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Lass mich raus (Ein spannungsgeladener Thriller mit Ashley Hope - Buch 2)
Lass mich raus (Ein spannungsgeladener Thriller mit Ashley Hope - Buch 2)
Lass mich raus (Ein spannungsgeladener Thriller mit Ashley Hope - Buch 2)
eBook353 Seiten4 Stunden

Lass mich raus (Ein spannungsgeladener Thriller mit Ashley Hope - Buch 2)

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Über dieses E-Book

Ashley Hope ist eine durchschnittliche Frau aus den Südstaaten. Sie ist glücklich verlobt - bis dunkle Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit ihr Leben auseinanderreißen. Ashley ist auf dem besten Weg, der Abteilung für Gewaltverbrechen der Staatspolizei beizutreten, als sie einem Fall in der Nähe ihrer Heimatstadt zugeteilt wird: Eine 22-jährige Methadon-Abhängige wurde ermordet aufgefunden. Handelt es sich um das Werk eines Serienmörders?

Während Ashley ihr neues Leben beginnt und die Polizeiakademie absolviert, wo sie von ihren Mitstreitern immer wieder schikaniert wird, wird sie von der Staatspolizei zu einem Fall gerufen. Sie machen eine seltene Ausnahme, um ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen, da das ermordete Opfer in einer kleinen, ländlichen Stadt im Hinterland gefunden wurde, die an Ashleys Heimat Grundy-County grenzt. Die Einwohner dort sind Fremden und der Polizei gegenüber feindselig eingestellt und nur Ashley hat eine Chance, zu den hartgesottenen Menschen durchzudringen.

Auf den ersten Blick scheint das Opfer nur eine weitere Drogensüchtige zu sein, die zur Prostituierten wurde. Ein routinemäßiger Drogenmord.

Doch als Ashley tiefer gräbt, bemerkt sie Dinge, die andere nicht sehen, und vermutet, dass etwas weitaus Schlimmeres im Spiel sein könnte.

Ashley gräbt tiefer und weigert sich, den Fall zu den Akten zu legen.

Aber wenn sie zu tief gräbt, könnte Ashley selbst zur Zielscheibe werden.

Die ASHLEY HOPE-Serie besteht aus düsteren Kriminalromanen voller Geheimnisse und Spannung, die sich zu einem fesselnden Psychothriller entwickeln. Begleiten Sie die brillante Protagonistin auf der Jagd nach einem Serienmörder, die Sie bis spät in die Nacht fesseln und zum Weiterlesen animieren wird. Fans von Rachel Caine, Teresa Driscoll und Robert Dugoni werden sich in dieses Buch sofort verlieben.

Buch #3 der Serie – LASS MICH LEBEN – ist ebenfalls erhältlich.
SpracheDeutsch
HerausgeberKate Bold
Erscheinungsdatum16. Juni 2022
ISBN9781094354835
Lass mich raus (Ein spannungsgeladener Thriller mit Ashley Hope - Buch 2)

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    Buchvorschau

    Lass mich raus (Ein spannungsgeladener Thriller mit Ashley Hope - Buch 2) - Kate Bold

    cover.jpg

    LASS MICH RAUS

    EIN SPANNUNGSGELADENER THRILLER VON ASHLEY HOPE – BUCH 2)

    KATE BOLD

    Kate Bold

    Aus der Feder der Debütautorin Kate Bold stammt die ALEXA-CHASE-THRILLER-Reihe, die sechs Bücher umfasst (mehr Bücher in Kürze); die SPANNUNGSGELADENE THRILLER-REIHE MIT ASHLEY HOPE, die sechs Bücher umfasst (mehr Bücher in Kürze); und die CAMILLE-GRACE-THRILLER-Reihe, die drei Bücher umfasst (mehr Bücher in Kürze).

    Als begeisterte Leserin und lebenslange Liebhaberin des Mystery- und Thriller-Genres freut sich Kate über jeden Kontakt. Sie können www.kateboldauthor.com besuchen, um mehr zu erfahren und auf dem Laufenden zu bleiben.

    Copyright © 2022 by Kate Bold. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright andreiuc88, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON KATE BOLD

    EIN ALEXA CHASE THRILLER

    DAS MÖRDERISCHE SPIEL (Buch #1)

    DIE MÖRDERISCHE FLUT (Buch #2)

    EIN SPANNUNGSGELADENER THRILLER MIT ASHLEY HOPE

    LASS MICH GEHEN (Buch #1)

    LASS MICH RAUS (Buch #2)

    INHALT

    PROLOG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    KAPITEL ACHTUNDDREISSIG

    KAPITEL NEUNUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERZIG

    KAPITEL EINUNDVIERZIG

    KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG

    KAPITEL DREIUNDVIERZIG

    PROLOG

    Dornen durchbohrten die Sohlen von Sarah Lesters nackten Füßen und die Schnitte brannten an ihren Beinen, als sie durch das dichte Unterholz des Waldes rannte und dabei versuchte Bäumen und Brombeersträuchern auszuweichen. Ihre Glieder schmerzten, weil sie stundenlang auf engem Raum gefesselt gewesen war, und ihr Inneres verkrampfte sich vor Anstrengung. Dennoch zwang sie sich, weiterzulaufen.

    Die Furcht betäubte den Schmerz.

    Sie konnte ihren Puls in ihren Ohren hören, als sie ihre Muskeln bis zum Äußersten anspannte und ihr Tempo noch erhöhte.

    Schneller! Schneller!

    Sie wagte nicht, zurückzublicken.

    Das hässliche Gesicht blitzte immer wieder in ihrer Erinnerung auf: das rote Kunsthaar, die weiße Gummihaut, der rote, u-förmige Mund. Die makabre Halloween-Maske zeugte von der Bosheit, die sich unter ihr verbarg.

    Lauf", hatte der Clown befohlen, „wenn du leben willst."

    Sie musste einen Weg aus dem Wald finden. Sie musste am Leben bleiben. Um Bobbys willen. Wenn sie starb und ihre Knochen in einem flachen Grab begraben oder tief im Wald verstreut wurden, würde der Fünfjährige nie verstehen, warum Mama ihn verlassen hatte.

    Er würde mit dem Gefühl aufwachsen, verlassen worden zu sein. So, wie sie es getan hatte.

    Schüsse hallten durch die Bäume hinter ihr und sie erkannte, dass es sich um ein leistungsstarkes Gewehr handeln musste.

    Entsetzen erfasste ihr Herz.

    Der Clown hatte gelogen. Er hatte versprochen, dass sie nicht sterben würde, wenn sie so schnell wie möglich rannte, sich nicht umdrehte und später den Mund über ihre Tortur halten würde. Aber jetzt war klar, dass ihr Entführer von Anfang an geplant hatte, sie zu töten.

    Warum hatte sie nicht auf Dewayne gehört?

    Ihr Freund hatte sie immer wieder gewarnt, dass jemand einbrechen könnte. Aber sie war unvorsichtig gewesen. Sie hatte wieder einmal vergessen, die Tür des Wohnwagens abzuschließen – ein einfaches Versehen, das ihr Schicksal besiegelt hatte.

    Aber der Clown hatte Informationen über sie. Er hatte sie mit ihrer Vergangenheit verspottet. Die Entführung war nicht zufällig gewesen.

    Wie lange hatte er das schon geplant?

    Ihre Lungen brannten, als sie an einem Kalksteinfelsen vorbei und über einen umgestürzten Baumstamm rannte. Eine Lücke in der Baumreihe zeichnete sich vor ihr ab und sie konnte das Geräusch von fließendem Wasser hören. Der Fluss. Oder ein schnell fließender Bach. Sie war sich nicht sicher, was es war. Aber Wasser konnte die Anwesenheit von Menschen bedeuten. Vielleicht hielt sich ein Fischer dort auf. Oder jemand anderes, der ihr helfen konnte. Aber sie wollte es nicht riskieren, den Schutz der Bäume zu verlassen. Nicht, solange der Clown ihr auf den Fersen war.

    Als Sarah nach links auswich, hallte erneut ein Schuss durch die Luft. Die Kugel schlug in das Dickicht neben ihr und verfehlte ihren Oberkörper nur um Zentimeter.

    Das Adrenalin rauschte durch ihre Adern, als sie sich endlich doch auf den Rand der Baumgrenze zubewegte. Der Fluss tauchte an der Böschung zu ihrer Rechten auf. Aber es waren keine Menschen in Sicht. Es gab niemanden, der sie retten konnte.

    Weitergehen!

    Sie schlängelte sich im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch und widerstand dem Drang, in einer geraden Linie zu rennen, weil sie wusste, dass sie nur so dem Fadenkreuz des Clowns entgehen konnte. Sie betete, eine Straße zu finden, auf der vielleicht ein vorbeifahrendes Auto anhalten würde. Oder über ein Haus oder eine Hütte zu stolpern – einen Ort, an dem es Menschen gab oder an dem sie sich einfach nur verstecken konnte.

    Gewehrfeuer hallte ein drittes Mal durch den Wald und die Quelle des Geräusches war jetzt viel näher als zuvor. Der Clown hatte viel zu viel Boden gewonnen. Sie musste sich mehr anstrengen. Sie musste schneller rennen. Als sie sich an einem Rot-Ahorn vorbeischlängelte, verfing ihr linker Fuß sich in einer freiliegenden Wurzel.

    Sarah unterdrückte einen Schrei, als sie nach vorne kippte und ihr Knöchel sich im Griff des Ahorns verdrehte. Ihr rechter Ellbogen knallte auf den Waldboden, dann folgte der Rest ihres Körpers. Wie betäubt von dem Sturz blickte sie hinter sich. Sie wusste, dass sie aufstehen und sich bewegen musste – jetzt.

    Der Schmerz strahlte von ihrem Knöchel bis in die Wade, als sie ihren Fuß aus der Umklammerung der Wurzel herauszog. Blut befleckte beide Fußsohlen und die Dornen hatten die Beine ihrer schwarzen Polyesterhose zerrissen. Sie kämpfte darum, aufzustehen, und Panik wallte in ihrem Herzen auf, als sie merkte, dass sie nicht mehr rennen konnte.

    Sie humpelte vorwärts und balancierte ihr Gewicht auf dem rechten Fuß. Sie suchte den Wald vor sich ab. Es gab keinen Platz, um sich zu verstecken.

    Ein Knall! Das Gewehr feuerte direkt hinter ihr.

    Das Geschoss stach in Sarahs Rücken wie eine heiße Nadel und der Atem blieb ihr in der Kehle stecken, als ein Stich wie von tausend Hornissen in ihrer Brust ausbrach. Sie fiel auf die Knie und schnappte nach Luft.

    Es hat meine Lunge getroffen! Dieser Gedanke hallte in ihrem Gehirn wider.

    Um jeden flachen Atemzug kämpfend, kroch sie auf den Rand der Baumgrenze zu. Ihre Sicht begann zu verschwimmen. Aber auf der anderen Seite des Flusses, am anderen Ufer, glaubte sie eine Gestalt zu sehen. Könnte es ein Mann sein?

    Sie musste seine Aufmerksamkeit erregen. Sie musste Hilfe finden.

    Als sie nach vorne kroch, löste sich die Erde unter ihr und Sarah stürzte die Uferböschung hinunter. Steine stachen in ihre Haut, während sie rollte. Dann kam ihr Körper am Ufer zum Stehen. Kühles Wasser plätscherte an ihre Seite und sie versuchte, sich aufzusetzen. Eine metallisch schmeckende Flüssigkeit flutete ihren Mund.

    Blut.

    Ihre Lunge füllte sich mit Blut.

    Sie hustete, spuckte das Blut aus und versuchte, ihre Atemwege zu befreien. Sie kämpfte um einen weiteren flachen Atemzug, während sich die Welt um sie herum zu drehen begann. Sie ließ sich auf die Seite fallen und schloss die Augen. Das unschuldige Gesicht ihres Sohnes schwebte ihr durch den Kopf. Seine großen braunen Augen. Sein süßes Lächeln.

    Bitte, lass sie meinen Körper finden. Der stumme Schrei hallte durch ihre Seele.

    Um Bobbys willen.

    Ein Schatten wanderte über ihr Gesicht und als sie eine Präsenz neben sich spürte, öffnete sie die Augen. Ihre Sicht war getrübt und alle Farben der Welt verblassten zu einem verschwommenen Grau. Aber sie konnte immer noch das Bild desjenigen erkennen, der auf sie herabblickte. Die schreckliche Maske hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Das auffällige Haar. Das böse Lächeln.

    Sie erkannte, dass der Mann, den sie am anderen Ufer zu sehen geglaubt hatte, nicht existierte. Es war niemand da, der ihr helfen konnte.

    Nur der Clown.

    Sarahs Augenlider fielen zu, während die Dunkelheit sie in die Tiefe zog.

    Sie hörte nicht einmal den Schuss, der ihr Herz durchbohrte.

    KAPITEL EINS

    Der Sparringspartner von Polizeikadettin Ashley Hope täuschte eine Bewegung nach rechts vor und schlug dann wie ein Wirbelsturm zu. Kadett James Mobley knallte seine Handfläche seitlich gegen ihren Kopf, hakte seinen rechten Fuß hinter ihrem linken Knöchel ein und zog ihr damit das Bein weg. Ashley fiel rückwärts auf die Turnmatte und ihr Stolz war deshalb mehr verletzt als ihr Körper.

    Die Blicke einer Turnhalle voller Schüler brannten sich in die Seite ihres Schutzhelms.

    „Pass auf deine Haltung auf, Hope, rief Paul Newell, ihr Ausbilder für Verteidigungstaktik, von der Seitenlinie aus. „Diese hübschen blauen Augen werden dich nicht schützen. Halte deine Füße auseinander. Dein Schwerpunkt lag zu tief.

    Ashleys Wangen erröteten. Sie hatte ihren Fehler bereits in dem Moment erkannt, als er gemacht wurde. Aber es war einen Sekundenbruchteil zu spät, um den Angriff abzuwehren.

    Eine der wichtigsten Lektionen, die sie in ihren neun Wochen an der Polizei-Akademie in Cedar View, Tennessee, gelernt hatte, war es, die Handlungen der Menschen um sie herum vorauszusehen. Sie musste auf jede ihrer Bewegungen vorbereitet sein. In diesem Fall hatte sie diese Regel gebrochen. Sie hatte sich von ihrem Gegner in die falsche Richtung führen lassen und ihre Füße zu dicht beieinander. Dadurch war ihre Mitte zu hoch angesetzt, um den Angriff abzuwehren. Das Ergebnis war, dass sie zu Boden ging – eine Position, die sich für einen Polizisten als tödlich erweisen konnte.

    Ihr Sparringspartner beugte sich zu ihr und reichte ihr die Hand. „Du bist eine starke Gegnerin", sagte er mit einer Stimme, die knapp über einem Flüsterton lag. Die aufmunternde Einschätzung überraschte sie, aber die freundlichen Worte konnten den Stich ihrer Niederlage nicht lindern.

    Der mitfühlende Gesichtsausdruck von Kadett Mobley verriet, dass er keine besondere Genugtuung über seinen Sieg empfand. Im Gegensatz zu einigen der anderen Schüler, die es geschafft hatten, sie auf die Matte zu ringen. Sie ergriff seine Hand und richtete sich auf. Nicht, weil sie Hilfe beim Aufstehen brauchte, sondern weil sie die zusätzliche Aufmerksamkeit nicht wollte, die eine Ablehnung seiner Geste hervorrufen würde.

    Sie war eine von nur fünf Frauen in einer Klasse von einundvierzig Schülern (zu Beginn der Ausbildung waren es noch fünfzig) und versuchte, sich unauffällig zu verhalten. Sie trainierte hart, hielt sich an die Regeln und beklagte sich nie über die sexistischen Bemerkungen einiger ihrer männlichen Ausbilder.

    Offizier Newell – groß, kahlköpfig und mindestens zwanzig Jahre älter als sie – stand ganz oben auf der Liste der Übeltäter. Seine Bemerkung über ihre Augen war die Letzte in einer langen Liste von Anspielungen auf ihre körperlichen Merkmale. Ob sein Verhalten eine Taktik war, um ihr einen Vorgeschmack auf die reale Welt zu geben und sie zu einer stärkeren Beamtin zu machen, oder ob es ein Versuch war, sie in einen anderen Beruf zu zwingen, spielte keine Rolle.

    Sie hatte schon früh erkannt, dass sie sich nur dann konzentrieren konnte, wenn sie die Anspielungen ignorierte. Und sie wollte bestimmt nicht zulassen, dass die Haltung des Beamten – egal aus welchem Grund – sie davon abhielt, ihr Ziel zu erreichen. Sie hatte vor, eine hervorragende Polizistin zu werden. Und sie hatte bereits eine ganze Menge Erfahrung gesammelt.

    Ashley war maßgeblich daran beteiligt gewesen, die blutige Herrschaft des Serienmörders Ethan Barrett zu beenden, der zufällig auch ihr Ex-Mann war. Durch ihre Beteiligung an diesem Fall und ihren Abschluss in Strafjustiz war sie bereits auf dem besten Weg, ihren Traum zu verwirklichen.

    „Hört zu, Kadetten, rief Offizier Newell und ein Schweigen legte sich über die Turnhalle. „Macht zwanzig Liegestütze, dann stellt euch auf und wartet, bis ihr entlassen werdet. Mit Ausnahme von dir, Hope.

    Ashleys Gesicht errötete wieder, weil der Ausbilder sie gesondert erwähnte und damit die Aufmerksamkeit aller anderen Schüler auf sie lenkte. „Ich habe etwas für dich, wenn du fertig bist", sagte er und seine dunklen Augen bohrten sich ihre.

    Sie nahm ihre schützende Kopfbedeckung ab, ließ sich auf den Boden fallen und begann mit der Übung, wobei sie sich fragte, was der Offizier geplant hatte. Wahrscheinlich einen zusätzlichen Fünf-Kilometer-Lauf. Das schien die von ihm bevorzugte Strafe für Schüler zu sein, die es wagten, ihn zu enttäuschen – was nicht schwer zu erreichen war. Es war, als sei es seine einzige Lebensaufgabe, die Schwachen auszusortieren. Er war der Grund dafür, dass die anderen neun Kadetten aus ihrer Klasse die Akademie verlassen hatten. Und drei Wochen vor dem Abschluss fragte sie sich, wie viele noch gehen würden.

    Als sie siebzehn Liegestütze gemacht hatte, sah sie aus dem Augenwinkel die schwarzen Sportstiefel von Offizier Newell. Sie standen knapp neben ihrem Ellenbogen. Er wartete offensichtlich darauf, dass sie fertig wurde. Nach der zwanzigsten Wiederholung atmete sie tief durch und stemmte sich dann auf die Beine, um sich auf die Strafe vorzubereiten, die sie jetzt zahlen musste.

    Was auch immer die körperliche Anstrengung sein mochte, sie konnte es schaffen. Sie war selbst erstaunt über die Stärke, die sie erreicht hatte. In der ersten Woche der Akademie konnte sie kaum fünf Liegestütze machen. Jetzt waren zwanzig kein Problem mehr für sie.

    „Kadettin Hope, das ist dein neuer Kumpel", sagte Newell.

    Ashleys Augen weiteten sich, als der Offizier ihr eine schwarze Kugelhantel reichte. Das gusseiserne Gewicht brachte acht Kilogramm auf die Waage.

    „Was meinen Sie mit Kumpel, Sir?", fragte sie und umklammerte den Griff mit beiden Händen. Wollte er ihr ein zusätzliches Training auferlegen?

    „In der nächsten Woche wird sie dich überall auf dem Campus begleiten. Wenn du nicht gerade läufst oder Sport machst, darf sie nicht von deiner Seite weichen."

    Im Ernst? Er erwartete von ihr, dass sie das Gewicht zusammen mit ihrem Laptop und ihrem Bücherstapel über den Campus schleppte? Ihre Klassenzimmer lagen über das weitläufige Gelände verstreut, das sich die Akademie mit der Universität teilte. Jede Unterrichtsstunde war jeweils mehrere Minuten Fußmarsch voneinander entfernt. Ihr Kurs für Ethik und berufliches Verhalten befand sich auch noch im dritten Stock und in dem Ende der 60er Jahre errichteten Gebäude gab es keine Fahrstühle.

    Sie warf einen Blick auf die Schlange der Studenten, die sich an der Seite der Turnhalle gebildet hatte. Kadett Mobley begegnete ihrem Blick und rollte in einer verschwörerischen Geste mit den Augen, als ob er dachte, Newell sei zu weit gegangen.

    Der Offizier fuhr fort: „Wenn die Woche um ist, wirst du vielleicht besser verstehen, wie die Schwerkraft funktioniert. Und jetzt stell dich zu den anderen."

    „Ja, Sir." Ashley bemühte sich, ihre Verärgerung nicht zu zeigen, und stellte sich in der Reihe auf. Dabei ließ sie die Kugelhantel in ihrer rechten Hand baumeln.

    Offizier Newell schritt vor der in Formation versammelten Gruppe auf und ab. „Nächste Woche konzentrieren wir uns auf Manöver mit dem Schlagstock, erklärte er ihnen. „Wie immer schlage ich vor, dass ihr dieses Wochenende keinen Alkohol trinkt. Und kommt kampfbereit zum Unterricht. Kadetten wegtreten.

    Ashley warf einen Blick auf die Uhr, die über Newells Kopf hing. Es war bereits fünfzehn Minuten nach drei. Der Unterricht hatte sich in die Länge gezogen, was an Freitagen üblich zu sein schien. Es schien, als ob der Offizier Freude daran hatte, die von den Schülern so geschätzte Freizeit zu verkürzen.

    Mit einem Seufzer machte sie sich auf den Weg zur Frauen-Umkleide. Normalerweise duschte sie nicht an der Akademie, sondern zog es vor, zu warten, bis sie nach Hause kam. Aber heute hatte sie keine andere Wahl, da sie nur noch wenig Zeit hatte.

    Während sie zu ihrem Spind ging, riss sie das weiße Haargummi aus ihrem Pferdeschwanz und ließ ihre blonden Locken frei auf die Schultern fallen. Offizier Newell hatte ihr schon mehr als einmal vorgeschlagen, sich die Haare schneiden zu lassen, und eine kurze Frisur wäre für die Akademie praktischer, das war offensichtlich. Aber sie weigerte sich, ihrem Ausbilder diese Genugtuung zu geben und seiner Empfehlung zu folgen. Sie zog die graue Sporthose und das T-Shirt aus, auf dessen Rücken ihr Nachname gedruckt war, und trat unter den lauwarmen Strahl der antiken Duschkabine.

    Blutergüsse bedeckten ihre Arme und Beine. Sie waren das Ergebnis ihres Abwehr-Trainings. Wenn ein Fremder sie so sehen würde, käme er höchstwahrscheinlich zu dem Schluss, dass sie ein Opfer häuslicher Gewalt war. Und Ashley wurde klar, dass diese Annahme gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt war.

    Nur wenige Monate zuvor war ihr Ex-Mann aus dem Gefängnis ausgebrochen und hatte Ashley und ihren damaligen Verlobten Brett in einen Amoklauf verwickelt. Das Paar war nur knapp mit dem Leben davongekommen. Ethan zur Strecke zu bringen und dafür zu sorgen, dass er nie wieder tötete, war die größte Herausforderung, die sie je gemeistert hatte.

    Eigentlich die zweitgrößte Herausforderung. Am schwierigsten war es, über Brett hinwegzukommen – etwas, das sie noch nicht ganz geschafft hatte. Obwohl sie von seiner Untreue erfahren hatte und sich nicht dazu überwinden konnte, ihm zu vergeben, liebte ein Teil von ihr ihn immer noch.

    Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, zog Ashley eine braune Hose und eine Seidenbluse an. Es war wichtig, dass sie bei ihrem Termin gut aussah – für ihren eigenen Seelenfrieden. Sie föhnte sich die Haare und trug im grellen Neonlicht der Umkleide ihr Make-up auf, wobei sie darauf achtete, nicht zu viel zu verwenden.

    Als sie fertig war, nahm sie ihre Kadetten-Uniform – eine marineblaue Sporthose und ein weißes Polohemd – vom Bügel in ihrem Spind, faltete sie zusammen und legte sie mit ihren Sportsachen in ihren Seesack. Die Kugelhantel lag auf der Bank neben ihr und verhöhnte sie.

    „Ich hasse dich", sagte sie laut.

    Der Stress an Akademie hatte sie schließlich dazu gebracht, einen Metallklotz zu beschimpfen. Aber da sie dem eigentlichen Objekt ihres Zorns – Offizier Newell – ihre Meinung nicht sagen konnte, musste es reichen.

    Mit vollen Händen bahnte sie sich ihren Weg durch die Tür der Umkleidekabine, bog dann scharf rechts ab und wäre fast mit Mobley zusammengestoßen.

    „Tut mir leid", sagte sie und trat zur Seite.

    „Ist schon okay. Ich habe auf dich gewartet." Sie bemerkte ein Funkeln in seinen haselnussbraunen Augen und ihr Magen flatterte.

    Er fuhr fort: „Ich habe mich gefragt, ob du morgen Abend mit mir essen gehen möchtest."

    Das Angebot schmeichelte ihr. James Mobley war etwa 1,80 m groß, hatte den Körperbau eines Läufers, ein kräftiges Kinn und hellbraunes Haar, das ein wenig länger war als der typische Militär-Haarschnitt. Seine Persönlichkeit schien ebenso attraktiv zu sein und unter anderen Umständen hätte sie sofort Ja gesagt. Aber da die Wunde ihrer letzten gescheiterten Beziehung noch zu frisch war, standen Verabredungen derzeit nicht auf ihrer Tagesordnung. Es würde wahrscheinlich Monate dauern, bis sie wieder bereit war, ihr Herz zu öffnen.

    „Danke der Nachfrage, sagte sie, „aber ich habe dieses Wochenende Pläne mit meiner Familie. Eine Aussage, die sogar zufällig der Wahrheit entsprach.

    Mobleys Lächeln verblasste. „Okay. Nun, dann vielleicht an einem anderen Abend."

    Er zögerte und wartete auf ihre Antwort. Sie überlegte, ob sie ihm ein Vielleicht geben sollte, oder ob sie einfach gestehen sollte, dass sie im Moment kein Interesse an einer Verabredung hatte. Die Wahrheit setzte sich schließlich durch: „Ich habe mich erst kürzlich von meinem Verlobten getrennt, gab sie zu. „Und ich bin noch nicht wirklich bereit …

    „Hey, ich verstehe schon, sagte er. „Aber … denk an mich.

    „Das werde ich." Und sie meinte es ernst.

    Er warf einen Blick auf ihren Seesack. „Brauchst du Hilfe, um deine Sachen in dein Auto zu bringen?"

    „Danke, aber ich schaffe das schon. Sie machte eine Bewegung mit der Kugelhantel. „Und ich darf meinen neuen Kumpel ja sowieso nicht loslassen.

    Mobley lächelte und nickte. „Nun, ich schätze, wir sehen uns am Montag."

    Sie sah zu, wie sich sein durchtrainierter Körper den Gang hinunterbewegte, bevor sie den Ausgang in der entgegengesetzten Richtung ansteuerte. Sie schaute auf die Uhr, die über der Tür hing. Es war schon fast Viertel vor vier. Bei dem nachmittäglichen Verkehr würde die Fahrt nach Briarwood etwas mehr als anderthalb Stunden dauern. Um sechs Uhr musste sie im Büro des Anwalts sein, um die Papiere zu unterschreiben, mit denen das Haus, das sie mit ihrem Ex-Verlobten geteilt hatte, auf die neuen Käufer übertragen wurde. Wenn sie nicht durch einen Unfall auf der Autobahn aufgehalten wurde, sollte sie es rechtzeitig schaffen.

    Eine Welle des Grauens überkam Ashley, als ihre Gedanken zu Brett wanderten. Fast drei Monate waren vergangen, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Und sie wusste nicht, wie sie ihm gegenübertreten sollte.

    KAPITEL ZWEI

    Im Büro des Sheriffs von Laurel schob Spezialagent Daniel Lansing die Akte in seine Aktentasche und klappte sie zu, wobei ihm ein Lächeln übers Gesicht huschte. Die vom FBI herausgegebene Vermisstenmeldung hatte sich ausgezahlt. Ein verängstigter siebenjähriger Ausreißer war unversehrt in der Nähe der kleinen Bergstadt Mettler Ridge gefunden worden und nun überglücklich, wieder mit seinen Eltern vereint zu sein.

    Sheriff Hiram Vance streckte seine Hand aus. „Wir sind Ihnen wirklich sehr dankbar für alles, was Sie getan haben", sagte er und in seinen grauen Augen spiegelte sich dieses Gefühl auch wider.

    Daniel hatte die Suche nach dem Kind persönlich koordiniert und darauf geachtet, dass die örtlichen Polizeibehörden nicht das Gefühl hatten, das FBI würde ihnen auf die Füße treten.

    „Ich bin froh, dass wir helfen konnten", sagte Daniel und nahm den Händedruck gerne an. Er war dankbar für das glückliche Ende. Viel zu viele vermisste Kinder wurden nie gefunden. Und ein großer Prozentsatz derjenigen, die gefunden wurden, kehrte nicht lebend nach Hause zurück. In dem zerklüfteten Gelände hatten sie Glück, dass das Kind gefunden wurde, bevor es dem Hunger, den Elementen oder den wilden Tieren des Waldes zum Opfer gefallen war.

    Daniel erinnerte sich an den letzten Fall, an dem er gearbeitet und der sich bis nach Laurel erstreckt hatte. Die Ermittlungen in diesem Fall waren nicht reibungslos verlaufen. Er – und der ganze Staat – hatten verzweifelt versucht, den entflohenen Sträfling Ethan Barrett zu finden. Dieser hatte, in der Zeit, in der er auf freiem Fuß war, vier Menschen ermordet. Glücklicherweise war der Serienmörder mit Hilfe von Barretts Ex-Frau gefasst worden.

    Daniel warf einen Blick auf seine Uhr. Der Nachmittag verging schnell und er hatte eine zweistündige Fahrt zurück zu seinem Haus in Briarwood, einem Vorort von Nashville, vor sich.

    „Wenn Sie noch etwas brauchen, sagte er dem Sheriff, „rufen Sie mich einfach an.

    Als er sich zum Gehen wandte, ertönte ein lautes Klopfen an der Tür des Büros.

    „Herein", rief Vance. Die Tür wurde aufgestoßen und ein junger, sommersprossiger Hilfssheriff stürmte mit großen Augen in den Raum.

    „Sheriff, am Fluss wurde die Leiche einer Frau gefunden, sagte er und in seiner Stimme schwang Angst mit. „McConnell ist gerade dort.

    Vance schnappte sich seinen Hut von der Garderobe neben seinem Schreibtisch, schob ihn sich

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