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Wir Apfelesser: Neue Gedichte
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eBook101 Seiten34 Minuten

Wir Apfelesser: Neue Gedichte

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Über dieses E-Book

Wir Apfelesser, Adams Kinder, in
unserem harten süßen Leben, weich
wird es mit der Zeit, saftlos und faltig.
Am Ende schwindet gar der Duft, macht
Raum einem schimmligen Kellergeruch.
Dunkelbraun wird das Fleisch wie bei
Alten, die mit Sonnenbräune aus sich
noch etwas machen wollen,
mit braunen Zähnen Gesundheit predigen,
mit Händen wie Flussdeltas auf alten Karten.
Wenn die letzten Wespen die zusammengesunkenen
Haufen verlassen haben,
werden die Schalen zu lederschwarzen
Gräbern und Schleim.
Und singt auch wieder im kalten März
die schwarze Amsel --
uns singt sie nicht mehr.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum11. Apr. 2022
ISBN9783756299966
Wir Apfelesser: Neue Gedichte
Autor

Michael Rebmann

Geboren 1940 in Stuttgart, Abitur in Feldkirch, Vorarlberg, Studium der Theologie und Germanistik in Freiburg Br., Lehrer für Deutsch und Religion in Freiburg, Brüssel und Kirchzarten bei Freiburg, von 1993 bis 1998 und von 2002 bis 2005 Lektor der deutschen Sprache an der Pädagogischen Fakultät der Universität Olomouc (Olmütz), Tschechien, lebt seit 2007 in Berlin.

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    Buchvorschau

    Wir Apfelesser - Michael Rebmann

    Inhalt

    Vorwort

    Erinnerung an Freiburg.

    Küche unter dem Dach

    Salomons Silberschatz

    Langer Nachmittag

    Alte Gymnasien

    Der Gesang der Lerche

    Tag, dann Nacht

    Ich bin Beamter, Notiz zu einer Poetik

    KOLLEGEN!

    Friede auf Erden

    Sturm

    März

    Mährische Gärten (Zyklus)

    Der glückliche Gärtner

    Der unglückliche Gärtner

    Einladung in den Garten

    Anger und Friedhof

    Bucht vor Bäumen

    Apfelesser

    Finnische Kartoffelesser

    Mährische Semmelknödel

    Sorgen

    Die nackte Muse

    Zwischen uns

    Mozart muss warten

    Pferde

    Der Duft der Kühe

    Diversität

    Der Vollständigkeit halber:

    Wir Apfelesser

    Ein Sommer

    Am Strand

    In der Strandsauna

    Jonas

    Die tägliche Fliege

    Vergangene Landschaften

    Reise an die Grenze

    Leutnant von Trottas Vorübergehn

    Zu Hellevis Achtundsiebzigstem

    Berliner Zahnarztpraxis

    Jerusalem

    Abschied

    Anfang der Ewigkeit

    Kommen und Gehen

    Stroh

    Essenszeit

    Donnerstag

    DDR

    Blütezeit der blauen Zichorie

    Der Geruch der Kamille,

    Weiße Hortensien

    Holunder

    Fingerhut digitalis

    Buchen

    Welkende Anemonen

    Der Traum des Lehrers

    Die Hesse

    Hinterlassenschaften des Jahres

    Herbstabend in Berlin

    Silentium

    Odysseus‘ Tränen

    Oktober

    Kirchner

    Unruhiger Tag

    Monolog

    Sonnenblume

    Vor dem Gesetz

    Auferstanden

    Neo Rauch, ein Bildgedicht

    Das Xylophon

    Igor Obrosov, Stillleben mit Telefon 1974

    Anselm Kiefer

    Die Grille

    Weißer Sonntag

    Totensonntag

    Neuschnee

    Vater hat zwei Hechte gebracht

    Menschen am Wasser

    Rhabarber holen

    Wo schlafen die Wolken?

    Die Erde, mein Garten

    Vorwort

    Wie in der Sammlung »Rückkehr zur Erde« wird der Leser auch hier auf die »Schauplätze« Berlin, den Schwarzwald, Mähren und Finnland stoßen. Es gibt allerdings weniger Berlin-Gedichte, auch die heimischen Vogelarten finden nun weniger Interesse. Geschrieben sind die Gedichte unverändert in »freien reimlosen Versen unter Beibehaltung der üblichen Rechtschreibung und Zeichensetzung«.

    In vielen Fällen kann man Gruppen von Gedichten ein gemeinsames Motiv zuordnen, so kenntlich gemacht beim Zyklus »Mährische Gärten«, oder bei Gedichten, die sich mit Essen und Kochen, mit Pflanzen, Büschen und Bäumen, oder mit Bildern der Kunst und mit Künstlern beschäftigen. Gedichte mit finnischen Themen sind meist Natur- oder Landschaftsgedichte, das gilt auch für die Schwarzwaldgedichte. Die mit mährischen Themen reden mehr von Geschichte und haben autobiographische Anlässe. Schule, Lernen und Lernstoffe sind neue Themen in dieser Sammlung und was hier »Bildgedicht« genannt wird, nach der eingebürgerten Bezeichnung »Dinggedicht«, die Kunstwerke und Künstler poetisch reflektieren. Vielleicht ist der Titel »Wir Apfelesser« dieser Sammlung erklärungsbedürftig. Die biblische Urgeschichte im Buch Genesis erzählt, dass der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, von dem zu essen Gott den Ureltern verboten hat, eine für das erste Menschenpaar verlockend wirkende Frucht trug, die die Menschen reizte, sie zu essen. Die Bildhauer und Maler, die diese Szene darstellen sollten, griffen meist zu einem Notbehelf, weil sie das abstrakte Wort Frucht nicht verbildlichen konnten, und nahmen Zuflucht zu einem Apfel, einem Notapfel, wie es ja auch Notnägel gibt.

    Das ändert aber nichts an unserer tiefen Bewunderung für den Dichter der Vorzeit, dem es gelungen ist, die Probleme der menschlichen Existenz in der scheinbar einfachen Form einer Erzählung darzustellen. Der nachpardiesische Mensch erleidet die Mühen der Arbeit auf

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