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Telmo: Unsere Reise mit einem Angsthund
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Telmo: Unsere Reise mit einem Angsthund
eBook169 Seiten2 Stunden

Telmo: Unsere Reise mit einem Angsthund

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Über dieses E-Book

Im Januar 2013 ist es endlich soweit. Es sind alle Voraussetzungen gegeben, um unser schon seit Jahren gehegtes Vorhaben, einen Hund aus dem südeuropäischen Tierschutz zu adoptieren, in die Tat umzusetzen. Nach etlichen Stunden Suche im Internet finden wir auf der Homepage des Tierschutzverein Europa Telmo, einen ca. 1 Jahr alten und als ängstlich beschriebenen Schäferhund-Mischling. Ein paar Wochen später fällt mit der Unterschrift unter dem Adoptionsvertrag der Startschuss für die noch notwendigen Vorbereitungen. Welches Futter soll er bekommen,
wo und worauf schlafen, womit spielen, welches Halsband, Geschirr und Leine. Am 6. April können wir ihn dann endlich in Bruchsal abholen und schnell
erleben wir, Telmo ist nicht "nur" ängstlich, er ist ein Angsthund. Noch bevor er das erste Mal sein zukünftiges Heim sieht, ergreift er die erste sich bietenden Chance zur Flucht.
Nach einer nervenaufreibenden Suche gelingt es nur unter großen Schwierigkeiten ihn auch einzufangen. Eine mehr oder weniger schlaflose Nacht später werden wir am nächsten Tag intensiv mit Telmos Ängsten konfrontiert. Er hat Angst davor in den Garten zu gehen, er hat Angst vor uns, er hat sogar Angst sich zu lösen und beim Versuch ihn anzuleinen wird er zu einem zitternden und sich nicht mehr
bewegendem Häufchen Elend. Mit Unterstützung der Mainzer Tierpsychologin Ulrike (Ulli) Zink und Rütters DOGS-Coach Vera Schmitz versuchen wir Telmo bei der Überwindung seiner Ängste zu helfen, eine Bindung aufzubauen und ihm Sicherheit zu geben. Es folgen acht prägende, lehrreiche und emotionale Monate auf unserer Reise mit einem Angsthund.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum31. März 2017
ISBN9783743913998
Telmo: Unsere Reise mit einem Angsthund

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    Buchvorschau

    Telmo - Christoph & Antje Detmer

    Vorwort

    Antje und ich waren noch nicht verheiratet, da stand für uns schon fest, irgendwann würden wir einen Hund haben, irgendwann würde uns eine Fellnase auf unserer Reise durch das Leben begleiten. Beide waren wir mit unterschiedlichen Tieren (auch Hunden) groß geworden und von daher war es vielleicht zwangsläufig, dass wir selbst eine besondere Beziehung zu Tieren haben. Bis es mit einem Hund soweit war, sollten allerdings viele Jahre vergehen denn wir hätten auch aus beruflichen Gründen keine ausreichende Zeit für ihn gehabt. In der Zwischenzeit hatten wir aber nicht auf Tiere verzichtet, zuerst waren es Wellensittiche, dann ein kleiner Gartenteich mit ein paar wenigen und nur kleinen Fischen. Daraus ist bis heute und nach mehreren Umbaumaßnahmen eine großer Koiteich geworden.

    Wir hatten uns aber auch immer wieder mit dem Thema Hund befasst. Jedes Mal wenn wir andere Menschen die mit einem Hund unterwegs waren gesehen hatten, hatten wir uns gesagt, so werden auch wir irgendwann mit einem Vierbeiner unterwegs sein. Klar war von Anfang an, da wir selbst sehr aktiv sind, sollte auch der Hund aktiv sein. Damit kam dann auch die Frage auf, was für ein Hund sollte es sein, welche Größe, männlich oder weiblich, welche Rasse sollte es sein? In diesem Punkt konnten und wollten wir uns lange Zeit nicht entscheiden. Dann, eines Abends, hatten wir eine Dokumentation über Straßenhunde und den Tierschutz im südlichen Europa gesehen. Nach dem ersten Schock war uns schnell klar geworden, zumindest die Frage der Rasse hatte sich erledigt. Wir wollten einen Hund und nicht den Vertreter einer bestimmten Rasse. Da es im Tierschutz Hunde gibt die eher leicht und solche, die eher schwer zu vermitteln sind, wollten wir einen Hund adoptieren der mutmaßlich zu denen gehört die schwer zu vermitteln sind. Wir waren jetzt entschlossen einem dieser armen Geschöpfe ein Leben ohne Zwinger und ohne Kampf um das tägliche Überleben zu ermöglichen. Von diesem Moment an hatten wir uns auch nicht mehr gefragt, welcher Hund zu uns passen würde sondern welchem Hund wir gerecht werden könnten. Nach unserer heutigen Erfahrung war das die wichtigste Frage überhaupt.

    Inzwischen ist eine Fellnase bei uns eingezogen, Telmo, ein Schäferhund-Mischling aus Spanien. Er begleitet uns seit April 2013 auf unserer Reise durch das Leben und er hat diese Reise spannender, ab und zu auch ein wenig anstrengender aber immer wieder interessanter gemacht.

    Einige Namen, sowohl von Personen als auch von Hunden, haben wir aus rechtlichen Gründen geändert. Auf die Nennung von Firmennamen haben wir weitestgehend verzichtet. Den Tierschutzverein Europa, Vera Schmitz (Rütters DOGS-Coach) und Ulrike Zink (Hundeschule Spike & Co.) gibt es tatsächlich. In diesem Buch beschreiben wir auch das Training mit Telmo, weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass es sich hierbei um keine Anleitung zur Hundeerziehung oder Problembehandlung bei Hunden handelt. Wer Probleme mit seiner Fellnase hat oder Unterstützung bei der Erziehung benötigt, sollte sich immer an einen Profi wenden, Hunde sind keine Objekte die sich für Experimente eignen.

    Durch Telmo haben wir nicht nur sehr emotionale, interessante und oft auch lehrreiche Erfahrungen gemacht. Wir konnten erleben, was sich hinter der Angst eines Hundes verbirgt. Auch deshalb liegen uns die sogenannten Angsthunde ganz besonders am Herzen. Die ehrenamtlichen Tierschützer in Spanien und in vielen anderen Ländern versuchen so vielen Tieren wie möglich zu helfen und gehen dabei nicht nur bis an ihre Grenzen, oft gehen sie auch darüber hinaus. Auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist möchten wir ihnen mit unserem Buch ein wenig helfen. Ein Teil des Verkaufserlöses geht aus diesem Grund an die spanischen Tierschützer.

    Egal ob es sich um Kritik, Lob oder Fragen handelt, wer möchte kann uns gerne schreiben: angsthundtelmo@aol.de

    Reisepläne

    Die Entscheidung rückt näher

    Anfangs hatten wir immer gesagt, wenn Antje und ich das Berufsleben hinter uns lassen, ist genau der richtige Zeitpunkt für einen Hund gekommen denn erst dann können wir uns auch entsprechend um ihn kümmern. Dann, vor einigen Jahren war Gaby, meine ältere Schwester in das Haus eingezogen in dem auch wir unsere Wohnung hatten. Irgendwann war in einem Gespräch die Möglichkeit erwähnt worden, einem Hund nicht erst dann ein neues Heim zu geben, wenn Antje und ich in Rente gehen würden, sondern schon dann, wenn meine Schwester ihren Beruf an den Nagel hängt um den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Gaby hatte selbst viele Jahre eigene Hunde gehabt und war nur zu gerne bereit, sich in der Zeit in der wir im Büro sein würden, um einen Hund zu kümmern. Aus dieser zuerst vagen Idee war in kürzester Zeit ein fester Entschluss geworden.

    Es ist Sonntag und das trübe Wetter macht nicht gerade Lust auf einen Spaziergang in der Natur. So langsam geht es auf Weihnachten zu, noch ein paar Geschenke besorgen, überlegen welches Essen wir für die Familie kochen und darauf freuen ein paar Tage auszuspannen. Es schellt, Gaby will mit uns eine Idee besprechen und unsere Meinung dazu hören. „Ich habe mir überlegt schon mit 63 in Rente zu gehen, was haltet ihr davon? „Super, je eher, je besser, antwortet Antje. „Vielleicht kann Christoph mal im Internet nachsehen ob das überhaupt geht und wie viel ich dann weniger bekomme. Wenn es zu viel ist, kann ich das natürlich nicht machen. Schnell habe ich den Laptop hochgefahren und gehe auf die Suche nach Informationen über den Renteneintritt mit 63 Jahren. Nachdem ich mehrere Artikel gelesen habe steht fest, sie kann früher in Rente gehen, wie hoch die finanzielle Einbuße sein wird, lässt sich jedoch nicht genau sagen. Also suche ich noch schnell den für sie zuständigen Rentenberater heraus und schreibe die Kontaktdaten auf einen Zettel. Gaby will morgen noch vor der Arbeit anrufen und sich weiter informieren. „Mensch, wenn das tatsächlich klappen sollte, dann könnten wir schon nächstes Jahr einen Hund adoptieren, freut sich Antje. „Ja, aber wartet damit bis ich mit dem Rentenberater gesprochen habe, bremst Gaby. Klar, das machen wir aber wenn es klappt…. Wir unterhalten uns noch eine ganze Zeit über das „was wäre wenn und auch als Gaby schon längst wieder gegangen ist, kennen wir den restlichen Abend nur noch ein Thema.

    Der erste Arbeitstag der Woche vergeht relativ schnell da mein Schreibtisch voll mit Arbeit ist. Gegen 18:30 Uhr bin ich zu Hause. Schon auf der Fahrt habe ich mich gefragt, ob Gaby mit dem Rentenberater gesprochen, ob sie vielleicht sogar schon Antje angerufen und ihr berichtet hat. Ich habe die Jacke noch nicht ausgezogen, da erfahre ich schon, Gaby hat noch nicht angerufen, wir müssen warten bis sie von der Arbeit kommt. Eigentlich bin ich im Gegensatz zu Antje ein sehr geduldiger Mensch aber als sie um 21:00 Uhr immer noch nicht da ist, werde ich langsam unruhig. Endlich, es ist ein paar Minuten nach halb Zehn. Kaum hat es geschellt, bin ich auch schon an der Wohnungstür. Am Gesicht meiner Schwester sehe ich schon, dass das Gespräch mit dem Rentenberater zumindest nicht völlig negativ war. „Also, am 28. Dezember habe ich einen Termin beim Rentenberater sagt sie, „14:30 Uhr, es wäre mir ganz recht, wenn Christoph mitkommt, geht das? Klar geht das. „Was hat er denn gesagt?, will Antje wissen. „Nur das ich im nächsten Frühjahr in Rente gehen kann. Er hat mir zwar eine ungefähre Summe genannt aber den genauen Betrag kann er mir erst bei unserem Termin ausrechnen. Ich muss auch noch ein paar Unterlagen heraussuchen und dann mitnehmen.Innerlich bin ich mir sicher dass es mit Gabys Rente klappt und als Antje nachfragt, ist Gaby sich schon ziemlich sicher, dass sie in absehbarer Zeit Rentnerin ist.

    Dank des üblichen hohen Arbeitsaufkommens vor Weihnachten vergeht die restliche Woche wie im Flug und am Samstagnachmittag sitzen wir beide vor dem Laptop, wir wollen unseren Urlaub planen. An die Nordsee soll es gehen, das ist schon seit unserem letzten Urlaub klar, auch dass es Sylt sein soll. Jetzt geht es darum ein Ferienhäuschen zu finden in dem Hunde erlaubt sind. Nach einer Stunde haben wir ungefähr 10 Häuser in der engeren Auswahl. Dann ist es Zeit für das Abendessen, morgen wollen wir uns die in Frage kommenden Häuser nochmal genauer ansehen und nach Möglichkeit eine Entscheidung treffen.

    So, das Frühstück ist beendet, die Spülmaschine eingeräumt und die Laptops gestartet. Nach 2 Stunden (eine für uns sehr kurze Zeit) haben wir das passende Haus gefunden. Jetzt noch den Zeitraum angeben in dem wir es gerne buchen wollen. Toll, noch frei, also direkt zur Buchung und die Anzahlung überweisen. Auch wenn es mit Gaby‘s Rente noch nicht sicher ist, es kann nicht schaden wenn wir uns schon mal informieren, wie das mit der Adoption eines Hundes aus dem Ausland funktioniert. Ich gebe „Vermittlungsorganisation Hund Ausland" in die Suchmaschine ein. 293 000 Treffer, geht’s noch? Die Suchmaschine hat nur 0,44 Sekunden gebraucht um meine Suchanfrage erfolgreich auszuführen aber was glauben die eigentlich wie lange wir brauchen um uns da durchzulesen?! Da wir weder Lust noch Zeit haben um die nächsten Monate vor dem Bildschirm zu verbringen, klicken wir aufs Geratewohl ein paar der Treffer an, meistens handelt es sich um Vereine oder Organisationen die Hunde aus dem südlichen Ausland vermitteln, ab und zu stoßen wir auch auf Beiträge aus Foren. Nach ein paar Stunden geben wir auf. So hat das keinen Zweck, wie sollen wir aus der ungeheuren Zahl der zu vermittelnden Hunde den einen finden der bei uns einziehen soll? Die Suche wird wohl nicht so einfach werden wie wir uns das vorgestellt haben. Wenigstens haben wir jetzt einen Überblick darüber, wie eine Adoption abläuft, darauf lässt sich aufbauen. Bevor wir nach einem Hund suchen, werden wir zuerst nach einer seriösen Organisation suchen. Gut, dass wir noch ein wenig Zeit haben.

    Schneller als gedacht ist dann Weihnachten. Beim gemütlichen Abendessen an Heiligabend erzählen wir meiner Mutter von Gabys Absicht, nach Möglichkeit bald in Rente zu gehen. Sie freut sich natürlich für sie und hofft im Stillen darauf, sie dann oft und regelmäßig zu sehen. So ganz zufällig und nebenbei werfen Antje und ich ein, dass wir uns dann einen Hund anschaffen wollen. Zuerst ungläubiges Staunen, „einen Hund wollt ihr? Habt ihr euch das auch gut überlegt? So ein Tier macht Arbeit, ihr müsst damit auch regelmäßig raus, wie wollt ihr das machen, ihr arbeitet doch? „Klar haben wir uns das gut überlegt, sagt Antje, „und wir haben schon mit Gaby gesprochen, sie will mit dem Hund Gassi gehen und tagsüber kann er zu ihr hoch damit er nicht alleine ist. Von meiner Mutter kommt dann noch das Argument, dass ein Hund Geld kostet. „Ja Mutter, ein Hund kostet Geld, das wissen wir, auch das wir vielleicht öfter mit dem Sauger durch die Wohnung müssen, wissen wir. Aber das stört uns nicht, unsere Entscheidung steht, ist meine Antwort an sie. „Was soll es denn für ein Hund sein? Ein Labby, die sind doch so lieb. Oder so ein schöner Golden Retriever? will sie wissen. „Weder noch, es wird ein Mischling aus dem Tierschutz, aus dem Ausland, aus Spanien, Griechenland oder so. erklärt Antje. Bei meiner Mutter herrscht Schweigen. Dann hakt

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