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Wueste und Zitronengras: Mein Leben
Wueste und Zitronengras: Mein Leben
Wueste und Zitronengras: Mein Leben
eBook133 Seiten1 Stunde

Wueste und Zitronengras: Mein Leben

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Über dieses E-Book

Meinen Weg der Welle.

Ein persisches Sprichwort besagt, dass das Leben wie eine Welle ist. Mal ist man oben, mal ist man ganz unten.In diesem Buch beschreibe ich meinen Weg der Welle. Mein Schicksalsweg fuehrt mich von Dubai ueber Thailand nach Spanien.


Etwas zum genaueren Inhalt dieses Buches:

Dies ist meine Geschichte.
Sie erzaehlt von Gegensaetze wie sie groesser nicht sein koennen, von einem previligierten Leben in Dubai, von einem gefaehrlichen Leben im thailaendischen Dschungel und der anschliessenden Flucht nach Spanien. Meine Geschichte erzaehlt von den Schwierigkeiten und Gefahren denen mein Sohn und ich taeglich ausgesetzt waren. Sie gibt einen kleinen Einblick in die Welt von Karachi und Lahore. Sie erzaehlt von politischen Situationen, von kulturellen, religioesen und geschichtlichen Hindergruenden in den jeweiligen Laendern. Sie beschreibt die Schoenheit der Wueste und die Faszination des Land des Laechelns.

Wir, das sind mein Mann, mein kleiner Sohn und ich, fuehren in Dubai ein Leben im Luxus. Geldsorgen oder gar Ueberlebensaengste sind mir voellig fremd. Strom kommt fuer mich aus der Steckdose und Geld aus dem Bankautomat. Das soll sich jedoch ploetzlich von heute auf morgen und ganz ohne Vorwahrnung drastisch aendern. Gnadenlos werden wir aus unserer heilen Welt herrausgerissen.
Eines Tages teilt mir mein Mann mit, dass er in einem Zeugenschutzprogramm aufgenommen werde. Er hat wertvolle Informationen in der Hand die der Firma fuer die er taetig ist, sehr schadet. Aus diesem Grund erlischt unsere Aufenthaltsgenehmigung innerhalb von vier Wochen. Somit ist nun auch unser Leben in Gefahr und er beschiesst, dass der thailaendische Dschungel der sicherste Platz fuer uns sei. Niemand wuerde auf die Idee kommen uns dort zu suchen. Da die Internationale Schule in Thailand bald anfaengt beschliessen wir, dass ich zusammen mit unserem Sohn und unserem Hausrat wie ueblich schon einmal aufbreche.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum23. Feb. 2016
ISBN9783738060140
Wueste und Zitronengras: Mein Leben

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    Buchvorschau

    Wueste und Zitronengras - Yvonne-Sophie Epp

    Spanien

    Sommer 2012

    Ich sitze auf meiner Terrasse in Spanien, ueberblicke die wunderschoene Landschaft des Innlandes der Costa Blanca und schaue auf die Zeit in meinem Leben zurueck, in der ich soviel schoenes und aufregendes erlebt habe aber auch sehr viel Gewalt,Traurigkeit und Verzweiflung erfahren musste. So versuche ich nun meine Gedanken aufzuschreiben. Der Rueckblick in meine Vergangenheit konnte beginnen. Das diese Reise nicht einfach werden wuerde war mir von Anfang an klar. Immer wieder musste ich eine Schreibpause einlegen da die Erlebnisse und Alptraeume mich wieder einfingen.

    Ich schreibe dieses Buch fuer meinen Sohn Yannick der diese Geschichte miterleben musste und fuer meine Tochter Vanessa die uns auf diesem Weg unseres Lebens nicht mehr begleiten konnte, da sie gerade in Deutschland ihr Studium anfing.

    Dubai

    Als Entsandte einer Weltfirma zogen wir regelmaessig mit Kind und Kegel in neue, ferne Laender und liessen uns auf fremde Kulturen, Religionen und Lebensarten ein. Wir waren an ein luxerioeses und kosmopolitisches Leben weltweit gewoehnt. Seit ein paar Jahren lebten wir nun in Dubai. Jedenfalls bis zu jenem besagten Tag der mein Leben und das meines Sohnes Yannick radikal von einem Tag auf den anderen veraendern sollte.

    Eines Abends kam mein Mann frueher als gewohnt von der Arbeit nach Hause. Ich wunderte mich schon und hatte ein ungutes Gefuehl. Noch wusste ich nicht das dieser Abend unser ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellen wuerde. Nichts sollte mehr so sein wie frueher. Zum Glueck wusste ich damals noch nicht welchen Alptraum mein Sohn und ich die naechsten Jahre durchleben mussten..

    Yvonne, du musst mit Yannick Dubai innerhalb von 30 Tagen verlassen da das Visum fuer Euch nicht mehr verlaengert werden kann.

    Ein sueffisantes Laecheln umspielte dabei den Mund meines Mannes. Ich war sprachlos.

    Dubai das war unsere Heimat. Dieses mal, so hatten wir vereinbart, wuerden wir endlich sesshaft werden. Yannick ging hier auf eine internationale Schule. Wir hatten eine grosse Villa in der Wueste am kuenstlich angelegten See gekauft. Mit viel Liebe zum Detail hatte ich aus einer Sandbox einen tollen Garten und ein liebevolles kuscheliges Zuhause geschaffen. Yannick und ich hatten hier wunderbare Freunde gefunden und ich war Elternsprecherin an einer internationalen Schule auf die auch mein Sohn ging. Wir waren Mittglieder im angesagtesten Beachclub von Dubai, Yannick war zusaetzlich noch im Segelclub und gerade dabei seinen Segelschein zu machen. Einmal im Monat traf ich mich abends mit ein paar Freundinnen in einer Bar zum Cocktail. Wir hatten Angestellte und keine Geldsorgen. Strom kam fuer mich aus der Steckdose und Geld aus dem Bankautomat. Der einzigste Schatten der sich ueber unser angenehmes Leben zog war mein mit unter gewalttaetiger Mann. Immer mies gelaunt, immer auf dem Sprung. Nie hatte er Zeit fuer uns und liess uns staendig spueren das wir ihm im Weg waren. Da er mehr auf Geschaeftsreise als zuhause war konnte ich seine Schikanen erdulden. Ich erduldete sie fuer Yannick da ich der Meinung war, dass ein Kind auch einenVater braucht. Aus heutiger Sicht war das ein grosser Fehler von mir.

    Dieses Leben sollten wir nun von heute auf morgen aufgeben? Schon wieder unsere Zelte abbrechen und in einem anderen Land ganz von vorne anfangen? Zum Glueck wusste ich damals noch nicht welch einen Albtraum ich mit meinem Sohn zusammen noch durchleben sollte.

    Man waechst ja bekanntlich an seinen Aufgaben. Und wie ich wachsen sollte. Manchmal kann es von Vorteil sein, wenn man sein Schicksal nicht kennt.

    Aber jetzt erst mal der Reihe nach.

    Dubai 1. Teil

    D U B A I 2002

    Gerade machten wir noch mal einen Kontrollgang durch unser soeben gekauftes Haus in Dubai als ich durch einen ohrenbetaeubenden Laerm alamiert wurde. Sofort gingen bei mir saemtliche Alarmglocken an. Wo zum Teufel steckte Yannick schon wieder? Voller Angst lief ich nach draussen. Unser Haus stand mitten in der Wueste in einer Sandbox. Es gab noch keine Strassen keine angelegten Gaerten und auch die Nachbarhaeuser waren noch nicht fertig gestellt und standen genau wie unser Haus im blossen Wuestensand. Als ich nach draussen kam stockte mir der Atem.

    Da lag es, das riesige, elektrische Stahleingangstor und darunter begraben mein Kind. Blass und absolut still lag Yannick im heissen, kochenden Sand und auf ihm das tonnen schwere Stahltor.

    So laut ich konnte rief ich nach meinem Mann.

    „Michael, Michael, komm schnell, Yannick ist unter dem Eingangstor begraben!"

    Leise hoerte ich meinen kleinen Liebling weinen. Also lebte er noch.

    „Schaetzchen, alles wird gut. Mama ist ja bei dir."

    Verzweifelt versuchte ich meinen Sohn zu befreien. Da das Tor jedoch gigantisch schwer war, hatte ich nicht die geringste Chance. Wieder rief ich nach meinem Mann.

    „Michael, so komm doch schnell! Ich brauche Deine Hilfe!"

    Gelangweilt kam mein Mann zu uns herueber geschlendert. Wuetend darueber, dass man ihn bei seinem Rundgang durch das Haus gestoert hatte.

    „Muss der Junge denn immer so einen Bloedsinn machen? Kannst Du nicht besser auf ihn aufpassen Yvonne?"

    „Michael rede bitte nicht soviel sondern helf uns lieber. Ausserdem muss das Tor wohl nicht richtig befestigt worden sein. Sonst waere es ja wohl kaum aus der Verankerung gekracht."

    Fluchend zog er Yannick unter dem Tor hervor. Als er feststellte das der Junge nicht schwer verletzt war, widmete er sich wieder den vielen verschiedenen Hausschlusseln zu, meckerte vor sich hin da er nicht auf anhieb die richtigen Schluessel fuer die dazugehoerigen Schloesser fand und ging teilnahmslos ins Haus. Das war ja mal wieder typisch Michael. Gefuehlskalt und berechnend. Das Kind haette tod sein koennen und alles was meinen Mann interessierte waren seine daemlichen Schluessel.

    Da sass ich nun mitten im heissen Wuestensand und hielt meinen kleinen Sohn im Arm. Die Sonne brannte gnadenlos auf uns herab. Leise jammerte mein kleiner tapferer Held und ein paar Traenen kullerten ueber sein Gesicht. Trotz grosser Schmerzen im Fuss versuchte er mich anzulaecheln.

    Wasser! Schoss es mir durch den Kopf. Wir brauchen kaltes Wasser. Yannick's rechter Fuss schwoll immer mehr an. Da wir jedoch noch nicht in unserem Haus wohnten gab es auch kein Wasser. Nachbarn hatten wir ebenfalls nicht da die Siedlung noch nicht voellig erschlosssen war. Im Moment war dies hier eine verlassene Gegend in der Wueste. Ausser Sand, Sonne und halb fertigen Haeusern gab es hier nichts. Wo sollte ich jetzt nur Wasser her bekommen? Da vernahm ich das quitschende Gerausch eines Baggers. In der Naehe unseres Hauses wurde scheinbar gebaut und wo gebaut wurde gab es Menschen und auch Wasser.

    So stapfte ich also, bis zu den Knien im heissen Sand versunken, mit Yannick in die Richtung aus der der Baulaerm kam. Meine Beine gluehten und auch meine Kraft liess immer mehr nach.

    „Mama, Mama, mein Fuss tut so weh. Ich habe Durst."

    „ Pst, pst, alles wird gut mein Schatz, gleich haben wir es geschafft. Mama ist ja bei dir."

    Voellig erschoepft erreichten wir endlich das andere Grundstueck auf dem pakistanische Arbeiter gerade eine Grube fuer ein Schwimmbad aushoben. Als uns der Vorarbeiter sah, eilte er uns sofort zur Hilfe. Auch die anderen Arbeiter kamen herbei geeilt. Ganz vorsichtig nahm der nette Vorarbeiter mir Yannick aus dem Arm und ging mit ihm um das Haus. Da es leider keinen Schatten gab lag Yannick dann bei 50 Grad Hitze und Sonne pur, in den Armen eines bemerkenswerten Mannes.

    Er trug die uebliche, traditionelle, sandfarbene Shalwar Kameez. Diese besteht aus einer leichten, weiten Baumwollhose und einer langen Tunika. Sein Kopf war mit einem farbigen Turban bedeckt, welche von den Sikh Anhaengern getragen wurde. Gekonnt und sehr gewissenhaft untersuchte er den Fuss meines Sohnes. Nach einer Weile stellte er fest, dass nichts gebrochen war. Mittlerweile waren die Arbeiten auf der Baustelle eingestellt worden denn jeder versuchte auf seine ganz spezielle Art und Weise, Erleichterung fuer meinem Sohn zu schaffen. Vor Ruehrung und Dankbarkeit liefen mir die Traenen ueber mein Gesicht.

    „Schnell, bringt mir Wasser fuer den Jungen,"rief der Mann, der meinen Sohn im Arm hielt.

    Ein Arbeiter brachte den Gartenschlauch und fing an das warme Leitungswasser ueber die Schwellung zu giessen. Alles in diesem Land war warm oder heiß, selbst das Wasser aus den Leitungen. So musste man hoellisch aufpassen, dass man sich nicht verbrannte. An Abkuehlung war da nicht zu denken. Aber diese Erfahrung sollte ich spaeter noch am eigenen Leib erfahren.

    Vorsichtig und mit sehr professionellen, rythmischen Bewegungen massierte unser Retter in der Not den Fuss meines Sohnes. Man konnte sehen, dass er sehr geuebt darin war und wusste was er tat. Jeder seiner Handgriffe sass. In Pakistan war er Heiler und Arzt gewesen. Hier in Dubai musste er sich sein Geld mit harter koerperlicher Sklavenarbeit verdienen. Dieser gut aussehende und nette Mann schickte mir der Himmel. Er hatte begnadete Haende und ein mitfuehlendes warmes Laecheln das mir die Angst nahm. Seine sanften Augen beruhigten mich und so konnte ich mich ein wenig entspannen. Nach einer Weile war die Schwellung zurueck gegangen und der Fuss sah aus als waere er nie geschwollen gewesen. Es war ein magischer Moment. Der Schweiss lief uns allen mittlerweile in Stroemen am Koerper herunter und binnen kuerzester

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