Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die Legende vom Hermunduren: Verschwörung am Rhenus > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germania  Magna
Die Legende vom Hermunduren: Verschwörung am Rhenus > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germania  Magna
Die Legende vom Hermunduren: Verschwörung am Rhenus > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germania  Magna
eBook562 Seiten7 Stunden

Die Legende vom Hermunduren: Verschwörung am Rhenus > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germania Magna

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

An zu vielen Orten zu viele Feuer des Widerstandes gegen Rom entzündet, stiegen die Provinzen Judäa und Lugdunensis, sowie die Militärterritorien entlang der römischen Grenze zu Germanien zu Brennpunkten bevorstehender Auseinandersetzungen auf. Feldherr Vespasian, vom Kaiser Nero aufgefordert, die Juden in die Knie zu zwingen, musste in Judäa einen ersten Rückschlag verkraften. Im Krieg gegen das Volk der Juden sah sich Vespasian gezwungen, schon zu Beginn seines Feldzuges die Festung Jotapata zu erstürmen. Ihm waren die Schwierigkeiten des Vorhabens, der Zeitverlust, der Aufwand und die Verluste schnell bewusst, zumal dem Feldherrn der Juden die Flucht in die fast uneinnehmbare Festung glückte. Zur gleichen Zeit trieben die Brüder Scribonius und der ihnen hörige Präfekt Tutor in Germania ihre Machtansprüche voran und beschlossen einen perfiden Plan. Ein Treffen der Statthalter beider Militärbezirke, mit nur wenigen hinzu geforderten Legaten, war als Falle für Verginius Rufus gedacht. Doch jeder an der Falle Beteiligte verfolgt eigene Ziele und setzte eigene Mittel zu deren Erreichen ein, was den Erfolg zu beeinträchtigen schien... Mehr noch wirkte sich das Angebot unerwarteter Hilfe aus, auch wenn dadurch die Lage dennoch kompliziert blieb...
Als auch noch Gerwin und seine Gefährten rechtzeitig von ihrer Reise aus Gallien zurückkehrten, schien sich alles zum Guten zu wenden. Bis dann ein Prätorianer mit der Botschaft von Kaiser Nero auftauchte... Das Treffen wurde aufgelöst.
Die Brüder rüsteten zum Aufbruch nach Achaea und gerieten in Streit, als jeder für sich einen anderen Weg der Stellvertretung, in der Ausübung ihrer Pflichten als Statthalter, einschlug.
In der Folge erhärteten sich die Widersprüche der Brüder, auch wenn die Reise gemeinsam begann... Auch Gerwin, von der Gefahr eines ungewissen Kampfes befreit, unternahm eine Reise in die Vergangenheit. Noch immer schwelte zwischen ihm und seinem einstiegen Paten Gaidemar eine Ungewissheit, die er auszuräumen beabsichtigte. Auf dem Weg zu seinem Stamm wechselten sich willkommene Ereignisse mit Gleichgültigkeit und Bedrohungen ab. Das Aufsuchen von Orten der Vergangenheit bewirkte bei seinen Begleitern so manche Überraschung, denn der Hermundure verfolgte mit dieser Reise Absichten, die sich nicht jedem Begleiter sogleich offenbarten... Auch in der Nähe Kaiser Neros in Achaea und in Rom bei den Evocati erhärteten sich inzwischen Widersprüche und Erkenntnisse... Die Einen betrafen Präfekt Tigellinus und Andere führten Lartius, den Kopf der Evocati, zu neuen Einsichten...
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum4. Okt. 2022
ISBN9783347692541
Die Legende vom Hermunduren: Verschwörung am Rhenus > Historische Abenteuer-Romanfolgen > Handlungszeitraum von 64 bis 70 AD > Lage Roms vor, im & nach Vierkaiserjahr 69 AD > Handlungsorte: Imperium Romanum & Germania  Magna
Autor

G. K. Grasse

Geboren im Jahr 1949. Schulzeit, Lehre zum Elektromonteur, Studium zum Ingenieur für Nachrichtentechnik, Diplomstudium und ein nachfolgendes Berufsleben als Diplom-Ingenieur im Technischen Bereich. Nach der Wende eine Zeit der Selbständigkeit im Bereich der Kommunikationstechnik (über zehn Jahre). Anschließend Teamleiter im technischen Bereich Mobilfunk und Breitbandausbau. Mit zunehmendem Alter prägten sich andere, neue Interessen aus. Nach umfangreichen persönlichen Studien zu historischen Ereignissen begann der Autor 2011 mit dem Schreiben historischer Romane. Das vorrangige Interesse gilt der Zeit des ersten Jahrhunderts nach Christi Geburt. Die im freien Germanien lebenden Stämme stoßen mit den über den Rhein vordringenden Legionen des Römischen Imperiums zusammen. Welche Widersprüche entwickeln sich und welchen Einfluss hat die Zivilisation der Römer auf das Leben der Stämme? Das sind den Autor interessierende Fragen und er versucht das Leben und die Kämpfe betroffener Germanen in historischen Romanen zu beschreiben.

Mehr von G. K. Grasse lesen

Ähnlich wie Die Legende vom Hermunduren

Ähnliche E-Books

Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Die Legende vom Hermunduren

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die Legende vom Hermunduren - G. K. Grasse

    Vorbemerkungen des Autors

    Hinter einer „Legende verbirgt sich im allgemeinen Verständnis eine von „Ruhm und „Ehre berichtende Geschichte. Das Wort „Legende leitet sich von „legenda" (das Vorzulesende) ab und ist somit in seiner Überlieferung an eine schriftliche Vorlage gebunden. Doch wo sollte im schriftunkundigen Barbaricum eine solche Legende niedergeschrieben worden sein?

    Die Herkunft der „Legende vom Hermunduren" kann deshalb nicht auf eine konkrete Quelle oder ein Schriftstück bezogen werden. Dennoch schildert sie in ihrer Form ein Geschehen, dem eine historische Wahrheit zugebilligt werden könnte …

    Die eingebundenen historischen Ereignisse sind überliefert, wenn auch manches dieser Ereignisse in schöpferischer Freiheit vom Autor abgewandelt oder ausgeschmückt wurde. Der Roman erzählt eine Geschichte, die so oder auch so ähnlich und bestimmt auch ganz anders abgelaufen sein könnte …

    Ein historischer Roman bedarf umfangreicher Datenermittlungen in historischen Quellen, die mühevoll und zumeist nicht ohne Hilfe erfolgreich zu gestalten sind. Der Autor kämpfte immer auch mit der Tatsache, dass er gemachte Fehler selbst schwer erkennen kann.

    Deshalb gilt sein Dank allen Helfern und Kritikern und damit all denen die, in gleich welcher Form, am Roman mitgewirkt haben!

    Die Erkenntnisse historischer Forschungen zu den ‚Barbaren’ sind nicht allumfassend und können keinesfalls als ‚lückenlos’ beschrieben werden. Schriftliche Aufzeichnungen aus dem ‚Barbaricum’ dieser Zeit existieren nicht und die Schilderungen der Herren Tacitus, Strabon, Velleius und Plinius, des Älteren, oder auch anderer Zeitzeugen, schließen eine ‚gefärbte’ Darstellung im römischen Sinne nicht gänzlich aus. Und nur deren Dokumente blieben, zumindest zu Teilen, erhalten.

    Unter Nutzung bekannter historischer Daten, Personen, Überlieferungen und Zusammenhänge unternimmt der Autor den Versuch der Darstellung des Lebens der Hermunduren und ihres Kampfes gegen römische Interessen.

    Dem Romanzyklus liegen die Kriterien der versuchten Einhaltung der historischen Wahrheit und der möglichst verständlichen Darstellung zugrunde. Historiker, die sich mit dieser Zeit auseinandersetzen, sind sich aufgrund dürftiger Quellenlagen, widersprüchlicher Erkenntnisse und auch abweichender Interpretationen nicht immer in der Publikation zu einzelnen Sachverhalten einig.

    Ich möchte vorausschickend erklären, dass diese meine Darstellung weder alle derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse in sich vereinigt, noch den Anspruch auf Vollkommenheit und detailgetreue Richtigkeit erhebt.

    Als Autor steht mir dichterische Freiheit zu, die ich im breiten Spektrum wissenschaftlicher Widersprüchlichkeit und natürlich auch mit der Darstellung meines Verständnisses der historischen Situation ausnutze.

    Sicher ist ein ‚Autor’ nur ein Beobachter aller Veröffentlichungen, die sich mit dem Zeitraum, dem Ort und auch mit sonstigen Themen wie Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Militär, Kultur und Religion befassen.

    Natürlich verfolgt er auch die Erkenntnisse der historischen Forschungen. Trotzdem ist er kein Wissenschaftler und somit nicht in der Lage, das breite Spektrum der Erkenntnisse vollständig richtig zu erfassen, zu bewerten und in Vollkommenheit richtig wiederzugeben.

    Einer Behauptung, der Autor könnte weder die Komplexität noch die detailgetreue Tiefe erreichen, um die Zusammenhänge darzustellen, könnte hier nicht widersprochen werden.

    Trotzdem benötigt der Autor für die Absicht, einen historischen Roman zu verfassen, zumindest eine Arbeitsgrundlage bzw. eine Hypothese.

    Diese vereinfachte Form historischer Grundlagen könnte ein Historiker fordern, nicht zu veröffentlichen, weil diese zu banal wären.

    Was der Historiker zu verurteilen veranlasst sein könnte, wird der Leser möglicherweise freudig zur Kenntnis nehmen. Er wird des Autors vereinfachtes Verständnis historischer Zusammenhänge aufnehmen, um sich ein eigenes Bild dieser Zeit und der im Roman geschilderten Ereignisse zu erstellen.

    Mit anderen Worten ausgedrückt, wird der Leser und nicht der Historiker, den Stab über dem Autor brechen …

    Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen

    Was die Historie über den Stamm der Hermunduren berichten kann

    Die Romanfolge zeichnete bisher das Leben einer Stammesabspaltung der Hermunduren, beginnend um 64 n. Chr. im Territorium am Main, nach.

    Die Hermunduren erschlossen sich den neuen Lebensraum auf Wunsch Roms. Zunächst, so ist es überliefert, prägte Freundschaft die Beziehungen. Doch zu keiner Zeit der Existenz des Imperium Romanum blieben Beziehungen zu den Nachbarn friedlicher Natur…

    Zwischen der römischen Eroberungspolitik und dem Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang der Bevölkerung im Barbaricum existierten ein großer Zusammenhang mit Wechselbeziehungen unterschiedlichster Art und ein fundamentaler Widerspruch mit Hass und Feindschaft, der im Kontext zur historischen Zeit und dem Territorium stand.

    Die Römer, unbestritten zur Weltmacht gelangt, und die Barbaren, mit ihren zahlreichen Stämmen und Sippen, trafen am Rhein aufeinander. Weder Rom noch die Barbaren des freien Germaniens erkannten diese natürliche Grenze als von den Göttern gegeben an.

    Die segensreiche Botschaft der Zivilisation in die Wälder des Nordens getragen zu haben, wird zumeist den Römern zugeordnet.

    Für den Barbar dagegen fällt die Rolle des beutegierigen, mordenden und plündernden Kriegers ab. Doch stimmt diese Pauschalisierung?

    Besaßen die germanischen Stämme nicht auch Lebensbedürfnisse? Bildete der Schutz des Lebens eigener Kinder und Familien gegen jeden Feind, ob Mensch oder Natur, nicht doch den Kernpunkt jeder kriegerischen Handlung germanischer Sippen. Selbst dann, wenn die Germanen auszogen, neuen Lebensraum zu erringen

    Wenn aber unterschiedliche Lebensumstände und Kulturen an einer Grenze aufeinandertreffen, stellt sich die Frage nach der Dominanz, und somit zur Hegemonie, die gegenseitigen Einflüsse betreffend.

    Die Historie überliefert uns Kenntnisse zu den Wirkungen, die das Imperium Romanum auf die von Rom eroberten Gebiete am Rhein und bis weit in die Germania Magna hinein hinterließ.

    Gab es auch Einflüsse, die aus der Germania Magna kommend, im von Rom beherrschten Territorien, Auswirkungen zeigten? Wenn ja, dann fehlt uns heute möglicherweise ein eindeutiger Nachweis…

    Warum aber sollte es nicht so gewesen sein, war doch keine Grenze so undurchlässig, wie von den Errichtern angestrebt… Mögen die Auswirkungen auch von nur bescheidenem Charakter gewesen sein, so sind sie, wenn auch nicht überliefert, dennoch kaum bestreitbar…

    Die Überlieferung von den Hermunduren, einem germanischen Stamm, der in den Zeitenläufen dadurch verschwand, dass er irgendwann in anderen Völkern aufging, besitzt scheinbar kaum Bedeutung für das große Rom.

    Der Einfluss und die Charakterisierung einer Freundschaft zwischen Rom und den Hermunduren wird jedoch selbst von den Römern nicht geleugnet… Warum kann dann nicht ein einzelner Hermundure der Ausgangspunkt für diese Freundschaft gewesen sein?

    1. Der Auftrag des Feldherrn

    67 nach Christus - Frühling (10. Maius)

    Imperium Romanum – Provinz Judäa

    Waren der Feldherr Vespasian und der Evocati Antonius Honoratus erst zum Beginn des letzten Monats in Antiochia aufeinander gestoßen und eine Vereinbarung eingegangen, zeigte sich bald, dass diese für beide Seiten von Vorteil war. Die Tage seither, zahlreichen Ereignissen vorbehalten, begünstigten aber vor allem den Feldherrn, der den Tribun Honoratus und dessen Gefährten Centurio Manius Furius hinnahm, obwohl ihm bestehende Bedenken zuerst als hinderlich erschienen.

    Vespasian, anfangs nur einen Test des Tribuns beabsichtigend, sah sich dann von Honoratus Verhalten beeindruckt und fasste deshalb Vertrauen.

    Weil der schon zu Beginn der Auseinandersetzungen mit dem Statthalter in Syria gerufene Begleiter, als es um die Überantwortung von Vespasians zukünftigen Legionen ging, eine kluge und ausgewogene Verhaltensweise an den Tag legte, fasste der Feldherr zutrauen.

    Immerhin war der Evocati dabei, als er diesen Legatus Augusti pro Praetore der Provinz Syria massiv bedrohte, ihn dann in die Ecke drängte und immer wieder an seinen Schwachstellen packte, um letztlich die befohlenen Legionen übernehmen zu können.

    Dieser Statthalter mit dem Namen Licinius Mucianus erwies sich als ein widerborstiger, störrischer Esel, der noch dazu glaubte, im Kaiser einen Gönner zu besitzen.

    Vespasian aber wusste, wer der wirklich Begünstigte war und ließ sich nicht am Nasenring durch die Arena schleifen.

    Honoratus sah was sich abspielte, stützte des Feldherrn Argumente und enthielt sich jeder weiteren Äußerung, wenn er nicht gefragt war. Das gefiel Vespasian ebenso wie des Mannes nachfolgendes Schweigen.

    Der neue Tribun sah auch keine Veranlassung später Fragen zu stellen oder unerwünschte Bemerkungen zu machen. Es gab nichts zum Bereden und was geschehen war, war längst abgeschlossen.

    Dieses im Verhalten zum Ausdruck kommende Einverständnis bestärkte den Feldherrn, den Evocati und auch dessen Gefährten, in seine Gunst aufzunehmen und diese Männer in den voreilig zugesprochenen Stellungen zu belassen.

    Feldherr Vespasian hielt sich auch an das, was er den Legaten seiner ersten beiden, in Syrien übernommenen Legionen, bei deren erstem wirklichen Zusammentreffen befohlen hatte.

    Nur sieben Tage später marschierten die Legionen und Auxiliaren.

    Des Feldherrn Ziel war Ptolemais, die Hafenstadt, die er nach etwa vierzehn Tagen erreichte.

    Der tägliche Marsch von bis zu dreißig Meilen strengte die Mannschaften an. Vespasian ließ während der Marschtage keine Pausen zu, so dass eine Ruhe erst nach dem Eintreffen am Ziel eingenommen werden konnte. Erfreut war er weil sein Sohn, mit der aus Alexandria herbeigebrachten Legio XV Apollinaris, bereits kurz nach ihm eintraf. Somit war die von ihm erwünschte Heermacht am Ausgangsort des Feldzuges versammelt und Vespasian bereitete sowohl die Legatus Legionis, als auch die Tribune und Präfekte seiner Heermacht, ebenso wie die gesamte Mannschaft, auf den bevorstehenden Feldzug vor.

    Viel Zeit stand ihm dafür nicht zur Verfügung. Deshalb nutzte er den ersten Tag der Vollzähligkeit seiner Streitmacht. Sein Vorhaben, die Juden systematisch, beginnend von Ptolemais aus, zu bekämpfen und zu vernichten, erklärte er den Kommandeuren in einer eilig einberufenen Besprechung.

    Weil Vespasian nicht Dünkel oder gar Überheblichkeit antrieb, machte er keine großen Unterschiede zwischen den Legaten und übrigen Kommandeuren selbständiger Einheiten. Er wusste, wenn der Kampf einmal begonnen hatte, würde ihm keine Zeit bleiben, sein Verständnis von diesem Feldzug in die Köpfe der Nachgeordneten zu zwingen. Deshalb wählte er diese Gelegenheit zu einer Ansprache, die mit der Aufforderung zu mutigem Kampf, auch auf die Eigenarten der Auseinandersetzung einging und die Ziele seines Vorgehens erklärte.

    Die Männer vor ihm musternd, erkannte er vorn stehend, seine drei Legaten, mit seinem Sohn Titus für die Legio XV Apollinaris, Sextus Vettulenus Cerialis für die Legio V Macedonica und Marcus Ulpius Traianus für die Legio X Fretensis.

    Die Streitkräfte örtlicher Könige brachten ihm weitere, fast fünfzehntausend Mann ein. Immerhin waren fast viertausend dieser zusätzlichen Kämpfer beritten.

    Diese Kräfte wurden von Männern befehlig, die dem jeweiligen Herrscher unterstanden, aber sich auch unter den von ihm zur Beratung Gerufenen einfanden.

    Zweifellos war jeder dieser Kommandeure angehalten, seinen Befehlen zu gehorchen. Er aber wusste im Vorhinein, dass sich mitunter auch zögerliches Verhalten, wegen abwegigen Interessen der jeweiligen Herrscher, auswirken könnte. Auch deshalb gerade diesen Anführern Aufmerksamkeit zu widmen, hielt er für dringlich. Deren Einbindung in die Handlungen seiner Legionen und Auxiliaren war unabdingbar und musste dabei auch die ureigensten Interessen der jeweiligen Herrscher berücksichtigen, sollte deren Einsatz zum Erfolg beitragen.

    Vespasian war sich klar, dass die ihm zugeordneten sechs Alae und dreiundzwanzig Kohorten ein gewichtiges Wort in den Schlachten beibringen würden. Ein Teil dieser Auxiliarverbände waren den Legionen zugeordnet und unterstanden dem jeweiligen Legat. Allerdings verfügte aber auch er über Alae und Kohorten, die einen selbständigen Charakter trugen.

    Der Feldherr hatte sich entschlossen, alle diese Präfekte und Tribune, zur Teilnahme aufzufordern und sich dem Rufe willig beugend, kamen sie alle.

    Vespasians Ruf war der Tatsache geschuldet, dass sich unter diesen Verbänden auch zehn Milliaria befanden, die über je etwa eintausend Mann verfügten. Die restlichen Einheiten, wohl Cohors Quingenaria Equitata, mit einem Mannschaftsbestand von jeweils um 500 Mann, hoben auch den Kampfverband der Auxiliaren auf etwa die gleiche Stärke, wie die ihm zur Verfügung stehenden drei Legionen. Insgesamt zählte seine Streitmacht wohl so um die fünfzigtausend Kämpfer.

    Obwohl sich Vespasian der Stärke einer solchen Heermacht bewusst war, wäre Rom, von der Anzahl her, den Juden unterlegen. Jeder ein Messer tragender Jude konnte zum Feind werden und dies machte, neben den zumeist gut ausgebauten Siedlungen, den bevorstehenden Kampf nicht leichter.

    „Ich habe euch gerufen, weil die bevorstehende Niederwerfung meinem Willen gehorchen und nach klaren Regeln ablaufen soll. Es ist nicht ein Staat, ein Herrscher oder eine einzelne, straff organisierte Streitmacht, die uns gegenüber stehen wird, sondern es sind waffenfähige, kampfbereite und zornige Krieger, deren einzelnes Leben wenig bedeutet, deren Zahl in Einigkeit uns aber hinweg fegen könnte… Wohl ist unser Feind nicht gut organisiert, besitzt kaum Disziplin und dennoch sind deren Streiter willig, mutig, entschlossen und sehr gefährlich… Wer glaubt, an einem leichten Gang römischer Legionen gegen Horden ungeordneter Krieger beteiligt zu sein, wird sich wundern, mit welchem Mut die Juden kämpfen, welche Opferbereitschaft sie uns anbieten werden, aber auch wie schnell sie laufen können…"

    Vespasian holte Luft und hörte, neben einem alles bedeuten könnenden Raunen, auch leises Lachen. Dies könnte einer Überheblichkeit Ausdruck verleihen, wie es auch ebenso Verlegenheit zu bezeugen vermochte.

    „Die jetzt noch Lachen, werden den Schmerz der Juden erst verstehen, wenn der eigene Atem versiegt!" fühlte sich der Feldherr zu einem heftigen Tadel hingerissen.

    „Der Jude ist wie ein in die enge getriebener Wolf. Flüchtet die Meute vor der Überlegenheit des Feindes, kann sie im nächsten Moment umschwenken und selbst zum Angriff übergehen. Der siegreich scheinende Jude kennt allerdings auch keinerlei Erbarmen! Unser Feind ist erst besiegt, wenn er tot ist! Selbst ein verletzter Jude kämpft bis zum letzten Atemzug. Diese gleiche Entschlossenheit, dieser Mangel an Erbarmen, die gleiche Brutalität bringt euren Streitern bei, denn sonst werdet ihr unterliegen!" Vespasian sah, wie seine Worte wirkten.

    „Wer glaubt, dass nur Männer sich zum Kampf stellen, darf deren Weiber und Jünglinge nicht übersehen und selbst Alte, ob Mann oder Weib, können mit Messern umgehen und werden, bei Unaufmerksamkeit oder Zögern, zustoßen." Vespasians Blick umfasste die Kommandeure und für einen winzigen Augenblick glitt ein Lächeln über seine Züge.

    „Wir sind eine Heermacht von über fünfzigtausend Mann, kampffähig, erfahren, ausdauernd und zäh. Deshalb und weil wir gut organisiert sind, sowie diszipliniert kämpfen, gehört uns letztlich der Sieg! Doch jede Nachlässigkeit, jedes Zögern, jede Güte von uns gegenüber einem Feind, wird dieser ausnutzen und uns dafür strafen! Es wird also auch auf unserer Seite Tote und Verletzte geben… Müht euch, die Zahl derer gering zu halten!" fügte er eine eindringliche Warnung hinzu.

    „Die Juden besitzen noch einen anderen Vorteil. Sie kennen nicht nur ihr Land, ihre Berge, Schluchten und Wege, sie können sich auch hinter starken Mauern verschanzen. Jeder Kampf um eine solche Festung wird ein verlustreicher Kampf für uns!" Vespasian musterte seine Legaten. Würde er sich auf diese Männer verlassen können? Sein Sohn brannte vor Ehrgeiz, doch würde er trotz dessen klug vorgehen?

    „An noch einen Umstand muss ich erinnern. Jeder Decurio, Centurio oder einzelne Miles oder Auxiliar wird, wenn er oder sein Trupp von der Masse der Streitkräfte abgesplittert werden kann, augenblicklich vernichtet. Die Juden nutzen den Vorteil der Kenntnis ihres Landes und sind schnell um ein Vielfaches stärker als bei der ersten Begegnung. Der Ruf nach Unterstützung weckt auch scheinbar schlummernde Bereitschaft, die dann Abgesprengte hinwegfegen wird. Deshalb achtet auf geschlossene Reihen, lasst keine Zersplitterungen zu und massiert eure Kräfte. Selbst eine Verfolgung der Juden kann eine List der Fliehenden sein und euch in eine Falle locken… Das bedenkt immer! Gleichwohl wo ihr handelt, ob ihr ruht oder um euch der wilde Kampf tobt… In diesen Kämpfen wird nur überleben, wer diese, meine Worte versteht und immer beachtet!"

    Vespasian sprach wohlüberlegt, in deutlichen Sätzen und ließ Pausen zum Verständnis. Er wollte, dass alle diese Männer begriffen, was der Kaiser von ihm verlangte.

    „Unser göttlicher Kaiser Nero forderte von mir, die Juden zu brechen! Das werden wir tun! Die Juden wagten den Aufstand, wehrten Roms Legion ab und nahmen sich einen Adler. Bringe den Adler der Legion zurück, sagte der Kaiser. Züchtige die Juden und sind sie nicht gewillt, sich bedingungslos zu unterwerfen, dann vernichte sie! Wer eine Waffe führt, ist zu töten, egal wie alt, ob Weib, Mann oder gar Kind… Wird eine Siedlung verteidigt, ist es ohne Belang, ob die den Kampf Überlebenden Glück besaßen und deshalb überlebten oder gar keine Waffe geführt hatten… Tötet sie alle! Geschont wird nur, wer vor dem Kampf die Waffen streckt und sich unterwirft! Im Kampf und danach seid ohne Erbarmen, so wie auch ihr kein Erbarmen oder gar Gnade erwarten dürft. Vernichtet, was ihr vorfindet, plündert, verbrennt, zerstört…" Vespasian fügte eine Pause in seine Worte ein.

    „Nur bedenkt… donnerte er. „… wer plündert und kampfunfähig wird, verfällt der Strafe der Feigheit… Dort wo sich Widerstand erkühnte, lasst verbrannte Erde zurück! Sorgt für Hunger, verbrennt ihre Hütten, Behausungen und Ernten, sowie auch deren Vorräte!

    „Was, Herr, wird mit deren Priestern?" hörte Vespasian einen Zwischenruf.

    „Kannst du den Priester auch mit Sicherheit erkennen? Weißt du, mit Gewissheit, dass der Mann, wenn er auch keine Waffe führen sollte, nicht vielleicht kurz zuvor zum Kampf aufrief und forderte, dich zu töten? Der Gott der Juden ist der Schöpfer unserer gesamten Welt, behaupten die Juden. Wenn er das für sich einfordert, duldet er dann die Existenz anderer Gottheiten neben sich? Würde er dann Jupiter oder Zeus oder gar die Dei Consentes anerkennen? Habe ich deine Frage beantwortet?"

    „Ja, Herr! Dann töten wir eben…" Der Frager nahm es hin, als wäre es nichts Absonderliches.

    „Wir werden zuerst Galiläa erobern und uns dann Samaria vornehmen!" setzte Vespasian nach der Unterbrechung fort. „Hinter uns bleibt nichts zurück, es sei denn, es unterwirft sich ohne Gnade!" Der Feldherr musterte die Kommandeure. Er nahm sich Zeit dabei, bevor er seine Worte fortsetzte.

    „Der Anführer der Juden wurde mir mit Josephus, Sohn des Matthias, benannt. Töten oder nehmen wir diesen Mann gefangen, könnte sich dies günstig auf den weiteren Feldzug auswirken… Er ist unser wichtigster Feind! Sucht ihn, ergreift ihn und bringt ihn mir!"

    Noch einmal glitt sein Blick über die Versammlung. „Hat noch Einer Fragen?" Er wartete, doch es meldete sich keine Stimme. „Die Legaten und die Kommandeure der selbständigen Einheiten bleiben! Abite!"

    Es blieben elf Kommandeure im Raum und Vespasian besah sich die Männer. Er wusste, wer diese waren…

    Für den Feldherrn war ein Kommandeur nur von Wert, wenn dieser seine Vorstellung vom Kampf verstand und auch umsetzen wollte. Der Name des Mannes, dessen Herkunft, sowie bisherige Erfolge spielten für den Feldherrn keine Rolle. Gehörte der Kommandeur zu seinen Streitkräften, dann erwartete Vespasian dessen Einsatz und ging, wenn dies fehlen sollte oder seine Absichten nicht erkannt oder umgesetzt wurden, gnadenlos und unbarmherzig, aber keinesfalls ungerecht, vor.

    Vespasian war ein geduldiger Mann, der zuhörte, über Gehörtes nachdachte, mit seinen Vorstellungen verglich, seinen Genius befragte und dann entschied. Eine solche Entscheidung nahm der Feldherr niemals zurück und so konnte zu keinem Zeitpunkt der Verdacht aufkommen, dass er zögerlich, unentschlossen oder gar unüberlegt vorging.

    Nicht viele der Kommandeure kannten ihn und würden erst lernen müssen, sich ihm anzupassen. Er selbst war unverrückbar, unerschütterlich, ruhte in sich selbst und schien sich niemals zu irren. Andererseits war er nicht von Dünkel beherrscht, gab sich gar Zornesausbrüchen hin oder suchte nach Schuld und Schuldigen, wenn ein Misserfolg auf seiner Entscheidung beruhte. Was sein Sohn Titus am ehesten verstand, würden Andere erst noch begreifen müssen, auch die übrigen Legaten…

    „Meine Absicht bestand ursprünglich darin, den Juden in Galiläa das Rückrat zu brechen…" begann er vor den verbliebenen Kommandeuren zu sprechen. „Ich hatte die Stadt Sepphoris als dieses Rückrat ausgemacht. Die Lage im Zentrum, die Unwegsamkeit, die Mauern und noch so Einiges, was die Sepphoriten dem Josephus verdankten, schien mir erforderlich, zuerst zerschlagen zu werden… Doch mich trafen am heutigen Morgen Vertreter dieser Stadt und lieferten mir diese ohne Kampf und mit der Bitte um militärischen Beistand aus. Somit ist das Rückrat der Juden in Galiläa von selbst zerbrochen, obwohl gerade dieser Feldherr der Juden, Josephus, diese Festung ausbaute und erstarkte. Der Jude hatte sich wohl verrechnet und den Treueschwur der Stadt gegenüber dem Statthalter von Syria vergessen…" Vespasian genoss die Überraschung der Anwesenden.

    „Wir werden Beistand leisten. Tribun Placidus, du wirst mit einer Ala Milliaria und weiteren Kohorten aus der Legio V Macedonica und der Legio X Fretensis diesen Beistand erbringen. Die Legaten überantworten dir je drei eigene Kohorten und noch je drei Auxiliarkohorten! Gibt es Widerspruch oder andere Einwände?" Keiner der Legaten widersprach.

    „Zur zweiten Stunde des morgigen Tages begleitest du die Hilfesuchenden zurück nach Sepphoris und beginnst dein Werk. Wenn auch die Stadt unseren Schutz erfordert, ist das Umland Feindesland! Du wirst dafür sorgen, dass Aufständische gejagt und getötet werden, die Stadt aber nicht in Gefahr gerät! Besitzen wir Sepphoris, ist dies Teil unserer eigenen Stärke!"

    Der erwählte Tribun, mit fast einem Mannschaftsbestand einer Legion ausgestattet, grüße den Feldherrn mit seiner zur Brust geschleuderten Faust und den Worten: „Herr, ich diene und gehorche!"

    „Einige dich zu den Kohorten mit den Legaten selbst und bedenkt dabei, dass es unser gemeinsamer Krieg ist, der scheitert, wenn nur eine Gruppierung zu schwach für eine zu gewaltige Aufgabe erwählt wurde… Inzwischen werden wir den Rest der Streitkräfte auf den Kampf vorbereiten… Du, Tribun, verschaffst uns etwas Zeit, beschäftigst den Feind und bewahrst uns Sepphoris!"

    Der Tribun war ein Mann, der schon oft mit Vexillationen handelte und Erfahrung auch im Kampf mit Arabern, Parthern, Armeniern und Juden besaß. Er war ein fast Vierzigjähriger, diente zuvor unter dem Feldherrn Corbulo und war an dessen Erfolgen gegen die Armenier beteiligt. Placidus besaß taktisches Vermögen, Entschlusskraft und die Unbarmherzigkeit, die den Juden wenig bekommen dürfte. Vespasian glaubte richtig gewählt zu haben.

    Auch wenn der Feldherr die Legionen nicht auflösen wollte, sondern deren Organisation als nützlich auffasste, beabsichtigte er deren Auftrennung auf kleinere, beweglichere Verbände, die mit hoher Wendigkeit, den Gegner attackieren sollten. Zu große Verbände waren schwerfällig und der Schnelligkeit der Juden im Angriff und Flucht unterlegen. Wollte er wirksames Vorgehen erzielen, musste er in der Lage sein, mit schnellen Manövern den Feind anzugreifen, zu binden und wenn möglich zu vernichten, aber sich auch wiederum schnell absetzen können… Weil auch der Feind nicht mit Legionsstärke agierte, wären zu große Verbände zu schwerfällig, um Erfolge zu erzielen. Dennoch blieben die drei Legionen das Rückrat seiner eigenen Macht.

    Wie die Juden schnell, mit überlegenen Kräften angreifen und sich ebenso schnell wieder absetzen, war die auch für ihn zwingend erforderliche Vorgehensweise. Damit dies gelang, benötigte Vespasian Stützpunkte seiner eigenen Macht, die als Rückzugsgebiete Sicherheit boten und auch der Versorgung eigener Kräfte zu dienen vermochten. Die Erste dieser festen Mauern boten ihm die Sepphoriten.

    Verlegte er starke Kräfte hinter sichere Mauern, besaß er einen Ausgangspunkt für wirksame Angriffe und ein Rückzugsgebiet, sollten die Juden überraschend stark auftauchen und ihn bedrängen.

    Vespasian war nicht gewillt, dies zuzulassen und so wie er in den folgenden Tagen, durch Boten benachrichtigt, Placidus erfolgreiches Vorgehen beobachten konnte, bestärkte es ihn in seinen Absichten.

    Dann aber, es war der siebzehnte Tag des Artemisius, nach dem Kalender der Römer entsprach dies dem neunten Maius, verkündete der sonst so abgeklärte Placidus, die Festung Jotapata erstürmen zu wollen.

    Der Bote, der diese Nachricht überbrachte, erlebte den ersten Zornesausbruch Vespasians, der sich aber auf den Tribun und nicht den Boten ausrichtete. Kam der Bote zur vierten Stunde des Tages, blieb dem Heerführer kaum Zeit zur Verhinderung dieser Dummheit. Was auch immer sich Placidus dachte, es war verfrüht, Jotapata anzugreifen.

    Vespasian, von Antonius Honoratus und Manius Furius umgeben, fluchte erbärmlich und fand kein zu günstiges Wort für den Tribun seines Vertrauens. Wäre Placidus zugegen gewesen, hätte ihn der Feldherr in der Luft zerrissen, denn dieser erkannte die kommende Niederlage sofort.

    Vespasian, der nach dem Erhalt der Botschaft seine Streitkräfte formierte und noch am gleichen Tag den Marsch aufnahm, überwand die Strecke, zwischen Ptolemais und der Grenze zu Galiläa, an nur einem halben Marschtag, auch wenn dieser bis in die Dunkelheit hinein reichte.

    Die Prügel, die Placidus am zehnten Tag des Maius bezog, als er dann, einen Tag nach seiner Niederlage, vor Vespasian stand, überlebte der Tribun.

    Das verdankte dieser seinem geordneten Rückzug, der ihn nur etwa sieben Tote, dafür aber zahlreiche Verletzte einbrachte. Tribun Placidus entkam, durch seine überlegte Führung und die Disziplin seiner Streiter beim Rückzug, der scharfen Rüge des Feldherrn und seiner Ablösung.

    Der Grund nur geringer Verluste lag in der guten Rüstung der Römer begründet, die im Verhältnis zur leichten Bewaffnung der Juden, den Einzelkampf Mann gegen Mann verhinderte. Obwohl in der Zahl der Streiter überlegen, töteten und verletzten die Juden zumeist nur aus der Ferne. Wäre Placidus Vexillation jedoch in eine heillose Flucht übergegangen, stand außer Zweifel, dass die Juden mit der Vielzahl ihrer Kämpfer, weit zahlreichere Verluste in den römischen Reihen erzielt hätten. Von der Angriffswucht, der zahlenmäßigen Überlegenheit und der Unbarmherzigkeit überrascht, erkannte der Tribun seinen Fehler und zog sich geordnet zurück.

    Dieser Fehler des Placidus, in der Überschätzung der eigenen Stärke gelegen, gab Vespasian recht und er konnte es sich leisten, den Tribun und auch andere Kommandeure an seine vor wenigen Tagen in Ptolemais gesprochenen Worte zu erinnern. Auch im Verhalten der Juden trafen seine Voraussagen zu, die mutig angriffen, soweit diese sich Überlegen fühlten.

    Am Abend dieses zweiten Tages, im Feldlager an der Grenze zu Galiläa, fand sich Tribun Antonius Honoratus beim Feldherrn ein.

    „Du wirkst unzufrieden, Herr!" stellte er in seiner sachlichen Art fest.

    „Dass, Tribun, hast du richtig erkannt… Es ist auch für mich nicht so einfach, das Versagen eines sonst erfahrenen Tribuns hinzunehmen und nicht in Zorn und Ungerechtigkeit zu verfallen…" knurrte Vespasian und Honoratus befand den von ihm gewählten Zeitpunkt als unglücklich. Doch nun noch auszuweichen wäre schmählich und so wappnete er sich mit Mut und einem dicken Fell, um dem Missmut des Feldherrn begegnen zu können.

    „Musst du diesen Neigungen nachgeben? Früher oder später wäre der Fall der Festung ohnehin erforderlich gewesen…" wagte Honoratus zu entgegnen.

    „Das stimmt und dennoch… Der Feldherr zögerte. „… lieber wäre mir später gewesen… Das Knurren blieb, war aber für Vespasian auch nichts zu Besonderes.

    „Warum Herr? Honoratus zeigte sich verwundert. „Spielt das überhaupt eine Rolle, wann eine Festung fällt?

    Vespasian musterte seinen neuen Tribun und in diesem Blick zeichnete sich der Vorteil dieses Mannes ebenso klar ab, wie dessen fehlendes taktisches Verständnis…

    „Sieh es so, dass ich dieses Wespennest nicht ungeschoren lassen darf! Die Zahl der Juden, die Placidus gefährlich wurde, kann sich nicht gegen uns wenden, ziehen wir weiter… Zu gering ist deren Schlagkraft, verlassen die Juden die Festung. Es wären allenfalls Mückenstiche…"

    Vespasian hielt für einen Augenblick inne. Es schien als überlegte er, ob dem Tribun diese Aufklärung zustand. Dann aber erfasste er den Vorteil, seine eigenen Anschauungen durch deren Aussprechen auf Richtigkeit zu prüfen.

    „In der Festung aber sind sie sicher. Eine Eroberung, so leicht sich das Placidus vorstellte, ist aufgrund der Lage, der Umgebung, der Höhe des Gipfels und der Mauern, sowie der Stärke der Besatzung ein schwieriges und langwieriges Unterfangen, zu dem ich jetzt gezwungen bin…"

    Honoratus blickte den Feldherrn erstaunt an.

    „Einmal steht durch Placidus Rückzug, auf Seiten der Juden, ein Sieg… Das gibt denen, wenn sich das herumspricht, und es wird sich wie ein Lauffeuer durch Galiläa brennen, ungeheuren Aufwind. Es wird heißen, ‚die Römer sind bei Jotapata besiegt worden’ auch wenn dies nicht im Geringsten der Wahrheit entspricht… Placidus Fehleinschätzung stärkt aber nicht nur den Feind… Auch Nero wird das hören und sich fragen, was ich hier tue… Also muss ich die Festung ausräuchern!"

    Vespasian griff nach einem Pokal und stürzte sich einen tiefen Schluck seines Falerner in den Schlund. Sonst eher zu den Genießern eines guten Weins gehörend, erkannte Honoratus daran dessen Zorn.

    In diesem Augenblick betrat Titus, Vespasians Sohn, das Zelt.

    Honoratus glaubte an das Ende seines Gesprächs und erhob sich. „Herr, erlaubst du…" fragte er und wurde unterbrochen.

    „Magst du mich nicht, Tribun?" fragte Titus und griff nach einem leeren Pokal, um diesen mit Wein und Wasser zu füllen.

    „Wie kommst du darauf, Herr?" Honoratus drehte sich dem Sohn des Feldherrn zu.

    „Immer wenn ich komme, gehst du… warf der Jüngere dem Evocati vor. „Besitzt dies eine Bedeutung, die sich mir entzieht? Frage ich meinen Vater nach dir, gibt er nur ausweichende Antwort…

    „Herr, der Feldherr ist ein sehr kluger Mann, der mir gerade half, mein Verständnis der Lage zu erweitern…" Es brannte auf Honoratus Zunge, noch etwas anzufügen. Würde er damit den Missklang zwischen Titus und ihm mildern oder gar verstärken? Noch in der Überlegung gefangen, gab er sich einen Ruck und öffnete erneut seine Lippen.

    „Treffen Vater und Sohn aufeinander, sollte ich wohl an Rückzug denken… Darf ich mir doch nicht anmaßen, an einem Gespräch zwischen euch teilzunehmen? Betrachte es meinerseits als ein Zeichen meiner Achtung…"

    Vespasian nahm den Verlauf des Gesprächs interessiert zur Kenntnis.

    „Könnte es nicht auch anders sein, Tribun?" bot der Legat an.

    „Wie Herr, wie meinst du das?" Honoratus wirkte verunsichert und das wiederum belustigte den Feldherrn.

    „Ich bin der Jüngere und Legat, du der Ältere und nur Tribun?" warf Titus nebensächlich hin.

    Honoratus verstand die Herausforderung sofort. „Wäre dann nicht Placidus der bessere Mann, bevor ich in Frage käme? Er ist meines Alters, kämpfte in vielen Schlachten unter Corbulo…"

    „… und kann seine Stärke nur schwer selbst einschätzen, wie er soeben bewies…" vollendete Titus.

    „… und dennoch machte mich dein Vater, Herr, vor kurzem erst zum Tribun… Woher sollte ich mir anmaßen, mich mit dir vergleichen zu dürfen?"

    „Das genau ist, was mich auch verwundert… ging der Legat darauf ein. „Du kamst zu ihm, als ich noch mit der Legion marschierte und diese recht kurze Zeit brachte dich trotzdem in sein Vertrauen… Was also ist geschehen, woher kommst du und wer bist du? Warum vertraut dir mein Vater und warum weicht er mir, frage ich ihn nach dir, aus?

    „Du, Herr, fragst mich, warum mir dein Vater vertraut? Solltest du das besser nicht ihn fragen?" entgegnete der Tribun.

    Honoratus begriff, dass Titus das Unbekannte reizte. Verweigerte der Vater Auskunft, weil dies Teil ihrer Abmachung war, würde der Sohn nicht eher Ruhe geben, bis er das Geheimnis kannte.

    Wich Vespasian aus, weil er sich an die Abmachung hielt, so war dieser andererseits aber auch nicht gewillt die Neugier des Sohnes mit einer Lüge zu befriedigen oder dieses Geheimnis mit einem Befehl zu schützen.

    Dieses Verhalten zeigte dem Evocati, dass Vespasian den Sohn lieber eingeweiht wüsste. Ob das dann der Gleichheit der Anzahl Beteiligter entsprach oder nur ein väterliches Gefühl beruhigen sollte, tat nur wenig zur Sache.

    Offensichtlich fiel deshalb Honoratus die Rolle zu, den Wissensdurst des Legat zu befriedigen, ohne den höher Gestellten zu verärgern.

    „Herr… wandte sich Honoratus ausschließlich an Titus. „… Feldherr ist unbestritten dein Vater und so solltest du zwei Dinge berücksichtigen. Als er dich zum Legat machte, schenkte er dir sein Vertrauen! Dies tat er, obwohl auch Andere dafür in Frage gekommen wären… Als Honoratus das Lächeln des Sohnes sah, begriff er dessen Ursache.

    „Nein, ich kam und komme dafür nicht in Frage!" beschied er Titus eindeutig.

    „Was, Tribun, ist dann der zweite Grund?" forderte Titus nachdrücklich.

    „Es ist eigentlich ganz einfach… Er ist der Feldherr! Auch wenn du sein Sohn bist und sicher weit vor jedem Anderen stehst, bist du nur sein Legat!" Honoratus beobachtete die Wirkung seiner Worte. Titus schien nicht zu verstehen. Also fügte er eine Erklärung an.

    „Das ist ein für mich gewaltiger Unterschied! Wenn der Vater mit dem Sohn spricht, erfährt der Sohn sehr viele Dinge. Muss der Vater aber auch jedes Geheimnis des Feldherrn offenbaren…"

    „Das Tribun, befriedigt mich nur zum Teil…" wandte Titus ein.

    „Nun, Herr, das zeigt mir, dass auch du ein kluger Mann bist… Honoratus lächelte den Legat gewinnend an. „Andererseits stellt sich mir die Frage, ob auch du nicht das eine oder andere Geheimnis vor deinem Vater hütest? Wie ist das mit den Frauen, um ein absolut unverfängliches Thema anzusprechen… Der Tribun lauerte, aber der Legat schwieg, nun selbst scheinbar belustigt.

    Honoratus ging auf das Lächeln ein. „Ich nehme an, du wirst nicht jede dieser Eroberungen berichtet haben… Nimmt das dein Vater hin? Kniet er auf dir, jede Beziehung zu kennen?" griff der Tribun weiter an.

    Bei Vespasian stieg das Interesse auf eine noch höhere Stufe. Er folgte schweigend dem Austausch der Worte und schien gleichfalls belustigt.

    „Ich glaube kaum… beantwortete der Tribun die gestellte Frage selbst und fügte zögerlich an: „Kannst du nicht ihm dann seine Achtung mir gegenüber erdulden?

    „Auch du weichst mir aus, Tribun!" stellte Titus fest.

    „Herr, wäre ich in anderer Lage und wir einander gleichgestellt, was würde ich dir dann wohl auf deine Feststellung hin mitteilen?"

    „Nehmen wir an, ich billige dir in einer einzigen Antwort diese Gleichstellung zu…" wagte sich Titus hervor und zog gleichzeitig eine deutliche Grenzlinie.

    „Kümmere dich um deine Angelegenheiten!" Honoratus erhob sich erneut, er grüßte den Feldherrn und den Legat und beabsichtigte das Zelt zu verlassen. Gern hätte er mehr über Vespasians Gründe der Niederwerfung der Festung Jotapata erfahren, doch genau das verhinderte Titus Auftreten.

    Für Honoratus war das Gespräch beendet, für Vespasian jedoch nicht.

    „Setz dich Tribun! Trinke einen Schluck des trefflichen Weins und dann hört mir beide zu! Auch du, mein Sohn und Legat…" Vespasian betonte Titus doppelte Rolle.

    Der Feldherr war eigentlich kein Mann des Lächelns. Sein fast ständig zur Schau getragener angespannter Gesichtsausdruck sollte von seinem eigentlichen Wesen ablenken. Mehr neigte er zu Bescheidenheit und zur nüchternen Beurteilung von Sachzwängen. Dies machte ihn auch jetzt zum Handelnden.

    Dennoch stahl sich ein kurzes Lächeln auf seine Lippen. Er wusste, dass die Neugier des Sohnes sich würde schwer bezähmen lassen und wenn er nicht aufpasste, Feindschaft zwischen seinem Sohn und diesem Evocati aufkommen könnte.

    „Zuerst einmal sollst du erfahren, Tribun, dass ich die Festung Jotapata gern zu späterem Zeitpunkt geschleift hätte. Jetzt aber erfordert der notwendige Sieg sehr viel Zeit, die ich gern anders genutzt wissen wollte… Einmal begonnen, erhalte dir deinen Erfolg, handele schnell und zielstrebig und triff deinen Feind, wo du ihn verletzen kannst!"

    Vespasian nahm die vom Tribun ausgehende Neugier wahr und auch Titus konnte des Mannes Verhalten nicht so einfach übergehen.

    „Nun aber zwingt mich Placidus zu verharren, alle meine Kräfte zusammenzuballen, um den Berg und die Festung Jotapata auszumerzen! Ziehe ich an der Festung vorbei, wird der Sieg der Juden über Placidus und somit uns Römer Bestand haben und mich der Spott der Juden genauso verfolgen, wie der der Römer…" Der Feldherr nippte an seinem Pokal.

    „Wenn du glaubst, dass sich die Mehrheit der Römer von mir bei der Niederwerfung der Juden würdig vertreten fühlt, so irrst du gewaltig. Ich bin zu unbedeutend, zu gering und wer sollte mir schon zutrauen, dem großen Corbulo gleichzukommen… Den aber wollte Nero nicht… Was auch immer der Grund war… Dafür zwang er ihn zum Freitod! Also bin ich hier, um dem Kaiser die Unterwerfung der Juden zu bringen…"

    Zu deutlich waren die gesprochenen Worte und hatten nicht nur im Tribun ihr Ziel. Sie galten auch für den noch sehr jungen Legat.

    „Willst du als Feldherr siegen, geht es nicht um ein einzelnes Gefecht! Es geht immer um den Sieg und den Lorbeer, der dir am Ende winkt… Die Juden werden sich lange wehren und sind im Moment im Vorteil, weil Tribun Placidus mich zwingt, erst Jotapata auszulöschen… Hätten wir erst das Land erobern können, wäre uns der Sturm auf diese Festung vielleicht erspart geblieben… Jetzt aber müssen wir hinauf!"

    Honoratus nickte, weil er diese Argumente verstand.

    Für Titus schien sich keine allzu große Neuigkeit hinter des Vaters Worten zu verbergen. Er kannte die Denkweise des Feldherrn.

    „Was euren nichtigen Streit betrifft, gebe ich dem Tribun recht! Du bist mein Sohn und das ist unzweifelhaft ein Vorteil… Doch würde ich mich nur auf dich verlassen, wäre ich am Ende doch wohl eher der Dumme… Merke dir, mein Sohn, der Sieg hat viele Väter und nicht Jeden davon muss ein Jeder kennen! Eine Niederlage aber besitzt nur einen Schuldigen! Das wohl eher nicht Günstige in meiner Lage ist, dass ich mir keine Niederlage leisten darf, nicht die Kleinste! Und somit auch nicht die von Tribun Placidus bei Jotapata! Der geringste Verdacht, ich wäre der Sache nicht gewachsen, bringt den Kaiser auf den Plan, der mich leicht ablösen könnte…" Vespasian trank vom Wein.

    „Geht der Streit mit den Juden für uns nachteilig aus oder dauert zu lange, wird der Kaiser sein Vertrauen in mich verlieren… Das könnte auch deinen Kopf kosten! Jotapata kann unter ungünstigen Umständen zur Zäsur werden…" Diese Worte galten mehr Titus.

    „Wie kannst du eine Festung erobern, die hoch oben auf einem Berg, von starken Mauern umgeben und von starker Besatzung verteidigt wird? Brauchen wir zu lange oder gehen zu nachlässig vor, wird Nero das hören und bessere Männer senden…"

    Honoratus begriff den eigenen Zweifel des Feldherrn, der sich nicht sicher sein konnte, vom Kaiser die Zeit zur Eroberung Jotapatas zugebilligt zu bekommen.

    „Sprechen wir von Nero, unserem göttlichen Kaiser, müssen wir verstehen, dass es nicht nur den Kaiser, sondern in dessen Dienst eine Schar erwählter, befähigter, verschwiegener und entschlossener Spione gibt, die jede Handlung, gleich von wem, verfolgen werden, dem Kaiser zutragen und sein Misstrauen in mich zu bestärken versuchen… Deshalb verteile ich meine Aufgaben nicht nur auf die Schultern meiner Legaten, sondern auch auf die der Tribune und Präfekte." Obwohl ungewohnt in dieser Häufigkeit, umspielte ein erneutes Lächeln die Mundwinkel des Feldherrn.

    „Dieser Tribun hier, erbrachte mir einen Dienst, den zum gegebenen Zeitpunkt kein Anderer, in seiner besonderen Art, hätte erbringen können… Weil ich den Nutzen des Mannes erkannte, erkaufte ich mir, mit der Ernennung zum Tribun, seinen Dienst und seine Treue. Das ist der formelle Teil unserer Abmachungen, mein Sohn! Bedenke jedoch, das ist somit nur die äußere Schale unserer Verbundenheit. Die Beziehung zwischen mir und ihm wird aber noch von einer anderen Betrachtung getragen und das mein Sohn, versuchte dir Tribun Honoratus zu verstehen zu geben. Dieser Teil existiert unabhängig und außerhalb von dir und geht dich, mit deutlichen Worten gesprochen, einen Scheiß an! Hast du das begriffen?"

    Titus zögerte. „Ja, Herr!" kam es dann zögerlich.

    „Das kannst du besser, mein Sohn! Du stellst keinerlei Nachforschungen an, sprichst mit keinem Anderen darüber und enthältst dich zukünftig jedweder Äußerung, Andeutung oder Vermutung! Deine Antwort lautet: Ja, Feldherr! Ja, Vater! Hast du mich verstanden?" Diesmal kam die Antwort schnell und entschlossen und entsprach den Vorgaben.

    Titus war in dieser Sache vollkommen gescheitert und auch in Zukunft gebunden. Er spürte die Ernsthaftigkeit seines Vaters sofort und Honoratus begriff die starke Bindung zwischen Vater und Sohn. Es würde wohl nie wieder ein solches Gespräch geben und das war es, was der Evocati Honoratus vom Feldherrn einforderte.

    Gleichzeitig aber musste der Evocati zur Kenntnis nehmen, dass dieser Widerspruch zwischen Titus und ihm so lange Bestand haben würde, wie sich ihre Wege kreuzten. Ein gegenseitiges Verständnis zwischen ihnen würde wohl kaum noch erzielbar sein und deshalb wappnete sich Honoratus gegen eine Feindschaft, die nur deshalb zu Stande kam, weil ein Geheimnis nichts Anderes zuließ…

    Der Feldherr nahm das Einsehen des Sohnes einfach hin. „Du, mein Sohn, wirst uns jetzt verlassen und dich um deine Legion kümmern! Mit dem Tribun aber habe ich noch etwas zu besprechen…"

    Titus verließ wortlos das Zelt.

    „Was denkst du, Honoratus, wäre mir das Auffinden dieses Josephus wert?" Der Tribun spürte sofort das Lauern hinter der belanglos ausgesprochenen Frage.

    „Verstärkte der Jude die Mauern von Jotapata, wird er doch wohl auch wissen, wo man sie am Leichtesten überwinden kann?" fügte Vespasian, laut nachsinnend, an. „Wenn ich also vor diesem Berg gebunden

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1