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Permakultur: Das Handbuch für einen fruchtbaren und lebendigen Garten
Permakultur: Das Handbuch für einen fruchtbaren und lebendigen Garten
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eBook775 Seiten4 Stunden

Permakultur: Das Handbuch für einen fruchtbaren und lebendigen Garten

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Über dieses E-Book

Es ist an der Zeit, unsere Gartengewohnheiten zu ändern! Düngemittel, Pestizide, Umgraben, Schädlingsbekämpfung... erschöpfen den Boden unserer Gärten und verringern die Artenvielfalt. Es handelt sich um teure Gärten (Zeit, Geld, Wasser und Produkte), die von unserer Anwesenheit abhängen (Bewässerung, Jäten). Was wäre, wenn wir andererseits der Natur vertrauen würden, um nahezu autonome Gärten zu schaffen?

Julie Bernier hat die Permakultur getestet, diese Lebensphilosophie, die es uns erlaubt, mit der Natur zusammenzuarbeiten, anstatt gegen sie zu kämpfen, und hat aus ihren Abenteuern dieses vollständige, mit praktischen Beispielen gespickte und reich bebilderte Handbuch erstellt, das es Ihnen ermöglichen wird, neue, wirksame und gesunde Methoden für einen nachhaltigen Garten anzuwenden.
SpracheDeutsch
HerausgeberHEEL Verlag
Erscheinungsdatum1. Sept. 2023
ISBN9783966644921
Permakultur: Das Handbuch für einen fruchtbaren und lebendigen Garten

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    Buchvorschau

    Permakultur - Julie Bernier

    Einen lebendigen Boden

    BEWIRTSCHAFTEN

    Die Permakultur lässt sich von der Natur inspirieren und bewahrt das Lebendige

    KONVENTIONELLE LANDWIRTSCHAFT

    Bevor wir über Permakultur sprechen, sollten wir verstehen, warum es notwendig ist, Alternativen zur sogenannten konventionellen Landwirtschaft anzubieten.

    Was sind die Auswirkungen dieser Landwirtschaft?

    KONVENTIONELLE LANDWIRTSCHAFT: WAS IST DAS?

    Der Begriff steht für ein intensives* Produktionsmodell. Zu den eingesetzten Mitteln gehören Wasser, fossile Energieträger (insbesondere Erdöl), chemische landwirtschaftliche Betriebsmittel (Pestizide, Düngemittel, Herbizide ...) und Finanzkapital. Dieses Landwirtschaftsmodell erschafft daher häufig eine Landwirtschaft der Abhängigkeit. Die Produktion wird fossilen Energien untergeordnet, die Landwirte sind an Bankkredite gebunden und die Pflanzen werden aufgrund der Verarmung der Böden von chemischen landwirtschaftlichen Betriebsmitteln abhängig.

    Intensiv, Adj.:Wer durch intensive Bemühungen oder erheblichen Mitteleinsatz einen hohen Ertrag erzielt.

    Quelle: Dict. Larousse

    DIE GRÜNE REVOLUTION

    Die Grüne Revolution ist eine Umgestaltung der Landwirtschaft, die nach dem Ersten Weltkrieg als Reaktion auf den Bevölkerungsrückgang und den Mangel an Arbeitskräften durchgeführt wurde.

    Es handelt sich um ein intensives, mechanisiertes Bewirtschaftungssystem, das nur dem Namen nach „grün" ist.

    Denn am Ende des Krieges standen die Industrien mit riesigen Beständen an Chemikalien da.

    Da es keinen Feind zu bekämpfen gab, fanden sie ihren Absatzmarkt in der Landwirtschaft.

    Der Stickstoff, der heute zur Düngung der Böden verwendet wird, stammt aus den Stickstoffbomben. Senfgas, eines der Insektizide der ersten Stunde, wurde zunächst in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs eingesetzt.

    Und das berühmte Roundup® (mit dem Wirkstoff Glyphosat) ist mit „Agent Orange" verwandt, der Wirkstoff, den die Amerikaner im Vietnamkrieg zur Entlaubung der Vegetation und zur Vertreibung feindlicher Soldaten einsetzten.

    Dieses Modell der Landwirtschaft intensivierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Fortschritten der Mechanisierung und neuen chemischen Entdeckungen.

    Es begleitete den Bevölkerungsboom der „Glorreichen Dreißiger".

    ZOOM AUF

    GLYPHOSAT

    Glyphosat, das weltweit am häufigsten verwendete Herbizid, wird seit März 2015 von dem Centre international de recherche sur le cancer (CIRC) als „wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Die Exposition gegenüber Glyphosat soll das Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome um 41 % erhöhen.

    Quelle: „Glyphosate Use and Cancer Incidence in the Agricultural Health Study", Journal of the National Cancer Institute, Mai 2018.

    TRADITIONELLER ANBAU und PERM - ULTUR

    In der Landwirtschaft gibt es nie nur schwarz oder weiß. Es gibt viele verschiedene Methoden (nachhaltige Landwirtschaft, biologische Landwirtschaft usw.) und viele Landwirtinnen und Landwirte, die mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ihr Bestes geben. Der Beruf ist hart, oft unsicher und viele von ihnen sind verschuldet.

    In den Jahren 2010 und 2011 lag die Selbstmordrate bei ihnen weit über dem Durchschnitt.

    Um ihnen zu helfen, können wir Folgendes tun :

    kurze Vertriebswege (Direktverkauf, AMAP), biologische, lokale und saisonale Produkte bevorzugen;

    wenn wir können, etwas mehr für qualitativ hochwertigere Produkte bezahlen;

    unseren Konsum von tierischen Produkten reduzieren;

    Vereinigungen fördern, die Landwirtinnen und Landwirte unterstützen, die sich für den Schutz des Lebens einsetzen.

    WAS IST PERMAKULTUR?

    Der Begriff „Permakultur stand ursprünglich für „permanente Landwirtschaft, später wurde er auf die Idee der „Kultur der Dauerhaftigkeit" ausgeweitet, da er auch soziale Aspekte (Wohlwollen, Achtung vor dem Menschen, Fairness...) einschließt.

    Permakultur ist auch eine Lebensphilosophie und eine Methode, um nachhaltige Systeme zu schaffen.

    EIN WOHLTUENDER AUSTAUSCH ...

    Ein/e Permakulturist/in gestaltet sein/ihr Projekt, indem er/sie die nützlichen Beziehungen zwischen den Arten (Pflanzen, Tiere, Menschen) harmonisiert und sich in das bestehende Ökosystem einfügt.

    ... zwischen den Pflanzen

    Ein/e Permakulturist/in plant den Anbau so, dass er/sie den Bedürfnissen der einzelnen Pflanzen am besten gerecht wird. So bevorzugen Blattgemüse den Halbschatten, weshalb wir sie am Fuß von größeren Gemüsesorten platzieren, die sie teilweise vor der Sonne schützen.

    Ebenso schaffen wir Windfänge, Spaliere, Schattenbereiche, Wasserauffangbecken usw., um die Effizienz des Projekts zu fördern. In der Natur steht die Zusammenarbeit über dem Gesetz des Dschungels. Das nennen wir Symbiose.

    ... mit der Tier- und Pflanzenwelt

    Es geht darum zu akzeptieren, dass wir unseren Pflanzenanbau mit der Tierwelt teilen, im Austausch für ihre nützlichen Handlungen.

    BEISPIEL

    Den Regenwürmern Schalen als Nahrung geben, im Austausch u. a. für ihre Arbeit, die Erde zu belüften.

    Die Arbeit des Menschen

    Ein/e Permakulturist/in ist ein/e faule/r Gärtner/in! Er/sie lässt die Natur sich selbst organisieren und wertet die Dienstleistungen und Ressourcen der Tier- und Pflanzenwelt auf. Was nützt es, den Boden umzugraben, wenn die Regenwürmer bereits Tag und Nacht die Erde belüften? Wozu Unkraut jäten, wenn eine dicke Strohabdeckung es am Wachsen hindern kann?

    DIE SCHULE DER NATUR

    Permakultur ist in erster Linie die Kunst, sich von der Funktionsweise der Natur inspirieren zu lassen, um die eigenen Projekte zu entwerfen. Bodenbedeckung, Artenvielfalt und -regulierung, Nullabfall ..., diese Eigenschaften der Wildnis machen sie zu einem nachhaltigen und widerstandsfähigen* Lebensraum, der sich an die größten Veränderungen wie Klimaumwandlungen, den Wechsel der Jahreszeiten und menschliche Eingriffe anpassen kann.

    (siehe S. 24, Das Waldmodell).

    *Widerstandsfähig: Fähigkeit eines Individuums oder einer Gruppe, sehr große Schwierigkeiten zu überwinden und zu wachsen.

    REGENERIEREN

    Die Menschen sind es gewohnt, der Natur zu schaden, doch die Permakultur zielt darauf ab zu verbessern, zu regenerieren, die Böden aufzubauen und der Natur zu helfen, ihr Gleichgewicht wiederherzustellen, wenn es gestört wurde. Sie trägt dazu bei, die Erde, das Wasser und die Luft und sogar die menschlichen Beziehungen und unser Verhältnis zur Welt zu verbessern.

    Etwas aufbauen: Antonym von Schaden zufügen, ein Begriff aus der Permakultur, der bedeutet, den Boden zu verbessern, ihn fruchtbarer zu machen.

    DIE PHILOSOPHIE DER PERMAKULTUR BERUHT

    AUF 3

    HAUPTSÄULEN

    Im Garten wie auch anderswo muss jede/r diese drei Säulen auf seine Weise interpretieren und sie im Alltag anwenden. Permakultur hat so viele Definitionen wie es Menschen gibt, die sie praktizieren. Es liegt an Ihnen, Ihre eigene zu finden!

    1

    SICH UM DIE ERDE KÜMMERN

    Auf einem toten Planeten mit unfruchtbaren Böden und verschmutzter Luft gibt es kein Wohlbefinden. Es gibt nicht einmal Leben. Sich um die Erde zu kümmern, bedeutet daher, bei allem, was von uns abhängt, das Beste zu tun (Pflanzen anbauen, nach Nullabfall und Minimalismus streben, biologisch, lokal und saisonal konsumieren, demonstrieren, kollektive Solidaritätsprojekte schaffen), um einen Beitrag zum Schutz der Natur zu leisten. Diese Säule ist die Grundlage für unser Bestreben, Böden und Ökosysteme zu regenerieren, die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten.

    2

    SICH UM DEN MENSCHEN KÜMMERN

    Die Permakultur fördert die Fürsorge für andere ebenso wie die Fürsorge für sich selbst. Auf kollektiver Ebene bedeutet dies, auf die Auswirkungen des eigenen Handelns auf andere und auf sich selbst zu achten (Überforderung, Stress, Verletzungen ...). Diese Säule betrifft unsere Beziehung zu anderen (gewaltfreie Kommunikation, Wohlwollen, Integration) ebenso wie unsere Beziehung zum Unsichtbaren und zum Fernen. Sie lädt dazu ein, sich der Auswirkungen unseres Konsums auf die Welt bewusst zu werden: Misshandlung, Ausbeutung, Gewalt ...

    3

    DEN RICHTIGEN EIGENEN ANTEIL FINDEN

    Dieses Prinzip kann auch wie folgt formuliert werden: „gerecht teilen, „Bevölkerung und Konsum begrenzen oder „Überschüsse umverteilen". Es ist ein Prinzip der Selbstregulierung, das dazu auffordert, über das Ausmaß unserer Bedürfnisse nachzudenken und dabei die Grenzen der Biosphäre zu respektieren. Es regt zum Teilen mit anderen Arten an, aber auch zur Begrenzung von Konsum und Wachstum, denn es gibt kein unendliches Wachstum in einer endlichen Welt, sowohl im Bereich der Wirtschaft als auch der Demografie. In dieser Hinsicht ist die Natur eine Quelle der Inspiration: Keine Art kann sich unbegrenzt vermehren, wie wir es getan haben, da sie von lokalen Ressourcen abhängig ist und durch eine Nahrungskette reguliert wird.

    ÜBER DEN GARTEN HINAUS

    Die Philosophie der Permakultur zielt darauf ab, Nahrung, Energie und nützliche Materialien zu produzieren und eine nachhaltige Gesellschaft zu schaffen, in deren Zentrum jedes Wesen eine Rolle spielt. Diese Prinzipien gelten für den Garten (darum geht es in diesem Buch), aber auch für jede alltägliche Entscheidungsfindung. Sie ermöglichen es, mit der Natur zu handeln und den Menschen dabei zu helfen, eine nachhaltige und autonome Umwelt zu gestalten, indem sie sich von dem Industriesystem befreien, das Bill Mollison als „Grundlage für die systematische Zerstörung von Ökosystemen" bezeichnet.

    GEWOHNHEITEN ÄNDERN

    Nach mehr als einem halben Jahrhundert dieser landwirtschaftlichen Revolution, wie sieht es in unseren Gemüsegärten aus?

    Wir haben uns schlechte Gewohnheiten angeeignet. Wir müssen dringend umdenken!

    GÄRTEN AM TROPF

    Die Grüne Revolution hat sich leider nicht nur auf unsere Felder beschränkt, indem sie die Böden verunstaltet und die Artenvielfalt und den Reichtum des Untergrunds beeinträchtigt hat. Sie hat auch unsere Gärten erfasst. Düngemittel, Pestizide, Umgraben usw. wurden im privaten Bereich in großem Umfang eingesetzt. Wie auf den Feldern führten sie zu einer Verarmung der Böden und schufen Gemüsegärten, die nur noch unter Einfluß von Chemikalien produzieren. Das sind teure Gärten (in Bezug auf Zeit, Geld, Treibstoff, Pestizide, Wasser), die von unserer Anwesenheit abhängig sind (systematisches Gießen, Unkrautjäten) und nicht von der Genialität der Natur profitieren, die nahezu autonome Gemüsegärten schafft. Sie tragen dazu bei, uns zu vergiften, die Tierund Pflanzenwelt zu töten und Böden und Wasser zu verschmutzen.

    Diese Praktiken töten die Tierund Pflanzenwelt und verschmutzen die Natur.

    Den Boden umwälzen oder umgraben.

    Die Erde kahl lassen.

    Den Garten jeden Tag bewässern.

    Synthetische Düngemittel verwenden.

    Systematisch elektrische oder thermische Werkzeuge verwenden.

    Unkraut systematisch jäten, um einen perfekten Rasen oder ein perfektes Grundstück zu haben.

    Synthetische Pestizide kaufen.

    Synthetische Fungizide verwenden, um Pilze und Krankheiten loszuwerden.

    Monokultur: nur 1 Obst-/ Gemüsesorte säen.

    Immer dieselben Arten an denselben Orten anbauen.

    Nur 1 Sorte pro Art anbauen.

    Synthetischen Stickstoff in den Boden bringen.

    Gegen die Artenvielfalt ankämpfen, um möglichst viel zu ernten.

    Rasenschnitt auf den Kompost werfen und Laub zur Mülldeponie bringen.

    Töten der „Schädlinge".

    Lassen Sie uns neue Methoden anwenden!

    Eine günstige Umgebung für Regenwürmer schaffen, damit sie den Boden selbst umgraben.

    Die Böden systematisch bedecken.

    (siehe S. 50)

    Den Garten mulchen, die Pflanzen wasserunabhängiger machen.

    (siehe S. 50)

    Den Boden regenerieren, um ihn kontinuierlich fruchtbar zu machen.

    (siehe S. 44)

    Handbetriebene Werkzeuge bevorzugen, die nicht von fossilen Brennstoffen abhängig sind.

    (siehe S. 88 und 118)

    Einen Teil des Grundstücks verwildern lassen, das „Unkraut" an der Wurzel abschneiden, abdecken, es zur Anreicherung des Bodens verwenden.

    (siehe S. 44)

    Die Biodiversität willkommen heißen und hegen (siehe S.193)

    Pflanzen mit natürlichen Lösungen stärken und „antibiotische" Pflanzen aussäen, um den Boden von Krankheiten zu heilen.

    (siehe S. 132)

    Mischkultur: Mehrere Arten säen und ernten.

    (siehe S. 122-125)

    Eine Fruchtfolge durchführen.

    Mehrere Sorten pro Art anbauen.

    Gründünger säen. (siehe S. 48)

    Einen Teil der Produktion mit der Tierund Pflanzenwelt teilen.

    Käufe aus zweiter Hand, Tauschhandel und lokale Ressourcen fördern.

    Jede Art von organischem Material im Garten wiederverwenden (siehe S. 44)

    Versuchen, das Ökosystem wiederherzustellen: Natürliche Fressfeinde anlocken (siehe S. 182)

    DIE VORTEILE DER PERMAKULTUR

    Da die Grüne Revolution eingeführt wurde, um auf die Bedürfnisse einer schnell wachsenden Bevölkerung zu reagieren, können wir uns zu Recht fragen, ob und in welchem Umfang die Permakultur auch die Möglichkeiten hat, uns alle zu ernähren.

    Hier sind die Vorteile in Bezug auf den Ertrag!

    HÖHERE ERTRÄGE DURCH EINE BESSERE RAUMPLANUNG.

    In der mechanisierten industriellen Landwirtschaft ermöglicht der Abstand zwischen den Pflanzen das Bearbeiten von Gemüse mit einem Traktor. In der Permakultur kann man die Kulturen entsprechend den tatsächlichen Bedürfnissen der Pflanzen enger Zusammenlegen.

    Diese Raumnutzung ermöglicht eine vollständige Bodenbedeckung durch das Laub der Obst- und Gemüsepflanzen. Eine Art „Sonnenblende", die die Feuchtigkeit bewahrt und das Bodenleben fördert.

    Man arbeitet auch mit Volumen, indem man Bodendecker und Kletterpflanzen kombiniert.

    So kann man auf der gleichen Fläche mehr anbauen.

    + 20 %

    ZUSÄTZLICHE FLÄCHE, die durch den Anbau auf Hügeln (siehe S. 92) im Vergleich zum Anbau auf flachen Flächen generiert wird, ohne die Anbaufläche am Boden zu vergrößern.

    TRADITIONELLER ANBAU und PERMAKULTUR

    IM JAHR 1940 ERZEUGTE

    1 FOSSILE KALORIE 2,4 NAHRUNGSMITTELKALORIEN

    IM JAHR 2018 PRODUZIEREN

    7 BIS 10 FOSSILE KALORIEN

    NUR NOCH

    1 NAHRUNGSMITTELKALORIE

    EIN EFFIZIENTES UND KOSTENGÜNSTIGES MODELL

    Laut einer INRA-Studie können Landwirtinnen und Landwirte mit den Permakultur-Techniken auf 1000 m² Obst und Gemüse im Gegenwert von 55.000 Euro produzieren¹. Auf der gleichen Fläche können sie mit der Permakultur zehnmal so viel mit weniger landwirtschaftlichen Betriebsmitteln (Mechanisierung, Dünger) und weniger Umweltverschmutzung, aber mit mehr Arbeitskraft produzieren.

    Neben der Tatsache, dass sie weniger produzieren, laugen konventionelle landwirtschaftliche Praktiken die Böden aus, eine Auslaugung, die durch einen erhöhten Einsatz fossiler Energien ausgeglichen wird. So benötigt man heute in der konventionellen Landwirtschaft 7 bis 10 fossile Kalorien (Energiemaß), um 1 Lebensmittelkalorie herzustellen.

    Im Jahr 1940 wurden mit 1 fossilen Kalorie 2,4 Lebensmittelkalorien² hergestellt.

    DIE PERMAKULTUR GENERIERT BIS ZU

    10-MAL MEHR

    EINKOMMEN PRO M²

    DIE BÖDEN SIND AUSGELAUGT DURCH UNSERE LANDWIRTSCHAFTLICHEN PRAKTIKEN.

    Wir kompensieren diesen Zustand durch einen höheren Verbrauch an fossilen Energieträgern. Diese Abhängigkeit vom Öl ist für die Bevölkerung gefährlich, wenn es beispielsweise zu Versorgungsengpässen kommt oder die billige Energie zu Ende geht.

    INFO

    Hier ein schönes Beispiel für einen produktiven Permakultur-Garten: Im Departement Seine-Maritime baut Joseph Chauffrey in seinem Garten ... von nur 40 m² (25 m² Gemüsegarten, 5 m² Gewächshaus und 10 m² kleiner Obstgarten) 300 kg Obst und Gemüse an.

    Damit kann er den Obstund Gemüsebedarf von zwei Personen decken (seinen eigenen und den seiner Lebensgefährtin).

    Quelle: https://www.lefigaro.fr/conso/2017/05/11/20010-20170511ARTFIG00338-dans-son-petit-jardin-joseph-produit-300-kg-de-legumes.php

    Alles, was einen Wert hat, kann nicht gezählt werden.

    ÜBER DIE WIRTSCHAFT HINAUS

    Natürlich bringt die Permakultur über die Anbauleistung hinaus auch Unschätzbares mit sich: die Regeneration der Böden, den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, wertvolles Know-how und soziale Bindungen.

    INFO

    47 Milliarden Euro - so hoch wird der Wert der Arbeit von Insekten für die Landwirtschaft (über und unter der Erde) geschätzt: Recycling von Abfällen, Exkrementen, Bestäubung von Pflanzen, Schädlingsbekämpfung.

    Man spricht von „Ökosystemdienstleistungen", als ob die Natur dem Menschen nur einen Dienst erweisen würde.

    Quelle: Bernard Bertrand und Victor Renaud, Le génie du sol vivant, Éditions Terran, 2010, S. 147.

    ___________

    1 Studie „Maraichage biologique permaculturel et performance economique", (Permakultureller biologischer Gemüseanbau und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit), Dezember 2014, AgroParisTech & INRA.

    2 Interview mit Maxime de Rostolan, Gründer von Fermes d’Avenir, France 5, 9. März 2018.

    DIE SIEBEN GEBOTE der permakultur

    Die ersten Theoretiker der Permakultur, Bill Mollisson und David Holmgren, haben rund 20 Permakultur-Prinzipien geschaffen.

    Hier sind sieben davon, die für den Garten wesentlich sind und die von ihrer Arbeit und persönlichen Erfahrungen inspiriert wurden.

    7 GROßARTIGE IDEEN,

    DIE SIE IM ALLTAG ANWENDEN KÖNNEN, FÜR EINEN GEMÜSEGARTEN, DER DIE TIER- UND PFLANZENWELT RESPEKTIERT UND DER AUCH EFFIZIENT IST.

    1 BEOBACHTEN UND INTERAGIEREN

    Jeder Garten ist einzigartig, ein Ort zum Experimentieren und Entdecken. Die Permakultur ist also keine Doktrin, die man buchstabengetreu befolgen muss. Sie erfordert, dass Sie sich der Besonderheiten Ihres Projekts und Ihrer lokalen Ressourcen (Fauna und Flora, finanzielle und menschliche Mittel, verfügbare Zeit) bewusst sind. Es müssen für jede Situation passende Lösungen gefunden werden, die sich je nach Bodenart und -beschaffenheit (siehe S. 26) und Klima unterscheiden.

    BEISPIEL

    Auch wenn sich die Hügelbeet-Technik (siehe S. 92) bewährt hat, ist es nicht ratsam, in windreichen Lagen sehr hohe Hügel anzulegen, da diese leicht zerstört und die Kulturen zu sehr unter dem Wind leiden würden, um gut zu gedeihen.

    2 FÖRDERN SIE DIE VIELFALT

    Vielfalt ist die Grundlage für die Widerstandsfähigkeit und Produktivität Ihres Gemüsegartens.

    Die Vielfalt der Arten

    Viele Pflanzen sind gemeinsam stärker, helfen einander beim Wachsen und schützen sich gegenseitig. Es lohnt sich also, sie nahe beieinander zu pflanzen, um die Erträge zu steigern und die Eingriffe des Menschen zu begrenzen. Sie ziehen auch Nützlinge an (verbündete Fauna des Gartens) und diversifizieren die Artenvielfalt, die für den Erfolg der Kulturen von entscheidender Bedeutung ist.

    BEISPIEL

    Wenn Sie Kapuzinerkresse neben Tomaten pflanzen, zieht sie Tomatenläuse an und Sie müssen nicht gegen diese Schädlinge behandeln (auch nicht mit einer natürlichen Lösung). Das bedeutet Zeitersparnis, ein hübsches Buffet für die Blattläuse und eine Mahlzeit für die Marienkäfer, die sie fressen.

    Die Vielfalt der Sorten

    Die Widerstandsfähigkeit von Obst und Gemüse ändert sich je nach Sorte. Manche benötigen mehr Wasser, mehr Sonne und sind mehr oder weniger anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Wenn Sie mehrere Sorten eines Gemüses oder einer Frucht anpflanzen, haben Sie eine größere Chance, sich eine Ernte zu sichern, unabhängig von den Unwägbarkeiten (insbesondere den immer zahlreicher werdenden klimatischen Bedingungen).

    BEISPIEL

    Es gibt mehr als 12 000 Tomatensorten! Wie viele davon haben Sie schon probiert? Zögern Sie nicht, mehrere Sorten anzpflanzen, da dies nicht nur die Widerstandsfähigkeit Ihrer Anpflanzungen erhöht, sondern auch Ihre Ernährung geschmacklich bereichert.

    3 DIE NATUR WÜRDIGEN

    Die wilde Natur (Wiesen, Wälder ...) ist ohne menschliches Zutun äußerst fruchtbar. Das bedeutet, dass wilde Tiere und Pflanzen auf natürliche Weise für die Erneuerung der Böden sorgen, vorausgesetzt, man lässt sie gewähren. Wenn man also mit der Natur kooperiert und nicht gegen sie kämpft, muss man weniger arbeiten.

    BEISPIEL

    Warum sollte man sich den Rücken krumm machen, um die Erde umzugraben, wenn die Regenwürmer Tag und Nacht damit beschäftigt sind? Es ist ausreichend, wenn man die Anzahl der Regenwürmer auf dem Feld fördert (siehe S. 34).

    4 AUF NULLABFALL HINARBEITEN

    Alles, was verrottet, ernährt den Boden. Die Erde gibt allem, was wächst, indem sie aus ihren Vorräten schöpft. Sie muss es auf die eine oder andere Weise zurückgewinnen können.

    Die Natur produziert keinen Abfall. Stattdessen nutzt sie jede Form von organischem Material, um ihr Fortbestehen zu sichern (Stämme, Äste, Abfälle, abgestorbene Blätter und Pflanzen).

    BEISPIEL

    Sammeln Sie im Herbst die Blätter von Bäumen und den Grasschnitt, um sie auf der Mülldeponie zu entsorgen? Dabei sind sie wertvolle Güter für den Gemüsegarten! Sie versorgen ihn mit Kohlenstoff und Stickstoff, beides wichtige Stoffe für einen fruchtbaren Boden siehe S. 30).

    5 VON DER NATUR INSPIRIERT: BIOMIMETIK

    Wenn Sie sich Fragen stellen, fragen Sie sich, was in der Wildnis auf natürliche Weise geschehen würde, und lassen Sie sich von der Antwort zu Ihrer Lösung inspirieren. Dies wird als Biomimetik bezeichnet.

    BEISPIEL

    Sie wollen die biologische Vielfalt in Ihr Zuhause locken? Überlegen Sie, wo sie auf natürliche Weise hinkommen würde. Blindschleichen und Eidechsen lieben trockene Steine, Frösche und Kröten brauchen Wasser und Bienen lieben Blumen. Passen Sie Ihren Garten entsprechend an, mit Steinen, Ziegelsteinen, Dachziegeln, einem kleinen Tümpel und vielen Blumen.

    6 REGENERIEREN SIE DIE BÖDEN

    Der Boden ist nicht nur eine Unterlage, die man im Laufe der Ernte abbaut. Er ist ein eigenständiger lebender Organismus und der Schlüssel zur Fülle im Gemüsegarten. Er braucht Wasser, Sauerstoff, vielfältige Nahrung und eine gute Bedeckung - genau wie wir! (siehe S. 44).

    7 DEN RAUM GESTALTEN: DESIGN

    In der Permakultur geht es darum, den Raum intelligent zu gestalten. Dies wird als „Design" bezeichnet. Es muss festgelegt werden, wo jedes Element am effektivsten ist (Gewächshaus, Tümpel, Gemüsegarten, Werkzeuge, Pflanzen, Kompost) und man muss die Interaktionen fördern, während gleichzeitig Wege und Energieverbrauch eingeschränkt werden.

    BEISPIEL

    Ein Gewächshaus inmitten eines Gartens verliert die Wärme, die es tagsüber speichert, und kühlt schnell ab. Wenn es an ein Haus angebaut wird, ist es mehr vor Frost und Wärmeverlust geschützt und gibt seine Temperatur an das Haus ab, wodurch der Heizbedarf verringert wird.

    DAS WALDMODELL

    Wälder sind hervorragende Modelle für widerstandsfähige und sich selbst erhaltende Lebensräume. Sie weisen eine unvergleichliche Dauerhaftigkeit und Produktivität auf, ohne menschliches Zutun und ohne externe Ressourcen. Sie erhalten weder Herbizide noch Dünger oder zusätzliche Wasserzufuhr.

    Aus diesem Grund sind sie ein ideales Beispiel für die Anwendung der folgenden Prinzipien

    UNERSCHÖPFLICHE ERNEUERBARE ENERGIEN

    Der Wald ernährt sich von dem, was ihm zur Verfügung steht (Mineralien aus dem Abbau von Muttergestein*, Pflanzen ...) und profitiert von den verfügbaren natürlichen Ressourcen: Sonne, Wasser und Luft. Darüber hinaus bildet er selbst Energie, Holz, Humus und eine reichhaltige Biomasse, die für die Fruchtbarkeit seines Bodens verantwortlich ist.

    *Das Muttergestein ist eine oberflächliche Schicht der Erdkruste, die sich unterhalb des Ackerlandes befindet. Durch seinen fortschreitenden Abbau liefert es dem Boden seine Tonerde. (Siehe S. 26-27)

    ALLES AN SEINEM PLATZ

    Da niemand da ist, um Samen zu säen, wachsen nur diejenigen, die einen idealen Platz haben. Die Samen werden durch Vogelflug, Wind oder Insekten verstreut und keimen dort, wo alle Bedingungen für ihr Wachstum gegeben sind. Sie vervielfältigen die nützlichen Beziehungen untereinander, die eine Grundvoraussetzung für die Existenz eines Ökosystems sind.

    Einige Arten schaffen Unterschlupf für andere, schützen sie vor Wind und halten die Feuchtigkeit im Boden. Pilze entziehen dem Boden Mineralien und tauschen sie mit Pflanzen gegen Zucker ein. Und manche Insekten tauschen ihren Bestäubungsdienst gegen Nektar.

    95 %

    des aufgenommenen Wassers wird an das Ökosystem zurückgegeben.

    WASSER STEHT ZUR VERFÜGUNG

    Im Wald ist die Wasseraufnahme sechsmal höher als bei einem Grasstück. Die Bäume nehmen den Großteil dieses Wassers auf und geben nach und nach 95 % davon durch „Transpiration" wieder an das Waldökosystem ab. Letztendlich behalten sie nur 5 % für ihren eigenen Fortbestand.

    Ist es nicht an der Zeit, unsere Gärten um Bäume zu erweitern?

    (Siehe S. 120-121)

    Die Zusammenarbeit zwischen den Arten und das natürliche Gleichgewicht der Tier- und Pflanzenwelt ermöglichen es dem Wald, besonders fruchtbar und widerstandsfähig zu sein.

    BEISPIEL FÜR DIE DURCHSCHNITTLICHE PRODUKTIVITÄT/M²

    DER WALD PRODUZIERT 1 200

    1200 GRAMM/M² an pflanzlicher organischer Substanz ohne petrochemische oder finanzielle Ressourcen.

    DAS WEIZENFELD PRODUZIERT 623

    GRAMM/M² PRO JAHR

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