Zero Waste: Weniger Müll ist das neue Grün
Von Shia Su
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Über dieses E-Book
Ob im Haushalt, beim täglichen Einkauf, bei der Kleidung oder der Körperpflege und Hygiene – überall gibt es auch die Variante "müllarm bis müllfrei". Shia hat sie ausprobiert und in ihrem Buch gesammelt. Denn: Weniger Müll ist das neue Grün!
Nachahmen schwerstens zu empfehlen!
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Buchvorschau
Zero Waste - Shia Su
Shia Su
ZERO WASTE
WENIGER MÜLL IST DAS NEUE GRÜN
eISBN 978-3-99025-278-9
© 2020 Freya Verlag GmbH
6. überarbeitete Auflage
Alle Rechte vorbehalten
www.freya-verlag.de
Layout: Freya_art, Christina Diwold
Lektorat: Dorothea Forster
Fotos: Katja Marquard, Daniel Voelsen, Shia Su
© Shutterstock: Africa Studio, ludmilafoto, Binh Thanh Bui, NanD_PhanuwatTH, Karves, windu, StudioSmile, Brian A Jackson, Lolostock, Yulia Grigoryeva, Arya Photos, SpeedKingz, gudinny, schab
Anmerkung: Alle in diesem Text enthaltenen Anregungen, Beschreibungen, Tipps und Rezepte wurden mit großer Sorgfalt zusammengestellt und getestet. Dennoch kann aufgrund unterschiedlicher Rohstoffe, Ausgangsbedingungen und individueller Fähigkeiten nicht garantiert werden, dass die Informationen auf Ihre Situation zutreffen. Daher kann keinerlei Haftung für etwaige Verletzungen, Verluste oder andere Schäden übernommen werden, die aus der Verwendung der in diesem Text angebotenen Informationen resultieren.
INHALT
Einleitung
VIDEO
Zero-Waste-Lebensstil
VIDEO
Wie fange ich am besten an
Einkauf und unterwegs
VIDEO Hygienebestimmungen
VIDEO Zero Waste Kit
Kochen und Vorrat
Haushalt
VIDEO
Körperpflege und -hygiene
VIDEO Körperpflege
VIDEO Lippenpflege
VIDEO Roggenmehl
VIDEO Saure Rinse
Monatshygiene
Klo-Gespräche
VIDEO
Kleidung
Papiermüll
Müll-Fakten
VIDEO
Index
EINLEITUNG
ZERO WASTE – EINE MODERNE NEUAUFLAGE EINES NOCH GAR NICHT SO ALTEN LEBENSSTILS
VIDEO Einleitung
Wie wenig Müll bei uns zu Hause eigentlich so anfällt, können sich viele kaum vorstellen. „Ist ja krass!", ist die gängigste Reaktion, wenn die Leute davon erfahren. An nicht recycelbarem Müll ist das etwa ein Liter pro Jahr. Zu zweit, schließlich lebe ich ja mit meinem Mann Hanno zusammen, und unseren Müll trennen wir zwar, aber nicht in diesem Sinn.
Naja, komplett müllfrei leben auch wir leider nicht. Es fallen im Jahr zusätzlich ungefähr 3 kg Altpapier, ein Dutzend Flaschen und Gläser, ca. 100 g Metall in Form von Kronkorken oder Flaschendeckeln und außerdem Biomüll an, den wir ganz mutig selber kompostieren. Aber ja, wir versuchen auch, den recycelbaren Müll so gering wie möglich zu halten. Wenn wir das älteren Menschen erzählen, ist die Reaktion aber eine ganz andere. So „krass" finden sie das nämlich gar nicht … Im Gegenteil, es leuchtet ihnen sofort ein und meistens haben sie noch richtig tolle Tipps parat! Wie man auch ohne Chemiekeule den Abfluss wieder frei bekommt zum Beispiel. Oder dass man die Brötchen zum Mitnehmen einfach in ein Tuch einwickeln kann. Seitdem holen wir uns unseren veganen Döner im Geschirrtuch und es funktioniert wunderbar.
Es ist auch kein Wunder, denn noch vor einigen Jahrzehnten hat eigentlich jeder „Zero Waste gelebt. Da hieß es natürlich nicht „Zero Waste
, sondern war einfach nur „normal". Neu ist eigentlich die ressourcenverschwenderische Art zu leben – und die ist leider kein Fortschritt, sondern viel zu kurz gedacht.
DIE KOLLEKTIVE MÜLLBLINDHEIT
Ja, Müll ist ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags geworden. So allgegenwärtig, dass wir ihn häufig gar nicht mehr wahrnehmen. Die Shampoo-Flasche ist leer? Wir schmeißen sie einfach in den Gelben Sack, der schon wieder überquillt. Egal. Aufraffen, Müll rausbringen und dann gilt: aus den Augen, aus dem Sinn. Hauptsache, das stinkende Zeugs ist nicht mehr in der Wohnung.
Natürlich wissen wir, dass der ganze Müll sich nicht einfach in Luft auflöst, wenn er von den netten Menschen in den farbigen Anzügen abgeholt wird. Wir wissen von den vielen toxischen Mülldeponien. Wir wissen, dass unsere Abfälle irgendwohin nach Afrika und Asien verschifft werden, wo Menschen sich Giftstoffen aussetzen müssen, nur um an einige der Wertstoffe darin zu kommen. Wir wissen, dass ein beachtlicher Teil des Mülls in den Weltmeeren und indirekt wieder auf unseren Tellern landet. Aber daran verschwenden wir nur selten einen Gedanken, während wir shoppen, Verpackungen aufreißen oder etwas in den Mülleimer werfen.
Abfallaufbereitungsanlage
2012 produzierte der deutsche Bundesbürger ganze 617 kg Müll pro Jahr, durchschnittliche 1,7 kg pro Tag. Der EU-Durchschnitt liegt übrigens bei „nur" 492 kg pro Einwohner. Trotzdem gilt Deutschland, was Recycling und Müllvermeidung angeht, in anderen Ländern als vorbildlich.
Schließlich gibt es hier Recycling-Toilettenpapier, ein verwirrendes Pfandsystem und mehr Mülltonnen im Vorgarten als Familienmitglieder. Allerdings bekämpft unser weltmeisterliches Bemühen um Recycling weiterhin leider nur die Symptome, nicht aber die Ursache des Problems.
Eigentlich klar, wenn man darüber nachdenkt: Ist es besser, ganze Ökosysteme erst gar nicht zu zerstören, oder ist es besser, sie zu zerstören und dann verzweifelt zu versuchen, den Schaden wieder mehr schlecht als recht auszugleichen?
Wenn wir dem Klimawandel und der Umweltzerstörung entgegenwirken wollen, führt kein Weg daran vorbei: Wir müssen unseren ökologischen Fußabdruck insgesamt verkleinern.
DER ZOMBIE-APOKALYPSEN-FEHLER …
Unser Wirtschaftssystem basiert – wie wir alle wissen – auf Wachstum. Das heißt, wir müssen immer mehr und mehr und mehr konsumieren. Der Wirtschaft zuliebe. Und wir sind gut darin. Wir kaufen, obwohl wir bereits deutlich mehr haben, als wir brauchen und als wir überhaupt benutzen können. Würden alle Menschen auf dieser Welt so konsumieren wie wir, bräuchten wir drei Planeten.
Wir haben wir aber nur diesen einen Planeten und der hat endliche Ressourcen. Wie soll das bitteschön mit unendlichem Wachstum zusammenpassen? Da hat jemand also nicht ganz zu Ende gedacht. Man könnte es einfach einen Systemfehler nennen, aber ich persönlich bevorzuge die liebevolle Bezeichnung „der Zombie-Apokalypsen-Fehler" – hirnlos, aber fatal.
Dass das alles nicht so weitergehen kann, ist eigentlich klar. An Universitäten werden bereits Postwachstums-Theorien aufgestellt. Irgendwer muss sich ja um alternative Wirtschaftsstrukturen