Maschinenherz: ein Teufelselixier
Von Stephan Hoche
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Über dieses E-Book
ein Buch über das Mensch sein und menschlich werden. Inspiriert durch einen der vergessenen großen Romantiker E.T.A. Hoffmann ist ein Roman entstanden über einen Pakt mit dem Teufel, eine hoffnungslose Liebe und Freundschaft. Gespickt mit versteckten Hinweisen und dem Charme des Steam-Punk.
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Buchvorschau
Maschinenherz - Stephan Hoche
Prolog
Diese Geschichte könnte ich mit es „Es war einmal beginnen…". Doch ist dies kein Märchen, auch wenn der geneigte Leser es an einigen Stellen glauben wird. Es ist fast wie eine Legende, entstanden über Jahrhunderte und Generationen, doch ist es einfach nur eine Geschichte, meine Geschichte, die ich erzählen mag.
Beginnen wir am Anfang, als ich geschaffen und nicht geboren wurde. Geschaffen aus kalten Metall und warmen Fleisch. Geschaffen von einem Mann, den ich nur Meister nennen durfte, getrieben von dem Wunsch Gott nahe zu sein und Leben zu erschaffen.
Ein wahrhaftiges Lebenswerk aus Zahnrädern und nicht beschreibaren Kräften. Ich war wie ein Kind, hatte zu lernen und vor allem zu gehorchen. Sein Wunsch war mir Befehl. Versteckt vor der Welt, lehrte er mich, schlug er mich. Doch obwohl ich dem Menschen so nahe war, wie es eben nur möglich ist,
so reichte es meinem Meister nicht. Unvollkommen schimpfte er mich, einen Fehler den er begonnen hat. Mich kränkte das nicht, war ich denn nicht dem Menschen nachempfunden und von daher mit Fehlern erdacht worden? Spiegelte ich vielleicht seine eigene Unvollkommenheit wieder?
Mein Meister ertrug irgendwann meine Anwesenheit nicht mehr, beschimpfte mich, verfluchte mich. Bis zu dem Tage als er mich davon jagte - hinaus in die Welt. Ich traf auf andere Menschen, hoffte auf ein Heim, hoffte auf Zuflucht. Doch sie erkannten was ich bin und sie jagten mich. Ich flüchtete vor die Tore der Kirche, doch auch dort wurde ich verjagt. Bin ich doch kein Geschöpf des Allmächtigen.
Zurückgezogen in tiefe Wälder, weit entfernt vom Orte meiner Geburt. Es zog mich Richtung Norden, weiter nach Norden, wo meine Existenz nicht mehr als ein Gerücht ist. Vorbei an Städten und Dörfern zog ich, bis ich vollends den Weg verlor und nun auf unbekanntem Pfade vor dem dunkelsten Wald stand.
Durch den Wald führt mich der Pfad,
den vor mir lange keiner mehr betreten hat.
Durchzogen von Bergen und Nebel
wo das Licht ist so matt,
dass ich kaum noch etwas sehen kann -
außer diesen Abgrund,
der sich öffnet vor meinen Füßen
tiefer als der ärgste Höllenschlund -
„sprich" rufe ich in die Schlucht hinein
an den Teufel, der dort wohnt
„sprich zu mir und sage es,
warum bleibe ich verschont?"
Der Boden bebt,
der Teufel lacht,
Wind kommt auf,
der Blitz, der kracht.
Hör ich aus dem Grund
eine Stimme zu mir sprechen -
das Blut gefriert, der Sturm der tost,
die Äste einfach brechen,
Kräfte, die hier wirken,
die ich kaum verstehe -
welch Glück,
dass ich die Fratze dazu nicht sehe.
„Ach du arme Seele,
die da wurd gottlos erschaffen"
und ich frage mich:
kannst du lieben, kannst du hassen?
„Ach was, es ist mir gleich -
komm nur her ins Höllenreich"
„Teufel, was willst du mir versprechen?
Warum sollt ich dir glauben,
und mit der Welt hier brechen?"
„Man sagt ich sei zur Güt nicht fähig
und dies unrecht kränkt mich sehr
und ich frage mich -
verwehren sie dir nicht noch mehr?
Schlage ein und folge mir,
einen Menschen mach ich aus dir
1. Kapitel
Ist das möglich? Hat der Teufel diese Macht? Dieser Pakt, er geht mir nicht aus den Kopf. Er gab mir Kleidung, er gab mir ein Pferd. Nun reite ich den Pfad entlang, den er mir gezeigt hat. Der Wald wird lichter und langsam bricht der Morgen an. Die ersten Vögel beginnen ihr Lied und erfüllen das dichte Grün mit einem Hauch von Frieden.
Doch dieser Frieden wird je gestört als ein Schwarzer Reiter im Galopp an mir vorbei zieht. Kein Gruß, keine Warnung, er gibt dem Tier die Sporen und legt ein unglaubliches Tempo vor. Mein Pferd beginnt zu scheuen, will diesem scheinbaren Gespenst nicht folgen und ich beschließe eine Pause einzulegen. Das Pferd binde ich an einem nahen Baum an und nehme einen Schluck aus dem Wasserschlauch. Erst jetzt merke ich, dass die Nacht noch über diesen Wald herrscht, wenn ich die Kälte wirklich spüren könnte, würde ich frieren. Der Atem des Pferdes steigt in kleinen Wolken auf, ich ziehe den Mantel enger zusammen, obwohl ich nicht weiß warum.
Die Sonne gewinnt an Kraft und bricht langsam durch das Geäst, mein Zeichen zum weiter reiten. Weiter durch den Wald führt mich der Pfad und langsam wird es lichter. Ein Rauschen erweckt meine Neugier, es kommt von einem kleinen Bach, welcher sich immer näher an den Pfad drängt.
Wie viel Zeit vergangen ist, seitdem der Schwarze Reiter an mir vorbei geritten ist, kann ich nicht sagen, doch kann es noch nicht die Mittagsstunde sein. Der Wald lichtet sich langsam und der Bach bleibt mein Begleiter. Das Bild wandelt sich und die ersten Felder erscheinen und aus dem Pfad erwächst langsam eine kleine Allee. Immer mehr Vogelgesang erklingt und in der Ferne kann ich einige Bauern erkennen. Das Pochen in meiner Brust wird stärker, mir wird angst je näher ich den Menschen komme.
Ich lasse mein Pferd langsam voran schreiten, drei Bauern haben sich in den Schatten der Allee zurückgezogen und beobachten mich neugierig. Ich erreiche sie und versuche möglichst freundlich zu grüßen:
„ Seid gegrüßt meine Herren, könnt ihr mir sagen wohin mich dieser Weg führt?" Die drei schauen sich fragend an, der wahrscheinlich Älteste tritt vor: „Nun mein Herr, es ist schon ungewöhnlich das an so einem Tage noch jemand von der Teufelsschlucht kommt.
Aber seid Ihr bei weitem nicht so unheimlich wie dieses Schwarze Gespenst."
Er spuckt kurz aus und bekreuzigt sich „Wenn ihr diesem Weg folgt, kommt ihr direkt nach B."
Schwarzes Gespenst? Dieser Reiter, der mich überholte, ob er der war, den ich vermute? „Danke meine Herren, ich wünsche einen schönen Tag." Noch ehe ich weiter reiten kann, tritt der Bauer näher an