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Sein Tag und seine Stunde: G.F. Barner 229 – Western
Sein Tag und seine Stunde: G.F. Barner 229 – Western
Sein Tag und seine Stunde: G.F. Barner 229 – Western
eBook127 Seiten1 Stunde

Sein Tag und seine Stunde: G.F. Barner 229 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Western von G. F. Er hatte sie endlich entdeckt! Sam Russell fühlte, wie der grimmi- ge Hass in ihm hochstieg. Seine Hand glitt in das Futteral aus Büffelfell, in dem sein Gewehr steckte. Es war zu weit, sie zu erkennen. Diesmal hatten sie sich an seinen Fallen zu schaffen gemacht. Russel hob die Hand, als er zu sei- nen Schlittenhunden blickte. »Shokash!«, flüsterte er. »Sho- kash!« Es waren Worte des Brule-In- dianerdialekts, den er beherrschte wie kaum ein Weißer. »Liegen bleiben und ruhig sein«. Er sah Briddles, den Leithund, in den Schnee sinken. Russel kroch los. Sein letzter Blick traf das Fellbündel neben dem Schlit- ten. Es war an einer Stelle offen, und er sah das schmale Gesicht mit den braunen Augen, in denen er Furcht er- kannte. Seine Tochter rührte sich nicht. »Bleib hier«, flüsterte er.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Juni 2022
ISBN9783740996727
Sein Tag und seine Stunde: G.F. Barner 229 – Western

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    Buchvorschau

    Sein Tag und seine Stunde - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 229 –

    Sein Tag und seine Stunde

    G.F. Barner

    Sein Tag und seine Stunde

    Western von G. F. Barner

    Er hatte sie endlich entdeckt!

    Sam Russell fühlte, wie der grimmi- ge Hass in ihm hochstieg. Seine Hand glitt in das Futteral aus Büffelfell, in dem sein Gewehr steckte. Es war zu weit, sie zu erkennen.

    Diesmal hatten sie sich an seinen Fallen zu schaffen gemacht. Er hatte zweimal die Beweise gefunden – auf- geklappte Fangeisen mit Resten von Haaren und Fell …

    Russel hob die Hand, als er zu sei- nen Schlittenhunden blickte.

    »Shokash!«, flüsterte er. »Sho- kash!« Es waren Worte des Brule-In- dianerdialekts, den er beherrschte wie kaum ein Weißer. Shokash, das hieß:

    »Liegen bleiben und ruhig sein«. Er sah Briddles, den Leithund, in den Schnee sinken.

    Russel kroch los. Sein letzter Blick traf das Fellbündel neben dem Schlit- ten. Es war an einer Stelle offen, und er sah das schmale Gesicht mit den braunen Augen, in denen er Furcht er- kannte. Seine Tochter rührte sich nicht.

    »Bleib hier«, flüsterte er. »Zwei dieser Strolche, die anderen Leuten die Fallen ausräumen. Ganz ruhig!« Er kroch los.

    Es gab nichts, was ein Pelztierjäger mehr hasste als Felldiebe. Es gab auch nur eine Art, mit diesen Halunken fer- tig zu werden: Schießen!

    Russell erreichte den Buschrand, nahm die schwere Büchse an die Schulter und richtete sich dann erst auf. Er visierte den ersten Mann an. Eine vermummte Gestalt über der Schnappbügelfalle unten am Hang. Der Mann kauerte im Schnee, und als er sich aufrichtete, sah Sam, dass er ei- nen Weißfuchs an den Hinterläufen hochhielt – ein Tier, dessen Pelz neun Dollar brachte.

    Lump, dachte Russell, dir werde ich …

    »Heee!«

    Der Mann schrie etwas, drehte sich um und blickte zum oberen Hang, auf dem der andere Strolch steckte.

    »Vorsicht, runter da …«

    In derselben Sekunde zog Sam Rus- sell durch. Die Kugel hatte getroffen. Ein Schlag schien den Fallenmarder in den Schnee zu werfen. Ein Schrei, spitz und gellend, hallte über Büsche und Bäume hinweg.

    Zwei Patronen im Gewehr, das der Alte blitzschnell wieder herumriss. Jetzt ruckte die Mündung nach oben.

    Der zweite Fellmarder hetzte schräg den Hang hinab auf die Bäume zu.

    Russells Gewehrlauf verfolgte jede Bewegung des mit Pelzen bekleideten Mannes. Und dann stolperte der Kerl, schlug hin. Schnee wirbelte auf. Sam schoss, und das Krachen rollte über den Hang wie Donner. Im selben Mo- ment begann der Fellmarder sich zu rollen, kollerte in rasender Schnellig- keit den Hang hinab.

    Nicht getroffen, dachte Russell grimmig. Der Alte warf sich auf die Seite. Er lud hastig nach. Der Dieb er- reichte indessen die ersten Büsche, hob sein Gewehr.

    Russel kam wieder auf die Knie, zielte, hörte den leisen, durchdringen- den Schrei hinter sich. Seine Tochter schrie eine Warnung, doch es war zu spät.

    Im Schnee schien es aufzublitzen. Das grelle Licht zuckte an jener Stel- le, an der der erste Fallenmarder zu- sammengesunken war.

    Danach spürte er den Schlag. Es traf den Alten links, etwa in Schulter- höhe. Der alte Sam Russell wurde nach hinten geworfen. Er fiel, wäh- rend ein zweiter Schrei durch das Tal gellte, auf den Rücken. Aber er hielt seine Büchse fest umklammert. Die zweite Kugel zischte über ihn hinweg. Der alte Mann stemmte sich ab. Sein linker Arm gehorchte ihm nicht mehr. Es gelang ihm nur noch, ihn an den Körper zu pressen. Dann rollte er sich herum auf die deckenden Büsche zu. Schmerz begann sich von der linken Schulter aus bis zur Hüfte auszubrei- ten. Aber Sam Russell war zäh. Ohne die Schmerzen zu beachten, rollte der Alte sich immer weiter. Brüllend kam der dritte Knall vom Hang. Das Ge-

    schoss fegte zwischen die Büsche in den Schnee. Jetzt feuerte auch der zweite Fallenmarder von oben. Ir- gendetwas schrien sie sich zu, aber Sam verstand nichts, konnte auch von den Männern im Moment nichts se- hen.

    Russell rollte immer weiter, bis das Dickicht der Büsche zu undurchdring- lich wurde und er kriechen musste. Im Heulen der vierten Kugel warf er sich den Gewehrriemen um den Hals. Dann kroch er durch die Zweige. Nach einigen Sekunden war er hinter den Büschen verschwunden – und sah sie.

    Oana, seine Tochter, kroch auf ihn zu.

    »Du bist getroffen – wo?«

    »Es ist nicht schlimm«, keuchte er und blieb sitzen. »Das Gewehr, nimm es!«

    Sie sah ihn an, das Gesicht bleich, aber entschlossen. Sie streifte die Fell- handschuhe ab und griff nach der Büchse.

    »Vorsichtig!«, warnte er besorgt.

    »Nicht hinaus, bleib unten!«

    Einen Moment packte ihn die Furcht, aber dann sah er, wie sie los- glitt. Sie war klein, gertenschlank und flink wie ein Wiesel. Und kaltblütig wie ihre verstorbene Mutter – »Reh- auge«, die Tochter des Brule-Chiefs

    »Zwei Bären«.

    Oana trug ein fast weiß gebleichtes Rehlederhemd mit ein paar bunten Sticknähten.

    »Oana, du hast nur zwei Schuss!«

    »Ja«, flüsterte sie und kroch weiter, bis sie freie Sicht hatte. »Da sind sie! Sie laufen den Hang hoch. Einer stützt den anderen,Vater!«

    Er sah, wie sie die Schulter nach

    vorn stemmte und der Lauf hoch- schwang. Dann schoss sie.

    »Ich mache euch Beine, ihre Schur- ken!«

    Sie feuerte auch den anderen Schuss ab. Dann kam sie zurückge- krochen.

    »Sie sind über den Hang,Vater!«

    Er nickte mühsam und machte eine wegwerfende Handbewegung. Gleich darauf hörte er das immer leiser wer- dende Gekläffe von Hunden. Er ließ sich auf den Rücken sinken, und Oana kam zu ihm.

    »Wo?«, fragte sie besorgt.

    »Sieh nach!«, sagte er leise. »Oben links in der Schulter – komm!«

    Oana öffnete ihm den Rock. Dann sah sie schon das Blut. Sie knöpfte ihm nun auch noch das Hemd auf und zerrte die Wollweste beiseite, bis sie die Einschusswunde freigelegt hatte.

    »Nun, was ist?«, fragte er mürrisch.

    »Hm, es sieht nicht gut aus, Vater.

    Die Kugel steckt tief, fürchte ich.«

    »Also gut, dann nimm dein Tuch und presse es darauf! Ich kann mich auf den Schlitten legen. Du bringst mich zur Hütte. Es wird schon ge- hen.«

    »Die Kugel muss raus,Vater!«

    »Gut«, sagte er dumpf. »Du bringst mich zur Hütte. Dann nimmst du den Schlitten und vier andere Hunde. Du musst zuTerrigan fahren, hörst du? Du schaffst es nicht, mir die Kugel he- rauszuholen, und ich selber kann es auch nicht. Du fährst zu Terrigan und holst ihn, verstanden?«

    »Ja,Vater.«

    Bis zu Terrigans großem Blockhaus waren es mehr als zwölf Meilen von der Hütte der Russells. Und von hier aus bis zur Hütte mussten sie mit ei-

    nem zweistündigen Weg rechnen. Aber es gab keine andere Möglich- keit.

    *

    Das Heulen steigerte sich zu ohren- betäubendem Brausen. Oana Russell kauerte sich einen Moment mit ge- krümmtem Rücken gegen den Wind hin und klammerte sich am Schlitten fest. Sie sah nicht mehr viel, sie wuss- te nur, dass sie auf dem richtigen Weg war, wenn auch der Schneesturm über die Berge raste und das Tageslicht ei- ner trüben Dämmerung gewichen war.

    Der Leithund kläffte und zog an. Vom Sturm gepeitschte Eiskristalle trafen prasselnd Oanas Gesicht. Dass sie zwei Stunden länger gebraucht hatte, um bis zu diesem Punkt zu kommen, wusste sie. Es musste längst Mittag gewesen sein. Blinzelnd sah sie durch den schmalen Kapuzenschlitz, der nur die Augen freigab. Sie zerrte an der rechten Leine. Gehorsam zog Briddles nach rechts. Der Schlitten glitt über die schräge Fläche, und Oana verlagerte ihr Gewicht ganz auf die rechte Seite, damit der Schlitten nicht umstürzte. Auf dem Bauch lie- gend sah sie dann, wie die Wand vor ihr deutlicher wurde. Das Toben nahm ab, der Wald war erreicht.

    Dann hielt der Schlitten unmittel-

    bar vor der Tür des Blockhauses unter einem auf Stämmen ruhenden, ge- neigten Schutzdach. Die dunkle Tür- öffnung wurde breiter, Licht fiel in die Dunkelheit hinaus. Der Mann stand dort, das Gewehr in der Faust. Er war untersetzt, stämmig und trug nur ein Hemd und eine Fellweste. Seine

    krummen Beine steckten in Elchle- derhosen.

    »Hooaach, wer ist denn da?«, frag- te er erstaunt. »Bei dem Wetter … Ach, Briddles, Alter, sei friedlich!«

    Es war Snorty-Bill, der alte Wald- läufer, Terrigans ständiger Begleiter.

    Oana schlang die Leinen um die Dachstütze und zog sie fest. Dann has- tete sie unter das Dach. »Bill, die Fal- lenmarder haben uns besucht. Dad ist verwundet. Ist Mr Terrigan hier?«

    Ehe sie den Türbalken erreichen konnte, tauchte dort die hochgewach- sene Gestalt John Terrigans auf. Er trug ein Jagdhemd, fleckige Lederho- sen und einen breiten Waffengurt, in dem ein Messer steckte. Es war ein Riese mit dunkelblondem Haar und einem kantigen, energischen Gesicht.

    »Wer hat sich an eure Fallen ge- traut?«

    Sie trat hastig in den länglichen Raum, in dessen Seitenkamin ein Feu- er brannte und das Holz in den Flam- men knackte.

    Sie erzählte, während Snorty-Bill einen Topf Kaffee holte und sie lang- sam zum Feuer schob, damit sie sich wärmen konnte.

    »Mit einem Schuss Brandy, sie ver- trägt das!«, brummteTerrigan, auf den Becher deutend. »Sie haben keinen der Männer erkannt, Oana?«

    »Nein«, antwortete sie bitter. »Was kann man sehen, wenn jemand die Fellkapuze fest geschlossen hat?«

    »Eines Tages werden diese Schur- ken erwischt, und dann hängen wir sie auf«, brummte Bill. »John – wo soll sie schlafen?«

    »Schlafen!« Oana fuhr hoch. »Bill, ich bleibe nicht hier, ich will wieder mit

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