Low Waste Baby: Nachhaltig und gesund leben mit Baby
Von Annika Kunz
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Über dieses E-Book
Wie schaffe ich es, Müll zu reduzieren? Wie trenne ich ihn richtig und wie fördere ich das Recycling?
Babyausstattung und Spielsachen
Was brauche ich wirklich und wie kann ich die Umwelt und faire Arbeitsbedingungen berücksichtigen?
Babykost
Gesunde Ernährung und gesunder Planet?
Als junge Familie gesund und ökologisch zu leben und dafür bezahlbare und einfache Lösungen zu finden, erscheint herausfordernd. Aber es ist gar nicht so schwer! Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit führt zu kreativen Ideen und macht richtig viel Spaß!
In diesem Buch erhältst Du Informationen, Tipps und Do-it-yourself-Anleitungen, die Dich dabei unterstützen, mit wenig Aufwand sowohl Deinem Kind als auch der Umwelt etwas Gutes zu tun.
Annika Kunz
Annika Kunz lebt zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Villingen-Schwenningen. Nach ihrem Abitur absolvierte sie ein bankbetriebswirtschaftliches Studium und ist seitdem im Bankwesen tätig. Während ihrer Elternzeit hat sie sich umfassend mit dem Thema Nachhaltig leben mit Baby befasst und im Jahr 2019 den Blog lowwastebaby.de gegründet, auf dem sie regelmäßig über diese Thematik informiert und in erster Linie Do-it-yourself-Ideen veröffentlicht. Mit der Geburt ihres Sohnes hat sich ihr Blick auf die Erde und die Zukunft, vor allem auf die ihres Sohnes, verändert. Ihr ist es ein großes Anliegen, dass mehr Menschen nicht nur umdenken, sondern auch umhandeln. In ihrem Blog und in diesem Buch zeigt sie, wie man mit wenig Aufwand und viel Freude nachhaltiger leben kann.
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Buchvorschau
Low Waste Baby - Annika Kunz
INHALT
Vorwort
Einleitung
Nachhaltigkeit
Umwelt
Wirtschaft
Gesellschaft
Kreislaufwirtschaft
Abfalltrennung und Recycling
Restmüll
Biomüll
Kunststoffverpackungen
Altpapier
Glas
Getränkekartons
Aluminium
Sammlung von Elektroaltgeräten
Altkleider
Altholz
Rohstoffkreislauf von Babyprodukten
Windeln
Feuchttücher
Windelvlies
Babypflegeprodukte
Kleidung
Waschmittel
Möbel
Babykost
Stillen
Ernährung und Nachhaltigkeit
Klassifizierung von Lebensmitteln und Siegeln
Konventionell und biologisch/ökologischerzeugte Nahrungsmittel
Sonstige
True Costs
Planetary Health Diet
Vegetarisch oder vegan für das Baby?
Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Küche
Vermehrt regionalund saisonal essen
Weniger Fischund Fleisch essen
Verpackungen sparen
Weniger Lebensmittelabfälle
Gut lagern
Rezepte für regionale und saisonale Babykost
Grundrezepte
Babybrei für die kalte Jahreszeit
Babybrei für die warme Jahreszeit
Babybrei und Fingerfood für das ganze Jahr
Wickeln und Pflege
Stoffwindeln
Stoffwindelüberhosen
Windeleinlagen
Saugmaterialien
Windelsysteme
Feuchttücher selber machen
Wet Bags/Nasstaschen
Trockentücher
Selbstgemachte Wundschutzcreme
Reinigung und Hautpflege
Babyausstattung
Gebraucht kaufen oder leihen
An Wiederverwendung denken
Neutrale Farben
Langlebige Kleidung
Babybreizubereitung
Breigläschen und -schalen
Beschaffenheit von Spielsachen
Wickelauflage und -bezug
Mehrfachzweck bedenken
Wo das Baby schläft
Das Reisebett als Allrounder
Eine Allzweckwaffe namens Hochstuhl
Babyzimmermöbel müssen nicht nur für Babys sein
Der Wickelplatz
Das Baby baden
Nutzen, was schon da ist
Babyrasseln
Durchsichtige Boxen
Babylätzchen aus alten Mulltüchern
Vorwort
„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen."
(Indianische Weisheit)
Wer ein Baby erwartet, steht vor einem Berg an Anschaffungen und muss oft abwägen, was das Kind wirklich braucht.
Welche Qualität wird benötigt?
Wie viel braucht man davon?
Worin können sich Schadstoffe befinden?
Ist teuer besser?
Wie geht man mit beschränktem Budget um?
Muss es immer das Beste sein?
Auch mit älter werdenden Kindern hören diese Fragestellungen nicht auf. Es steht immer im Raum: Was ist gut für mein Kind?
Immer mehr Eltern möchten nachhaltiger leben und fragen sich, was neben dem Kind auch der Umwelt gut tut. Das gleichzeitige Wohlergehen von Kind und Planet ist dabei kein Widerspruch, sondern gehört zusammen:
» Jede Anschaffung für die Babyausstattung besteht aus Rohstoffen, die beim Schöpfen, beim Verarbeiten, beim Transport, evtl. bei der Nutzung und später bei der Entsorgung Treibhausgase freisetzen. Je mehr gekauft wird, desto mehr CO2-Äquivalente werden emittiert.
» Mit jedem Babybrei können Eltern Einfluss auf die Arbeitsbedingungen der Bauern, den Treibhausgasausstoß, den Boden- und Gewässerschutz, die Artenvielfalt und die Tierhaltung nehmen.
» Durch jedes weggeworfene Einwegprodukt, wie bspw. eine Windel oder ein Feuchttuch, entsteht Müll und die eingesetzten Ressourcen werden dem Kreislauf entzogen.
Vieles, was wir als Eltern tun, hat direkte Auswirkungen auf unser Kind. Nicht zu vergessen sind zudem die indirekten Konsequenzen unseres Handelns. Alle nicht-nachwachsenden Rohstoffe, die wir verbrauchen, stehen unseren Kindern später nicht mehr zur Verfügung. Und mit jeder Treibhausgasemission erwärmen wir die Erde, auf der unsere Kinder zu Hause sind.
Wir können nicht leben, ohne Ressourcen zu konsumieren. Wir können es aber durch täglich neue Entscheidungen schaffen, nur so viel vom Planeten zu verbrauchen, wie uns zusteht, sodass es unsere Kinder auch in Zukunft gut haben werden und sie dieselbe schöne Erde vorfinden, wie wir sie heute kennen.
Einleitung
Mit dem Pariser Abkommen aus dem Jahr 2010 haben sich die Vertragsparteien darauf festgelegt, die Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2050 um 80 bis 95 % gegenüber den Emissionen des Jahres 1990 zu reduzieren. Die teilnehmenden Staaten möchten dadurch eine annähernde Treibhausgasneutralität erreichen und so die Erderwärmung und den Klimawandel entschleunigen.
Dieses Ziel erscheint sehr ambitioniert, wenn man sich vor Augen führt, dass dafür, den Angaben des Umweltbundesamts (UBA) gemäß, der Treibhausgasausstoß pro Person in Deutschland von aktuell ca. 8 Tonnen CO2Äquivalente auf weniger als eine Tonne CO2Äquivalente sinken müsste.
Welche Bereiche tragen zur CO2-Emission von Privathaushalten bei (siehe Abbildung)?
CO2-Gehalt des privaten Konsums
Quelle: Umweltbundesamt, eigene Darstellung. Bildmaterial von Pixabay: Pexels, S.Hermann & F. Richter, Free-Photos, Gerd Altmann, Hans Braxmeier.
„Sonstige Konsumgüter umfassen z. B. Textilien, Möbel, Papier oder Hygieneprodukte. Zu den „Dienstleistungen
zählen bspw. Gesundheits- oder Finanzdienstleistungen.
Der höchste CO2-Ausstoß entsteht im Bereich „Wohnen, da viele Gebäude mit fossilen Brennstoffen geheizt werden und/ oder Haushalte Strom aus nicht-erneuerbaren Energiequellen nutzen. Die „Mobilität
verursacht auch viele Treibhausgasemissionen, u. a. weil die meisten Autos und LKWs mit fossilen Rohstoffen angetrieben werden und viele elektrisch betriebene Verkehrsteilnehmer ihre Energie ebenfalls aus nicht-nachwachsenden Rohstoffen beziehen. Die CO2-Äquivalente beim Thema „Ernährung" setzen sich z. B. aus dem Methanausstoß von Rindern und der Lachgasemission von Böden zusammen. Darüber hinaus ist es sehr energieintensiv, Düngemittel herzustellen und Gewächshäuser zu beheizen.
Die Bedarfsfelder „Wohnen, „Mobilität
und „Ernährung" erzeugen das meiste CO2. Um die gesamte CO2-Menge deutlich zu reduzieren, ist es also am wirkungsvollsten, die drei genannten Bereiche zuerst in Angriff zu nehmen.
Die Emission von Treibhausgasen und der Verbrauch von Ressourcen sind eng miteinander verbunden. Die Umwelt nimmt Emissionen auf und bindet sie. Der Wald ist bspw. ein guter CO₂-Speicher. Wer mit Holz heizt, setzt dieses wieder frei. Und derjenige, der mit Öl heizt, stößt das darin gebundene CO₂ aus. Der Unterschied zwischen Holz und Öl besteht darin, dass Holz nachwächst und Öl für immer aus dem Umweltkreislauf verschwindet.
Bei der Entnahme von Rohstoffen, der Verarbeitung und beim Transport von Gütern fällt CO₂ an. Außerdem verbrauchen Entsorgung und Recycling Energie und produzieren entsprechende Mengen an CO₂.
Treibhausgasfreisetzung und Konsum gehen Hand in Hand.
Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen Energie und Ressourcen effizienter verwendet werden. Das Problem hierbei ist jedoch der sogenannte „Rebound"-Effekt: Wenn etwas effizienter oder sparsamer ist, wird es öfter genutzt. Das neue Auto wird z. B. häufiger genutzt, weil es weniger Sprit benötigt. Die neue Geschirrspülmaschine läuft öfter, da sie sparsamer ist etc. Die Effizienzgewinne werden leider häufig durch den Rebound-Effekt geschmälert oder sogar aufgehoben.
Wir werden es also nicht vermeiden können, weniger zu konsumieren und schonender mit Ressourcen umzugehen; das bedeutet, nachhaltiger zu leben.
Es ist aber wichtig, dass ein nachhaltigeres Leben nicht Verzicht bedeutet, sondern Spaß macht und sich gut in den Alltag integrieren lässt.
Es gibt keine bessere Motivation für ein nachhaltigeres Leben als Kinder. Die jetzige Generation, das heißt WIR, legen den Grundstein für ihre Zukunft. Mit mehr Rücksicht auf die planetaren Grenzen kann die Erderwärmung verlangsamt und die Artenvielfalt bewahrt werden. Dadurch würden gesundes Trinkwasser und ausreichende Nahrungsmittel sichergestellt sowie Lebensraum erhalten werden – für unsere Kinder.
In diesem Buch erfährst Du mehr darüber, wie Du mit viel Freude und wenig Aufwand Deinen Alltag mit Baby nachhaltig und gesund gestalten kannst.