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Der Stein der Welten: Teil 1 - Sternenschnur
Der Stein der Welten: Teil 1 - Sternenschnur
Der Stein der Welten: Teil 1 - Sternenschnur
eBook571 Seiten8 Stunden

Der Stein der Welten: Teil 1 - Sternenschnur

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Über dieses E-Book

Auf der abgelegenen Welt P'hu-Tsa erzählen sich die Menschen in dunklen Nächten die Legende vom Tsapanthas, der dereinst von den Sternen herabsteigen wird um den Stein der Welten vor dem nahenden Unheil zu beschützen und die galaktische Menschheit vor dem Untergang zu bewahren…

Die Erde wurde als jüngstes Mitglied in die Galaktische Allianz der menschlichen Völker aufgenommen. Acht junge Menschen brechen in die abgelegene Gyxgares-Sternengruppe auf, um dort ein Jahr lang praktische Erfahrungen zu sammeln.
Doch statt einem Pflichtjahr voller Routine wartet auf sie ein schwelender Konflikt, der den Frieden in der ganzen Sternengruppe zu bedrohen scheint und der tiefer zu wurzeln scheint, als es zunächst den Anschein hat. Sie selbst werden immer tiefer mit hineingezogen…
Teil 1 der 4-teiligen Saga vom Stein der Welten...
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum22. Juli 2015
ISBN9783732352906
Der Stein der Welten: Teil 1 - Sternenschnur
Autor

Michael Dechert

Michael Dechert, geboren 1965 in Kaiserslautern, ist in der Nähe von Frankfurt am Main aufgewachsen, wo er immer noch mit seiner Familie lebt. Als Ausgleich für den eher nüchternen Bürojob dienen phantastische Geschichten, die er schon seit dem Teenageralter verfasst - soweit Job und Familie dafür Zeit lassen. Der "Stein der Welten" als epsiche Geschichte und Mix aus Science Fiction und Fantasy ist das Ergebnis einer langjährigen Freizeitarbeit, die aus zunächst vier Teilen besteht, als abenteuerliche Reise zu fremden Welten und Dimensionen dient und deren Protagonisten doch nur nach Freundschaft und Frieden suchen...

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    Buchvorschau

    Der Stein der Welten - Michael Dechert

    1. Gyxgares?

    Die irdische Delegation auf Abasan meldet mit Stolz, dass Prof. Dr. Gabriel Steinmann als erster Erdgeborener an das Galaktische Föderale Parlament berufen wurde, wo er zunächst als beobachtender Abgeordneter tätig sein wird. Voll stimmberechtigte Abgeordnete kann die Erde erst nach ihrer offiziellen Aufnahme in die Galaktische Allianz entsenden, die nach Ablauf der Wartezeit für das Jahr 2100 geplant ist. Professor Steinmann leitet seit drei Jahren die irdische Vertretung auf der föderalen Hauptwelt Abasan und stand bereits im Jahr des ersten Kontakts, 2050, in der ersten Reihe der Verhandlungspartner. Aus der von ihm gegründeten „Sternen-Agentur" in Berlin ist mittlerweile die Irdische Hochschule für den Dienst in der Galaktischen Allianz erwachsen, welche in diesem Jahr auf eine zehnjährige Arbeit zurückblicken kann. Weitere Einzelheiten erfahren Sie in den Sondersendungen im Anschluss. Und nun zu regionalen Meldungen…

    Raimund Wolf schaltete das multimediale Armband ab und lehnte sich schnaufend in die Parkbank zurück. Sein Atem stieg sichtbar in der kalten Berliner Januarluft empor. Eigentlich eine Zeit zum Frieren, überlegte er sich, aber unabhängig vom Wetter war ihm warm, beinahe heiß. Hinter ihm lag die letzte und entscheidende Prüfung der HoDGA, der von Professor Steinmann gegründeten Hochschule, unter ihm lag der gefrorene Boden des Berliner Tiergartens, und vor ihm lag jene Stunde, in der man ihm in aller brutalen Offenheit das Ergebnis der Prüfung mitteilen würde. Im Falle seines Versagens wären drei Jahre intensiver Schulung und Ausbildung vergebens, eine Wiederholungsprüfung würde es in der Regel nicht geben. Im Geschäft mit den Sternen gab es keine zweite Chance. Im Falle eines Erfolges allerdings standen ihm die Wege zu den Sternen offen, die Fortsetzung der Ausbildung auf irgendeinem Planeten der Föderation, eine Karriere im galaktischen Dienst…

    Letztlich bestand gut ein Drittel der HoDGA -Absolventen die Prüfung, das war weitaus mehr als beim Auswahlverfahren, durch das vielleicht einer von hundert kam. Bewerber gab es aus allen Teilen der Erde genug, das Auswahlverfahren war gnadenlos. Die irdische Menschheit war absoluter Neuling auf dem galaktischen Parkett, nur die Besten durften hinaus gesandt werden, um ihre Heimat zu vertreten. Ob die Kriterien, nach denen diese „Besten" auserwählt wurden, wirklich den Erfordernissen entsprachen, würde sich erst im Laufe der Zeit zeigen.

    Raimund erhob sich und schlenderte in Gedanken versunken in Richtung des Reichstagsgebäudes, in dem eine Zweigstelle der HoDGA untergebracht war. Er fühlte sich von den drei Jahren ohne nennenswerte Erholungszeiten ausgelaugt und ausgebrannt, er war auf jeden Fall froh, dass es vorbei war, gleich, ob er die Prüfung nun mit oder ohne Erfolg abgelegt hatte. In einer Stunde hatte er seinen letzten Termin vor der Prüfungskommission, bis dahin würden die Flugzeuge in seinem Bauch nicht aufhören, ihre Kreise zu drehen.

    Die eigentliche HoDGA war ein riesiger Komplex etwas weiter südlich, wo sich früher einmal der Flughafen Tempelhof befunden hatte. Dort befand sie sich, seit sie in einem unwürdigen Standortgerangel – London, Paris, Madrid, Moskau und viele andere waren darauf aus gewesen – an Berlin vergeben worden war, was nicht zuletzt am Einfluss von Professor Steinmann gelegen haben dürfte. Es war die einzige hochwertige Institution der Allianz in Europa. Die abasanische Botschaft auf der Erde befand sich in Tibet – Asien wurde dazu als bevölkerungsreichster Kontinent gewählt – der große, kommende Raumflughafen wurde in Nordamerika errichtet, das kürzlich eröffnete Kulturzentrum befand sich am Victoria-See in Afrika. Das ganze Gerangel um die Standorte hatte letztlich nur gezeigt, dass die irdische Menschheit noch einen langen Weg vor sich hatte…

    Als Raimund die alten Stufen des Reichstages hinaufstieg, erinnerte er sich plötzlich wieder der ersten Vorlesung, die er besucht hatte, einer Art Informationsveranstaltung, nach der man sich endgültig als Student für eine bestimmte Laufbahn innerhalb der HoDGA entscheiden konnte.

    „Die Herkunft und der Ursprung der Menschheit konnten bis zum Jahre 2050 trotz aller Bemühungen der Anthropologen, Archäologen und anderer Wissenschaften nicht bis ins letzte Detail ergründet werden, was, wie wir heute wissen, schlicht und einfach daran lag, dass sie vermutlich vor Jahrtausenden von außen beeinflusst worden ist. Das Muster der Entstehung menschenähnlichen Lebens ist in den uns bekannten Teilen der Galaxis offenbar derart weit verbreitet, dass einige Stimmen gerne von einem kosmischen Hintergrundwissen sprechen, welches es der Natur ermöglicht, auf fast allen erdähnlichen Planeten zumindest die Anfänge hominider Lebewesen auszubilden. Schon vor Jahrhunderttausenden, vielleicht auch vor Millionen von Jahren wurden unsere primitiven Vorfahren wie auch die Geschöpfe anderer Welten von einem Volk, von dem heute fast jede Spur fehlt, genetisch so manipuliert, dass auf all diesen Welten menschliche oder menschenähnliche Arten heranwuchsen, die sich untereinander bis auf wenige Details gleichen und die allesamt untereinander fortpflanzungsfähig sind. Eine große Zahl dieser Welten bildet heute die Galaktische Allianz, welcher offiziellen Zahlen nach über tausend bewohnte und etwa zweitausend unbewohnte Sonnensystem angehören und die mittlerweile weit über hunderttausend weitere Systeme erforscht und katalogisiert hat. Die Dominanz der Humanoiden in dem uns bekannten Sektor der Galaxie zeigt sich darin, dass bislang nur sehr wenige Spuren einer wirklich fremden Intelligenz gefunden werden konnten, was beileibe nicht heißen soll, dass es in anderen Teilen der Milchstraße nicht doch ganz anders aussehen kann. Die Erde stand seit Jahrhunderten unter Beobachtung der Allianz, auch wenn der erste offizielle Kontakt in diesem so wichtigen Jahr 2050 stattfand. In der vor uns liegenden Zeit soll die menschliche Bevölkerung der Erde in die Allianz hineinwachsen, bis sie im Jahr 2100 vollwertiges Mitglied sein wird. Ich muss wohl nicht betonen, dass wir hier auf der Erde in wissenschaftlicher, technologischer, sozialer und politischer Hinsicht absolutes Entwicklungsgebiet darstellen und es großer Anstrengungen bedarf, um den Standard der Allianz auch nur annähernd in knapp fünfzig Jahren zu erreichen, auch wenn das Föderale Parlament die Standardaufbauhilfe für uns bewilligt hat. Wir brauchen fähige und einsatzfreudige Frauen und Männer, die sich mit den Gegebenheiten der interstellaren Bühne auskennen und hinausgehen, um auf den älteren Welten der Allianz Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln, die der irdischen Menschheit auf ihrem schweren Weg helfen werden. Darüber hinaus sollen sie die Erde auf den anderen Welten repräsentieren und bekannt machen und somit den Grundstein für eine spätere kulturelle, wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit ihnen erleichtern. Und dafür, meine Damen und Herren, dafür sind Sie hier…"

    Die Stimme von Dr. Margret Jones, der alten Dame unter den Kosmologen, die ihnen damals die Eröffnungsrede hielt, klang noch in Raimunds Ohren, als er den offiziellen Wartebereich betrat. Margret Jones hatte sicher selbst von einer Reise zu den Sternen geträumt, bis sie vor einem Jahr ihr Leben bei einem Verkehrsunfall verlor - ein schrecklich altmodischer Tod für eine potentielle Raumfahrerin.

    Der Wartebereich vor den Räumen der Prüfungskommission war nur vereinzelt mit schweigenden und erschöpften Prüflingen gefüllt, die meisten waren sicher noch irgendwo allein oder mit anderen unterwegs, um die Zeit bis zur Urteilsverkündung besser durchzustehen. Raimund setzte sich in einen der Sessel, schlug die langen Beine übereinander und schloss die Augen.

    Seine Ruhe währte nicht allzu lange. „Hallo, Raimund! Er brauchte die Augen nicht zu öffnen, um Sergej Gromow an dessen Stimme zu erkennen. „Wie geht‘s dir? Ich habe dich nicht mehr gesehen, seit wir den Prüfungsraum verlassen haben!

    Den Prüfungsraum! In den letzten zwei Wochen hatten sie einige Prüfungsräume durchlaufen, aber Sergej meinte sicher die letzte, mündliche Prüfung vom heutigen Morgen. „Ich wollte eben niemanden sehen, seufzte er. „Wie so manch andere auch. Wenn wir nicht noch die Besprechung bei der Kommission hätten, würde ich jetzt glatt einschlafen.

    „Na ja, jeder nimmt es eben anders auf, lachte Sergej. „Ich jedenfalls habe mich mit einigen Leidensgenossen auf ein Gläschen im Ratskeller getroffen, und da haben wir uns so richtig Luft gemacht und die ganze Prüfung aufs Äußerste beschimpft. Danach ging es uns schon besser. Wenn wir unser Diplom schon in den Händen hätten, ginge es uns natürlich noch viel besser… darf ich dir Alice Grace vorstellen?

    Raimund bemerkte die hübsche junge Frau erst, als Sergej einen Schritt zur Seite machte, was ihm nur bestätigte, dass er nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte war.

    „Hallo, Raimund! hörte er ihre wohlklingende Stimme. „Sergej hat mir schon von dir erzählt. Du sollst ja einer der besten Studenten der ganzen Schule hier sein!

    „Wirklich? Er hob die Augenbrauen. „Solche Dinge erzählt Sergej über mich? Vermutlich halten mich noch alle für einen Streber, was? Aber er übertreibt mal wieder… Er hatte sich erhoben und die ihm gebotene Hand geschüttelt. „Freut mich, Alice. Es ist nur Schade, dass man in den drei Jahren hier vor lauter Büffeln gar nicht dazu kommt, seine Mitstreiter besser kennen zu lernen. Wir hätten sonst sicher schon früher Erfahrungen austauschen können…"

    „So, jetzt ist aber gut, unterbrach ihn Sergej. „Ich habe Alice nicht mitgebracht, damit du dir die Zeit bis zur Urteilsverkündung angenehm vertreiben kannst. Vielmehr gehört Alice mit zu unserer Gruppe, wenn wir vor die Kommission gerufen werden!

    Sie unterhielten sich auf Englisch, auch wenn ihnen schon früh eingetrichtert worden war, von früh bis spät die Gemeinsprache Abasanisch zu sprechen – mit Englisch würden sie auf anderen Welten nicht weit kommen.

    „Ist das so? Raimund blickte ein wenig auf die beiden herunter, denn während er über einen Meter neunzig maß, blieben sowohl Sergej wie auch Alice weit darunter. „Soweit ich mich erinnere, war sie bei keinem Seminar oder einer Prüfung mit uns zusammen!

    Sergej ließ sich in einen der Sessel fallen. „Ich vermute da einen ganz bestimmten Hintergrund, erklärte er. Er war mit 42 Jahren der älteste in ihrem Studienkreis, sein einst tiefschwarzes Haar war bereits mit grauen Strähnen durchzogen. Sein erklärtes Ziel war es, einmal in seinem Leben ein Sternenschiff zu steuern, was auch der Grund war, dass er sich noch relativ spät an der HoDGA eingeschrieben hatte. „Ich vermute, dass wir für einen gemeinsamen Einsatz vorgesehen sind. Und das würde voraussetzen, dass wir drei hier die Prüfung bestanden haben!

    „Vielleicht bekommen wir auch eine Reise auf die Rückseite des Mondes spendiert, weil wir uns besonders dämlich angestellt haben! brummte Raimund. „Das Schöne bei dieser Prüfung ist es ja, dass man zu keiner Zeit weiß, wie gut oder schlecht man eigentlich steht!

    „Ich für meinen Teil habe ein gutes Gefühl, meinte Alice. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr schulterlanges, goldblondes Haar und versuchte es irgendwie zu ordnen. „Wenn ich gewusst hätte, dass ich so viel Schweiß verströmen würde, hätte ich sie vorher abgeschoren! lachte sie. „Aber ich glaube schon, dass es sich gelohnt hat. Und, woher kommst du, Raimund?"

    „Ursprünglich aus Frankfurt am Main, aber ich lebte zuletzt in Hamburg, lächelte Raimund. „In der Umgebung von Hafen und Seeschiffen. Jetzt suche ich meinen Weg zu Raumhäfen und Sternenschiffen. Hm, ich bin ausgebildeter Nautiker, 30 Jahre alt, alleinstehend…

    „Und er hat Augen, so grau wie die stürmische See und dazu völlig unpassende schwarze Haare, spöttelte Sergej. „Aber wenn er sich gut führt, werde ich ihn einmal als Navigator auf mein Schiff nehmen!

    „Ihr wollt also richtige Raumfahrer werden? Alice schüttelte lachend den Kopf. „Ich habe nicht so abenteuerliche Ambitionen. Also, ich bin ganze 26 Jahre alt und komme auch York, habe ein Grundstudium der Volkswirtschaften hinter mir, was ich auch auf galaktischer Ebene fortsetzen will. Das ganze Thema hat im Rahmen der Galaktischen Allianz eine ganz andere Dimension als hier in einer irdischen Region!

    „So, so, die galaktische Volkswirtschaft, lächelte Sergej. „Hast du ihre blauen Augen gesehen, Raimund? Mit denen könnte sie sicher noch auf Abasan profitable Geschäfte machen. Oder geht es dir mehr um die grundlegenden theoretischen Gerüste, mit denen unsere liebe Erde ihren Platz unter hunderten von konkurrierenden Planeten sichern soll? Würde auch Zeit. Weißt du, was derzeit noch der Wein von Tabarra kostet, obwohl dieser Planet gerade mal dreiunddreißig Lichtjahre entfernt liegt?

    „Die galaktischen Importe werden noch eine Zeitlang Luxus bleiben, zuckte Alice mit den Achseln. „Aber Tabarra wäre doch schon mal ein lohnendes Ziel für uns. Ein warmer, fruchtbarer Planet, wie es heißt. Mit regem Schiffsverkehr zu anderen Welten!

    „Oder Mihassan, die Eiswelt! überlegte Raimund. „Es heißt, dort gibt es Städte aus purem Eis, trotz der bissigen Kälte unsagbar schön!

    „Ich würde gerne nach Taillerion 3, sinnierte Sergej. „Dort befinden sich alle Städte und Straßen innerhalb der Planetenkruste, und die Oberfläche ist ein einziger Naturpark… Aber auf Salther soll es auch nicht übel sein. Auf seinem Mond Santh soll es eine äußerst angesagte Raumfahrerkneipe geben!

    „Ich sollte eigentlich nach Kyran, meinte Alice. „Sicherlich neben Abasan der reichste und wirtschaftlich einflussreichste Planet der bekannten Galaxie!

    „Warum nicht gleich nach Abasan? schlug Raimund vor. „Immerhin der Sitz des Föderalen Rates und aller wichtigen Institutionen der Allianz. Dort schlägt der Puls der galaktischen Menschheit - dort bekommt man die neuesten Neuigkeiten aus erster Hand!

    „Dort kriegst du auch jede Menge Gerüchte, Lügen und Intrigen, schüttelte Sergej den Kopf. „Da musst du schon ganz schön ausgefuchst sein, um dich auf Abasan durchsetzen zu können. Nein, lieber nach Vasconti, wo es mehr Vulkane als Städte gibt, eine richtige Urzeitwelt mit riesigen Sauriertieren!

    „Ob wir es wirklich geschafft haben? überlegte Alice. „Ich weiß vom letzten Jahrgang, dass viele nach Mihassan und Kyran gekommen sind. Genauso viele sind aber auch auf Planeten gelandet, die wir nur am Rande behandelt haben…

    „Es gibt sogar noch eine Menge Planeten in der Allianz, die wir überhaupt nicht behandelt haben, bemerkte Sergej. „Aber im Grunde ist es auch gleich - es wird im schlimmsten Fall eben ein Sprungbrett für große Taten sein!

    Raimund seufzte bei einem Blick auf die Uhrzeit. „Vor den großen Taten steht noch die Prüfungskommission, wo wir gleich vorsprechen müssen. Ich denke, wir sollten dort wirklich mal pünktlich sein!"

    „Na dann, Augen zu und durch, lächelte Alice. „Wir haben wohl alles getan, was wir tun konnten. Wenigstens soweit kann sich doch jeder von uns noch selbst in die Augen blicken, oder?

    Raimund hob die Augenbrauen. „Im Nachhinein macht man sich immer so seine Gedanken… Auf, gehen wir!"

    Sie verließen den Warteraum und näherten sich jenem Saal, in dem sie die Prüfungskommission erwartete. Eine Gruppe von Studenten war soeben herausgekommen, in ihren Gesichtern spiegelten sich gemischte Gefühle. Nicht bei allen schien die Prüfung erfolgreich verlaufen zu sein… Die schwere, zweiflüglige Tür stand einen Spalt offen und Sergej streckte vorsichtig seinen Kopf hindurch. Er winkte den anderen, ihm zu folgen. Sie betraten einen kühlen, sehr hohen Raum, an dessen Wänden als einziger Schmuck die Abzeichen der HoDGA, der Galaktischen Allianz und der Vereinigten Nationen der Erde hingen. Im hinteren Teil befand sich eine Reihe aus schweren Tischen, hinter denen die neun ernst blickenden Mitglieder der Prüfungskommission thronten. Einige Meter davor war eine Reihe aus acht jener Sessel aufgebaut, wie sie überall in der HoDGA zu finden waren. Fünf waren bereits belegt, sie waren die letzten, obwohl sie noch zwei Minuten vor dem Termin waren, wie ein Blick auf die dezent angebrachte Wanduhr verriet.

    „Ich stelle also fest, dass von den acht bestellten Prüflingen der Gruppe 34 alle acht erschienen sind, erklärte Professor Simons, der Vorsitzende der Kommission, ohne weitere Einleitung. Für ihn war das sicher ein langer Tag, an dem sich die Prüflinge die Klinke in die Hand gaben. „Wir können demnach mit dem Verfahren beginnen. Frau Kramowa wird zunächst Ihre Personalien feststellen. Bitte.

    „Halten Sie bitte Ihre Ausweiskarten bereit, forderte sie die Angesprochene auf. Sie stand auf und trat, mit einem tragbaren Lesegerät bewehrt, vor die Prüflinge. „Ich eröffne das Protokoll und stelle die Identität der Anwesenden fest. Es ist heute der 23. Januar des Jahres 2060 der offiziellen irdischen Zeitrechnung. Sie stellte sich vor Raimund, der ihr seine Karte reichte. „Herr Raimund Wolf, geboren 2030, wohnhaft in Hamburg, Deutschland, Mitteleuropa."

    Sie zog die Karte aus dem Kartenleser und ging weiter zu Alice. „Frau Alice Grace, geboren 2034, wohnhaft in York, England, Westeuropa. Dann kam Sergej an die Reihe. „Herr Sergej Petrowitsch Gromow, geboren 2018, wohnhaft in Kaliningrad, Russland, Osteuropa.

    Anschließend ging Frau Kramowa weiter zu jenen Prüflingen, die weder Sergej noch Raimund bislang bekannt waren. „Herr Kenneth Brigg, geboren 2028, wohnhaft in Cork, Irland, Westeuropa. Herr Kieran Daniel, geboren 2032, wohnhaft in Drummondville, Quebec, Kanada. Frau Annett März, geboren 2036, wohnhaft in Wien, Österreich, Mitteleuropa. Frau Gillian Forth, geboren 2029, wohnhaft in Warwick, Rhode Island, Vereinigte Staaten von Amerika. Frau Sabrina Snow, geboren 2032, wohnhaft in Caernafon, Wales, Westeuropa. Sie gab die letzte Karte zurück und ging auf ihren Platz zurück. „Ich stelle im Namen der Prüfungskommission fest, dass alle einberufenen Prüflinge zum angeordneten Zeitpunkt anwesend sind.

    Professor Simons nickte zustimmend. Er ließ seinen Blick langsam über die Reihe der Prüflinge streifen. Eine knisternde Spannung lag im Raum, selbst jene, die sonst fast alles gelassen und kühl ertragen konnten, oder auch nur vorgaben dies zu tun, vermochten ihre Nervosität kaum noch zu zügeln. Zu viel stand auf dem Spiel. Raimund blinzelte zu Alice herüber, die unruhig mit ihren Fingern spielte, dann zu Sergej, der fast flehentlich zur Decke blickte, als könne er dort oben bereits das Ergebnis ablesen, schließlich noch zu den anderen, die dort unruhig in ihren Sesseln umher rutschten. Er war aber zu unkonzentriert, um sich irgendwelche Einzelheiten einzuprägen. Schließlich beendete Professor Simons seine anscheinend letzte Prüfung und ergriff wieder das Wort. „Meine Damen und Herren, der etwas steife protokollarische Rahmen, in dem wir uns hier treffen, liegt in der Bedeutung des Anlasses begründet. Wir sind hier, um die Weichen für Ihre Zukunft zu stellen. Zunächst möchte ich Ihnen, unabhängig von den einzelnen Qualitäten der Prüfungsergebnisse, mitteilen, dass Sie alle hier die Prüfung vor der Prüfungskommission der Irdischen Hochschule für den Dienst in der Galaktischen Allianz Humanioder Völker bestanden haben!"

    Eine der jungen Frauen, es war wohl Annett März, stieß einen kurzen Schrei aus. Raimund war es, als hörte er acht schwere Steine auf den Boden poltern. Irgendwie fühlte er sich einen Moment lang seltsam leicht, doch das verging rasch wieder und er fühlte gar nichts mehr. Es würde noch einige Zeit dauern, bis er diese Prüfung verarbeitet hätte.

    „Ich weiß natürlich, dass die drei Jahre auf der HoDGA nicht leicht für Sie waren, fuhr Simons fort, „Ich möchte Ihnen allen ganz herzlich zu Ihrem Erfolg gratulieren. Leider können nicht alle der Ihnen persönlich besser bekannten Studenten diesen Erfolg mit Ihnen teilen, da wir im Hinblick auf die Bedeutung der Aufgaben einen sehr strengen Maßstab ansetzen mussten. Viele erwiesen sich körperlich oder psychisch den Anforderungen nicht gewachsen, andere versagten in wichtigen Bereichen der Prüfung, als es darum ging, das erworbene Wissen praktisch umzusetzen. Nun, Sie alle hier haben das hinter sich, der Grund, warum wir Sie hier versammelt haben, ist der, dass wir Sie einer Gruppe zugeteilt haben, die im nächsten Jahr relativ eng zusammenarbeiten soll. Sie entstammen alle einem im weiteren Sinne ähnlichen Kulturkreis, haben ein ähnliches Bildungsniveau und sind von unseren Psychologen im Hinblick auf Ihre Fähigkeit, in dieser Gruppe zu harmonieren, positiv beurteilt worden. Sie werden in den nächsten Tagen Gelegenheit finden, sich näher bekannt zu machen, vor allem auch abseits der offiziellen Diplomverleihung. Ich hoffe, Sie alle nutzen die Gelegenheiten bis zum Beginn Ihrer Mission!

    Sergej räusperte sich. „Herr Professor, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, ich habe in den drei Jahren hier eine Menge Leute kennen gelernt, mit denen ich wunderbar zu harmonieren glaube. Raimund Wolf hier, zum Beispiel, aber auch etliche andere. Ich möchte nichts gegen die hier Anwesenden sagen, aber wäre es nicht vorteilhafter gewesen, eingespielte Teams zu fördern?"

    „Die Teams Ihrer Studienzeit sind mit dem heutigen Tage Vergangenheit, Herr Gromow. Professor Simons warf ihm einen fast tadelnden Blick zu. „Während Ihrer Hospitation auf einem fremden Planeten kommen Sie in die Lage, mit wildfremden Menschen zusammenarbeiten zu müssen. Sie werden schnell merken, wie gut Sie mit Leuten auskommen, die wenigstens vom gleichen Planeten stammen. Und außerdem… Er machte eine öffnende Geste. „… Mir ist der Kreis der mit Ihnen befreundeten Kommilitonen sehr wohl bekannt, aber außer Herrn Wolf hat niemand davon die Prüfung bestanden. Und den anderen hier ergeht es ähnlich. Sie zählen nun mal zu den Besten dieses Jahrgangs, denn sie haben die Prüfungen überstanden und müssen sich damit abfinden!"

    Es herrschte einen Moment lang Betroffenheit in den Reihen der frisch gebackenen Absolventen. Doch der Gedanke an die eigene, jetzt rosige Zukunft gewann rasch wieder die Oberhand.

    „Ich denke, wir können auf das Urteil der Prüfungskommission vertrauen, ergriff Sabrina Snow das Wort. „Mich würde nun, da wir ja bereits einer Gruppe zugeteilt sind, doch interessieren, was Sie eigentlich mit uns vorhaben. Wohin soll es gehen?

    „Sagt Ihnen der Name Gyxgares etwas?" fragte Simons.

    „Admiral Giron Gyxgares! entfuhr es Annett März, als sei sie noch in der Prüfung. „Ein berühmter Admiral der föderalen Kriegsflotte. Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Einheit der Allianz im Großen Sezessionskrieg gewahrt werden konnte. Ausgezeichnet mit den höchsten militärischen Orden und verewigt in der Ruhmeshalle der Galaktischen Allianz auf Abasan!

    „So wird es allenthalben gelehrt, nickte Simons. „Und das alles geschah vor über fünfhundert Jahren. Weniger bekannt ist, dass er nach seiner aktiven Laufbahn in der Raumflotte eine Forschungsflotte leitete, mit der er – unter anderem – eine neue Sternengruppe für die Allianz erschloss. Diese Gruppe, seitdem „Gyxgares-Gruppe genannt, befindet sich etwa 1320 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist von hier aus nicht sichtbar. Sie besteht aus einigen Dutzend Sternen, wichtig sind jedoch die vier Sonnensysteme, die in den letzten Jahrhunderten besiedelt wurden. Er lächelte. „Sie zählen zwar zu den Besten des Jahrgangs, haben aber Ihre Prüfungen nicht mit Auszeichnung bestanden. Es reicht leider nicht, um Sie auf einen der knappen und begehrten Plätze für Abasan oder Mihassan zu setzen. Ihr Ziel ist die Gyxgares-Gruppe, dort werden Sie auf die drei Planeten Gonien, Prut und Pellon III verteilt, wo Sie das nächste Jahr verbringen werden. Hat jemand von Ihnen vielleicht schon mal etwas von diesen Welten, offiziellen Mitgliedern der Allianz, gehört?

    Betretenes Schweigen herrschte unter den Absolventen. Die Gyxgares-Gruppe lag im kaum bekannten Grenzgebiet der Allianz, abseits gelegen, unbekannt und unbeachtet, sich nicht gerade durch regen Schiffsverkehr mit dem Rest der Allianz auszeichnend. So stellten sie sich das jedenfalls vor - niemand von ihnen hatte während der ganzen Studienzeit davon gehört.

    „Nun, dann haben Sie noch einige Informationsarbeit vor sich, befand Professor Simons. „Es gibt einen speziellen Informationskanal auf der HoDGA-Info-Line, zu der Sie ab heute mit Ihren ID-Karten Zugriff haben. Suchen Sie einfach nach Gyxgares. Die offizielle Diplomfeier findet in drei Tagen statt, die Abreise ist für den 1. März dieses Jahres vorgesehen. Sie haben also noch einige Wochen Zeit, sich auszuspannen und Vorbereitungen zu treffen. Und nun denke ich, dass Sie sich erst einmal von der Prüfung erholen sollten. Die Gemeinschaftsräume der Wohneinheiten stehen Ihnen heute Nacht zur freien Verfügung!

    „Was genau treibt dich in die HoDGA? Alices große Augen ruhten neugierig auf Raimund. „Ich meine, für Abenteuerlust allein begibt man sich doch nicht durch diese harte Mühle!

    Raimund hatte sich das selbst oft genug gefragt. Es war der zweite Abend nach der Prüfung, er fühlte sich, wie die anderen in der Gruppe auch, schon bedeutend besser. Der erste Abend war glatt ins Wasser gefallen, keiner war so recht in Feierlaune gekommen und sie waren schon gegen elf Uhr ermattet und todmüde im Bett verschwunden. Die Prüfungen waren einfach zu anstrengend gewesen. Doch heute kam es ihnen erst so recht ins Bewusstsein, dass sie das ersehnte Ziel endlich erreicht hatten und als erfolgreiche Absolventen der HoDGA galten, eine Art Euphorie machte sich unter ihnen breit. Sie aßen gemeinsam zu Mittag, nachdem sie den Morgen über mit Eltern, Verwandten und Bekannten gesprochen hatten. Da das Angebot bezüglich der Gemeinschaftsräume immer noch bestand, fand ihre richtige Prüfungsfeier eben heute statt.

    Es war ein relativ kleiner Gruppenraum, in dem sie sich eingefunden hatten, wobei fast sämtliche Gruppenräume in dieser Nacht mit ähnlichen Versammlungen von Absolventen belegt waren. Nur die Jahrgangsbesten feierten außerhalb in gepflegten Lokalen und träumten von ihren Reisen nach Abasan und Mihassan. Jedenfalls gab es eine breite Auswahl der gebräuchlichsten Getränke und eine gute Verbindung zum Pizzaservice, sie alle hatten zudem ihre Flasche Carazian-Rotwein aus den ewigen Weinhängen von Tabarra mitgebracht, die ihnen nach der erfolgreichen Prüfung auf die Zimmer geliefert worden war. Die Flaschen waren mittlerweile zum größten Teil geleert, die Stimmung wurde immer gelöster, je länger der Abend dauerte und je besser sie sich gegenseitig kennen lernten.

    „Doch, ich glaube, es ist am Ende pure Abenteuerlust, beantwortete Raimund die Frage. „Jedenfalls fällt mir im Moment kein anderer Grund ein!

    Alice schüttelte den Kopf. „Und ich dachte, so etwas gibt es heute gar nicht mehr. Ein richtiger Abenteurer? Liegt es deiner Familie vielleicht im Blut?"

    Er musste lachen. „Ich glaube, in den vergangenen Generationen besaß meine Familie eine Anzahl Seefahrer, Schuhmacher und Verwaltungsbeamte. Mein Vater jedenfalls ist ein relativ ruhiger und wenig aufregender Mensch, er arbeitet noch heute am Frankfurter Flughafen. Meine Mutter war früher Stewardess auf Fernfluglinien und ist viel in der Welt herumgekommen. Na ja, ich kam und schließlich meine Schwester, die übrigens im Moment Meeresbiologie studiert und sicher einmal längere See- und Unterseefahrten unternehmen wird. Meine Mutter gab das Fliegerleben auf und arbeitet jetzt in einem Büro. Ja, mag sein, dass in meinen Adern wirklich ein wenig Fernweh fließt. Ursprünglich wollte ich einmal das Kapitänspatent zur See machen, aber dann kam der Kontakt mit der Allianz, irgendwie hatte es mich da gepackt: Das Schiff, auf dem ich einmal fahre, würde nicht die Wellen der See, sondern die Weiten der Raumzeit durchpflügen. Und das ist wohl der Grund, weshalb ich hier bin!"

    Alice nippte am Rest ihres Rotweins. „Ein wahrer Raumfahrtpionier", fand sie.

    „Aber nur aus irdischer Sicht, winkte Raimund ab. „Wir stoßen nicht in unerforschte Weiten vor, sondern bewegen uns auf bekannten Routen mit den bewährten Schiffen der Galaktischen Allianz!

    „Trotzdem, nickte Alice, „Ich halte das für einen sehr guten Grund, hierher zu kommen. Sieh mal, niemand von uns hat derzeit eine feste Bindung oder gar Kinder. Ich frage mich, wer sich über seine wahren Gründe, hierher zu kommen, nicht etwas vormacht. Ich zum Beispiel bin mir überhaupt nicht mehr sicher, warum ich eigentlich hier bin!

    „Nicht? Sergej sagte etwas davon, dass dein Vater dich geschickt hätte. Du sollst hier den Anschluss an die interstellare Wirtschaft finden, oder nicht?"

    „Ach, der gute Sergej hört manchmal nicht recht zu, glaube ich. Sie seufzte. „Ich will es dir mal erklären: Ich stamme aus York und lebte dort sicher nicht schlecht. Mein Vater ist ein hohes Tier bei einer landesweiten Supermarktkette. Meine Mutter war einfache Verkäuferin dort, die sich sozusagen Ihren Boss geangelt hat. Aber seit ich auf der Welt bin arbeitet sie nur noch zu Hause aus. Mein Bruder Peter ist zwei Jahre jünger als ich, er will dem Vorbild unseres Vaters folgen und ins Management aufsteigen. Es war meines Vaters Wunsch, dass ich das Gleiche tue. Es stand außer Frage, dass ich Wirtschaftswissenschaften studiere, obwohl ich gar nicht weiß, ob ich das wollte… ich glaube, Peter ist der richtige Sohn für unseren Vater, er hasst aus irgendeinem Grunde die Raumfahrt an sich und will von der ganzen Galaktischen Allianz nichts wissen. Stört wohl sein heiles Weltbild… mein Vater stand meiner Entscheidung, in die HoDGA zu gehen, nicht gerade erfreut gegenüber, na ja, ehrlich gesagt, wir trennten uns im Streit und beschränken unseren Kontakt seitdem auf das notwendige Minimum. Weißt du, ich erzähle jedem, der mich fragt, dass ich hier ein Sprungbrett zur interstellaren Wirtschaft suche, von einer Rolle als galaktische Händlerin. Sicher könnte ich mich in so einer Rolle gut vorstellen, aber im Grunde bin ich wohl auf der Flucht vor den schrecklich engen Wänden meines Elternhauses…

    „Wir sind alle irgendwie auf der Suche, meinte Raimund. Er musterte nachdenklich die Etiketten einiger Weinflaschen und wählte einen trockenen Weißen. „Ich meine, im Grunde weiß doch niemand, was uns da draußen wirklich erwartet. Wenn du aus dem Machtbereich deines Vaters fliehen willst, ist das ein ebenso guter Grund wie die Abenteuerlust eines Mannes, der nicht mehr weiß, welche Herausforderung er im Leben eigentlich sucht. Wir träumen von irgendetwas da draußen, von tollen Reisen, unglaublicher Technik, fremden Tieren und Pflanzen, einzigartigen Welten und reizvollen Abenteuern, aber was tun wir, wenn sich herausstellt, dass in Wirklichkeit alles viel gewöhnlicher und unserem Leben hier ähnlicher ist, als wir es für möglich halten?

    „In den drei Jahren hier haben wir gelernt, dass im All einige Spielregeln herrschen, die wir uns erst aneignen müssen, widersprach Alice. „Ich bin davon überzeugt, dass so viel Neues auf uns hereinstürzt, dass wir eine aufregende Zeit vor uns haben!

    „Die Aufregung der ersten Wochen kann sich im grauen Alltag schnell legen. Raimund nippte vorsichtig an seinem Wein. „Ich meine, was haben wir schon vom Leben der einfachen Leute gelernt, die jeden Morgen zur Arbeit gehen, Kinder kriegen und am Wochenende ihre Hobbys pflegen? Auf jedem bewohnten Planeten da draußen? Vor allem, wenn sie in dieser Gyxgares-Gruppe leben!

    „Oh ja, die Gyxgares-Gruppe. Alice stöhnte gekonnt auf. „Etwas abseits der heißen Routen, vergessen in einer abgelegenen Sternennische liegt die Gyxgares-Gruppe mit ihren vier bewohnten Systemen. Wahrscheinlich sind wir die schlechteste Gruppe in der Reihe der erfolgreichen Prüfungsteilnehmer gewesen, dass sie uns in ein derartiges Exil schicken! Tiefste Provinz! Aber wir müssen wohl von ganz unten anfangen, ehe wir an Abasan denken können. Und zuerst einmal müssen wir lernen, uns gegenseitig zu vertrauen. Acht Erdmenschen können sich zwischen den Sternen leicht verloren vorkommen!

    „Ich glaube, dass wir ganz gut miteinander auskommen werden, meinte Raimund zuversichtlich. „Ich habe mich heute schon mit einigen unserer Mitstreiter näher unterhalten. Unsere liebe Schulleitung hat wirklich darauf geachtet, dass wir einigermaßen harmonieren.

    „Ich finde es nur schade, dass wir wieder auseinander gerissen werden, wenn wir erst mal dort sind. Vielleicht gestatten sie es ja, dass wir uns in diesem Jahr einige Mal zum Erfahrungsaustausch treffen, oder nicht?"

    „Schade ist es, dass ich nicht mit Sergej zusammenkomme, seufzte Raimund. „Aber sicher hat auch das seine Gründe. Er lächelte Alice an. „Natürlich ist es auch schade, dass ich nicht mit dir zusammenkomme. Würde sicher lustig werden."

    „So ein Jahr geht auch vorüber, lachte Alice. „Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Sie goss sich aus seiner Flasche den irdischen Wein ins Glas. „Du kennst Sergej recht gut, nicht wahr?"

    „Oh ja, ich habe ihn an meinem ersten Tag auf der HoDGA getroffen und wir haben uns sofort verstanden, nachdem wir uns zusammen besoffen haben. Vielleicht hat er ein ähnlich unruhiges Wesen wie ich selbst. Er wurde in Kaliningrad geboren, kommt aus sehr schlichten Verhältnissen. Sein Vater war ein ungelernter Fabrikarbeiter und starb bei einem Unfall, als Sergej drei Jahre alt war. Seine Mutter ist Schneiderin und brachte die Familie mehr recht als schlecht durch. Sein Bruder Oleg ist Feldwebel in der Armee, er bekommt ihn nur selten zu Gesicht, seine Schwester Tamara arbeitet als Schulsekretärin in Vilnius, Litauen. Sergej selbst schlug sich in jungen Jahren so lange mit Gelegenheitsjobs durch, bis er eines Tages den Lockruf der See vernahm, wie er mir einmal erzählte. Er heuerte in Tallin als Seemann an und machte schließlich auf estnischen Schiffen seine Offiziersausbildung. Wahrscheinlich hätte er längst sein Kapitänspatent, wenn er nicht zur HoDGA gegangen wäre. Er ist jemand, den die Weite der See nicht mehr lockt, bei ihm muss es die Weite der Galaxie sein. Raumschiffsoffizier, Schiffskapitän, Schiffseigentümer, das sind die Dinge, von denen Sergej träumt, das ist sein Grund, hier zu sein!"

    „Das ist schon interessant, kicherte Alice etwas angeheitert. „Wie unterschiedlich doch die Motive sind! Hast du dich mal mit der jungen Brünetten dort unterhalten, dieser Annett?

    „Nein, noch nicht."

    „Oh, sie hat ziemlich hochtrabende Absichten, wobei es mir nicht so klar ist, ob sie auch wirklich meint, was sie erzählt. Annett März heißt sie, das ist im Deutschen ein Monatsname, nicht wahr? Na ja, jedenfalls wurde sie in Linz geboren und kam schon als Kind nach Wien. Ihr Vater ist bei der Polizei, ich weiß aber nicht genau, was er dort macht, vielleicht ist er ein Kriminalkommissar oder in der Drogenfahndung oder vielleicht bei der Computersmog-Kommission. Ihre Mama arbeitet irgendwo als Angestellte, sie hat sich da nicht weiter drüber ausgelassen. Jedenfalls hat sie einen Onkel, der ist Professor für Geschichtswissenschaften und der hat sie wohl für eine Historikerlaufbahn begeistert. Sie hat sich der ungelösten Rätsel der Menschheitsgeschichte angenommen und möchte tatsächlich versuchen, irgendwo draußen im All Spuren zu finden, die einige dunkle Kapitel der irdischen Geschichte beleuchten könnten. Spuren von außerirdischer Aktivität auf unserer alten Erde, lange ehe die Schiffe der Galaktischen Allianz kamen!"

    „Die Leute von der Allianz dementieren alle Gerüchte, jemals in den letzten Jahrtausenden die Erde besucht zu haben, warf Raimund ein. „In der Tat behaupten sie, die Heimat ihrer irdischen Verwandten nur durch Zufall gefunden zu haben!

    „Ich glaube, gerade das fasziniert Annett so an ihrer Arbeit, vermutete Alice. „Sie sucht also nach Spuren einer nichtmenschlichen Einmischung, Spuren echter Aliens, echter UFOs, wie man sie einmal getauft hat. Die Frage, ob außerirdische, nichtmenschliche Wesen jemals die Erde besucht und die Geschichte der Menschheit beeinflusst haben, wartet nur darauf, dass Annett März sie beantwortet. Ich frage mich nur, was sie tut, wenn sie keine Spuren findet!

    Sie gluckste und verschluckte sich fast am Wein. „Wenn sie gar nichts findet!"

    „Oh, wir wollen doch das Beste hoffen, grinste Raimund. „Vielleicht enthüllt sie eines Tages Rätsel von kosmischer Tragweite, und wir werden stolz sein, einmal mit ihr zusammen gearbeitet zu haben!

    „Ja, natürlich", versuchte Alice wieder ernst zu werden.

    „Na ja, wen haben wir denn noch?" Raimund schaute in die Runde.

    „Hast du auch schon mit Kenneth Brigg geplauscht?"

    „Mit dem rotblonden Iren? Nein, der machte mir bislang einen etwas kantigen Eindruck. Du?"

    „Oh, ich hatte ein sehr interessantes Gespräch mit ihm. Er ist einer von den Leuten, die früher nie daran gedacht hätten, eine Schule wie die HoDGA zu besuchen. Er stammt aus Cork, oder Corcaigh, wie er betonte, kommt aus einer sehr einfachen Familie und bekam nichts geschenkt. Seinen Vater beschrieb er als einen meist arbeitslosen, aber stets trinkfesten Mann, der sich einen Dreck um ihn scherte, seine Mutter brachte die Kinder als Verkäuferin und Putzhilfe durch. Er hat einen Bruder, der wegen schwerem Raub, Datendiebstahl und Einbruch im Gefängnis sitzt, eine Schwester, die mit 17 mit einem englischen Trucker durchgebrannt ist. Seit Jahren hat er nichts mehr von ihr gehört. Er selbst gehörte in seiner Jugend einer ziemlich gewalttätigen Bande an, er kennt die dunkelsten Ecken Corks und die einsamsten Ausnüchterungszellen der Polizei zur Genüge. Irgendwann geriet er an eine Sozialarbeiterin namens Gwenn, ich glaube, er hatte eine reichlich romantische Affäre mit ihr, jedenfalls gelang es dieser Gwenn, ihn aus dem Sumpf zu ziehen. Er begann selbst auf sozialem Gebiet zu arbeiten, holte einiges an Bildung nach und studierte schließlich sogar Soziologie, denn im Grunde ist er ein aufgeweckter Bursche. Wenn man sich so mit ihm unterhält, kann man wirklich nicht glauben, dass er früher ein Schläger war!"

    „Na ja, recht kräftig gebaut ist er ja, fand Alice. „Vielleicht nicht so groß wie du, aber ziemlich breitschultrig. Er ist also ein Mann, der ganz unten geschult wurde und ganz hoch hinaus will?

    „Er sagte etwas davon, dass er soziale Erkenntnisse über die galaktische Menschheit sammeln will. Vielleicht will er auch nur möglichst weit weg von seiner düsteren Vergangenheit. Wir werden es sehen!"

    Alice schlürfte an ihrem Wein. „Jedenfalls ist das ein ganz anderer Hintergrund als der von dieser Gillian Forth. Kennst du sie?"

    „Ich weiß, wer sie ist, nickte Raimund, „Aber kennen wäre zu viel gesagt. Du wirst mir sicher etwas über sie erzählen.

    „Sicher. Die Dame wurde in Providence im amerikanischen Staat Rhode Island geboren und lebt eigentlich in Warwick, das muss da auch irgendwo liegen. Ihren Vater hat sie nie gesehen, er ist wohl vor ihrer Geburt verstorben, ihre Mutter ist eine sehr tüchtige Stationskrankenschwester, wie sie mir versichert hat. Ihre Schwester ist Tierärztin und wohl gerade dabei, sich eine Praxis aufzubauen. Gillian jedenfalls geht noch einen Schritt weiter, hat in Boston Medizin studiert und trachtet danach, ihre Ausbildung an einem der großen und berühmten Hospitäler der Galaktischen Allianz fortzusetzen, sich die allerneusten Kenntnisse anzueignen. Für große Albernheiten ist sie wenig zu haben, glaube ich, sie ist nun mal eine Frau, die bislang in allen Bereichen nur Bestnoten und Auszeichnungen erzielte. Eigentlich erstaunlich, dass sie mit so einfachen Leuten wie uns verkehrt, wo sie doch in die gehobenen Gesellschaftsschichten aufsteigen will!"

    Raimund schmunzelte. „Da sie hier bei uns ist, kann ihr Prüfungsergebnis nicht so toll gewesen sein. Er blickte zu Gillian herüber, deren kastanienbraunes Haar unruhig umherflog, während sie sich angeregt mit Sabrina Snow unterhielt. „Da sind offenbar die beiden richtigen zusammengekommen. Und mit den beiden Damen muss der liebe Sergej nach Gonien!

    „Mit Gillian und… Sabrina Snow, so heißt sie, ja?"

    „Wie du so fragst, möchte ich annehmen, dass du sie noch nicht so gut kennst. Also höre mir gut zu!"

    „Ich lausche ehrfurchtsvoll, großer Navigator!"

    „Die gute Frau Snow ist die Tochter eines walisischen Politikerpaares. Ihre Mutter sitzt seit einigen Jahren für die Plaid Cymru, die in den letzten Jahren viele Stimmengewinne hatte, im walisischen Parlament. Sie ist ein Einzelkind und… äh… sie sprüht nicht unbedingt vor übermäßiger Begabung, sondern muss sich vieles hart erarbeiten. Vielleicht öffnen sich mit solchen Eltern ein paar Türen mehr wie sonst. Sie studierte Biologie und Anthropologie und nennt sich Verhaltensforscherin. Da sich nun die Menschheit seit einigen Jahren bekannter Weise über einen Teil der Galaxis verteilt, will sie hinaus ins All, um dort ihre Studien zu betreiben. Sie hat sich vorgenommen, das Verhalten der galaktischen Menschheit zu katalogisieren!"

    „Vielleicht sind wir mal stolz, noch so eine berühmte Persönlichkeit zu kennen! kicherte Alice. „Aber sie hat die Prüfung auf der HoDGA geschafft, also kann sie doch gar nicht so untalentiert sein!

    „Oh, sie ist außerordentlich fleißig, eine Meisterin des Auswendiglernens. Aber auch solche Leute muss es geben, vielleicht täusche ich mich auch ein wenig in ihr. Wir werden es noch sehen, normalerweise ist sie ja ganz umgänglich, glaube ich. Haben wir alle durch?"

    „Fehlt nur noch Kieran, Kieran Daniel. Auch kein Sohn aus armem Hause!"

    „Ja, ich hatte mal kurz mit ihm gesprochen. Sein Vater war Eishockey-Profi, nicht wahr?"

    „Kein großer Star, aber immer noch ein gutbezahlter. Seine Mutter ist dazu Erbin einer Sportartikelfirma, die unter anderem die Liga beliefert. Daher kennen die sich wohl auch… Kieran hat zwei Schwestern, eine ist Orchestermusikerin in Toronto, die andere Rechtsanwältin in Montreal. Sie stammen aus Drummondville, aber Kieran lebte zuletzt auch in Montreal und studierte Maschinenbau. Ein zukünftiger Ingenieur, der nicht weiß, was ihm die Zukunft bringt. Die Technologiewelle, die aus der Allianz über uns hereinstürmt, wird so ziemlich alles auf den Kopf stellen, was er an unseren irdischen Schulen im Moment lernen kann. Deshalb hat er sich auch dazu entschlossen, den Schritt ins All zu wagen und die entsprechende Technik vor Ort zu studieren. Er träumt davon, später als Experte auf die Erde zurückzukehren und sein Leben als heißbegehrter Spezialist zu fristen, um den sich die Firmen reißen. Dann wäre er wohl fein raus, hm?"

    „Ach, vielleicht wird alles auch ganz anders, als wir uns das vorstellten. Es dauert nicht mehr lange, und wir sitzen in einer Fähre, die uns zu einem Fernraumschiff bringt, mit dem es ab zur Gyxgares-Gruppe geht. Keiner von uns kann sagen, was uns dort erwartet. Die Informationen waren nicht sonderlich ergiebig!"

    Alice gähnte herzhaft und reckte sich. „Ich fürchte, ich bin solche langen Partys nicht mehr gewohnt. Außerdem habe ich die Planetenbeschreibungen gar nicht richtig mitbekommen. Vielleicht sollte ich sie mir noch einmal in aller Ruhe ansehen…"

    „Das würde nichts schaden, stimmte Raimund zu. „Ich weiß immer noch nicht recht, was ich davon halten soll…

    Alice gähnte noch einmal, kämpfte mit niederfallenden Augenlidern und verabschiedete sich. Für einen Moment fühlte Raimund sich versucht, mit ihr zu gehen, aber so gut kannte er sie dann auch wieder nicht.

    Etwa eine halbe Stunde später erhob auch er sich und machte sich auf den Weg. Seine Mitstreiter hatten ihre ausgelassene Stimmung verloren und saßen zunehmend nachdenklich und vor allem reichlich alkoholisiert herum. Gillian und Sabrina unterhielten sich noch rege, ebenso Sergej und Kenneth, aber Kieran und Annett hörten einfach nur zu und stierten vor sich hin.

    Raimund wusste zwar, wo sein Zimmer lag, aber in seinem derzeitigen Zustand hätte er sich beinahe irgendwo im riesigen Studentenwohnheim verlaufen. Endlich dort angekommen ließ er sich aufs Bett fallen.

    Er schnippte mit den Fingern, worauf sich in der Wand ein Licht zeigte, aus dem ein plastisches Bild wurde.

    „HoDGA-Info-Line", erklang leise eine angenehme Stimme.

    „Spezialinformation Gyxgares-Gruppe!" murmelte er, sich nach hinten auf die Matratze zurücklehnend.

    „Spezialinformation Gyxgares-Gruppe", wiederholte die Stimme. „Es stehen folgende Informationen zur Verfügung: Als Gyxgares-Gruppe wird der Teil eines offenen Sternhaufens bezeichnet, der ab 10458 nach der Zeitrechnung der Allianz unter der Leitung von Admiral Gyxgares, der sein Flaggschiff GANSINGA und eine Explorerflotte kommandierte, erforscht und katalogisiert wurde. Nach der irdischen, christlichen Zeitrechnung fand diese Erkundung ab dem Jahre 1554 statt, wobei das föderale Jahr nur geringfügig länger ist als das irdische. Gyxgares erforschte in dieser Zeit 72 Sonnensysteme, 12 weitere wurden später erkundet und nominell der Gyxgares-Gruppe zugeordnet. Die Entfernung nach Abasan beträgt über tausend Lichtjahre, der nächste bewohnte Planet der Galaktischen Allianz ist 240 Lichtjahre entfernt, die Distanz bis zur Erde beträgt rund 1320 Lichtjahre. In Bezug auf die politische und wirtschaftliche Bedeutung als auch auf die räumliche Lage befindet sich die Gyxgares-Gruppe in einem Randgebiet der Allianz. Sie ist von der Erde aus nicht sichtbar. Nur vier Sonnensysteme beherbergen Planeten, die als für humanoides Leben geeignet befunden und besiedelt wurden. Die vier Planeten liegen maximal zwei Lichtjahre voneinander entfernt. Aufgrund der räumlichen Anordnung in einer Reihe werden diese vier Systeme gelegentlich auch als ‚Sternenschnur‘ bezeichnet.

    Es folgen Informationen über die einzelnen Planeten: Im System der Sonne Marsk befindet sich als dritter Planet Prut, ein erdähnlicher Planet mit geringfügig geringerer Masse als die Erde. Auf Prut leben 1,3 Milliarden Menschen, die von einem demokratisch gewählten Präsidenten regiert werden. Die Hauptstadt Prutsent beherbergt den interstellaren Raumflughafen. Prut lebt in erster Linie von Tourismus, Vergnügungs- und Freizeitindustrie und vom Anfertigen diverser Luxusgüter und Kunstwerke. Größere Tourismusströme kommen in der Regel aus den verschiedensten Bereichen der Allianz, während der Ruhezeiten beschränkt sich die Herkunft der Besucher auf die Nachbarplaneten der Gyxgares-Gruppe. Daneben ist Prut eine wichtige Stätte für die Produktion und den Vertrieb von Freizeitartikeln,

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