Die Abäppler: Ein Leitfaden zu selbstbestimmter Pferdehaltung
Von Sabine Lehrian
()
Über dieses E-Book
In professionell oder privat geführten Ställen stößt man mit diesem Ziel oft an Grenzen, die mit Haltung, Fütterung oder Ansichten zu tun haben. Daher werden viele Pferdehalter zu Selbstversorgern und es beginnt ein Leben, das durch eigene Entscheidungen geprägt ist und für Mensch und Tier Verbesserungen bringen soll.
Das Buch soll ein Gesamtkonzept für die Selbstversorgung darstellen. Anhand unserer Erfahrungen zeigen wir Lösungen auf, die alle dazu dienen, dass sich die Pferde wohlfühlen, gesund und ausgeglichen sind.
Denn, wenn es den Pferden gut geht, geht es uns meist auch gut!
www.die-abäppler.de
Sabine Lehrian
- Autorin Sabine Lehrian, geb. 1967 - Mit 15 Jahren bekam sie ihr erstes Pony und ist seitdem mit dem Pferdevirus infiziert. - Als Wanderreiterin schon durch viele Länder geritten. Dort Haltung und Pferdeausbildung angesehen - Durch Gesundheitsbeeinträchtigungen des eigenen Pferdes mit Homöopathie und Offenstallhaltung in Kontakt gekommen - Seit 2016 eigener Hof in der Wetterau / Hessen - Immer wieder neue Ideen entwickelt, wie man die Haltung der eigenen Pferde optimieren kann
Ähnlich wie Die Abäppler
Ähnliche E-Books
Pferde putzen: Und drum herum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTiere in Spanien und meine Erfahrungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPonyreiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesunder Pferdeverstand für Menschen: Rangordnung, Partnerschaft, Energietransfer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDarf's einer mehr sein?: Entspanntes Zusammenleben mit zwei oder mehr Hunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraumhund: Grundwissen über Auswahl, Bindung, Prägung und Erziehung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVorsicht, Mäharbeiten!: Geschichten vom Beckelumer Schnuckenhof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Dein Pferd testet dich": und andere Mythen und Irrglauben aus der Welt der Pferde und Reiter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Fohlen: Grundlegendes Training Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReiten ohne Sattel und Zaumzeug: Harmonie, Vertrauen und Respekt zwischen Pferd und Reiter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMensch, mach langsam!: Wenn Hunde an der Leine ziehen, weil Menschen keine Zeit haben. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHand aufs Horn: Meine Ochsen, das Leben und ich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAutoritative Hundeerziehung, Hundeerziehung, Hund. Probleme: Der Hund und das Problem mit der falschverstandenen Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelenfreunde: Was Pferde uns lehren können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas hat der ja noch nie gemacht!: Aus dem Leben eines Tierherbergsvaters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBauer Franz - Glücksgefühl to roll on: Ein Blick auf die Welt in spannenden Essays Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum Reitbegleithund: Pferd, Hund und Mensch - ein harmonisches Team Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der Pferdesprache: Wie gelingt die Kommunikation mit meinem Pferd Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Fohlen von der eigenen Stute: Eine Anleitung für Hobbyzüchter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie Tiere fühlen: ... und warum wir mit unseren Nutztieren respektvoll umgehen müssen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeace, Shanti & Ahoi: Freeks on Wheelz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrühförderung für Welpen: Der Züchter hat es in der Hand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilfe, meine Freundin reitet: Ein Ratgeber für Männer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenShetlandponys: Großer Spaß mit kleinen Pferden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen(Hunde) - BLICKWINKEL: Von einem Hundemenschen für Hundemenschen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWelpen: Anschaffung, Erziehung und Pflege Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Intelligenz der Pferde: Ein kluger Kopf unter jedem Schopf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSanfte Fohlenausbildung: Schritt für Schritt zum gelassenen Freizeitpartner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKater Theo und Konsorten: Unglaublich wahre Geschichten erzählt von Katzen und ihrem Personal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJungpferdeausbildung mit System: Vom Aufhalftern bis zum Anreiten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Sport & Freizeit für Sie
Peak - Performance für Frauen: Wie Sie Ernährung und Fitness perfekt auf den weiblichen Organismus abstimmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Nobelpreis-Diät: Mit Intervallfasten zu einem vitalen Leben Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Aikido - eine friedvolle Kampfkunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBodyweight Training Anatomie: Der vollständig illustrierte Ratgeber fur mehr Kraft, Leistung und Muskelaufbau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterirdisches Slowenien: Ein Exkursionsführer zu den Höhlen des Klassischen Karstes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNaturzeit mit Kindern: Wie ihr aus einer Wanderung ein Kinder-Abenteuer macht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrafttraining - Die 100 Prinzipien: Handbuch für Trainer, Betreuer und Athleten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIsometrisch trainieren: Muskelpower ganz einfach nebenbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFit ohne Fitnessstudio - Maximale Fettverbrennung mit Intervalltraining Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchach lernen - Schach für Anfänger: Grundkenntnisse des Schachspiels schnell und mühelos erlernen. Mit mehr als 150 Diagrammen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuswirkungen der Lateralität der unteren Extremitäten im Fußball Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRun Fast Eat Slow: Nährstoffreiche Rezepte für Sportler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGjogsul: Militärischer Nahkampf in der NVA Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Psoas-Training: Der große Lendenmuskel als Schlussel zu körperlichem, seelischem und emotionalem Wohlbefinden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Buch vom Krafttraining Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSportpsychologie - Die 100 Prinzipien: Nachschlagewerk für Trainer, Betreuer und Athleten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie richtige Ernährung für Sportler: Optimale Energie für maximale Leistung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTigersturz und Ringerbrücke: Effektive Trainingsmethoden für Kampfkunst und Sport Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWerbelüge "Starker Rücken": Mit richtigem Gehen, Stehen und Sitzen Rückenschmerzen effektiv vorbeugen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKoshiki Kata: Die klassischen Kata des Karate-do Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMentale Wettkampfvorbereitung für Sportschützen: Gewehr – Pistole – Bogen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Grundtechniken des Karate: Vom Weißgurt bis zum 1. Dan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenShaolin Kempo: Chinesisches Karate im Drachenstil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Dopingrepublik: Eine (deutsch-)deutsche Sportgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Muskeltrainer: Workout - Ernährung - Motivation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Abäppler
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Abäppler - Sabine Lehrian
In Erinnerung an Barbara Wetteroth
Sie sensibilisierte meine Wahrnehmung
und bildete mich in klassischer Homöopathie aus.
Inhalt
I. Einleitung
II. Der Planungsprozess
Deine Persönlichkeit
Zeit
Finanzielle Ressourcen
Die Pferdeimmobilie
Bauliche Formalitäten
Sonstige Formalitäten
Die Suche nach einem geeigneten Objekt
Die Pferdeimmobilie gefunden?
Ablauf
Infrastruktur
Checkbox Planung
III. Der Umsetzungsprozess
Stallbau
Umwandlung einer Halle in einen Offenstall
Stallgasse
Heu- und Einstreulager
Exkurs Heuqualität
Sattel- und Futterkammer
Die Herde
Liegeflächen / Einstreu
Innenausstattung
Kameraüberwachung
Beheizbare Tränken
Beregnungsanlage
Infrarotheizlampe
Kratzhilfen und Besen
Lamellenvorhänge an den Türen
Rollos am Südfenster
Lecksteine
Paddocks und Matsch
Wiesen, Weideland
Bodenproben
Giftpflanzen
Zäune und Strom
Wasserloch, Schwemme
Verletzungsgefahr
Mistentsorgung
Checkbox Umsetzung
IV. Einzug der Pferde
Ankommen
Fütterung
Tägliche Fütterung
Optionale Zusatzfütterung
Ruhen und Schlafen
Und täglich grüßt das Murmeltier
Routinen
Arbeitserleichterungen
Mobiles Equipment
V. Individuelle Lösungen
Allergischer Husten durch Staub
Heu waschen
Heu bedampfen
Hufgesundheit
Wechsel zwischen harten und weichen Böden
Nässe ja, aber kein dauerndes Stehen im Matsch
Regelmäßige Hufbearbeitung von klein auf
Hufe fetten?
Barhuf und Hufschuhe vor Beschlag
Wurmkuren, Wurmkräuter
„Best Ager" oder Pferdesenioren
Notfallmanagement
Verletzungen, Stiche, Bisse
Kolik
Schlundverstopfung
Grundsätzliches zu Akutsituationen
VI. Naturschutz
Umwelt und freilebende Tiere rund um die Pferde
Nachhaltigkeit in der Pferdehaltung
Erhalten von Gebäuden
Recycling, Zweitverwendung
VII. Traumerfüllung
VIII. Auf einen Blick
Hilfreiche Links
Literatur
I. Einleitung
Warum bin ich eigentlich Selbstversorger beziehungsweise „Abäpplerin" geworden? Warum habe ich an 330 von 365 Tagen Gummistiefel an, trage alte Jeans und mit Heucobs-Sud verschmierte Jacken, kann kaum oder auf keinen Fall zu lange in Urlaub fahren und plane alle meine Termine rund um die äppelmacher? Die Antwort ist ganz einfach: Weil ich Pferde liebe, weil ich unsere Pferde liebe. Liebe ist nun mal ein allumfassendes Gesetz. Nichts freut mich mehr, als morgens mit leisem Gebrummel aus wachen, manchmal noch blinzelnden Augen begrüßt zu werden. Niemals hat ein Pferd schlechte Laune oder ist mies drauf, wenn ich morgens die Stalltür aufmache. Vielmehr spüre ich im Stall eine wunderbare Energie, eine tiefe Ruhe und Freundlichkeit. Mit der Zeit entwickelt sich durch das kontinuierliche und enge Zusammensein eine Beziehung zwischen Mensch und Pferd, die aus meiner Sicht nicht vergleichbar ist mit der Bindung, die man in einem Pensionsstall aufbauen kann.
Pferdehaltung in der Nähe des eigenen Hauses war seit vielen Jahren mein Traum. Mittlerweile ist er für mich und meinen Partner Wirklichkeit geworden. Wenn ich heute zurückschaue, wünsche ich mir in sehr seltenen Momenten, wieder Einstellerin zu sein und keine Verantwortung für Einstreu, Abäppeln oder Wasser auf den Wiesen zu haben. Das sind aber nur sehr kurze Phasen. Die meiste Zeit bin ich froh, dass ich selbst entscheiden kann und vor allen Dingen, dass es den Pferden gut geht, sie gesund sind und uns jeden Tag ihre Zuneigung und Freundschaft schenken.
Mein Fazit: Ich würde es jederzeit wieder tun!
II. Der Planungsprozess
Wenn du den gleichen Wunsch hast wie ich damals, wäre es ratsam, einige Themen im Vorfeld abzuklopfen. Damit bist Du besser gerüstet für das, was auf dich zukommt. Bevor du eine Wiese oder einen Stall pachtest oder gar mit einer Immobilie inklusive Stall und Weideland liebäugelst, solltest du dir über verschiedene Dinge im Klaren sein:
Deine Persönlichkeit
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass du dein Vorhaben nicht allein planst. Gegebenenfalls hast du einen Partner, einen Freund oder eine Freundin, mit dem / der du gemeinsam die Pferde versorgen wirst. Denn klar ist: Ein Pferd sollte nicht allein gehalten werden. Wenn du ein Pferd besitzt, brauchst du demnach einen zweiten Pferdehalter, der mitzieht, oder mindestens ein zweites Pferd. Wenn du krank bist, beruflich stark eingespannt, oder wenn du ein familiäres Problem hast, solltest du eine Vertretung für die Versorgung der Tiere haben. Noch besser wäre ein ganzes Netzwerk, auf das du zurückgreifen kannst.
Weiterhin sind grundsätzliche Charaktereigenschaften gefragt wie Durchhaltevermögen, körperliche Belastbarkeit, psychische Stabilität und jede Menge Idealismus. Um Pferde annähernd artgerecht zu halten, müssen wir im dicht besiedelten Deutschland einen recht großen Aufwand betreiben. Denn Voraussetzungen wie „weites Land", Artenvielfalt auf den Wiesen, unberührte Natur, abwechslungsreiche Böden und Nachbarn, die Pferdegerüche lieben, sind nicht immer gegeben. Stattdessen sehen wir uns unter anderem konfrontiert
mit behördlichen Problemen
Spaziergängern, die Süßigkeiten in unsere Pferde stopfen
überdüngten, aber mineralienarmen Böden
mit (Groß-)Bauern, die unsere Ankunft misstrauisch betrachten, da Pferdehalter möglicherweise begehrte Wiesenflächen pachten oder kaufen möchten.
Insofern sollten wir gerade zu Beginn auch Durchsetzungsvermögen und eine gute Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Damit signalisieren wir dem Umfeld, dass wir nun zwar Nachbarn oder Ortsbewohner werden, aber (meist) keine Gefahr darstellen. Außerdem sind Pferdehalter erfahrungsgemäß ohnehin freundlich und hilfsbereit. Denn uns ist wichtig, dass nicht nur wir selbst sondern auch unsere Tiere positiv aufgenommen werden.
Traust du dir zu, diesen ganzen Berg möglicher Hindernisse zu überwinden? Traust du dir außerdem zu, sämtliche Steine wegzuräumen, die sonst noch so herumliegen?
Dann ist dies ein positiver Anfang.
Zeit
Wenn ich mit Menschen spreche, die Pferde in Eigenregie halten, fehlt ihnen in den meisten Fällen eins: Zeit. Im Sommer ist der Zeitrahmen überschaubar, denn die Weidezeit bedeutet, dass die Pferde auf der Wiese grasen, dass es länger hell ist und sich der Tag länger hinzieht. Im Winter sieht das anders aus. Neben Beruf, Familie und Haushalt muss das Füttern, Misten und Abäppeln organisiert werden, und dies benötigt erfahrungsgemäß im Winter mehr Zeit. Wasser kann einfrieren, Schneewehen können ihren Weg bis in den Stall finden und man möchte bei eisigen Temperaturen ggf. seine Pferde eindecken. In der kalten und nassen Jahreszeit wird auch durch Schnee oder Matsch in den Hufen viel Dreck in die Offenställe getragen, der sich mit Raufutter oder Einstreu mischen kann. Das bedeutet beim Säubern erhebliche Mehrarbeit. All das kostet Zeit und Energie, die man haben und aufbringen muss, falls es erforderlich ist. Deshalb sollte man sich vorher überlegen, ob man diese Zeit hat. Ob man selbst in stressigen Momenten, etwa bei Stromausfall die Ruhe bewahren kann oder ob bei einem selbst die Sicherungen schnell durchbrennen. Permanenter Zeitdruck schadet auf Dauer nicht nur körperlich und seelisch, sondern wirkt sich auch auf die Beziehung zu seinem Umfeld und seinen Pferden aus. Pferde sind Meister der nonverbalen Kommunikation und spüren inneren Druck, Unausgeglichenheit oder schlechte Laune oft schneller, als wir sie an uns selbst wahrnehmen.
In einer Facebook-Gruppe las ich einmal die Frage einer Frau: „Was macht ihr eigentlich zuerst, wenn ihr als Selbstversorger in den Stall kommt? Eine andere Halterin riet der Fragenden, unbedingt zuerst ihr Pferd zu satteln und zu reiten. Denn später würde sie es sicherlich nicht mehr tun, weil sie dann mit anderen Dingen beschäftigt sei: Heu zu schütteln, Wasser aufzufüllen, Zäune zu reparieren etc. Damals lachte ich über diese Antwort, aber heute denke ich: „Sie hatte absolut Recht.
Wenn man erst einmal anfängt, durch seinen eigenen Stall zu gehen, findet man ständig Dinge, die man noch verbessern kann. Hier nochmal kehren, dort hängt der Zaun schief und irgendetwas geht meistens kaputt und muss repariert werden. Vieles ist so zeitaufwändig, dass danach schon wieder Fütterungszeit ist. Manchmal ist es dunkel, matschig oder im Haus wartet noch Arbeit auf uns.
Seit wir einen einjährigen Hengst gekauft haben ist es immer wichtig, einen gut aufgeladenen Akkuschrauber im Stall zu haben, weil dieses Pferd dauernd irgendwelche neuen Ideen hat: Steine ausgraben, Torgriffe demolieren, die Gummimatten vom Mistbrett abfressen und noch vieles mehr.
Du brauchst also auf jeden Fall Zeitpuffer, vor allem am Anfang, wenn sich die Dinge zwischen Mensch und Pferd erst einspielen. Unvorhergesehenes kann passieren. Das frisst manchmal sehr viel Zeit. Wenn dazu noch ein Pferd krank wird, die Beleuchtung unzureichend und das Wasser eingefroren ist, kannst du sehr schnell an deine Grenzen kommen. Hier spreche ich übrigens aus eigener Erfahrung, denn nichts in meinem Leben hat mich so sehr an meine körperlichen und psychischen Grenzen gebracht wie meine Tätigkeit als Selbstversorgerin.