#MyHaushalt: Wie Sie einfach anfangen, nachhaltig zu leben

Von Brigitte Tarras und Gisela Knobel

Nachhaltigkeit und Umweltschutz - Was bedeutet das eigentlich? Was die einen zu langen Vorträgen und detaillierten Erklärungen veranlasst, möchten die anderen ganz praktisch im Kleinen, in ihrem Zuhause und am besten sofort umsetzen. Brigitte Tarras gibt in diesem liebevoll gestalteten Ratgeber wertvolle Impulse, wie und wo jeder Einzelne ganz einfach Nachhaltigkeit in seinen Alltag bringen kann - ob beim Einkaufen und Putzen, bei der Körperpflege, zu Hause oder unterwegs. Machen Sie mit!

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: tredition
• Erscheinungsdatum: 17. Juli 2020
• ISBN: 9783347028555

Buchvorschau

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Buch soll es erst einmal nicht um Zahlen, Daten und Fakten zu Müll, Plastik, Treibhaus- oder CO2-Emissionen gehen, das heben wir uns für später auf. Vielmehr steht zunächst der Gedanke im Fokus, was jede und jeder Einzelne von uns tun kann, um im Alltag bewusster und nachhaltiger zu konsumieren und zu handeln. Nachhaltig zu leben ist nicht Lifestyle, sondern auf lange Sicht eine Überlebensfrage. Jeder kann im eigenen Haushalt eine Menge beitragen, ob beim Einkaufen und Putzen, bei der Körperpflege, zu Hause oder unterwegs. Mit jedem Kauf mit jeder durchdachten Aktion können Sie sich bewusst für Nachhaltigkeit entscheiden.

Gewohnheiten zu verändern fällt schwer Und dabei nett und geduldig zu bleiben, den eigenen Antrieb zu erklären, wenn immer wieder Leute fragen: Warum machst du das? Da heißt es Ruhe bewahren und das, was Sie selbst verstanden und gelernt haben, auf entspannte Weise weitergeben. Wenn auch andere erkennen, worum es geht, ohne dass wir sie zu irgendetwas überreden, kann sich nachhaltiges Tun aus den eigenen vier Wänden hinaus weiter verbreiten.

Der Effekt für jeden Einzelnen kann immens sein: Denn es geht auch ums Entmüllen, darum, sich von Lasten, von einem Zuviel zu befreien. Der Weg ist dabei nicht, einfach von heute auf morgen alles umzukrempeln, alles wegzuwerfen und „neu anzufangen" ohne Plastik und Verpackungen. Nur Schritt für Schritt wird es gelingen, bewusster zu werden, auch kritischer. So werden wir öfter hinterfragen, was wir eigentlich brauchen, und am Ende vielleicht einfach weniger besitzen – mit dem Gefühl, etwas für uns Menschen, unsere Erde und die Zukunft getan zu haben.

Während dieses Buch entsteht, kommt ein weiteres großes Thema auf, das viel Aufmerksamkeit fordert und uns vor Augen führt, was schon länger nicht mehr gut funktioniert bei uns und weltweit: Covid-19, Corona, Krise, leichte und schwere Verläufe, viele tote Menschen in Italien und den USA, schreckliche Bilder, Vereinsamung, die Suche nach Gerechtigkeit, Verluste, gesellschaftliche Missstände, die nun eskalieren, Frust, Shutdown, aber auch Solidarität, Menschlichkeit und vieles mehr, was uns Menschen guttut und ausmacht.

Ein Virus hat uns dazu aufgefordert innezuhalten, es hat den Stillstand provoziert. Noch wissen wir nicht und können wir nicht absehen, wie sich die Normalität danach gestalten wird. Was auf jeden Fall deutlich wird: Wir Menschen können nur zusammen etwas erreichen in dieser globalisierten und digitalisierten Welt. Wir alle sind miteinander verbunden und deshalb können wir große Themen nur gemeinsam angehen. Das gilt auch für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit, die uns Aufgaben auferlegen, die jetzt, unter dem Eindruck der Pandemie, nicht in den Hintergrund treten dürfen.

Mein Verständnis von Nachhaltigkeit beruht auf drei Säulen:

→ Ökologische Nachhaltigkeit umfasst eine Lebensweise, die natürliche Lebensgrundlagen nur in dem Maß beansprucht, wie diese sich regenerieren können.

→ Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet eine Gesellschaft, die wirtschaftlich nicht über ihre Verhältnisse lebt, denn das würde zwangsläufig die nachkommenden Generationen belasten.

→ Soziale Nachhaltigkeit steht für eine Gesellschaft, in der Solidarität, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit für alle gelten.

Diese drei Dimensionen stehen miteinander in Wechselwirkung. Damit sie sich gut umsetzen lassen, ist eine langfristig ausgewogene Koordination erforderlich. Wichtig ist zudem die Einsicht, dass sich nicht alles marktwirtschaftlich und monetär berechnen, überprüfen und kalkulieren lässt. Auch das wird aktuell deutlich sichtbar. Ganz allgemein gesagt, geht es um mehr Wertschätzung der Güter, die uns zur Verfügung stehen, um einen nachhaltigen Umgang mit ihnen und vor allem um solidarisches, menschliches und achtsames Verhalten im Miteinander. Und so spielen in der Diskussion über die Nachhaltigkeit und das Handeln während und nach der Corona-Pandemie gesellschaftliche Werte,