Einführung in die Ergodentheorie
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Über dieses E-Book
Dieses essential gibt eine kompakte Einführung in die Ergodentheorie, die Dynamische Systeme mit Methoden der Maßtheorie untersucht. Lesende lernen wundervolle Resultate von herausragenden Mathematikern des 20. Jahrhunderts kennen. Eine Fülle von Beispielen Dynamischer Systeme mit invarianten und ergodischen Maßen werden beschrieben. Zusätzlich finden sich großartige Anwendungen der Ergodentheorie in der Zahlentheorie.
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Buchvorschau
Einführung in die Ergodentheorie - Jörg Neunhäuserer
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
J. NeunhäusererEinführung in die Ergodentheorieessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-31292-3_1
1. Einleitung
Jörg Neunhäuserer¹
(1)
Goslar, Deutschland
Jörg Neunhäuserer
Email: neunchen@aol.com
Der renommierte Abel-Preis, der seit 2003 als Ergänzung zu den Nobelpreisen von der norwegischen Akademie der Wissenschaften an Mathematiker verliehen wird, ging 2020 an Hillel Fürstenberg und Grigori Margulis. Sie wurden für ihre Arbeiten in der Ergodentheorie und deren Anwendung in der Zahlentheorie ausgezeichnet. Vorher erhielten bereits Lennart Carlson (2006), Endre Szemerédi (2012) und Jakow Sinai (2014) den Abel-Preis, unter anderem für Ergebnisse in der Ergodentheorie. Der Leser wird in diesem Essential Sätze all dieser und manch anderer bedeutenden Mathematiker des 20sten Jahrhunderts kennen lernen.
Die Ergodentheorie beschreibt das langfristigen Verhalten von dynamischen Systemen für eine große Mengen von Anfangswerten mit Methoden der Maß- und Integrationstheorie. In Bezug auf ein invariantes Wahrscheinlichkeitsmaß sind fast alle Orbits eines dynamischen Systems rekurrent, sie kehren beliebig nah zu ihrem Startpunkt zurück. Ein invariantes Wahrscheinlichkeitsmaß ist ergodisch, wenn die Häufigkeit der Präsenz eines typischen Orbits in einem Gebiet gerade das Maß des Gebietes ist. In diesem Falle ist die erwartete Zeit der Rückkehr eines typischen Orbits in ein Gebiet der Kehrwert des Maßes des Gebiets. Ist das dynamische System durch eine differenzierbare Abbildung gegeben, existieren für fast alle Punkte in Bezug auf ein ergodisches Maß konstante Ljapunov-Exponenten, die angeben wie stark das System langfristig in unterschiedliche Richtungen kontrahiert, resp. expandiert. Wir werden all diese Aussagen in Kap. 3 präzisieren, nachdem wir im nächsten Kapitel relevante Grundbegriffe eingeführt haben.
Klassische Beispiele dynamischer Systeme, für die das Lebesgue-Maß, also Länge bzw. Fläche, ergodisch ist, sind irrationale Rotationen und bestimmte lineare Abbildungen des Kreisringes und des Torus. Absolut stetige ergodische Maße, die durch das Integral über eine Dichte gegeben sind, existieren für stückweise expandierende Abbildung und für gewisse logistische Abbildungen. Singuläre ergodische Maße erhält man, indem man von Bernoulli- und Markov-Maße von Folgenräumen auf invariante Menge wie Attraktoren projiziert. Diese und viele weitere Beispiele werden wir in Kap. 4 besprechen.
Die bedeutendste Invariante der Ergodentheorie ist die Entropie eines ergodischen Maßes, diese misst die Komplexität der Dynamik in Bezug auf das Maß. Zwei Systeme mit ergodischen Maßen, die isomorph sind, sich also aus Sicht der Ergodentheorie nicht unterscheiden, haben die gleiche Entropie. Weiterhin besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Entropie und den positiven Lyapunov-Exponenten differenzierbarer Systeme. Zuletzt ist die Existenz eines ergodischen Maßes mit positiver Entropie hinreichend für eine chaotische Dynamik des Systems. Der Leser findet in Kap. 5 eine kompakte Einführung in die Entropietheorie dynamischer Systeme.
Ein überraschender und faszinierender Zusammenhang besteht zwischen der Ergodentheorie und der Zahlentheorie. Zum einen können zahlentheoretische Eigenschaften von Parametern eines Systems einen erheblichen Einfluss auf ergodentheoretischen Eigenschaften des Systems haben. Wir werden diesem Phänomen an einigen Stellen in diesem Buch begegnen. Zum anderen lassen sich mit ergodentheoretischen Methoden wundervolle zahlentheoretische Sätze beweisen. Im letzten Kapitel des Buches stellen wir hierzu vier Beispiele vor.
Wir bestimmen in diesem Essential Begriffe, formulieren Sätze und besprechen Beispiele. Beweise werden wir nicht durchführen. So ein einfacher Beweis eines Satzes existiert, weisen wir darauf hin, und überlassen den Beweis dem Leser als Übung. Ansonsten verweisen wir durchgängig auf die Originalarbeiten, in denen ein Satz bewiesen wurden. Lesern, die tiefer in die Ergodentheorie einsteigen wollen, ohne Originalarbeiten zu Rate zu ziehen, möchten wir an dieser Stelle noch einige Bücher empfehlen. Das beste Buch in deutscher Sprache zum Thema ist derzeit fraglos Einsiedler und Schmidt (2014), daneben ist auch Denker (2005) lesenswert. Der wiederaufgelegte Klassiker zur Ergodentheorie in englischer Sprache ist Walters (2000); wir empfehlen daneben