Trevellian und das Geschäft mit dem Tod: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten.
Zunächst sind es nur breit gestreute Aktienmanipulationen, die das FBI auf den Plan rufen. Doch dann werden Leute ermordet. Die FBI-Agents Trevellian und Tucker glauben, dass es sich um Mitwisser handelt, die man ausschalten will. Die Nachforschungen laufen zunächst ins Leere, denn Broker sind genauso verschwiegen wie Banker.
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Trevellian und das Geschäft mit dem Tod - Pete Hackett
Trevellian und das Geschäft mit dem Tod: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten.
Zunächst sind es nur breit gestreute Aktienmanipulationen, die das FBI auf den Plan rufen. Doch dann werden Leute ermordet. Die FBI-Agents Trevellian und Tucker glauben, dass es sich um Mitwisser handelt, die man ausschalten will. Die Nachforschungen laufen zunächst ins Leere, denn Broker sind genauso verschwiegen wie Banker.
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
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Die Sache war ganz einfach. Per Internet wurde eine Pressmitteilung veröffentlicht, wonach die Concorde New York, eine Leiharbeitsfirma, die weltweit agierte, in Europa 150.000 neue Arbeitsplätze schaffen wollte. Der Kurs der Aktie des Unternehmens stieg innerhalb weniger Stunden von 3,45 Dollar auf 5,35 Dollar, und schon am darauffolgenden Tag betrug der Wert 7,55 Dollar.
Der Presseveröffentlichung im Internet erfolgte am 2. Juli. Am 5. Juli, also drei Tage später, gab es eine weitere Pressemitteilung, der zufolge die Concorde New York klar stellte, dass es sich bei der vorausgegangenen Mitteilung um eine Falschmeldung handelte. Der Aktienkurs fiel daraufhin auf 2,57 Dollar zurück.
Niemand kaufte die wertlose Aktie. Die Anleger hatten sich von den Wertpapieren getrennt, als sie mit 7,55 Dollar einen Höchststand erreicht hatte.
Die Concorde New York stand vor dem Ruin …
Damit ist zusammenfassend alles gesagt, was mir soeben Detective Lieutenant John McDermitt vom Police Department telefonisch mitgeteilt hatte.
Ich lauschte den weiteren Ausführungen McDermitts. Bis jetzt hatte ich ihn noch kein einziges Mal unterbrochen. Er sagte: »Die Aufsichtsratsmitglieder von Concorde New York bestreiten, etwas mit mit der Pumping-Operation zu tun zu haben. Sie waren selbst wie vor den Kopf gestoßen, als die Aktien am zweiten Juli auf fünf Dollar fünfunddreißig das Stück kletterten und am dritten auf satte sieben Dollar fünfundfünfzig.«
»Wer sitzt im Aufsichtsrat von Concorde New York?«, fragte ich.
»Trevor Armstrong, George Henderson, Max Morton, Calem Banks und Stanwell Jackson. Sie sitzen jetzt auf dem Berg fast wertloser Aktien. Und viele Anleger verkaufen trotz des Tiefstandes von zwei Dollar siebenundfünfzig, weil sie befürchten, dass der Wert noch weiter nach unten fällt.«
»Wurden die Gesellschafter schon einvernommen?«
»Nein. Nachdem ein Vertreter der Concorde New York bei uns Anzeige erstattete, war uns sofort klar, dass die Sache in die Zuständigkeit des FBI fällt.«
»Ich verstehe.«
Nachdem das Gespräch beendet war, sagte Milo, der alles gehört hatte, da der Lautsprecher des Telefonapparates aktiviert war: »Aktienbetrug. Ich hab vor Kurzem eine Studie gelesen, wonach diese Art von Verbrechen immer weiter auf dem Vormarsch ist. Kriminelle kaufen Aktien relativ unbekannter Firmen und veröffentlichen dann erfundene beziehungsweise gefälschte Informationen über dieses Unternehmen mit dem Ziel, den Aktienkurs in die Höhe zu treiben und die Aktien dann zu dem hochgepuschten Preis zu verkaufen.«
»Pump and Dump-Operationen«, erwiderte ich und nickte. »Ich weiß.«
»Diese Cybermafias operieren weltweit von einer Vielzahl von Standorten aus«, fügte Milo hinzu. »Die Aktienkurse werden durch falsche Informationen auf Anlegerwebsites künstlich in die Höhe getrieben …« Milo brach ab, denn er hätte sich wiederholt. »Wir sollten uns vielleicht mal die Gesellschafter der Concorde zu Gemüte führen«, schlug er vor.
»Ja, das sollten wir in der Tat«, stimmte ich zu, holte das elektronische Telefonbuch auf den Bildschirm und suchte die Telefonnummer der Concorde New York heraus. Und schon eine Minute später hatte ich Stanwell Jackson, einen der Aufsichtsräte, an der Strippe.
»Wir waren ein gesundes Unternehmen«, erklärte mir der Mann mit rauer Stimme. »Nun aber laufen uns die Aktionäre in hellen Scharen davon, weil zu befürchten ist, dass die Aktie auf einen Wert von unter zwei Dollar fällt und sich nicht wieder erholt. Für uns bedeutet das, dass eine Menge Geld aus dem Unternehmen genommen wird – Geld, das uns fehlt, um investieren zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben.«
»Wir hätten Sie gerne persönlich gesprochen, Mr. Jackson«, sagte ich. »Sind Sie in der Verwaltung der Concorde New York zu erreichen?«
»Ja. Bis um siebzehn Uhr. Dann mache ich Feierabend.«
Das Unternehmen hatte seinen Sitz in der Warren Street, die sich zwischen Nelson A. Rockefeller Park und dem Broadway erstreckt. Es war ein fünfstöckiges Verwaltungsgebäude. Der Hof war mit einem Schlagbaum gesichert. Wir wiesen uns dem Pförtner gegenüber aus und er ließ uns passieren.
In dem Hof parkten wohl an die 150 Pkws. Nicht ein einziger Parkplatz war mehr frei. Ich stellte den Wagen einfach quer hinter zwei parkenden Fahrzeugen ab und sagte dem Pförtner Bescheid, dass er mich im Büro Stanwell Jacksons erreichen konnte, falls es notwendig wurde, den Wagen wegzufahren.
Jackson war ein Mann Ende der vierzig, dunkelhaarig, er wirkte drahtig und sportlich, und ich redete mir ein, dass er wohl zu der Sorte von Zeitgenossen gehörte, die jeden Morgen vor der Arbeit fünf oder zehn Kilometer durch die Botanik hetzten, um sich für den Tag anzutörnen.
Er bot uns Sitzplätze an, und wir ließen uns an dem kleinen, runden Besuchertisch nieder.
»Wir beschäftigen rund um den Globus fast zweihunderttausend Arbeiter, die wir an alle erdenklichen Firmen verleihen«, begann Jackson. »Das Geschäft geht nicht mehr so gut. Wir mussten in den vergangenen Monaten an die hunderttausend Arbeiter entlassen. Die Weltwirtschaft stagniert. Die Firmen in Europa greifen nach der EU-Erweiterung auf billige Arbeitskräfte aus den ehemaligen Ostblockstaaten zurück. In Amerika sind es die Einwanderer und illegal Beschäftigten, die die in Frage kommenden Arbeitsplätze blockieren.«
»Vielleicht sind Sie ganz einfach nur zu teuer«, warf Milo dazwischen.
Irritiert schaute ihn Jackson an. Dann antwortete er: »Wir wollen natürlich Gewinne machen, und die Ausgaben, die eine Firma wie unsere zu tragen hat, sind immens. Davon haben Sie wahrscheinlich keine Vorstellung. Aber selbst wenn wir nur zwanzig Dollar die Stunde pro ausgeliehenem Arbeiter verlangen würden: Wenn jemand für zehn Dollar arbeitet, bekommt er den Vorzug.«
»Wieso beschäftigt dann überhaupt jemand Leiharbeiter?«, fragte ich. »Wo ist der Vorteil? Sie sind immer teurer als ein regulär Beschäftigter.«
»Die Firmen haben den Beschäftigten gegenüber keinerlei Verpflichtungen. Sie werden für eine bestimmte Arbeit angefordert, und wenn der Job erledigt ist, ist die Firma dieses Arbeitskräfte wieder los. Es gibt keine Kündigungsfristen, die einzuhalten wären, keinen Ärger mit der Gewerkschaft, keine gerichtlichen Auseinandersetzungen. Außerdem brauchen sich die Firmen nicht um die Sozialversicherung der Arbeiter kümmern, denn das übernehmen wir und es ist im Preis bereits enthalten.«
»Die Pressemitteilung, die den Wert Ihrer Aktien derart in die Höhe katapultierte, erfolgte im Internet.«
»Ja, bei Redsheets. Die Aktien wurden auf Websites wie Winningstockpicks und Lunchparty angeboten.«
»Haben Sie mit Ihren Aufsichtsrat-Kollegen darüber gesprochen?«
»Natürlich. Der Bestand unseres Unternehmens steht auf der Kippe.«
Kurz und gut, Stanwell Jackson konnte uns nicht weiterhelfen. Er erging sich in Selbstmitleid, jammerte uns vor, dass das Unternehmen auf dem Altar der immer größere Dimensionen annehmenden Computerkriminalität geopfert werden sollte und dass alles, was er und seine Kompagnons aufgebaut hätten, in den unausweichlichen Ruin trieb.
Wir verließen den Betrieb. Zurück im Federal Building meldeten wir uns bei Mr. McKee an, um mit ihm den Fall zu besprechen.
2
Trevor Armstrong war ein Mann von 48 Jahren, glatzköpfig, korpulent, und er schien ständig zu schwitzen. Er war verheiratet, lebte mit seiner Frau unter einem Dach in Queens, das Ehepaar hatte sich aber auseinandergelebt und jeder ging seine eigenen Wege.
Armstrong war auf dem Weg zu einem Massagestudio, in dem auch Sonderwünsche erfüllt wurden. Er fuhr einen Porsche. Das Studio befand sich in West 21st Street. Armstrongs Favoritin war eine junge Japanerin. Er wusste nicht mal ihren Namen. Er nannte sie nur Honey.
Armstrong hatte den Queens-Midtown-Tunnel genommen, um nach Manhattan zu gelangen. Jetzt fuhr er auf der Park Avenue nach Süden, um sich in der 21st nach Westen zu wenden. Immer wieder stockte der Verkehrsfluss. Es nieselte leicht. Armstrong hatte den Scheibenwischer auf Intervall geschaltet. Einige Schlieren auf der Windschutzscheibe behinderten geringfügig die Sicht.
Armstrong hatte das Autoradio angestellt. Soeben wurde ein alter Elvis-Song gespielt. Das Hupkonzert auf der Straße erreichte nur noch den Rand seines Bewusstseins. Er hatte sich im Laufe der