Liebe Leserin, lieber Leser,
früher war Enthüllungsjournalismus ein anrüchiges Geschäft: Von Ehrgeiz und Ruhmsucht getriebene Reporter brachten Informationen in ihren Besitz, die gar nicht für sie bestimmt waren, und veröffentlichten diese Geheimnisse dann skrupellos–oft sogar gegen den Willen der eigenen Regierung! Regelmäßig gab es für und vorbildlich wenig Interesse am vermeintlich brisanten Inhalt des jüngsten Pentagon-Leaks zeigten und sich stattdessen mit großem Eifer auf die Jagd nach dem Informanten machten, den sie dann auch kurze Zeit später stolz den Strafverfolgungsbehörden übergeben konnten. Schön, dass sich jetzt endlich auf breiter Front durchsetzt, was ich schon lange predige: Ein harmonisches Verhältnis zwischen Presse und Exekutive ist das Fundament einer stabilen Demokratie.