Wie grün kann Technik sein?
Das genaue Datum variiert, je nachdem, welcher Quelle man vertraut. Doch als der Belgier Leo Hendrik Baekeland im Juni 1907 in seinem Tagebuch begeistert vermerkte, dass er ein neues Material entdeckt habe und dieses „Bakelit“ taufen wolle, konnte er wohl kaum ahnen, welchen Siegeszug Kunststoff im Laufe des Jahrhunderts nehmen sollte. Und noch weniger konnte er wissen, wie sehr man dieses Material etwas mehr als einhundert Jahre nach Baekelands Versuchen als ökologische Pest ansehen würde.
Weltweit werden jedes Jahr 300 Millionen Tonnen Plastik produziert; die Hälfte, so nimmt man an, zum Zwecke der einmaligen Nutzung. Allein acht Millionen Tonnen landen jährlich in den Flüssen und Meeren. Dort zerfällt es oft in winzige Partikel, wird von Meerestieren aufgenommen und landet so in Teilen wieder auf unseren Tischen, Tellern – und letztlich in unseren Körpern. 2016 warfen die Menschen darüber hinaus weltweit knapp 45 Millionen Tonnen Elektroschrott in die Mülltonnen. In Deutschland summierte sich der Elektromüll im selben Jahr auf 22,8 Kilogramm pro Kopf, von denen nur ein Bruchteil fachgerecht entsorgt und recycelt wurde.
Während sich zahlreiche Branchen zumindest auf den
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