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DU lässt mich nicht im Regen stehen: Roman
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DU lässt mich nicht im Regen stehen: Roman
eBook212 Seiten2 Stunden

DU lässt mich nicht im Regen stehen: Roman

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Über dieses E-Book

In einem kleinen Vorstadtort von Düsseldorf leben seit fünf Jahren Alina und Emma in einem wunderschönen idyllischen Haus am Waldrand unter einem Dach. Gemeinsam lernen sie den gutaussehenden, charmanten, faszinierenden und wohlhabenden Christian kennen – und Emma verliebt sich in ihn. Mit diesem Tag wird die langjährige Freundschaft auf eine harte Probe gestellt, denn Alina behauptet Wochen später, dass Christian sehr viele dunkle Geheimnisse in sich trägt. Für Emma bricht eine Welt zusammen.
Aus tiefer Verzweiflung schließt sie sich dennoch dem von Alina perfekt ausgedachten Racheplan an …
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum14. Feb. 2017
ISBN9783741892394
DU lässt mich nicht im Regen stehen: Roman

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    Buchvorschau

    DU lässt mich nicht im Regen stehen - Gabriele Kox

    cover.jpg

    Impressum

    Über die Autorin

    Zum Buch

    Danksagung

    Roman

    G a b r i e l e    K o x

    DU lässt mich nicht im

    Regen stehen

    Roman

    Impressum

    Texte und Covergestaltung:

    Copyright © 2016 Gabriele Kox

    Druck und Verlag:

    epubli ein service der neopubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    ISBN: 978-3-7418-9239-4

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Über die Autorin

    Gabriele Kox wurde als Tochter einer Arbeiterfamilie in Düsseldorf geboren, wo sie mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester aufgewachsen ist.  Sie hat eine erwachsene Tochter, zu der sie ein enges Verhältnis pflegt.

    1980 beendete sie erfolgreich eine Ausbildung zur Bürokauffrau in einem großen Unternehmen, in dem sie noch heute, seit fast vierzig Jahren, als Sachbearbeiterin tätig ist.

    Nach einer schweren Herzerkrankung, im Jahre 2013, nutzte Gabriele Kox die Schreiberei als ihr ganz persönliches Therapeutikum, um sich von ihrer Erkrankung und der bedrückenden Situation abzulenken. Dabei entdeckte sie erstmals die Lust am Schreiben.

    In dieser Zeit ist ihr erster Roman

    DU lässt mich nicht im Regen stehen entstanden.

    Heute lebt Gabriele Kox in Hilden.

    Zum Buch

    Als Emma in ihrer Lieblingspizzeria auf die attraktive Alina trifft, ahnt sie nicht, wie diese ihr Leben verändern wird. Gemeinsam lernen sie den gutaussehenden, charmanten, faszinierenden und wohlhabenden Christian kennen – und Emma verliebt sich in ihn. Wochen später eröffnet Alina ihr, dass er nicht nur viele dunkle Geheimnisse hat, sondern auch polizeilich gesucht wird. Für Emma bricht eine Welt zusammen. Aus tiefer Verzweiflung schließt sie sich dem von Alina perfekt ausgeheckten Racheplan an …

    Danksagung

    Ein großes Dankeschön an meine Tochter Rebecca, für ihre unbezahlbaren Ratschläge, ihre volle Unterstützung und ihre guten Ideen.

    Ein großes Dankeschön an meinen besten Freund Manfred, der meine Entwürfe außerordentlich kritisch begleitet hat.   

    Ein großes Dankeschön an meine Nachbarin Anja, die mit Genauigkeit mein Manuskript immer wieder gegengelesen und verbessert hat. Danke auch an Klaus-Gunther für die tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung der

    Druckvorlage.

    Dank an meine Nachbarin Ursula, die für das leibliche Wohl sorgt, wenn ich das Essen und Trinken vergesse.

    Danke an meinen Stiefvater Wilhelm, an meine Schwester Cornelia und an meine Tante Angelika, die mir immer gut zureden. 

    Danke an meine Familie und Freunde, die immer für mich da sind und mich über die Jahre unterstützt haben.

    Ohne Eure Hilfe wäre dieses Buch nicht fertig.

    Roman

    Morgen beginnt die Verhandlung, sagt meine Freundin Alina. „Möchtest du mich begleiten?

    Ich starre sie an.

    „Welche Verhandlung?"

    „Die von deinem Ex."

    „Willst du mich verschaukeln? Das tue ich mir wirklich nicht an. Ich bin froh, dass ich ihn endlich losgeworden bin und diesen verlogenen, gefühllosen Kerl nicht mehr sehen muss."

    „Gar nicht daran interessiert, ob er seine gerechte Strafe erhält?"

    Meine Hände spielen nervös mit dem Anhänger meiner Kette.

    „Vielleicht. Vielleicht hast du Recht, Alina. Und was ist mir dir?"

    Ich sehe eine Traube von Menschen, insbesondere Presseleute, die sich vor dem Gerichtssaal versammelt haben.

    Über Lautsprecher wird die Verhandlung aufgerufen. Alina und ich nehmen in der letzten Reihe Platz, um im Hintergrund zu bleiben, damit Christian uns nicht entdeckt.

    Als er in den Gerichtssaal geführt wird, kann ich trotz der Entfernung erkennen, als er mit müden Bewegungen zur Anklagebank geführt wird, dass er sich schwerfällig hinsetzt. Sein Anblick nach so vielen Monaten lässt mich mit panisch rasendem Herzen noch tiefer in den Sitz sinken. Plötzlich überkommt mich eine undefinierbare Traurigkeit.

    „Kannst du erkennen, ob er zu uns herüberschaut?, frage ich meine Freundin. „Emma, halte mal zur Abwechslung einfach den Mund, zickt sie mich an.

    Hinter meinen Schläfen beginnt es zu pochen.

    Der Vorsitzende Richter eröffnet die Verhandlung und stellt die Personalien des Angeklagten fest. Nach Vernehmung zur Person liest er die Anklageschrift vor. Der Angeklagte wird belehrt, dass es ihm freisteht, sich zur Sache zu äußern oder zu schweigen.

    Der Vorsitzende Richter führt die Beweisaufnahme durch.

    Die Zeugen Isabelle Neymenn, Martin Held, Hans Walther Doerrn und Klaus Wilbers werden angehört.

    Der Staatsanwalt hält das Plädoyer, danach der Verteidiger des Angeklagten.

    Nach Abschluss der Beweisaufnahme zieht sich das Gericht zur Urteilsfindung ins Beratungszimmer zurück. Danach wird durch den Vorsitzenden Richter der Urteilsspruch verlesen.

    Der Angeklagte, Christian Crook, hat sich des mehrfachen Betruges, der Scheck- und Urkundenfälschung schuldig gemacht. Zu seinen Gunsten ist berücksichtigt worden, dass er sich freiwillig in psychiatrische Behandlung begeben und in dem Verfahren voll geständig und Reue gezeigt hat.

    Die Vollstreckung der Strafe von einem Jahr und sieben Monaten wird zur Bewährung ausgesetzt.

    Ein kalter Luftzug, der meine Beine kurz streifte, verriet, dass die Eingangstüre zur Pizzeria geöffnet wurde und wieder jemand das Lokal betreten hatte. Martha, meine große Schwester, verpasste mir einen kräftigen Seitenhieb.

    „Au!"

    „Emma, sieh mal."

    Ich blickte hoch und schaute nicht nur in ein bekanntes Gesicht, sondern auch auf einen bibbernden Körper. Sie schlang frierend beide Arme um ihren Oberkörper.

    „Was war denn da los?, fragte Martha leise. „Oh, oh …!

    Alina hatte ohne Bernd, dem Ekelpaket, die Pizzeria betreten. Seltsamerweise trug sie einen Sommer-Trenchcoat, der viel zu dünn für diese Jahreszeit war und sie kaum vor Kälte schützen konnte. Die taffe Alina war durchgefroren, sah sehr mitgenommen aus, ihre Augen waren rot, als hätte sie geweint. Sie stand einfach so da, verloren, hilfesuchend mit ihrem schweren Gepäck. Die Griffe von Koffer und Tasche brannten ihr offensichtlich in den Händen, es schien, als hätte sie nicht nur das Notwendigste für eine kurze Reise eingepackt. Bedauernde Blicke waren auf sie gerichtet.

    „Alina!"

    Ihr Kopf drehte sich in unsere Richtung, aber ihre Augen nahmen uns nicht wahr. Sie war irgendwie verwirrt, dass jemand nach ihr gerufen hatte. Im ersten Moment wirkte sie sogar ängstlich. Nach kurzem Zögern erkannte sie uns und bewegte sich mit ihren schwingenden Hüften und hohen Pumps direkt auf unseren Tisch zu. Sie setzte sich, schlug ihre langen Beine übereinander und strich ihren Trenchcoat glatt.

    „Bernd ..."

    Ihre Stimme brach ab. Ich sah Tränen in ihren Augen glänzen. Hilflos beobachtete ich, wie Alina von einem Weinkrampf übermannt wurde und immer heftiger schluchzte. Sie zitterte mehr als zuvor, aber es war nicht die kalte Jahreszeit, die sie erbeben ließ.

    „Ich habe dieses Schwein mit der Nachbarin in flagranti erwischt und erfahren, dass sie auch noch ein Kind von ihm bekommt. Der Nachwuchs wird bereits in vier Monaten erwartet", berichtete sie und wischte sich die Tränen graziös am Mantelaufschlag ab.

    Ihr Blick ging zu Boden und ihr Gesicht war von gespenstischer Blässe.

    „Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, als ihn auf der Stelle zu verlassen, beklagte sie unter Tränen, „und jetzt weiß ich nicht, wo ich hinsoll. Was sollte ich dazu sagen. Ich sagte zunächst nichts. Bernds Niederträchtigkeit schockierte mich nicht im Geringsten, denn ich hatte ihm von der ersten Sekunde an, jede Sauerei zugetraut. Meine Annahme, dass er ein Taugenichts war, wurde endgültig von der armen Alina bestätigt.

    „Auf jeden Fall nicht zu diesem Dreckskerl zurück", ergriff Martha das Wort.

    Ich war erstaunt über die Reaktion meiner Schwester. Verwundert stellte ich fest, dass sich plötzlich ein Gefühl von Vertrauen zwischen Alina und mir eingeschlichen hatte. Irritiert darüber nahm ich einen Schluck aus meinem Glas. Ich stand langsam auf, ging auf Alina zu und drückte mit der rechten Hand ihre linke Schulter. Meine Berührung ließ sie zusammenzucken.

    „Wir finden eine Lösung, da bin ich mir sicher."

    „Wirklich?"

    Und dann sagte ich etwas, das eigentlich gar nicht zu mir passte und mich selbst überraschte: „Du kannst erst mal mit zu mir", bot ich ihr an.

    Alina hörte auf zu weinen. Die Dankbarkeit, die sich jetzt in ihre Augen mischte, verlieh ihrem blassen Gesicht eine leichte Röte.

    Eingekuschelt in eine Wolldecke lag ich auf der kühlen Ledercouch und schaute verzückt aus dem Fenster. Mein Blick fiel auf den wunderschön angelegten Garten, der an unser Haus angrenzte. Bei dem herrlichen Ausblick machte mein Herz jedes Mal einen Sprung vor Freude.

    Meine Mitbewohnerin Alina hätte beruflich besser etwas mit Pflanzen machen sollen, als mit trockener Finanzberatung ihr Brot zu verdienen, um sich dann auch noch Tag für Tag mit ihren Kunden herumzuschlagen. Der Beweis, dass sie ein Händchen für die Pflanzenwelt hatte, war die wunderschöne, winterliche Blütenpracht, wie die Winter-Iris oder die Christrose – auch Schneerose genannt -, die mich immer wieder aufs Neue verzauberte. Der Anblick der farbenfrohen Pflanzen, die sich mit ihren cremeweißen, zum Teil rosafarbenen oder grünlichen Blütenblättern und mit ihren großen blauen oder pinken Zapfenblüten von der schneebedeckten Erde abhoben, war eine Augenweide und sorgte für eine heimelige Atmosphäre in der kalten, dunklen Jahreszeit. Wie schön der Ausblick hier ist. So still und friedlich, dachte ich immer wieder. Der Druck des Alltags, die Sorgen, die Probleme lösten sich beim Anblick in den Garten in Luft auf. Unser behagliches Zuhause war der perfekte Ort für ein kleines bisschen Frieden in unserer brutalen Welt.

    „E-m-e-l-i-e?", hörte ich jemanden meinen Namen rufen.

    Emelie wurde ich immer dann genannt, wenn ich etwas angestellt hatte.  „Alina, hast du mich gerufen?"

    „Ja. In zwanzig Minuten können wir essen!"

    „Komme gleich!"

    Ich war gespannt, was sie für uns gezaubert hatte, denn seit Stunden hörte ich sie unten mit Kochtöpfen und Porzellan hantieren. Meine WG-Partnerin liebte es, sich in der Gemeinschaftsküche grenzenlos austoben zu können und nicht nur unsere Gäste, sondern auch mich mit ihren hervorragenden Kochkünsten in Erstaunen zu versetzen.

    „Was gibt es denn Leckeres?"

    „Nichts!"

    Nichts konnte alles sein, aber an diesem Samstagabend tischte sie Wildschweinfilet in Kräuterkruste mit verschiedenen Beilagen auf. Der kräftige Chianti rundete das Ganze ab. Als Dessert gab es ein großartiges Tiramisu. Herrlich! Als wir mit dem ausgedehnten Abendessen und dem Nachtisch fertig waren, schlug ich gönnerhaft vor:

    „Weißt du was, meine Liebe. Ich mache jetzt den Abwasch."

    Eigentlich wie immer blieb ich in der Küche allein zurück, um das Chaos, das meine Freundin –  nach jedem Kochen -  hinterlassen hatte, zu beseitigen. Das Geschirr türmte sich in der Spüle. Die übergekochte Bratensoße war auf der Herdplatte eingebrannt. Reste vom Nachtisch klebten auf der Anrichte. Während meiner Aufräumaktion machte Alina es sich am knisternden Kaminfeuer, das unser großzügiges Wohnzimmer in wohlige Wärme hüllte, bequem. Gerechte Arbeitsteilung in unserem perfekt funktionierenden Single-Haushalt!

    Nach getaner Arbeit verbrachten wir unzählige gemeinsame Stunden am Kaminfeuer, gönnten uns einen erlesenen italienischen Rotwein und philosophierten über das Leben, über unsere Ängste, unsere persönlichen Ziele und Wünsche und darüber, wie es wohl sein könnte, wenn einer von uns beiden einen Partner fürs Leben finden und den anderen dann alleine lassen würde. In diesen intensiven Gesprächen ließen wir uns nicht nur über die Männerwelt aus, sondern redeten auch über die intimsten Dinge, die uns gerade bewegten. Es gab nichts, absolut nichts, was Alina und ich uns nicht gegenseitig anvertraut hätten. Oftmals war es noch nicht einmal notwendig miteinander zu reden, denn wir verstanden uns auch ohne Worte.

    Im Gegensatz zu mir war meine Freundin mehrmals verheiratet, aber kinderlos geblieben.

    Meine Tochter war mein kleiner Sonnenschein, ein überall beliebtes und sehr lebhaftes Kind. Meistens war sie gut gelaunt, voller Tatendrang und neugierig auf das, was die Welt zu bieten hatte – als Kleinkind wie auch heute als Erwachsene. Ein Mädchen fast ohne Allüren. Sie bereitete mir viel Freude und tut es immer noch. Meine Tochter ist wahrscheinlich das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist.

    Wenn ich mal darüber nachdenke, war sie überhaupt so richtig in der Pubertät gewesen wie die Mädels, die bei uns ein und aus gingen? Die schlimmen Jahre der Pickel und Probleme waren scheinbar spurlos an ihr vorübergegangen. Nach bestandenem Abitur verfolgte sie ihre eigenen Wünsche und Ziele und ging in die USA, das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten."  Später schloss sie ihren Bachelor-Studiengang ab und bekam eine Anstellung als Produktmanagerin in einer kleinen Firma außerhalb von Düsseldorf.

    Ich war 29 und meine Tochter 2 Jahre alt, als meine einzige ernsthafte Beziehung scheiterte. Es hatte unendlich lange gedauert, bis ich den Verlust dieser großen Liebe verwunden hatte. Danach stand für mich fest: Das Kapitel Männer hatte ich ad acta gelegt. Ich wollte kein männliches Wesen so nah an mich ranlassen, der mein Leben auf den Kopf stellen konnte.

    „Ich habe schon zweimal geheiratet, gleich einmal für dich mit, frotzelte Alina immer wieder.    „Es ist nicht so, dass ich dir einen Mann fürs Leben nicht gönne, aber das hieße zwangsläufig, dass wir unsere wunderbare Gemeinschaft aufgeben müssten. Und das wollen wir doch beide nicht, oder?

    „Ja, das kommt überhaupt nicht in Frage", stimmte ich zu.

    Stattdessen schworen wir uns, die perfekt funktionierende Wohngemeinschaft, wenn überhaupt, aber keinesfalls für oder gegen einen Mann aufzugeben oder einzutauschen.

    Wer hätte gedacht, dass aus dem spontanen Angebot, das ich ihr in der Pizzeria machte, nur für ein paar Tage Unterschlupf bei mir zu finden, eine verlässliche, dauerhafte Frauen-WG entstehen würde? Denn … aus der vorübergehenden Notlösung wurden dann wahrhaftig fünf aufregende Jahre.

    Es war im Jahre 2008, als sich unsere Wege rein zufällig kreuzten …

    Zwei Mal im Monat, immer mittwochs, waren meine Schwester Martha und ich in unserer Lieblingspizzeria bei „Angelo", die gleich um die Ecke lag, verabredet. Der Italiener lag abseits vom Trubel, hatte viel Charme und ein anspruchsvolles Publikum. Es war ein Stück Italien mitten im Herzen von Eller, einem kleinen Stadtteil von Düsseldorf. Die kleine Trattoria überzeugte nicht durch viel Schnickschnack oder einer überteuerten Weinkarte, sondern vielmehr durch authentische Küche und einen fantastischen offenen Hauswein.

    Alina war ebenfalls ein paar Mal in männlicher Begleitung dort zu Gast gewesen. Mit ihrer graziösen Erscheinung war sie nicht nur mir aufgefallen, sondern auch den vielen anderen, insbesondere den männlichen Gästen, die sich nach ihr den Hals verrenkten.

    Schätzungsweise war sie Anfang fünfzig. Ihre helle Haut war von tausenden Sommersprossen bedeckt. Das lange, rote, gelockte Haar umrahmte weich ihr attraktives Profil. Sie hatte große braune Knopfaugen, eine kleine Stupsnase und ein perfektes Kinn. Meist trug sie eng geschnittene Jeans, die ihre wohlproportionierten, langen Beine noch mehr betonten und kokett geschnittene Oberteile, die mit ihrer Haarfarbe harmonierten. Der Rotschopf Alina war wirklich ein aufreizendes Teufelsweib und hatte Biss. Auch meine Schwester fand sie sehr sympathisch, und im Laufe der regelmäßigen Treffen entwickelte sich eine lockere Freundschaft zwischen uns.  Bernd, ihren Lebensabschnittsgefährten, den sie meistens im Schlepptau hatte, mochte ich nicht.

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