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Geschichten aus dem Leben des Therapiehundes Emmy: ...und alles über ihren turbulenten Weg dahin
Geschichten aus dem Leben des Therapiehundes Emmy: ...und alles über ihren turbulenten Weg dahin
Geschichten aus dem Leben des Therapiehundes Emmy: ...und alles über ihren turbulenten Weg dahin
eBook179 Seiten2 Stunden

Geschichten aus dem Leben des Therapiehundes Emmy: ...und alles über ihren turbulenten Weg dahin

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Über dieses E-Book

Hier wird die wahre Geschichte des Bullmastiffsmädchen Emmy erzählt.

Wie sie als letzter Welpe aus dem Rudel ihren Besitzer fand, kurze Zeit später eine Verletzung erlitt, die es ihr nicht erlaubte, so sozialisiert zu werden wie sonst üblich.

Ihrer turbulenten Auswanderung von Deutschland nach Kanada, wo sie schließlich zum Therapiehund ausgebildet wurde und dann in den verschiedensten Bereichen für mehr als 9 Jahre in Kanada und Schweden arbeitete.

Die unglaublichen und herzerweichenden Dinge, die sie dabei erlebte und trotz gesundheitlicher Rückschläge immer nur für die Menschen da sein wollte.

Es ist die Geschichte von dem Vertrauen zwischen ihr und ihrem Halter.

Dieser besonderen Liebe und das intuitive Verständnis, das sie für die Menschen und ihre Nöte aufbrachte, wie sie es ihnen vermittelte und dadurch ganz individuell half.

Ein Buch zum Lachen und Weinen, nicht nur für Hundeliebhaber oder Menschen die sich mit ihrem Hund im Bereich der Therapiearbeit engagieren wollen, sondern auch für jene, die mit hilfsbedürftigen Menschen leben oder arbeiten und mehr über das, was Therapietiere leisten können, wissen wollen, oder nach alternativen Therapiemöglichkeiten suchen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum24. Juni 2021
ISBN9783347335967
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    Buchvorschau

    Geschichten aus dem Leben des Therapiehundes Emmy - Manuela Mueller

    EINLEITUNG

    Es war der Tag, den jeder Tierbesitzer fürchtet. Die Tierärztin war zu uns nach Hause gekommen und saß mit ihrer Helferin etwas entfernt auf dem Boden und wartete geduldig.

    Wartete darauf, dass ich ihr das Zeichen geben würde, dass ich soweit wäre, mein Hundemädchen gehen zu lassen, bevor der Tumor der in ihr Wuchs, das unvermeidliche Ende zu einer Qual werden lassen würde.

    Wir lagen beide auf ihrer Decke, während sie ganz ruhig in die Runde blickte, um dann den Blickkontakt zu mir zu suchen, mit diesen Augen, von denen jeder sagte, dass sie einem bis tief in die Seele schauten.

    Mein Kopf dröhnte, ich fühlte mich so hohl und mir war übel. Dabei wollte ich doch stark für sie sein, weil sie mich doch mehr brauchte, als je zuvor.

    Also blickte ich ihr in ihre wunderschönen, braunen Augen, sah ihr Vertrauen in mich und fühlte diese Energie und Verbundenheit, die mich alles um mich herum für einen Augenblick vergessen ließ und auf eine Reise in die Vergangenheit nahm, wie alles angefangen hatte …

    ICH GLAUBE, SIE HABEN SICH GERADE EINEN HUND GEKAUFT

    Es waren mehr als 8 Jahre vergangen, seit unser Rottweiler Lilly von uns gegangen war und wir uns voll auf unsere Jobs konzentriert hatten. Nach 25 Jahren Selbstständigkeit und Arbeit im Motorradrennsportbereich, hatten wir uns dann auch noch entschlossen, dass es Zeit für etwas Neues wäre und uns zum Auswandern nach Kanada entschlossen.

    Wir fanden dann auch, dass uns auf diesem Weg dann endlich wieder ein Hund begleiten sollte. Da wir dieses Mal alles richtig machen wollten, fing die Suche mit einer detaillierten Recherche über die passende Rasse bis hin zur Anmeldung meiner Person zur Ausbildung als Problemhundetherapeut an.

    Ja, ich sehe Probleme, die noch gar nicht da sind, versuche sie im Vorfeld zu vermeiden und vergesse einen ganz wesentlichen Punkt bei dem Ganzen, nämlich, dass das Leben immer etwas anderes für einen parat hat und nur derjenige gewinnt, der sich am besten anpassen kann. Aber, ich will nicht vorgreifen.

    Die Rasse sollte auf jeden Fall kein Rottweiler sein, weil, der würde uns zu sehr an Lilly erinnern, aber, die Richtung sollte bleiben. Also, Hängeohren, nicht zu groß, nicht hyperaktiv, Welpe (denn, wir wollten uns ja den perfekten Hund heranziehen) nach langem Hin und Her war die Entscheidung dann gefallen, ein Bullmastiff-Mädchen sollte es sein. Die waren in Berlin zwar als Listenhund geführt, aber, egal, wir wollten ja nach Kanada auswandern und da war das kein Problem. Ein renommierter Züchter hatte durch Zufall auch gerade einen Wurf und so fuhren wir einen Tag vor Weihnachten 2009 Richtung Thüringen, um uns die Welpen mal anzuschauen und zu gucken, ob die Realität auch den Gedanken gegenüber standhält.

    Der Züchter war sehr nett, das Anwesen sehr beeindruckend und wir ziemlich naiv. Warum? Obwohl wir schon mehrere Hunde hatten, war es der erste Hund von einem Züchter. Der hat natürlich gerochen, dass vor ihm zwei Frischlinge stehen, die keine Ahnung haben, worauf sie zu achten hatten.

    Denn, da kann man lange vorher recherchieren, der Hundwelpenanblickhormonausstoss ist nirgendwo verzeichnet und mit keinem Warnhinweis ausgestattet!

    Als wohl organisierter weiblicher Teil unseres Hundbesichtigungskommitees hatte ich zwar meine Liste mit Fragen parat, aber, mein angeblich Testosteron gesteuerter Partner erlitt eine augenblickliche, geistige Blockade, als er einen Welpen im Krabbelkäfig erblickte.

    Ja, genau, ein Welpe war noch übrig von denen, die wir uns ansehen sollten! Bei mir gingen sämtliche Alarmglocken an. Letzter Welpe, wahrscheinlich das Überbleibsel, das kein anderer haben wollte, mit dem irgendwas nicht stimmt, das absolute Omega im Wurf……

    Dann erzählt der Züchter auch noch, dass die Welpen von einer Hündin stammten, deren erster Wurf es war und die die Welpen abgelehnt hatte. Die Schwester der Hündin hatte auch gerade einen Wurf und hatte die Welpen Waisen adoptiert und versorgt und, laut dem netten Züchter, wäre also alles prima. Das Welpenhaus durften wir uns übrigens nicht ansehen wahrscheinlich, weil alles so prima war.

    Na ja, da saß der Welpe nun ganz allein und klein mitten in diesem schicken Vorführring auf seinem kleinen, dicken Hintern und guckte verunsichert durch in die Gegend.

    Der Züchter ging also hin, griff sie sich, guckte uns beide an und drückte sie dann dem offensichtlich schwächeren Glied unserer doch vorher so starken, vereinten Front in die Hand, der nun nur noch da stand mit einem glückseligen Lächeln im Gesicht und nichts mehr um sich herum mitbekam.

    Als der Züchter uns in die Küche vom Haus mitnahm, dachte ich noch, dass ich Chancen hätte, meiner Testosteron gesteuerten, besseren Hälfte von unserer Absprache doch erst mal nur zu gucken zu überzeugen, denn, der Welpe war total verschüchtert, weil er noch nie in einem Haus gewesen war. Sie war inzwischen 10 Wochen alt und hatte ihre Zeit bisher nur im Wurfhaus und dem Vorführring verbracht.

    Aber, während ich den Züchter mit meiner Fragenliste bombardierte in der Hoffnung, bei ihm den Eindruck zu hinterlassen, als ob ich wüsste, was ich tue, saß der ganz entspannt da, erzählte mir irgendwas von den ganzen Zuchterfolgen und Preisen, die seine Hunde erzielt hätten und das wir mit der Linie, aus der der Welpe stammen würde, gute Zuchterfolge und somit auch gutes Geld machen könnten.

    Meine bessere Hälfte saß währenddessen neben uns und starrte die ganze Zeit wie hypnotisiert auf den Welpen, den er auf dem Schoß hatte.

    Der Züchter und ich lieferten uns noch unser Frage- und Antwortspiel, als mein Mann, ohne etwas zu sagen, plötzlich aufstand und, den Welpen auf dem Arm, den Raum verließ und zum Auto ging.

    Nun doch sprachlos sahen der Züchter und ich einander an, bis er plötzlich lauthals loslachte und zu mir sagte ….

    Ich glaube, Sie haben sich gerade einen Hund gekauft.

    WAS DARAUS WOHL MAL WIRD?

    Das Jahr 2010 hatte gerade angefangen, als wir plötzlich die Nachricht von der kanadischen Botschaft bekamen, dass mein Mann die permanent resident card bekommen würde und wir zu dem Zeitpunkt noch 10 Monate hatten, um nach Kanada einzuwandern! Da uns ursprünglich mitgeteilt worden war, dass der Prozess locker 2 Jahre dauern könnte, waren wir natürlich etwas platt, aber, da hieß es dann halt einfach, mal auf Plan B umzustellen, und es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinbekommen würden.

    Emmy, ja, so sollte das neue Familienmitglied heißen (ich war zwar für Babe, aber, die bessere Hälfte guckte mich nur ungläubig an und teilte mir mit, dass sein Mädchen doch nicht wie ein Schwein heißen würde! Der Film war gerade herausgekommen und ich fand es total passend, aber, was hatte ich schon zu sagen) würde bis dahin mit knapp einem Jahr alt genug sein für die Auswanderung, ich könnte meine Ausbildung machen und mich um den Umzug kümmern und Frank würde noch seinen Arbeitsvertrag mit einem Rennstall erfüllen können und so wäre alles prima. So, war jedenfalls der Plan.

    Da wir wussten, dass das Gesundheitssystem in Nova Scotia nicht so ganz mit dem Deutschen mithalten konnte, habe ich mich dann noch entschlossen, die dringend notwendige Meniskus OP im April durchführen zu lassen, der sich mit der Ausbildung vereinbaren ließ. Also, alles im grünen Bereich.

    Natürlich wollten wir ja auch noch an unserem perfekten Hund arbeiten und so wurde dann alles unternommen, um einen wohl sozialisierten Vierbeiner mit nach Kanada zu nehmen. Unser Haus dort lag etwas abgelegen und daher war der Plan, sie so gut wie möglich an andere Hunde zu gewöhnen, solange wir die Möglichkeit hatten.

    Was dann dazu führte, dass wir auch Freunde besuchten, die einen Hund hatten, der nicht viel älter war und während wir uns unterhielten und alle froh und glücklich waren, tobten die beiden über den glatten Holzfußboden. Ja, ich weiß und ich gestehe, ich hatte zu dem Zeitpunkt noch die rosa Brille auf und die kleine Stimme im Hintergrund erfolgreich verdrängt.

    Als ich dann dachte, dass das doch alles ziemlich rüpelig vonstattengeht, war es auch schon geschehen. Emmy rutschte weg und jaulte kurz auf. Da sie aber gleich weiter rannte, verdrängte ich wieder die kleine Stimme, die nun lauter wurde und als die Hunde dann einen Moment Pause machten, kam Emmy dann auf mich zu, aber humpelte leicht.

    Na ja, Hundewelpen die haben doch Gummiknochen, na ja, da hat sie sich halt ein wenig was gezerrt … die Stimme im Hintergrund schrie mich da schon an … Ela, Du blöde Kuh, was hast Du getan.

    Die Hoffnung, dass es wirklich nur eine leichte Zerrung war, schwand mit jedem Tag, wo aus dem leichten Humpeln dann ein starkes Hinken wurde. Bullmastiffs sind eine Rasse, die Schmerz gut wegstecken, also war unser Emmchen noch immer gut gelaunt nur halt humpelnd.

    Natürlich war der Besuch beim Tierarzt Pflicht, aber auch der sagte, dass Welpen es manchmal etwas heftig angehen, und diagnostizierte eine Zerrung. Also, Ruhe und ein paar Schmerzmittel und alles würde gut.

    Wurde es aber nicht, Röntgenaufnahmen wurden gemacht, wir wurden von einem Spezialisten zum anderen geschickt und als sie 5 Monate alt war, hatte sie bereits mehr gekostet als mein erstes Auto. Aber, wer will schon vom Geld reden, wenn es doch um so einen süßen Hund geht und eines muss man Ihr lassen, dieses Gesicht, das meinen Mann beim ersten Anblick in Hypnose versetzt hatte, hatte diesen Effekt auch bei anderen Menschen, und zwar Ihr ganzes Leben lang.

    Sie war auch immer gut gelaunt, egal, was mit Ihr gemacht wurde, wie viele Spritzen sie bekam oder für die nächste Untersuchung in irgendeine seltsame Position gezerrt wurde. Manche Hunde entwickeln eine Angst vorm Tierarzt, sie hat Tierärzte bis zum Schluss geliebt.

    Damals habe ich es noch nicht gesehen, aber, rückblickend war das die Zeit, als das Band zwischen Ihr und mir wuchs. Frank war ja ständig unterwegs und so war ich diejenige, die immer dabei war und alles mitgemacht habe. Ich habe sie auch nie bei Untersuchungen allein gelassen, sehr zum Verdruss der Tierärzte und Helfer, aber, ich wollte immer genau wissen, was gemacht wird und dass mein Hund weiß, dass ich immer da bin.

    Parallel lief ja auch noch meine Ausbildung ab und zum Glück konnte ich sie dorthin mitnehmen, also, waren wir jeden Tag 24 Std. zusammen.

    Im Mai sollte meine Knie OP stattfinden und eine Woche vorher besuchen wir den nächsten Spezialisten, der Emmy dann unter Vollnarkose legte und bei einer Kontrastmitteluntersuchung feststellte, dass am Sprunggelenk der Knorpel abgerissen war. Der Knorpel, der also eigentlich als Puffer zwischen Ober- und Unterschenkel liegt, lag also nutzlos im Gewebe und die Knochen lagen aufeinander. Daher natürlich das Humpeln.

    Der Spezialist meinte, dass er den Knorpel entfernen müsste, aber, ohne Puffer zwischen den beiden Knochen, wäre klar, dass ein Hund, gerade in der Größe und mit dem zu erwartenden Gewicht, eine Arthrose entwickeln würde und eine Lebenserwartung von 4 bis 6 Jahren mehr als optimistisch wären.

    Wir waren natürlich am Boden zerstört, aber, es half ja nix, der Knorpel musste raus, also, hab ich meine Meniskus OP am rechten Knie bekommen und bin dann (Frank war wieder zu einem Rennen unterwegs) eine Woche später mit Emmy in die Klinik, wo sie dann ebenfalls am rechten Bein operiert wurde.

    Emmys OP verlief gut und mit guten Ratschlägen, was spezielle Ernährung, Physiotherapie, die weitere Prognose und evtl. Therapie in Kanada anging, humpelten Emmy und ich dann also ein paar Stunden später über den Parkplatz zum Auto.

    Wie mir die Tierarzthelferin später dann erzählte, guckten sie und der Arzt uns nach, wie wir so im gleichen Takt weg hinkten und uns dabei ansahen, und da wären ihnen die Tränen gekommen,

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