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Manchmal ist weiß ein Zauberwort
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eBook194 Seiten2 Stunden

Manchmal ist weiß ein Zauberwort

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Über dieses E-Book

Wie ist es, wenn jemand sagt, "dass die letzten Wochen in seinem Leben grandios waren"?
Oder: Wie ist es, wenn wir als Kinder ganz überraschend eine Freundschaft beginnen, ja wenn jede Begegnung mit dem anderen zum Zauberwort wird?
Oder: Was erfrischt an einem heißen Sommertag besser, Wassereis, Kaugummi oder die Füße in einen Eimer mit eiskaltem Wasser zu stellen? Wie findet man den Namen eines Menschen heraus, der einen fasziniert?
Der tapfere, schöne und seltsame Anatol probiert all das aus, als er der scheuen und spröden Elvira begegnet, die ihren Namen partout nicht verraten will. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, neugierig sind beide, als die unkonventionelle Gloriosa Engel, eine einsame alte Frau aus der Nachbarschaft, die beiden zu ihrer Namenstags-Garten-Feier, zum 'Club der alten Frauen' einlädt.
Ein Unfall stört die Idylle, Gloriosa stürzt – auf der Suche nach den Gründen des Sturzes wird eine Krebserkrankung festgestellt. Gloriosas Sohn, ein im Leben stehender kalter Geschäftsmann, kann nur wenig helfen – ihm fehlt es an Zeit, Nerven und Fingerspitzengefühl. So kommt es, dass die beiden Kinder, Elvira und Anatol, die alte Frau auf ihrem Weg durch die Krankheit und letztlich in den Tod hinein begleiten. Dabei durchschreiten die drei Gefährten die Wege eines kranken Menschen, vom Zuhause hin in die Welt des Krankenhauses – und in ein Alten- und Pflegeheim. Die beiden Kinder sehen mit an, wie die alte Gloriosa immer schwächer wird. Und die Kinder schauen nicht weg, sondern kümmern sich. Nur gut, dass sie nicht alleine sind: Elviras skeptische Eltern, ein Hund, eine Flaschenpost und Winnetou helfen ihnen. Und alle lernen, dass es für jeden Menschen, sei er noch so schwach, einen Zauberort gibt - Ungenießbares kann auch verdaulich sein.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum5. Mai 2016
ISBN9783741808357
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    Buchvorschau

    Manchmal ist weiß ein Zauberwort - Barbara May

    'Die Ausnahme von der Regel', Blogeintrag von Anatol, in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober

    Ich weiß, dass die letzten Wochen in meinem Leben grandios waren. (Ich habe jetzt ganz lange überlegt, was ich schreiben kann. Nach einer Viertelstunde ist mir das Wort grandios eingefallen. Es trifft es nicht ganz. Aber doch ganz gut.)

    Wenn ich meine Augen schließe und mich konzentriere, dann meine ich, ihren Duft in der Nase zu haben, ein bisschen Kölnischwasser und einige Tropfen Lavendel. Ich habe sie einmal danach gefragt, was das für ein Duft ist. Jetzt ist sie nicht mehr da. Ein Mensch – einfach weg. Auch ich werde einmal sterben. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen.

    Dass wir alle so tun, als ginge uns der Tod nichts an – eigentlich völlig verrückt. So, als ginge uns die Sonne nichts an, die Luft, die wir atmen.

    Sind wir auf die Welt gekommen, um so zu tun, als gäbe es den Tod nicht?

    Ich weiß, dass die letzten Wochen in meinem Leben grandios waren.

    Ein Rätsel

    Warum ihre Eltern ihr diesen scheußlichen Namen gegeben hatten, das wusste Gott allein.

    „Ich hätte immer gerne einen anderen Namen gehabt, einen geheimnisvollen, besonderen. Ich wollte meinen Kindern diese Freude ermöglichen. Diese Chance, die ich nie hatte." So Mama. Mama hieß Sabine. Anscheinend ein Allerweltsname.

    „Wir wollten nicht, dass du heißt wie alle."

    Wie alle konnte sowieso niemand heißen. Aber besser Sophie als Elvira, auch wenn es in ihrer Klasse drei Sophies gab. Drei Bens gab es auch.

    „Und dann waren Papa und ich einmal auf einem Schiff. Wir machten eine kleine Reise, ich war gerade schwanger mit dir. Oh, alles war so besonders, so wundervoll. Und auf diesem Schiff hieß ein kleines Mädchen Elvira. Als ihre Eltern sie riefen, wusste ich sofort, dass das dein Name werden musste."

    Mama schaute versonnen in die Ferne, wahrscheinlich saß sie gerade wieder auf ihrer lauschigen Liege im Sonnenlicht und irgendeine Verrückte brüllte „Elvira", Mama schaute aufs blaue Meer, war hin und weg.

    „Du hättest dir aufschreiben sollen, wo diese Leute wohnen. Dann könnte ich jetzt die andere Elvira fragen, ob sie mit ihrem Namen zufrieden ist. Und ich wüsste, dass es noch jemanden gibt, der so heißt. Möchtest du Elvira heißen, Mama?"

    „Ja, sehr gerne sogar."

    „Das zeigt, wie wenig du weißt. Wenn man Sabine heißt, kann man alles behaupten. Sogar dass es einem nichts ausmachen würde, mit dem Namen einer Kuh herumzulaufen."

    Im letzten Urlaub in den Bergen hatten sie tatsächlich eine Kuh mit dem Namen Elvira kennengelernt.

    Jahrelang hatte Elvira darüber nachgedacht, was sie aus ihrem Namen machen könnte, damit er aufhörte, ein Fluch zu sein.

    Vira, Elvi, Elira. Klang alles besser, aber auch ziemlich exotisch. Wobei exotische Namen ja modern waren. Rabea, Alisa, Lionel, so hießen die Kinder in ihrer Klasse, die nicht Sophie oder Ben hießen. Aber Elvira war gar nichts. Nicht exotisch, nicht normal. Elvira war einfach blöd.

    Die großen Ferien hatten gerade begonnen. Sechs Wochen Freiheit. Sechs Wochen Nichtstun. In den Himmel schauen, ausschlafen, lesen, träumen, schwimmen.

    Es war sehr heiß, Elvira saß auf der Bank neben der Haustür. Aus dem Gartenschlauch hatte sie sich einen Eimer mit Wasser gefüllt, das Wasser aus der Zisterne war immer kalt, auch an den heißesten Tagen. Im Eimer mit dem kalten Wasser steckten Elviras Füße. Dazu lutschte sie an einem Wassereis, Kühlung von oben und unten. Dennoch war die Hitze unangenehm, drückend und feucht. Gelb drückte der Himmel auf die Erde, bestimmt würde es bald ein Gewitter geben.

    „Hallo". Ein Junge stand vor ihr. Sie hatte ihn noch nie vorher gesehen.

    „Willst du?" Auf einer braunen Hand lag ein Kaugummi, der Junge hielt die Hand ziemlich dicht vor Elviras Nase. Sie konnte den feinen Pfefferminzgeruch durch das Papier riechen. Sollte sie den Kaugummi annehmen?

    Noch schleckte sie an ihrem Eis, da hatte ein Kaugummi kaum Platz im Mund.

    Sie aß schon gerne Kaugummis.

    Elvira griff nach dem grünen länglichen Stäbchen.

    „Wie heißt du?", fragte der Junge. Und setzte sich neben Elvira auf die Bank.

    Es war so drückend, Elvira fühlte sich, als läge ein riesiger Daumen auf ihrer Brust, der jedes bisschen Luft aus ihr herausquetschte.

    Sie hielt dem Jungen den Rest ihres Wassereises hin. Nickend nahm er es und schleckte begeistert daran.

    „Warum bist Du denn so braun?", fragte sie.

    „Ich komme gerade aus Mallorca. Ich werde schnell braun".

    „Ich heiße Anna." Elvira steckte den Kaugummi in ihren Mund. Frisch schmeckte er. So frisch, dass er einen Augenblick eine kühle Brise durch ihren Körper wehte.

    Anna hatte sie schon immer schön gefunden.

    „Ich bin Luca."

    Elvira nickte. Luca hatte Glück. Lucas gab es zwei in ihrer Klasse.

    „Ich hab dich hier noch nie gesehen." Langsam schmeckte der Kaugummi langweilig.

    „Ja, ich bin auch nur zu Besuch. Bei meiner Oma. Sie ist gerade auf dem Friedhof."

    Elvira nickte. Noch so ein Tick ihrer Eltern. Unbedingt hatten sie neben einem Friedhof wohnen wollen. Der Bauplatz hatte jahrelang zum Verkauf gestanden. Niemand sonst wollte neben dem Friedhof wohnen. Wobei Elvira es eigentlich auch ganz schön fand. Auf den Gräbern standen immer frische Blumen, überall konnte man sich auf friedlichen Holzbänken unter einen Baum setzen, in die Ferne schauen oder die Namen auf den Grabsteinen lesen. „Hermann, „Joseph, „Katharina, „Maria, alles schöne Namen. Elvira stand da nicht. Im Herbst, kurz vor Allerheiligen, freuten die Leute sich immer, wenn sie ihnen half, die Blumen aus den Autos zu den Gräbern zu tragen, oder die Säcke mit der frischen Blumenerde.

    Da kam eine Frau vom Friedhof, riss Elvira aus ihren Gedanken, indem sie das schwarze Eisentor öffnete. Das Tor quietschte laut, wenn man es bewegte. Elvira bekam davon immer eine Gänsehaut. Die Frau war schon älter, ihre grauen, von weißen Fäden durchzogenen Haare waren zu einem Knoten gebunden, aus dem sich etliche Strähnen gelöst hatten und wie vom Tau benetzte Spinnweben lose um den alten Kopf wehten. Sie trug eine schwarze Wollweste, bei diesem Wetter. Die musste ja schwitzen wie verrückt. Zu der Weste trug sie einen grauen Wollrock und eine graue Strumpfhose. Die Füße steckten in Ökosandalen, aber schön gewärmt von einem roten Wollstrumpf rechts und einem grünen links.

    „Mann, dass die keinen Hitzschlag kriegt!" Elvira schüttelte den Kopf.

    „Ah, da bist du ja Anatol. Komm, wir gehen nach Hause. Gleich gibt es ein Gewitter."

    Das erste Grollen war tatsächlich schon zu hören.

    Der Junge neben Elvira schaute in eine andere Richtung. Dann sprang er auf.

    „Ja ja. Dann eben nicht Luca. Eben Anatol." Er kickte wütend einen Kieselstein auf die Straße.

    Zuerst verstand Elvira kein Wort. Dann musste sie so lachen, dass sie beinahe den Kaugummi verschluckte.

    „Macht nichts, kicherte sie nach einer Weile, als sie wieder Luft bekam. „Macht echt nichts. Ich heiße auch nicht Anna. Erstaunt schaute Anatol sie an.

    „Ja, wie heißt du denn dann?"

    „Das, mein lieber Anatol - Elvira sprach den Namen langsam aus, sie musste ihn auf der Zunge zergehen lassen - „das musst du herausfinden. Du hast drei Tage Zeit. Jeden Tag kannst du mich fragen, wie ich heiße. Elvira schaute Anatol an.

    „Das mach ich, sagte er. „Und was krieg ich, wenn ich deinen Namen herausfinde?

    „Das muss ich mir noch überlegen," und dann fiel Elvira noch etwas ein:

    „Du darfst aber niemanden fragen, wie ich heiße. Du musst es alleine herausfinden."

    „Ist gut, bis morgen", schnell lief Anatol zu seiner Oma, die schon vorgegangen war.

    Eine Einladung

    Das Gewitter kam über alle. Laut und heftig. Telefonanschlüsse funktionierten nicht mehr, eine Zeit lang fiel der Strom aus. Hell und deutlich waren die Blitze vor den dunklen Wolken zu sehen. Elvira saß auf der Couch und schaute aus dem Fenster. Immer wieder zuckten die Blitze alles in ein milchig gelbes Licht. Deutlich konnte sie das Dach des neuen Altenheims sehen, das mitten im Dorf auf dem ehemaligen Dorfplatz gebaut worden war. Direkt darüber zuckten die Blitze.

    „Es sieht aus, als würde jemand etwas in den Himmel schreiben. Etwas, das wir nicht lesen können, eine fremde Sprache, die niemand versteht, außer dem, der sie schreibt", dachte sie.

    Sie sagte es nicht laut. Ihre Familie dachte oft genug, dass sie spinnen würde. Da sah sie Bella durch den Garten flitzen. Nur schnell ins Trockene. Bella war die Hündin ihrer Nachbarn und büchste ständig aus. Aber jetzt, kurz bevor der Himmel seine Schleusen öffnete, wollte auch sie schnell nach Hause. So dumm war sie gar nicht, diese Bella.

    Am nächsten Tag war es deutlich kühler. Der Wind blies so frisch, es war fast wie am Meer. Elvira saß wieder auf ihrer Bank. Sie wartete auf Anatol. Da kam Frau Schafskopf vorbei, ging wie so oft auf den Friedhof. Elvira kannte so ziemlich alle alten Leute hier, die meisten von ihnen gingen regelmäßig zu den Gräbern. Und Elvira saß oft auf der Bank. Anatols Oma aber hatte sie noch nie vorher gesehen. Die wäre ihr bestimmt aufgefallen.

    Frau Schafskopf hieß eigentlich Engel. Aber sie trug eine Perücke mit so dichten Löckchen, dass es aussah, als hätte sie ein Schaffell auf dem Kopf.

    „Merkwürdig, wie manche Leute sich verunstalten", dachte Elvira. Aber vielleicht hatten Engel ja auch so Löckchen auf dem Kopf. Frau Schafskopf war nett, blieb immer stehen und unterhielt sich mit ihr. Genauso, als wäre sie schon erwachsen. Und wenn Mama an Frau Schafskopfs Haus vorbeiging, lud sie sie immer zu einem Eierlikör ein. Man konnte das Haus von Elviras Bank aus sehen, da hinten an der Ecke stand es. Elvira hatte auch einmal den Eierlikör probiert und es hatte lecker geschmeckt.

    „Obwohl Eierlikör ja echt aus der Mode gekommen ist", fand Mama.

    „Ja, genauso wie der Name Elvira", hatte sie damals noch gedacht.

    Frau Schafskopf sah Elvira nicht. Sie war eine große Frau, bestimmt ein Meter und achtzig. Man sah nicht direkt, dass sie so groß war, sie ging ein wenig gebückt. Den Kopf hielt sie jedoch ganz gerade, wahrscheinlich, damit sie besser sehen konnte. Ein Bein zog sie etwas nach, so, als bereite es ihr Schmerzen, wenn sie es bewegte. An ihrem Arm hing eine große braune Tasche. Da waren auf jeden Fall Grablichter drin in der Tasche, das wusste Elvira. Denn darum gingen die Menschen auf den Friedhof, um zu beten, die Blumen zu erneuern und eine frische Kerze anzuzünden. Sie stand oft abends oben am Fenster des Badezimmers und blickte auf die vielen leuchtenden Lichter.

    Elvira wusste aber, dass bestimmt auch noch Bonbons oder Schokolade in der Tasche waren. Immer, wenn sie früher Frau Schafskopf gesehen hatte, war sie zu ihr gelaufen und wurde mit Bonbons und Schokolade belohnt. Aber jetzt war eine andere Zeit. Nach den Sommerferien würde sie in die sechste Klasse kommen, da war man zu alt, um für ein Stück Schokolade zu betteln wie ein Hund.

    „Wilhelma?"

    Elvira stockte der Atem. Anatol stand neben ihr, blickte erwartungsvoll. Schöne grüne Augen hatte er.

    „Wie kommst du denn darauf?"

    „Ha, hab ich doch gewusst, dass ich richtig liege", Anatol sprang herum wie Rumpelstilzchen.

    „Nein, nein. Aber fast. Meine Schwester heißt so."

    „Och, schade." Anatol setzte sich neben sie.

    „Gestern war ich mit meiner Oma nach dem Friedhof noch schnell etwas einkaufen. Wir haben es gerade noch so geschafft, vor dem Wolkenbruch nach Hause zu kommen. Im Geschäft sprachen einige Leute über eine Wilhelma. Ich dachte, dass muss er sein, der Name, den ich suche."

    „Na so was." Elvira staunte.

    „Was reden denn die Leute über uns im Geschäft?"

    „Keine Ahnung, Anatol zuckte die Schultern. „Ich war so mit dem Namen beschäftigt, dass ich weiter nicht zugehört hab. Aber nächstes Mal pass ich besser auf, versprochen.

    Anatol grinste.

    „Wirklich ein blöder Name, Wilhelma. Deine Eltern müssen ganz schön bescheuert sein."

    „Ich hab auch noch einen Bruder. Eberhard."

    Elvira verschränkte die Arme vor der Brust und schaute aus zusammengekniffenen Augen auf Anatol.

    Der lachte. Und dann sprudelten die Namen nur so aus ihm heraus:

    „Arabella."

    Elvira schüttelte den Kopf.

    „Elsa, Ella, Liselotte oder Frieda. Das sind die Kuhnamen, die mir eingefallen sind."

    Kopfschütteln.

    „Esmeralda, Kunigunde, Clothilde, Feodora, Fantasia, Edeltrude, Genoveva,

    Immer wieder nur Kopfschütteln.

    Und am nächsten Tag ging es weiter:

    „Ewaldine, Josefine, Ottomine, Hansine, Augustine,

    „Warum sagst du dauernd Jungennamen und hängst ein „ine dran?, wollte Elvira wissen.

    „Na, wegen Wilhelma. Ich dachte, vielleicht hatten deine Eltern nur Ideen für Jungs."

    Die Idee war gut. Aber nicht erfolgreich.

    „Rosamunde, „Isolde, „Cosima".

    Elvira schüttelte den Kopf. Anatol nahm einen zusammengefalteten Zettel aus seiner Hosentasche und las weiter:

    „Rosalia, Ariane – der ist übrigens schön, finde ich. Anneliese, Gretchen, Fuchsia, Alraune."

    Nur Kopfschütteln.

    „Biest, blöde Kuh, Schaf, Häschen, Sonnenschein, Mondschön."

    Elvira hielt sich den Bauch vor Lachen.

    „Na, euch geht’s gut.", Frau Schafskopf kam vorbei.

    „Wer bist denn du? Dich habe ich hier noch nie gesehen." Frau Schafskopf musterte Anatol neugierig. Er erklärte ihr geduldig, wer er war.

    „Deine Oma, die kenne ich, nickte Frau Schafskopf. „Wir waren zusammen in der Schule.

    Sich Frau Schafskopf in einer Schule vorzustellen, das fiel Elvira schwer.

    Aber jetzt öffnete sie ihre große braune Tasche und entnahm ihr zwei Riegel Schokolade. Sie humpelte auf die Kinder zu.

    „Am Donnerstag habe ich Namenstag. Kommt doch vorbei, ihr beiden. Da könnt ihr meine Gäste ein bisschen aufmuntern."

    Anatol griff begeistert nach der Schokolade. Wenn er nicht zu alt dafür war, er sah ein wenig älter aus als sie, dachte Elvira, dann durfte sie auch.

    „Gibt`s auch Eierlikör?", fragte Elvira, während sie ein Stückchen Schokolade abbrach. Anatol schaute sie

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