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Wahre Helden: - Buch 2 -
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eBook169 Seiten2 Stunden

Wahre Helden: - Buch 2 -

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Über dieses E-Book

An Bord der Columbus, einem Shuttle der First Extraplanetarial University, geht alles seinen gewohnten Gang, als plötzlich, ohne Vorwarnung, eine Explosion ein Viertel des Schiffes in Stücke reißt und mehr als die Hälfte der an Bord befindlichen Personen tötet.
Nur wenige behalten in der Panik, die auf diese Katastrophe folgt, einen kühlen Kopf.
Auf sich allein gestellt, muss die kleine Gruppe die aufkeimende Panik im Zaum halten und entscheiden, was zu tun ist, um das Überleben aller zu sichern.
Zerstörte Geräte und einen unbekannten Gegner gilt es ebenso zu besiegen, wie den größten Feind: Die Zeit.
Bis die Gruppe eine erstaunliche Entdeckung macht, die vielleicht die Welt verändern könnte...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum25. Apr. 2014
ISBN9783847685821
Wahre Helden: - Buch 2 -

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    Buchvorschau

    Wahre Helden - Dennis Blesinger

    BUCH 2

    1

    Schwärze.

    Durchsetzt von vereinzelten Lichtpunkten, das All, die Sonne, die Sterne, untermalt vom immerwährenden Schimmern der Milchstraße.

    Alles war da, so wie immer, bis auf zwei Ausnahmen. Zum einen wollte sich der beruhigende Effekt, den dieses Bild normalerweise ausübte, nicht einstellen, und dann war da noch das Schiff.

    Ganz besonders das Schiff.

    David schloss die Augen und erinnerte sich an den Augenblick, in dem dieser Zustand zum ersten Mal aufgetreten war.

    »Wo isses hin?« Nina stand mit einem verwirrten Gesichtsausdruck vor dem Schirm, der die Brücke dominierte, und betrachtete das Bild darauf, das sich langsam aber sicher aufgrund ihrer Bewegung veränderte. Der Effekt war minimal, aber dennoch feststellbar. In dem Augenblick, in dem sie alle bereits mit ihrem Leben abgeschlossen hatten, als sie damit gerechnet hatten, bei dem Aufprall mitsamt dem Schiff und allen anderen an Bord in ihre Moleküle zerlegt zu werden, war das andere Schiff plötzlich von ihrem Schirm verschwunden. Einfach so, als ob es jemand mit einem übergroßen Radiergummi aus der Landschaft gewischt hätte.

    »Gute Frage.« Davids Stimme ließ ebenso wie die von Nina deutliche Verwirrung erkennen. Er trat an den Schirm heran und blickte sich um, als ob er damit rechnete, das fragliche Objekt hinter einer Ecke zu entdecken, die ihnen bisher entgangen war.

    »Es ist weg«, meinte er schließlich mit nüchterner Stimme. Zu mehr war er nicht fähig. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit.

    Nachdem sich die anfängliche Überraschung einigermaßen gelegt hatte, setzte sich Nina an den Monitor, um verschiedene Programme aufzurufen. Aber egal, was sie anstellte, das Ergebnis blieb dasselbe. Das fremde Schiff, das sie während der letzten Stunden bedroht hatte, war weg. Es ließ sich weder eine Masse, noch eine Energiequelle ausfindig machen, die darauf hindeutete, dass sich vor wenigen Minuten noch etwas in ihrer nächsten Nähe aufgehalten hatte.

    Schließlich, als auch ihr nichts anderes mehr einfiel, schaltete sie die Manövriertriebwerke ab, woraufhin sich angesichts des immer noch herrschenden Schweigens eine völlige Ruhe über das Schiff senkte.

    »Ich fasse es einfach nicht!« David wanderte ziellos in dem beschränkten Raum der Brücke umher und gestikulierte vage mit den Armen. »Nicht mal ordentlich umbringen kann man sich mit diesem Trümmerhaufen!« Daraufhin hatte er sich in den Konferenzraum zurückgezogen, wo er sich müde in einen der Sessel geworfen hatte.

    Allmählich wurde ihm bewusst, dass jemand hinter ihm stand. Er hatte in den vergangenen zwanzig Minuten mit Absicht nicht über ihre augenblickliche Situation nachgedacht und versucht, sich angesichts dieses neuen Rückschlages einfach ein wenig zu entspannen. Seinen Kopfschmerzen und den Verspannungen in seinem Rücken nach zu urteilen, ließ der Erfolg sehr zu wünschen übrig.

    »Was?!«, meinte er schließlich, als die noch zu benennende Präsenz hinter ihm keine Anstalten machte, sich in Rauch aufzulösen.

    »Ich sag's ungern«, erklang schließlich Ninas Stimme hinter ihm. »Aber wir sollten irgendwas tun.« Langsam, während sie ihre Worte zurecht legte, setzte sie sich neben David. »Sonja war eben mit Oliver unten und die Leute sind ein wenig, äh, verwirrt, um es mal vorsichtig auszudrücken.«

    »Ach ja? Und was soll ich tun?«, erkundigte er sich schließlich gereizt. »Runtergehen und den Leuten sagen: 'Tut mir leid, Jungs und Mädels, wir haben's leider nicht geschafft, aber keine Sorge, wir müssen jetzt einfach auf 'ne andere Art ins Gras beißen!'? Ich denke, das wissen die auch so.«

    Nina musste sich zusammennehmen, um ein Lächeln zu unterdrücken. »Nein«, meinte sie nach einigen Sekunden. »Die Lage hat sich geändert.« Bevor David einen weiteren bissigen Kommentar abgeben konnte, fuhr sie fort: »Simon und der Rest zerbrechen sich gerade die Köpfe, ob man die Schäden am Reaktor nicht vielleicht wieder reparieren könnte.«

    Nachdem er realisiert hatte, was Nina eben gesagt hatte, drehte sich David zum ersten Mal seit dem Beginn ihrer Unterhaltung voll seinem Gegenüber zu.

    »Bitte?«, meinte er schließlich mit einem irritierten Gesichtsausdruck und schriller Stimme. »Ich dachte, das geht nicht? Ich dachte, deswegen haben wir uns dazu entschlossen, dieses Kamikazeunternehmen überhaupt erst auszuführen?!«

    »Nein«, lautete die schlichte Antwort. »Wir haben bisher nicht mal dran gedacht, das Ding zu reparieren, weil man ihn dazu hätte ausschalten müssen, und wir deshalb bis vor Kurzem vom Himmel gepustet worden wären. Du erinnerst dich an das Problem mit den Schilden und der großen Kanone von den anderen, ja?«, fügte sie schnell hinzu, nachdem David keinerlei Regung gezeigt hatte.

    War Nina darauf aus gewesen, David aus seiner Lethargie zu reißen, so wurde sie enttäuscht. Eine besondere Regung blieb auch jetzt aus, dafür kam diese erneute Wendung zu unerwartet. Darüber hinaus hatte er es sich abgewöhnt, auf vermeidlich gute Nachrichten enthusiastisch zu reagieren. Der Dämpfer kam, wie die Vergangenheit gezeigt hatte, meist früh genug.

    Nach einer Weile fragte er verwirrt: »Was hätte es für einen Sinn, wenn wir das Ding reparieren? Was ist mit dem Wasserproblem? Und der Strahlungsverseuchung?« Er hätte noch mehr Punkte aufzählen können, die gegen ihr Überleben sprachen, doch er entschied sich dagegen. Das leichte Leuchten in Ninas Augen ließ in wider besseren Wissens darauf hoffen, dass sie bisher vielleicht nur etwas Elementares übersehen hatten. Und Hoffnung war ein Gefühl, das er sich im Moment sehnlichst herbeiwünschte.

    »Ich weiß nicht«, gestand Nina etwas unsicher und ein Teil des Leuchtens aus ihren Augen verschwand bei diesem Satz. »Aber es ist allemal besser, etwas zu unternehmen, selbst wenn es im Endeffekt sinnlos ist, als hier herum zu sitzen und darauf zu warten, dass wir sterben. Ach ja, warte mal«, fügte sie hinzu und kramte eine kleine Dose aus ihrer Tasche hervor, die mit einer beträchtlichen Anzahl kleiner weißer Pillen gefüllt war. »Hier«, überreichte sie die Dose David. »Drei davon jede Stunde schlucken. Das ist, um der Strahlung ein wenig entgegenzuwirken«, erklärte sie auf Davids fragenden Blick hin.

    Nachdem David eine Zeit lang in Ninas Augen gesehen und die unausgesprochene Bitte darin erblickt hatte, meinte er mit einem müden Lächeln: »Na toll. Überleben die Siebenundzwanzigste, hm?« Einen Augenblick später erhob er sich aus seinem Stuhl und meinte, nachdem er einen letzten Blick aus dem Fenster geworfen hatte: »Okay, bringen wir's hinter uns«. Ohne auf Nina zu warten, verließ er den Raum.

    »Wieso«, unterbrach David die Diskussion unvermittelt, wodurch er zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hatte, die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich lenkte, »wenn ich mal fragen darf, ist das alles eigentlich bisher niemandem eingefallen?«

    In den letzten zwanzig Minuten hatte er eine Reihe von Vorschlägen vernommen, die ihn daran zweifeln ließen, in den vergangenen 18 Stunden überhaupt an Bord gewesen zu sein. Plötzlich und unvermittelt waren ihre Überlebenschancen wieder um ein Vielfaches gestiegen, wenn sie auch immer noch bestenfalls als 'besonders schlecht' einzustufen waren.

    »Das ist uns schon vorher eingefallen«, antwortete Simon verlegen. Es war ihm sichtlich unangenehm, dass David absolut keine Ahnung hatte, worum es bei dieser Diskussion genau ging. »Der Punkt ist, dass es keinen Unterschied gemacht hat, solange das andere Schiff noch da war. Wir wollten einfach niemandem falsche Hoffnungen machen, solange es keine Gelegenheit gab, die einzelnen Ideen überhaupt umzusetzen.«

    So sehr es David widerstrebte, dies zuzugeben, der Aussage wohnte eine gewisse Logik inne. Es hätte tatsächlich keinen Nutzen gehabt, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was sie hätten tun können, wenn sie in einer Lage gewesen wären, in der sie nicht waren.

    In der sie vorhin nicht waren, verbesserte er sich. Er blickte Simon an, der darauf wartete, mit seinen Ausführungen fortfahren zu können.

    »Ich weiß immer noch nicht, ob wir die Reaktorhülle und die Triebwerke reparieren können, aber jetzt können wir es wenigstens versuchen.«

    »Meinte nicht irgendjemand, dass man das Ding nicht einfach so mir nichts dir nichts aus- und wieder anschalten kann?« David erinnerte sich vage daran, sowohl während der vergangenen Stunden als auch in den vergangenen Minuten etwas in dieser Richtung gehört zu haben. Nachdem Simon allerdings damit begonnen hatte, mit physikalischen Größen und Berechnungen nur so um sich zu werfen, waren seine Gedanken schnell abgeschweift und er hatte nicht mehr so richtig aufgepasst. Nun war er nicht ganz sicher, ob er sich gerade zum Idioten machte, oder eine vernünftige Frage stellte.

    »Da liegt das Problem«, gestand Simon schließlich. Er suchte sichtlich nach Worten, die es David erlauben würden, den Sachverhalt zu verstehen.

    »Stimmt schon. Man kann so ein Ding nicht einfach ein- und ausschalten. Ein Reaktor«, ertönte schließlich eine Stimme von der anderen Seite des Raumes, »funktioniert ungefähr so:«

    David blickte auf und erkannte, dass es Marcel war, der nun sprach. Im Gegensatz zu David hatte Marcel Physik als Studienfach und war, da er dieses Fach später unterrichten wollte, besser in der Lage, auch absoluten Laien den Kern eines Problems zu erläutern.

    »Man hat, wie bei jedem Reaktor, zwei kritische Massen, die miteinander reagieren und eine Kettenreaktion verursachen. Wenn man diese beiden Massen voneinander trennt, dann wird diese Reaktion unterbrochen und dann ist das Ding mehr oder weniger abgeschaltet. Wenn man sie dann wieder zusammenbringt, geht die Reaktion wieder los. In diesem Fall ist es eine große Platte bzw. Wand, die die beiden Massen voneinander trennt.«

    Das hörte sich alles in allem recht einfach an. David musste an Olivers Bemerkung zurückdenken, die jedoch genau das Gegenteil ausgedrückt hatte. Als er dahin gehend eine Bemerkung machen wollte, kam Marcel ihm jedoch zuvor.

    »Wir können diese Platte aber nicht einfach mit der Hand bewegen, dafür ist sie viel zu groß und zu schwer. Man muss dafür eine Energiequelle haben, die diese Platte bewegt. Und die haben wir nicht mehr, wenn der Reaktor nicht mehr arbeitet. Normalerweise«, fuhr er fort, während er aufstand, um während der folgenden Sätze durch den Raum zu gehen.

    David musste sich ein Grinsen verkneifen. Diese Angewohnheit hatte ihn schon immer an Marcel amüsiert. Der Mann war unfähig, länger als zwei Minuten lang still zu sitzen, während er etwas erklärte, im Gegensatz zu seinen eigenen Dozenten, die während einer Vorlesung allerhöchstens wegen unvorhergesehener Umstände ihren Platz verließen, wie zum Beispiel Stromausfällen, Feueralarmen und dergleichen.

    »Normalerweise gibt es ein eigenes System für diesen Abschaltvorgang, und es ist wahrscheinlich, dass wegen dieses Systems die Leistung des Reaktors so schwach ist. Als wir beschossen wurden, hat sich das Notsystem wahrscheinlich aktiviert, um die Leistung auf ein Minimum zu reduzieren, damit es keine Kernschmelze gibt. Die Steuerung dieses Systems«, beendete er seine Erklärung mit einem gequälten Lächeln, »ist aber nicht mehr ansprechbar, sodass die Platte weder ganz runter gefahren, noch wieder raus gezogen werden kann.«

    »Kann man nicht – «, begann David, um von Simon sofort unterbrochen zu werden, der mittlerweile Davids Art von Fragen kannte.

    »Nein, kann man nicht. Die Leitungen zur Steuerung sind derart verkohlt, dass sie nur noch aus einem schwarzen Klumpen bestehen. Das alles zu reparieren, würde eine Woche dauern, sofern wir überhaupt die dafür nötigen Sachen an Bord haben.«

    »Man könnte allerdings eine neue Stromquelle anschließen«, warf Marcel ein, während er gedankenverloren in die Luft stierte. »Sofern ich das richtig gesehen habe, funktioniert die Steuerung an sich zumindest noch ansatzweise. Wenn man die Steuerungselemente direkt mit Strom versorgen würde, müssten sie eigentlich arbeiten, vorausgesetzt, dass die Verbindungen mit dem Computer noch heil sind.«

    Aufgeregtes, wenn auch verhaltenes Getuschel breitete sich im Raum aus, während ausdiskutiert wurde, ob man unter diesen Voraussetzungen vielleicht einen Schritt weiter kommen konnte.

    Während sich die einzelnen Gruppen in technischen Diskussionen vertieft hatten, beugte sich David zu Nina hinüber und meinte leise: »Und was soll das bringen? Ich meine, wenn wir den Reaktor ausschalten? Damit bricht auf dem Schiff alles zusammen, denke ich?«

    »Wir müssen

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