Konfliktkommunikation am Arbeitsplatz: Grundlagen und Anregungen zur Konfliktbewältigung
Von Werner Pfab
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Konfliktkommunikation am Arbeitsplatz - Werner Pfab
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
W. PfabKonfliktkommunikation am Arbeitsplatzessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-30149-1_1
1. Einleitung
Werner Pfab¹
(1)
Fulda, Deutschland
Werner Pfab
Email: Werner.Pfab@sk.hs-fulda.de
In diesem Text geht es um Situationen des Streits, der Auseinandersetzung, des Konflikts. Solche Situationen des Streitens gelten vielen Menschen als heißes Pflaster, um das sie lieber einen Bogen machen würden. Gleichwohl sind solche Situationen unvermeidlich in unserer modernen Welt, im Arbeits- wie im Privatleben. Wie also kann es gelingen, mit solchen Konfliktsituationen produktiv umzugehen, erfolgreich in der Sache, persönlich befriedigend im Umgang miteinander?
Dieser Text soll Sie in Ihrer Fähigkeit zur produktiven Konfliktbewältigung fördern. Dies soll in drei Schritten geschehen:
Erstens sollen Sie zu einem vertieften Verständnis gelangen, was sich hinter dem Begriff „Konflikt" verbirgt;
Zweitens sollen Sie aufmerksam gemacht werden auf kommunikative Fallstricke und Tücken, mit denen Sie in Streitgesprächen rechnen müssen;
Drittens sollen Ihnen Vorschläge vorgestellt werden, wie Sie versuchen können mit Konflikten produktiv umzugehen.
Dieser Text beruht wesentlich auf Erkenntnissen der Gesprächsanalyse, d. h. der genauen Untersuchung von Gesprächsprozessen. Mit diesem Ansatz können besondere Einsichten in die Mikrowelt des Streitens gewonnen werden, die Tücke im Objekt und der Teufel im Detail erkannt werden. Diese Erkenntnisse werden eingebettet in soziologische und psychologische Studien zum Thema „Konflikt am Arbeitsplatz. Sie können – über diesen Text hinaus – fruchtbar ergänzt werden durch Anregungen zur „Selbsthilfe in Konflikten
(Glasl 2008) und Schopenhauers erhellendeNotizen zur „schwarzen Rhetorik" in Konflikten (Schopenhauer 2019).
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
W. PfabKonfliktkommunikation am Arbeitsplatzessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-30149-1_2
2. Das Grundproblem der Konflikt-Bewältigung: Das Ich im Belagerungszustand
Werner Pfab¹
(1)
Fulda, Deutschland
Werner Pfab
Email: Werner.Pfab@sk.hs-fulda.de
2.1 Konflikt heißt: Bedrohung des eigenen Ichs
Eine kleine Szene aus dem Arbeitsalltag: Ein Mitarbeiter hatte seiner Chefin eine Vorlage für einen Verhandlungstermin erstellt. Tags darauf: Die Chefin knallt ihm im Vorbeigehen den Ausdruck auf seinen Schreibtisch mit der Bemerkung: „Das ist ja nicht gerade das Gelbe vom Ei."
Was passiert hier? Was geht im Mitarbeiter vor sich? Handelt es sich nur um eine Beurteilungsdifferenz zwischen zwei Angestellten eines Unternehmens? Offensichtlich nicht. Wir spüren: Hier geht es um mehr. Hier geht es um die Würde und das Ansehen des Mitarbeiters. Das heißt: Hier geht es um alles! Hier geht es um Konflikt.
Von Konflikten soll im Folgenden in dem Sinne geredet werden, dass es um Situationen der Bedrohung des Selbstwertgefühls der Beteiligten geht. Nicht jede Situation von Unterschiedlichkeit oder Differenz ist demnach „ein Konflikt". Wenn zwei Menschen eine Meinungsverschiedenheit, z. B. in einer politischen Frage haben, können sie ihre unterschiedlichen Auffassungen vortragen und miteinander diskutieren – und zwar durchaus leidenschaftlich – ohne dass dies zwangsläufig ein Konflikt wäre oder sich dies zu einem Konflikt entwickeln würde¹.
Die Meinungsverschiedenheit würde erst dann zu einem Konflikt, wenn die Differenz mit einer persönlichen Qualifizierung oder eben Disqualifizierung des Gegenübers verbunden würde, z. B. in der Bemerkung: „naja, Du hast ja noch nie viel von Demokratie gehalten." Nur wenn diese Bemerkung den Anderen in einem für ihn wichtigen Gesichtspunkt seines Selbstverständnisses trifft, kommt es zum Konflikt. Dann aber gleich heftig.
Denn Situationen, in denen wir in Aspekten unseres Selbstwertgefühls getroffen werden, erleben wir als Situationen der Bedrohung. Dieses Moment der Bedrohung gilt für alle Beteiligten. Unabhängig davon, „wer angefangen hat (immer der Andere), nehmen wir in aller Regel den jeweils anderen als stärker wahr – und dieser tut dies auch. Diese Bedrohung (be-)trifft uns in unserer Existenz, es „geht ans Eingemachte
. Und wir reagieren entsprechend, „ganzheitlich: auf der Gefühlsebene mit Empörung, Wut, Angst, auf der körperlichen Ebene mit Kloß im Hals, Magendrücken, Verfärbung, Versteifung des Körpers, auf der kognitiven Ebene mit der Aktivierung eines Feindbildes und geeigneten Interpretationsmustern (s. u.). Die Intensität des Erlebens macht deutlich, wie wichtig diese Situationen sind. In Konfliktsituationen ist unser Ich im Belagerungszustand. Deswegen ist die Aufforderung in Konfliktsituationen „Bleiben Sie doch sachlich!
so verfehlt – es geht eben gerade um das Un-Sachliche, das Persönliche.
Deswegen ist unser Ausgangsbeispiel durchaus geeignet, zum Ausgangspunkt eines Konflikts zu werden (oder zur Fortsetzung eines solchen beizutragen): Dann nämlich, wenn durch die Bemerkung der Vorgesetzten der Mitarbeiter sich in einem wesentlichen Aspekt seines Selbstwertgefühls getroffen fühlt: in dem Aspekt, ein kompetenter guter Mitarbeiter zu sein. Sollte dieser Aspekt für ihn gleichgültig sein, könnte es durchaus sein, dass er den Auftritt seiner Chefin mit Schulterzucken quittiert, sich ohne inneres Engagement an die Überarbeitung macht und ansonsten dem nachgeht, was für sein Selbstwertgefühl von Bedeutung ist: z. B. die gedankliche Vorbereitung seiner Kandidatenrede für die Wahl zum örtlichen Karnevalsvereinsvorsitzenden, oder aber er ruht so in