegen sich aufzubringen, überraschte dann dennoch und zwang ihn zu einem Schritt, von dem er sich Erlösung erhoffte…

    Wollte er den ihn bedrohenden Ereignissen begegnen, brauchte er erneut das Wohlwollen und die Hilfe seines Kaisers und so tat er etwas, was nicht zum Wesen seiner Person gehörte.

    Vindex zeigte die Verfehlungen seines Prokurator Masones Felix und der ihn besuchenden Senatoren an! Letztlich billigte er damit die Notwendigkeit seines Vorgehens vor sich selbst. Weil sich daraus auch eine weitere Feindschaft abzuzeichnen begann, begriff er, dass sein Stern am römischen Firmament nicht nur bedroht erschien, sondern wohl auch zu sinken begann, stützte ihn sein Kaiser nicht…

    Über dieses Bestreben hinaus berichtete er die Ergebnisse seiner Reise durch die Provinz an seinen Kaiser und hoffte auf eine wohlwollende Aufnahme seines Berichtes. Verbunden damit trug er sich mit der Hoffnung für Anweisungen und Unterstützung.

    Mit dem Aufzeigen entstehender Gefahren für Roms Macht in Gallien beschwor er Kaiser Nero, ihm eine Militärmacht mit mindestens vier Legionen zur Verfügung zu stellen.

    Die Zeit verging, ohne dass ihn eine kaiserliche Nachricht erreichte. Doch dann tauchte, als er schon fast nicht mehr daran zu glauben gewillt war, der erhoffte Bote auf.

    Zuerst hörte sich die Botschaft wohlwollend an. Das Zusammentreffen mit einem kaiserlichen Boten sollte ihn im Glauben befördern, der Kaiser stünde an seiner Seite. Dies zumindest bot ihm der Inhalt der Botschaft und Julius Vindex verstand…

    Die Führung eines sich abzuzeichnenden Aufstandes der Gallier, in seinen Händen gebündelt, und vor allem der Gewinn von Zeit zur Aufstellung von Legionen, würden sich günstig für einen Sieg des Imperium auswirken.

    Durfte er dann auch damit rechnen, die Legionen selbst zu befehligen, die den Aufstand würden in die Knie zwingen?

    Vindex erkannte die für ihn günstige Möglichkeit… Allerdings lieferte der Bote Zweifel am Inhalt seiner Botschaft gleichfalls mit.

    Eine mündliche Botschaft, die keine Antwort erforderte, den Boten aber zur Rückkehr nötigte, konnte vieles bedeuten… Dies bedenkend, neigte Vindex zur Vorsicht…

    Einmal wollte der Versender der Botschaft sichere Auskünfte über die Aufnahme seiner Weisung. Wenn aber nur der Kaiser, dessen Secretarius, der Bote und er, der diese Botschaft erhielt, von der Botschaft wussten, würde, im Falle des Todes des Boten, kaum jemand erfahren, was der Kaiser ihm angewiesen hatte…

    Jedes von ihm selbst in dieser Sache einmal gesprochene Wort konnte, in kürzester Zeit, zu einer Lüge umgedeutet werden…

    Der Secretarius würde sich zweifellos zum Kaiser bekennen. Kaiser Nero war nun aber, nach Vindex eigenem Empfinden, nicht unbedingt der vertrauensvollste Partner… Insofern nisteten sich in Vindex Kopf Zweifel ein.

    Die Botschaft enthielt eine eindeutige Position und bestimmte ein klares Ziel. Der Kaiser wollte Zeit gewinnen, Legionen aufstellen und dann den Aufstand niederringen…

    Nur, so fragte sich Vindex, würde dieses Vorhaben auch die notwendige Zeit überdauern? Oder anders gedacht, war Kaiser Nero in seiner Absicht auch stabil? Konnte er sich auf Nero verlassen oder fiel dieser beim ersten Gegenwind um?

    Indem Vindex ein Für und Wieder abwog, gelangte er zu der Einsicht, dass Nero kaum umfallen würde…

    Wie aber ging das Vorhaben aus, verlor Nero sein Interesse? Diese Gefahr wog weit schwerer, auch wenn sich Vindex damit beruhigte, dass es dabei wohl der Kaiser war, der selbst Verluste einfuhr…

    Vindex blieb vorerst unschlüssig in seinen Überlegungen hängen…

    Was seine Einsicht und seinen Entschluss beförderte, war die Abberufung des Masones Felix und das Auftauchen eines anderen Prokurator. Immerhin ließ sich der Kaiser fast zwei Monate Zeit.

    Der neue Mann war alt, gewissenhaft, unnachgiebig, gerissen und klug.

    Vindex vermochte der Erscheinung keinerlei Sympathie abgewinnen zu können, weil sich ihm auch ein gewisser Hang zur Hinterhältigkeit und zur Heimtücke, zumindest zur absoluten Verschwiegenheit, andeutete.

    So war das Eintreffen der Ablösung als günstige Reaktion auf seinen geäußerten Wunsch anzuerkennen, der neue Prokurator aber keinesfalls ein Mann seiner Wünsche!

    Der Tatsache der Ablösung seines verlogenen Prokurator Tribut zollend, begann Vindex, im Glauben an Neros Zusagen, mit der Umsetzung seiner voraus bedachten Schritte auf dem Weg zur Herrschaft über die Aufständischen.

    Sich an ein Gespräch mit seinem Sohn Faustus erinnernd, brauchte er einen verlässlichen Mann, der sowohl treu, klug und absolut verschwiegen, sowie auch noch unabhängig sein sollte… Vindex begriff, dass er treue Boten brauchte und diese auch einem Mann wird unterstellen müssen, der nicht vor Schwierigkeiten oder Hindernissen verzweifelt.

    In Mammeius glaubte er den richtigen Mann zu besitzen.

    Der Treverer, von ihm selbst zum Frumentarius für Lugdunum berufen, bewährte sich und genoss darüber hinaus auch das Vertrauen des Hostus Umbrenus, seines Stellvertreters.

    Bisherige umfangreiche Aufgaben banden diesen Mann in Lugdunum.

    In der Provinz aber fehlte ihm ein solches Element. Sollte er dort einzig dem Adel vertrauend, das Recht in den Händen der Fürsten belassen?

    Vindex neigte nicht zu diesem Vorgehen und war darüber hinaus gezwungen, sich nicht nur ein Machtorgan in der Fläche seiner Provinz zu schaffen, sondern dieses Instrument zu unterschiedlichen Zwecken auszunutzen.

    Als er über die Notwendigkeit von Boten zwischen dem Adel der Provinz und ihm nachdachte, befand er es für günstig, könnten derart ausgewählte Männer auch noch als Spione wirken.

    Der nachfolgende Gedanke galt der Heimlichkeit. Boten und Spione erzwangen mitunter Aufmerksamkeit und wer etwas zu verheimlichen hatte, weckte das Bedürfnis Anderer, an diese Geheimnisse zu gelangen…

    Würde er ein Netz von Frumentarii über die Provinz ausbreiten, könnte er die Botentätigkeit unter dieser Organisation verbergen und wer ahnte schon, dass römische Ordnungskräfte Botendienste verrichteten und sich auch als Spione bewährten… Ein Bediensteter der Frumentarii durfte sich frei und ungezwungen bewegen, ohne das Anderen ein Verdacht zu dessen Wirken aufkommen sollte, so glaubte er.

    Wollte Vindex also treue Männer, die keinen Verdacht erregten, selbst wenn ein Teil dieser Erwählten als Boten und Spione des Statthalters unterwegs waren, war wohl Mammeius der ihm treueste und am besten geeignete Mann diese Auserwählten zu befehligen.

    Diesen Treverer allein für sich und dieses Vorhaben zu gewinnen, rief er ihn zu sich und schlug einen Ausritt vor. Er wählte einen Weg, den er in jüngster Zeit schon einmal geritten war.

    Weil er sich zuerst in Schweigen hüllte, tat es ihm der Treverer gleich.

    Vindex Schweigen war der Absicht gezollt, jedweden Verfolger feststellen zu können und auch durch das Reiten der einen oder anderen Schleife in den Rücken etwaiger Neugieriger zu gelangen.

    Mammeius ertrug das Manöver und fügte sich in Geduld.

    Auf dem Gipfel eines Hügel nahe der Stadt absitzend, musterte Vindex die ihm bekannte Umgebung, verglich mit seinen zuvor erlangten nächtlichen Eindrücken und staunte nicht schlecht über die Sicht, die sich ihm und seinem Begleiter anbot. Dem sich windenden Fluss mit dem Blick nach Norden folgend, sah er den Arar in dichten Wäldern verschwinden. Auch dem Rhodanus vermochte er ein Stück mit den Augen zu folgen.

    „Setz dich zu mir auf den Stamm!" forderte er seinen Begleiter auf.

    „Ich suche einen treuen Mann!" begann Vindex, mit dem Grund der Einladung aufwartend.

    „Herr, ich habe meine Treue schon mehrfach bewiesen…" entgegnete der Treverer.

    „Deshalb bist du hier! Lass uns sehr leise sprechen… Die Worte darf kein Anderer hören! Auch wenn ich zuvor schon Umwege ritt, um allzu Neugierige abzuschütteln, bin ich mir nicht sicher… Als Statthalter muss ich immer mit Beobachtern rechnen… Ich lernte das auf meiner Reise kennen…"

    „Herr, warum die Heimlichkeit?" zeigte Mammeius eine erste Neugier.

    „Was meinst du, Mammeius, wie viele Feinde ich hier in Gallien habe?"

    Der Gefragte zuckte mit der Schulter. „Ich weiß es nicht, Herr!" bekundete er.

    „Dann lass mich dir so Einiges erklären… In Rom sitzt für gewöhnlich der Kaiser. Man könnte denken, er wäre mir wohl gesonnen… Immerhin berief er mich! Dann gibt es in Rom den Senat. Unter den Senatoren, so erklärte man mir vor einiger Zeit, gäbe es nahezu einhundert Männer, die den Publicani zugeneigt sind… Denen aber will ich in meiner Provinz ans Leder…"

    Mammeius hörte still zu.

    „Auf meiner Reise lernte ich die Provinz kennen. Die Gallier sind ein merkwürdiges Volk… Deren überwiegende Mehrzahl ist nahezu rechtlos. Wir Römer glauben die Macht auszuüben…"

    „Stimmt das nicht, Herr?" Mammeius zeigte erneut Neugier.

    „Nicht so ganz… Einen Teil besitzt der Adel schon jetzt, den Rest beansprucht er aber gleichfalls! Denen ist Roms Macht also ein Dorn im Auge…" klärte Vindex seinen Zuhörer auf.

    „Das kann ich schon nachvollziehen, Herr. Auch ich bin ein Gallier…"

    „Ich weiß, ich sehe darin einen Vorteil… Hast du schon einmal von der Absicht der Gallier gehört, sich von Roms Macht zu befreien?" Vindex begann zu forschen.

    „Herr, zuweilen schon, doch ist Roms Macht nicht doch unüberwindbar und auch zumeist von Vorteil?" wandte der Gefragte ein.

    „Auch ich Mammeius habe Vorfahren aus Gallien… Es kommt jedoch immer darauf an, wie Macht ausgeübt wird… Zu selten bringt fremde Macht Vorteile…"

    Mammeius nickte sein Verständnis.

    „Ich gehöre zu den wohlhabenden Galliern in Rom!" setzte daraufhin Vindex fort. Er glitt in ein kurzes Schweigen ab.

    „Was bringe ich damit zum Ausdruck? Hätte Nero mich nie gerufen, würde mich Gallien kaum kümmern…"

    „Warum nicht, Herr?" Der Treverer zeigte sich erschrocken.

    „Ich kannte der Gallier Sorgen doch gar nicht! Ich lebte in Rom. Mir mangelte es an nichts… Und wenn Andere nach Reichtum, Macht oder Ruhm streben, ist mir das nahezu fremd… Dann bestimmte mich Nero zum Statthalter der Provinz Lugdunensis!"

    „Machte es dich nicht glücklich?" Erneut drang des Treverer Neugier in den Vordergrund.

    „Zuerst schon, doch dann kam ich in der Lugdunensis an… Was ich sah und erlebte, war weit von meinen bisherigen Erfahrungen entfernt!"

    „Kannst du nicht umkehren?" erkühnte sich der Treverer.

    Vindex lächelte über diese Frage. „Was denkst du, hätte ein Nero Verständnis?"

    Mammeius schüttelte mit dem Kopf.

    „Somit ist die Sorge der Menschen hier auch meine Sorge… Dabei sehe ich drei riesige Schwierigkeiten, mein Freund…" Vindex versuchte seinen Gesprächspartner einzunehmen und bot Freundschaft an.

    Mammeius erkannte, dass der Statthalter auf ein Ziel zusteuerte und ihm eine gewisse Rolle darin zuzuordnen geneigt war. Also wappnete er sich mit Geduld.

    Vindex war an der Stelle angelangt, an der er die Katze aus dem Sack lasen musste… Würde er in Mammeius den richtigen Mann erwählt haben?

    „Ich habe drei Feinde! Zuerst ist da der Kaiser!"

    Sich auf seinen Zuhörer ausrichtend, verblüffte ihn dessen Schweigen.

    „Dem Kaiser folgt der gallische Adel, der nach Macht giert! Und dann sind da noch die Publicani und hinter denen lauert ein beträchtlicher Teil des Senat… Dem Senator ist es untersagt, Geschäfte zu machen… Dennoch verfügen Senatoren zumeist über einen Reichtum, den sie zu mehren versucht sind… Also bedienen sie sich geeigneter Männer, die sie an ihrer statt, mit ihrem Geld, Geschäfte machen lassen und nicht zu schlecht daran verdienen… Kannst du mir folgen?"

    Mammeius bequemte sich zu einem das Verständnis bezeugenden Nicken des Kopfes.

    „Mich vor einiger Zeit aufsuchende Senatoren klärten mich über das Vorgehen der Publicani auf und machten mir ein Angebot… Ich lehnte ab und zeigte die Männer beim Kaiser an! Glaubst du, der Kaiser wird mir folgen? Was denkst du, werden andere Senatoren über mich befinden?"

    Mammeius schwieg.

    Vindex nahm zur Kenntnis, dass ihm der Treverer Aufmerksamkeit schenkte. Was der Mann dachte, war ihm jedoch nicht anzumerken. Also begriff der Statthalter, dass er sich ein weiteres Stück öffnen und vorsichtige Erklärungen anfügen sollte.

    „Als ich die Provinz bereiste, erkannte ich, welchem Ziel sich die Mehrheit der gallischen Fürsten widmet… Sie streben alle, mehr oder weniger, nach der Macht Roms und bereiten deshalb diesen zuvor bereits erwähnten Aufstand vor. Das ist kein Gerücht, sondern eine Tatsache! Ich habe zahlreiche Beweise…"

    Mammeius Schweigen beunruhigte Vindex, trotzdem setzte er seine Aufklärung fort.

    „Ich bin gleichfalls ein Senator Roms! Als Statthalter bereiste ich meine Provinz und berichtete dessen Ergebnisse an Nero. Der Kaiser befindet sich nach wie vor in der Provinz Achaea und glaubt dort, mit Gesang zur Kithara, als Herold und in Wagenrennen, die Welt zu erobern… Dabei, so scheint mir, vernachlässigt er die Politik Roms."

    Mammeius Aufmerksamkeit war, wie sein Schweigen, auf seinen Herrn gerichtet.

    „Ich glaubte bereits, der Kaiser würde meine Anzeigen und Wünsche übergehen… Doch dann löste er den Prokurator ab!"

    Das bekam der Treverer vor Tagen selbst mit.

    „Also las er meine Berichte. Inzwischen weiß ich, was er von mir fordert…"

    „Herr, du hast dir eine Reihe mächtiger Feinde geschaffen…" stellte Mammeius, den Statthalter unterbrechend fest. Dann zögerte er plötzlich, bevor sich entschloss auszusprechen, an was er sich erinnerte.

    „Mein Vater sagte mir einmal: ‚Viele Feinde bringen viel Ehre!’ Ich solle die Zahl meiner Feinde nicht fürchten…"

    Diesmal nickte Vindex seine Zustimmung.

    „Mit zu vielen Feinden aber ist das so eine Sache, wenn dir jeder Freund fehlt… Ein Statthalter hat wohl eine Klientel, Gefährten, aber Freunde? Sicher besitzt er zahlreiche, ihm treu erscheinende Männer, nur könnte ein Großteil davon voller Neid brennen…"

    Vindex gab dem Treverer Zeit seinen Gedanken zu folgen.

    „Sieh dir Lucien Belinarius an, ein Sequaner, der seine Herkunft nicht vergisst und somit mich hinterging… Oder nehmen wir den Präfekt Donicus, der gleich was er tut, seine Zuneigung für Rom nicht verbergen kann! Warum auch, diente er doch Rom gleichfalls… Ich will nicht vermeiden, Umbrenus zu erwähnen… Gewiss ein treuer und wahrhaftiger Mann, aber Rom verpflichtet, selbst wenn er in Gallien lebt… Sie alle sind zu Teilen Römer und Gallier, wie du und ich…"

    „Herr, ich verstehe nicht…" Mammeius wirkte verwirrt.

    „Stelle dir vor, ein jeder von denen müsste sich für oder gegen Rom entscheiden… Wer von denen würde welche Wahl treffen?"

    „Belinarius und der Präfekt sind doch eindeutig… Beim Zwerg wäre ich mir nicht sicher…"

    „Und du, Mammeius?" schoss Vindex Frage auf den Treverer zu.

    „Das ist es, was du erfahren möchtest?" bekundete der Zuhörer.

    „So ist es und auch noch weit schwieriger… Was glaubst du, überwiegt in mir? Erneut gönnte Vindex dem Treverer Zeit für eine Antwort. „Die Treue zum Senat, zum Kaiser, zu Rom oder zu Gallien?

    „Herr, verzeih mir…" Ein leichtes Bedauern löste sich von Mammeius Lippen.

    „Warum?" Vindex zwickte Neugier.

    „Weil ich glaube, du weißt es selbst noch nicht…" wagte sich der Treverer zu äußern.

    „Warum erkennt dies, außer dir und Faustus, kein Anderer?" zollte ihm Vindex nicht erwartetes Verständnis.

    Vindex war mit Mammeius Antwort sehr zufrieden. Sein Zuhörer machte ein Angebot, das er zu nutzen beabsichtigte.

    „Du hast es getroffen! Damit das auch bis zum Augenblick einer Entscheidung so bleibt, brauche ich einen Mann, den weder seine Herkunft noch Roms Zukunft bekümmert. Ich spiele mit dem Feuer und bin ich unachtsam, verbrenne ich mich. Auch Faustus käme in Gefahr, ebenso wie der Freund und Verbündete, den ich suche…"

    „Herr, du hast tatsächlich mich erwählt?" hörte Vindex eine sehr vorsichtige Frage.

    „So ist es! Aber dich nehmen kann ich nur, wenn du dazu auch vollständig bereit bist… Ich meine damit, was immer auch geschieht, verbindet unser Schicksal! Mein Tod wird dein Tod sein! Mein Erfolg kommt auch dir zu Gute! Was sagst du, Mammeius?"

    Schweigen antwortete ihm. Das Zögern wahrnehmend, brachte Vindex einen noch anderen Gedanken ein.

    „Höre mir noch einmal zu!" errang er die erneute Aufmerksamkeit. „Ich traf dich betreffend, vor einiger Zeit, aus Unbedacht eine Entscheidung. Faustus Schatten wolltest du nicht mehr sein, weil du dich überfordert fühltest… Ich gab dir eine andere Aufgabe, die eines Frumentarius, die du gekonnt ausführtest! Umbrenus lobte dich und ich sah in dir diese Fähigkeiten, deren ich jetzt bedarf…"

    „Herr, ich frage nicht nach Vorteil und Gewinn… hörte Vindex daraufhin leise. „… doch die Treue, die ich biete, muss erwidert werden!

    Vindex schrak für einen Augenblick zurück. War das nicht eine Forderung? Wollte er den Mann, dann musste er auch bereit sein, dessen Bedingungen anzuerkennen. Er erkannte den Zusammenhang sofort.

    „Es ist ohne jede Bedeutung, dass du der Herr und ich nur ein mittelloser Mann bin… Verweigerst du mir deine Treue, werde ich dich töten!" stellte der Treverer ohne jede Hemmung fest.

    Der Statthalter fand seinen Mann, wenn auch nicht zu den Bedingungen, die ihm recht waren… Doch eine andere Wahl war ihm nicht möglich und so fügte sich Vindex in das Unvermeidliche.

    „So sei es, Mammeius! Reiche mir deine Hände zum Zeichen unseres Pakt!" Sie standen beide auf und blickten sich in die Augen.

    „Setzen wir uns erneut und sprechen wir über notwendige Vorkehrungen…" schlug Vindex vor.

    „Wie viele Männer hast du gegenwärtig?"

    „Inzwischen sind es neun Männer!" gab Mammeius Auskunft.

    „Gibt es besonders kluge, besonders verschwiegene und besonders treue Gefährten?" begehrte Vindex zu wissen.

    „Herr, es ist ein Gemisch aus allem! Nicht immer verbindet sich die eine besondere mit allen übrigen günstigen Fähigkeit…"

    „Sage mir, wer vertritt dich, bist du abwesend? Ist dieser Mann dir treu, ist er klug? Was zeichnet ihn aus?"

    „Klug unzweifelhaft, weit klüger als ich… Beharrlichkeit, Treue und Verschwiegenheit zeichnen ihn ebenso aus… Eigensinn, der Hang zur Sturheit und Missgunst prägen ihn aber ebenso… Einst diente er deinem Vorgänger, geriet mit diesem aber in Streit. Weil er nicht nachgab, entließ ihn der vormalige Statthalter!"

    „Welche Aufgaben führte er bei meinem Vorgänger aus?"

    „Herr, ich weiß es nicht! Er verschwieg es mir… Andererseits schien er Erfahrung in unserer Tätigkeit zu besitzen… Präfekt Donicus empfahl mir diesen Mann."

    Vindex begriff. Ein erfahrener Mann, der zuvor, unter seinem Vorgänger, gleiches tat und weil er darin nicht unfähig war, wurde der Mann vom Präfekt empfohlen.

    „Gut! Ich sehe darin kein Hindernis… Geben wir ihm einen Namen… Nennen wir ihn die ‚Eins’!" Mammeius nickte, obwohl er das Ziel dieser Vorgehensweise noch nicht erkannte.

    „Würde dieser Mann ausfallen, wem gehörte dann dein Vertrauen? Bezeichnen wir diesen als ‚Zwei’!"

    „Herr, scheust du dich, deren Namen zu kennen? Ich könnte diese nennen…" bot der Treverer an.

    „Nein, nur kann ich vorerst besser damit umgehen! Wählen wir besser Zahlen und verstehen darunter beide das Gleiche! Namen könnten zu Verwechslungen führen… Was zeichnet den Mann aus und was könnte ihn behindern?" beharrte Vindex auf seiner Vorgehensweise.

    „Er ist nicht so klug, dafür aber ein Kämpfer. Einst diente der Mann in der Auxilia als Centurio! Er kann Schreiben und Lesen, ist reif an Erfahrung, unerbittlich, hart und sehr schweigsam… Ich denke er ist verbittert über sein Schicksal. Nach seiner Dienstzeit nahm er sich ein Weib, aber Weib und Kind starben bei der ersten Geburt der Frau… Herr, du verstehst?"

    Vindex nickte mit dem Kopf. „Was denkst du noch über ihn?"

    „Er macht wenig Worte, befolgt Befehle und kann kämpfen… Er ist für sein Alter stark und noch sehr gewandt…"

    „Kann er reiten?"

    „Oh ja, Herr! Er diente Rom in einer Ala…"

    „Gut, dieser Mann bleibt die ‚Zwei’! Ich suche noch eine ‚Drei’!"

    „Herr, ist es nicht besser, du sagst mir, was der Mann leisten soll und ich suche ihn nach deinen Wünschen aus…" schlug Mammeius vor.

    Vindex willigte ein. „Ich brauche einen klugen, wendigen Mann, der es versteht zu organisieren…"

    „Oh, den kenne ich gut, Herr… unterbrach ihn Mammeius sofort. „Für das Ergreifen eines Flüchtigen ist dieser Mann absolut ungeeignet. Mut, Draufgängertum und Kampffähigkeit gehen ihm ab, dafür glänzt er mit Verstand und der Fähigkeit alles zu beschaffen, was wir benötigten… Erinnerst du dich an Umbrenus Bericht über die Weizendiebe? Er war es, der die Falle aufstellte, er brachte unsere Männer an die richtige Stelle und als wir die Bande im Sack hatten, löste er das Signal aus…

    „Diese ‚Drei’ besitzt also ein ungewöhnliches Talent?"

    „Ja, Herr, nur ist er ein etwas schwieriger Charakter… Eigensinn beherrscht ihn, genauso wie der Drang zur Aufmerksamkeit. Mann könnte ihn als klugen Redner bezeichnen, glitte er nicht in Geschwätzigkeit ab. Außerdem, wie soll ich es ausdrücken, ist dieser Bursche noch relativ jung… Treu ist er ohne jeden Zweifel, nur glaubt er sich zu wichtig und drängt sich stets in den Vordergrund. Auf mich wirkt er wie eine glitschige Schlange, nein besser noch wie ein Aal, der sich ständig windet und verbiegt, aber immer sein Ziel erreicht."

    „Das, Mammeius, scheint mir der richtige Mann zu sein… Nehmen wir ihn als ‚Drei’!"

    „Wie du meinst, Herr…" stimmte ihm der Treverer zu.

    „Die Eins und die übrigen Männer erfüllen deine bisherigen Pflichten! Die Zwei beauftragst du, weitere geeignete Männer zu finden! Diese müssen klug, treu, listig und kampffähig sein… Außerdem sollten sie Reiten können und auch auf größeren Strecken durchhalten… Frühere Auxilia sind dabei kein Hindernis, nur sollte er nicht nur Alte angeschleppt bringen… Er wird diese Männer im Kampf, im Reiten und als Boten ausbilden. Dann wirst du diesen Männern Kenntnisse zu den Stämmen der Provinz, zum römischen Recht und zum Aufspüren beibringen. Für diese Tätigkeit bleibt dir allenfalls ein Monat…"

    „Und die Drei?"

    „Wir brauchen hier in Lugdunum, in Caesarodunum, Lutetia und Bibracte je ein Haus, in dem bis zu zehn Menschen leben können. Ein Stall mit auch so vielen Pferden ist ebenso erforderlich, wie auch ein Weib als Köchin und Sklaven zur Reinigung… Dies alles muss die Drei beschaffen!"

    „Herr, das geht so nicht!" unterbrach ihn der Treverer.

    Vindex wirkte erschrocken. „Warum nicht?"

    „Die Drei wird Lugdunum niemals verlassen…"

    „Was hindert ihn?"

    „Die Angst!"

    „Die Angst?" fragte Vindex zurück.

    „Herr, so zutreffend meine Schilderung war, ich vergaß des jungen Mannes Angst… Er ist weder ein Kämpfer, noch ein mutiger Mann! Auch seine Gestalt ist eher zu dünn…"

    „Warum nahmst du ihn dann in deine Dienste?" forderte Vindex zu wissen.

    „Wegen dem, was er besonders gut kann!" erhielt er eine nüchterne Antwort.

    „Dann kommt der Bursche nicht in Frage?" stieß Vindex nach.

    „Vielleicht doch, Herr… lenkte Mammeius plötzlich selbst ein. „Er besitzt einen Bruder, etwas älter, groß von Gestalt, aber nicht sehr klug. Der Bursche ist ein Schlächter am Markt in Lugdunum. Ich konnte den Kerl nicht gebrauchen, aber diesen Jüngeren… Also einigten wir uns, dass ich ihm den Schutz des Jungen zusicherte und er gab ihn mir. Das war keine so schlechte Abmachung…

    „Kannst du ihn davon überzeugen, den jüngeren Bruder durch die Provinz zu begleiten?"

    „Ich will es versuchen… erklärte sich Mammeius bereit. „Was muss die Drei noch tun, Herr?

    „Das Haus, die Pferde, Bedienstete erwähnte ich bereits… Er muss auch Männer finden, die das können, was ihr bisher in Lugdunum ausführtet. Mörder und Diebe jagen und festnehmen, sowie Botschaften befördern…"

    „Diese Männer wird er finden… Herr, um deine Wünsche zu befriedigen, brauche ich Geld!"

    „Du gehst zu Umbrenus, er wird dich ausstatten! Erkläre ihm, dass ich Frumentarii in der Provinz wünsche und dich mit der Errichtung eines solchen Netzes beauftragte. Er wird von mir angewiesen, dich zu unterstützen… Doch bedenke, dass auch Umbrenus nicht wissen muss, was wir mit den Frumentarii noch bezwecken. Auskunft darfst du zu den Dingen erteilen, die dir bisher in deiner Tätigkeit unterkamen. Von Botendiensten darf nicht gesprochen werden!"

    Mammeius nickte.

    „Die Männer der Zwei werden nach einem Monat auf die vier Regionen aufgeteilt, immer drei dieser Ausgebildeten gehen an einen der Orte. Sie müssen sich einleben, den Kontakt zu den Duumviri und zum Adel herstellen, beginnen Verbrecher zu jagen und bereit für andere Dienste sein! Einen der Männer jedes Ortes mache dir gegenüber verantwortlich! Vergiss nicht, dessen Vertreter zu benennen… Auch für die Männer hier in Lugdunum lasse ein anderes Haus beschaffen. Diese Gefährten werden die gleichen Aufgaben wahrnehmen und nur dann zur Bekämpfung von Verbrechen eingesetzt, wenn es die Umstände erfordern."

    „Herr, wann soll ich beginnen?"

    „Sofort! Natürlich stehe ich als Statthalter hinter dir, nur braucht das keiner dieser Männer zu wissen. Es ist wichtig, dass dir diese Männer treu sind! Fordere sie dazu! Bevorzuge für die zwölf Auserwählten vor allem Männer deines Stammes, auch Sequaner, Lingonen und Allobroger sind möglich, nur verzichte auf Haeduer und andere Angehörige dieser Provinz! Solche bringt die Drei ein und das genügt!"

    „Herr, ich diene und gehorche!" Mammeius Faust fand seine Brust.

    Gemeinsam ritten sie den Weg zurück zur Stadt, dann aber trennten sich vorerst ihre Wege…

    2. Der Sprung

    67 nach Christus - Herbst (10. Oktober)

    Imperium Romanum – Provinz Gallia Lugdunensis

    Noch in der gleichen Dekade suchte Statthalter Vindex den Kontakt zum Vergobret der Haeduer.

    Dabei kam ihm entgegen, dass Eporedorix, wie ihm auf seine Bitte um ein neues Treffen mitgeteilt wurde, ohnehin in Lugdunum weilte.

    Zuerst empfand er es als merkwürdig, dass auch Castius in des gewünschten Mannes Begleitung auftauchte.

    Was bezweckte der Vergobret, wenn dieser ihm ständig unmittelbar auf den Füßen stand? Mehr noch verwunderte er sich darüber, dass auch der Sequaner dem Haeduer unablässig folgte… Doch auch dies verblasste gegenüber der Tatsache, dass plötzlich auch sein einstiger Berater Belinarius vor ihm stand.

    Von der Anwesenheit seines früheren Beraters überrascht, bekundete er in seiner ersten Verblüffung, neben einer Verwunderung, auch verhaltenen Zorn.

    „Ich erinnere mich, dich dem Umbrenus zugeordnet zu haben… fauchte Vindex. „Wie kommst du ins Gefolge des Haeduer?

    Eporedorix schaltete sich in das Gespräch ein. „Wenn du es nicht verstehst, gute Männer an dich zu binden, warum sollte ich dann solche Gelegenheit, einen klugen Mann gewinnen zu können, verschmähen?"

    Um des Vergobret Mundwinkel spielte ein zurückhaltendes Grinsen. Offensichtlich betrachtete er Belinarius als einen Gewinn.

    „Wenn du meinst, Haeduer… Immerhin bist du ein kluger Anführer…" Diesmal lächelte Vindex und er tat es so nachhaltig, dass sich der Vergobret zu wundern begann.

    „Klugheit kann durchaus von Vorteil sein…" fügte Vindex zuvor gesprochenen Worten an. „… mangelnde Treue aber ist wohl eher ein Makel… Was glaubst du, wie schnell seine Standarte in einem anderen Wind flattert, verspricht er sich Vorteile davon? Wenn dann noch unerfüllte Wünsche offen blieben und durch neue Bündnisse ein allzu gewaltiges Versprechen lauert…" Vindex ließ den Rest seiner Gedanken wortlos verklingen. Der Stachel des Misstrauens war gesetzt.

    Insgesamt war er von Belinarius enttäuscht.

    Wenn der Vergobret nicht gedachte, den Verrat seines früheren Beraters zu verbergen, so versuchte dieser womöglich, ihn damit herauszufordern…

    Eporedorix war zu klug, um nicht zu erkennen, dass eine Begegnung mit Belinarius zwei Dinge zu bewirken vermochte.

    Wäre der Seitenwechsel nur vorgetäuscht, was Eporedorix nicht völlig ausschließen konnte, könnte sich, aufgrund der Überraschung, einer der betreffenden Männer verraten. Trat dies nicht ein, so blieb zumindest Zorn über den Verrat zurück. Auch dieser Seite der Medaille schien der Haeduer etwas abgewinnen zu können.

    Vindex aber, der die Flucht des Belinarius durch eine diesen schmähende Zurücksetzung hervorrief, war sich der Wankelmütigkeit und auch der eigentlichen Interessen des Belinarius gewiss. Diesen zu kränken war seine Absicht, was aber auch ein zukünftiges Verzeihen nicht gänzlich ausschloss…

    Sich selbst bewusst, dass er irgendwann auch zu den Aufständischen überwechseln musste, verfügte er dann doch im anderen Lager schon über einen Gefährten, den zurückzugewinnen sich möglicherweise auch lohnen könnte…

    Vindex trug sich mit der Hoffnung, Belinarius richtig einzuschätzen. Dessen Interessen lagen eindeutig bei einem freien Gallien und dort wünschte sich der Sequaner eine zukünftig respektable Position im Machtgefüge.

    Gelang es Vindex, die Führung des Aufstandes in seine Hände zu bringen, würde er auch zukünftig über Belinarius Klugheit verfügen und könnte dessen Streben in seinem Sinne ausnutzen. Ob das dann zum Vorteil der Aufständischen oder zu Gunsten Roms ausschlug, hing allein von seinen eigenen Absichten ab.

    Vindex war aus mehreren Gründen gezwungen den Haeduer zu überflügeln. Zum Einen wollte es der Vergobret selbst und wie er wusste, erhoffte sich der Mann davon Vorteile. Zum Zweiten forderte Kaiser Nero dies von ihm und beabsichtigte Zeit zur Aufstellung neuer Legionen zu gewinnen.

    Was aber ausschlaggebend für ihn selbst sein würde, war die Möglichkeit, beide Seiten bis zum entscheidenden Augenblick über seine Absichten zu täuschen…

    Sollte ihm Nero doch erst einmal die Legionen übergeben… Er würde dann schnell herausfinden, ob er damit die Aufständischen wollte in die Knie zwingen oder aber ein gallisches Reich errichten? Strebte er nach einem Imperium Gallicum unter seiner Regentschaft oder mit ihm an der Spitze? Zum gegenwärtigen Zeitpunkt war er noch immer unentschlossen und keinesfalls gewillt, sein beabsichtigtes Ziel offenzulegen…

    Der Haeduer Eporedorix, der Sequaner Castius und auch Belinarius waren bei seinem Vorhaben doch nur mögliche Gehilfen…

    Die Frage für oder gegen Rom hing einzig von seiner Vorstellung ab, wie er erlangte Macht, ohne selbst der Herrscher sein zu müssen, zum Vorteil des Volkes würde nutzen können… Er war keineswegs gewillt, sich die Last einer Krone aufzubürden und wollte nur daran mitwirken, ein besseres Leben für Gallien zu erwirken. Gönnte ihm danach der Herrscher, wen auch immer er begünstigte, das Recht eines gewissen Einflusses, verbunden mit einem ruhigen und glücklichen Leben, so würde ihm dies genügen.

    Zu diesem Zeitpunkt aber war er sich schon bewusst, dass weder Kaiser Nero noch der Haeduer oder gar Castius für die Macht in Gallien stehen durften… Dies offenbarte ihm seine Reise. Er würde einen besseren Mann finden müssen! Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg und wen auch immer ihm das Schicksal anbot, er würde den Kandidat prüfen und dieser kaum ohne seine Hilfe an die Macht gelangen…

    Doch zuerst sollte er die Krieger der Gallier für sich gewinnen! Dies erforderte den Wechsel ins Lager der Aufständischen und Belinarius war dazu ein erster Schritt. Gewann er dann die Zeit für Nero, Legionen aufzustellen und wäre in der Lage, diese ebenfalls zu übernehmen, verfügte er über ein Machtpotential, dem sich weder die Fürsten, noch Rom zu widersetzen in der Lage wären… Dann könnte er den Weg vorgeben und wäre auch zukünftig fernab jeder Bedrohung.

    Den diesmaligen Treffpunkt bestimmte Eporedorix. Sie saßen sich an einer großen Tafel gegenüber. Früchte und Wein standen auf der Mensa zwischen ihnen.

    Auf der einen Seite hatten der Haeduer, sowie Castius und Belinarius Platz genommen. Diesen Männern saß er allein mit Faustus gegenüber.

    Obwohl alle diese Gedanken durch seinen Kopf schwirrten, besaß er den Überblick und nur er wusste, was mit diesem Treffen bezweckt wurde.

    Faustus kannte des Vaters Einstellung und begriff seine Rolle als schweigender Zuhörer.

    Zuerst lehnte Vindex Faustus Wunsch der Begleitung rundweg ab. Erst nach des Sohnes Auflehnung lenkte der Vater ein und erzwang sich dafür des Sohnes nur stille Teilnahme.

    Eporedorix musterte Faustus und erklärte plötzlich: „Das du einen Knaben zu solch ernsthafter Beratung mitbringen könntest, verwirrt mich… Glaubst du wirklich, dass dein Sohn würde ein Geheimnis tragen können, quälte man es aus ihm heraus?"

    „Du hast recht, Eporedorix!"

    Um Vindex Mundwinkel spielte ein spöttisches Lächeln. „Ich hätte wohl Präfekt Donicus oder Hostus Umbrenus fragen sollen… Immerhin sitzt der Mann, der mich hätte beraten können, jetzt auf deiner Seite dieser Tafel…"

    Vindex bemerkte sofort, dass sich der Haeduer auf die Lippe biss. Diese Abwehr traf ins

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