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Die Mangrovenblüte: Ein kubanischer Traum; Teil I
Die Mangrovenblüte: Ein kubanischer Traum; Teil I
Die Mangrovenblüte: Ein kubanischer Traum; Teil I
eBook237 Seiten2 Stunden

Die Mangrovenblüte: Ein kubanischer Traum; Teil I

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Über dieses E-Book

Die junge Zigarrendreherin Marcia Feireira träumte täglich davon den zunehmend triesten Lebensbedingungen Kubas zu entfliehen, um im Überfluss des westlichgen Europas glücklich zu werden.
Als ein österreichischer Abgesandter im Zuge seines Aufenthaltes auch die Tabakfabrik besichtigt, ergreift sie ihre Chance.
Sich ihrer Wirkung auf Männer bewußt gelingt es ihr, nicht zuletzt aufgrund ihrer jugendlichen Schönheit ihn in wenigen Augenblicken zu bezaubern.
Einige Tage später offeriert er der jungen Frau ihm nach Wien zu folgen, er könne das organisieren. Marcia willigt ein.
Zwei amerikanische Ex-Soldaten einer Spezialeinheit bereiten ihre Flucht mit militärischher Sorgfalt vor.
Doch in jener Nacht läuft aufgrund eines Verräters in den eigenen Reihen alles schief und die drei entrinnen nur mit aller Mühe dem schon sicher geglaubten Tod.
Im aufziehenden Hurrikan gelingt es ihnen sich zurück nach Havanna durchzuschlagen, um dort unterzutauchen und einen neuen Fluchtplan ausuarbeiten.
Doch nun beginnt ein nervenaufreibender Kampf gegen die Zeit, denn ein Oberst der sowjetischen Marine hat, aus persönlichem Interesse an den beiden Ex-Soldaten, die Leitung der Fahndung übernommen.
Doch während er seine Kreise der Ermittlungen immer enger um die Flüchtenden zieht, bahnt sich dort ganz allmählich eine Romanze an.................
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum5. Apr. 2014
ISBN9783847661597
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    Buchvorschau

    Die Mangrovenblüte - Robin Kerr

    VORWORT

    Als Christoph Kolumbus am 27. Oktober 1492 die großflächige Insel im Karibischen Meer entdeckte, war er von ihrer Schönheit hingerissen und verlor sich noch Jahre danach, selbst vor dem spanischen Königshaus in Schwärmereien.

    Kuba - großes Land, wie die circa 300.000 indianischen Ureinwohner ihre Heimat nannten.

    Sollte aber erst im Laufe des darauffolgenden Jahrhunderts von den Spaniern erobert und Schritt für Schritt kolonialisiert werden.

    Der in dem folgenden Jahrhundert ständig wachsende Bedarf an Zucker in der alten Welt veranlasste schließlich die Spanier im 18. Jahrhundert Sklaven aus zumeist westafrikanischen Gebieten stammend nach Kuba zu bringen um sie auf den jetzt notwendigen Großplantagen unter meist Menschen unwürdigen Bedingungen zur Arbeit zwangen.

    Waren es früher Indianerinnen, die sich die spanischen Kolonialisten zur Frau nahmen, so mischte sich nun zunehmend, da in aller Regel nur Männer in die damaligen Kolonien entsandt wurden, afrikanisches Blut in die Landbevölkerung und ließ allmählich jenen Schmelztiegel aus Kulturen und Menschen entstehen, wie er sonst nirgendwo auf der Welt zu finden ist.

    Manchmal scheint es, als hätte die Schönheit des Landes der Evolution gar keine andere Möglichkeit gelassen.

    Wenn ich verloren gehe, dann sucht mich auf Kuba!", schrieb der spanische Dichter Federico Garcia Lorca an seine Eltern.

    So wie die Menschen, so fanden sich auch Rhythmik und Melodik dreier Rassen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten und am Ende waren Mambo, Bossa nova, Salsa, Merengue, Rumba, Bachata bis hin zum meist schwermütigen Son die musikalischen Früchte einer ungewollten Saat.

    Und die Lebensfreude, die in diesen Menschen innewohnt und die auch durch diese Musik zum Ausdruck kommt, sollen den Leser auf seiner Reise durch die Handlung dieses Buches begleiten.

    Als die Spanier gingen, kamen die US - Amerikaner und mit ihnen verlor das Land seine Jungfräulichkeit.

    Die unsäglichen politischen Irreleitungen der darauffolgenden Zeit sollten letztendlich in einer kommunistischen Diktatur sowjetrussischer Prägung enden.

    Jahrzehntelange Not und Armut, Isolation und Verfolgung durch das Regime ließ die Menschen auch langsam ihr Lächeln verlieren.

    In dieser Zeit beginnt die Geschichte von Marcia Feireira Lopez, die wegen ihres Traumes von einem Leben in einer besseren Welt, in die Arme des Schicksals fällt.

    1.Havanna 2005

    Wie jeden Nachmittag genoss die ältere Dame ihren Kaffee im Arkadengang des Hotels Inglaterra und beobachtete von dort aus das quirlige Treiben am Paso del Prado.

    Obwohl ihr Haar etwas zerzaust und ihre Kleidung ein wenig in die Jahre gekommen war, konnte man anhand ihrer feinen Mimik erkennen, dass der Horizont ihrer Gedankenwelt weit über das ortsübliche hinausging.

    Die vielen Falten und Fältchen konnten ihren vom Leben beschriebenen Gesicht seine angeborene Schönheit auch nach den Jahren nicht wirklich etwas anhaben, zumal es meistens von einem zarten Lächeln umgeben war und sorgenvolle Ausdrucke nie lange verweilten.

    Ihre ausgetretenen Schuhe schimmerten in seidenmatt wie ihr graues Haar und ihre glasigen Augen glänzten wie der abgegriffene Knopf ihres Portemonnaies.

    "Una Vida Triste", könnte man nun meinen - zu Unrecht, wie der geübte Beobachter festhalten muss, denn ein zartes Lächeln, wenn es denn aus der Seele kommt, wiegt mehr als tausend Falten.

    Die alte Dame saß mit dem Gesicht zur Straße, ihre Aufmerksamkeit aber galt dem Tisch hinter ihr, wo ein kaffeebraunes Mädchen und zwei blass weiße junge Männer versuchten sich in gebrochenem Englisch zu verständigen und offensichtliche Schwierigkeiten damit hatten, denn einigen dahin gestammelten Wörtern folgten nur fragende Blicke.

    Zwar versuchte das Mädchen sich wieder ein Lächeln zu entreißen, aber wenn sie im selben Moment verstohlen um sich sah, entlarvte das ihr Unbehagen.

    Als einer der beiden Männer mit stählernem Grinsen ein Bündel Geldscheine aus den Hosentaschen zog und einige davon demonstrativ auf den Tisch blätterte, hob sich die Stimmung zusehends.

    Eifrig machten sie sich nun daran ihre Mojitos zu leeren, um nach der Rechnung zu rufen. Somit war nun auch klar, was die Gegenleistung für eine Hand voll Pesos war. Im Allgemeinen jedenfalls.

    Als sich die Drei nun augenscheinlich bestens gelaunt anschickten sich auf den Weg zu machen, griff die alte Dame nach dem Unterarm des gerade vorbeigehenden Mädchens und flüsterte mit entschlossenem Ausdruck »ciento por ciento cubano«.

    Die Eindringlichkeit und Bestimmtheit, mit der sie diese Worte in die Gruppe der jungen Menschen gehaucht hatte, ließ das Mädchen kurz innehalten und einen verschreckten Blick nach ihr werfen.

    Als sich ihre Blicke für einen Moment trafen, begegneten einander zwei Welten so gegensätzlich und doch so gleich.

    Für den Bruchteil einer Sekunde herrschte weder Raum noch Zeit, sondern nur das Sein, gefangen in einer Blase der Ewigkeit.

    »Socialismo o muerto, eh«, mit diesen Worten betonierte das Mädchen förmlich die Gegenwart zurück und riss mit einem spöttischen, ja geradezu verächtlichen Lachen ihren Arm los, um sogleich ein Wortgefecht bester kubanischer Tradition zu eröffnen, um nebenbei jeden eifrig zuhörenden Ausländer an den dabei entstehenden Klängen zu erfreuen - ohne freilich dem Inhalt folgen zu können.

    Obzwar dieses » theatro del mundo « nur einige Sekunden andauerte, hielt alles Treiben ringsum still, da die Aufmerksamkeit sich nur auf dieses Schauspiel fokussierte, um sich im nächsten Atemzug wieder im Getöse der Stadt sowie im allgegenwärtigen Gestank der Autos zu verlieren.

    Das Mädchen war schweigsam geworden und ihre Gesichtszüge wie Schultern hingen deutlich mehr als die der Alten.

    Die beiden jungen Männer blickten wieder ratlos umher und drängten schließlich mit gewohnter Sprachbegabung zum Aufbruch.

    Die alte Dame aber bat das Mädchen an ihrem Tisch Platz zu nehmen und instruierte den beiden jungen Männern, in feinstem Englisch gesprochen, dass die junge Lady nicht länger an ihren Diensten interessiert sei, zog ihr Portemonnaies aus der Tasche, nahm ein paar Geldscheine heraus, legte sie auf den Tisch und forderte die verdutzten Männer auf sie zu nehmen und zu gehen. Und genau so geschah es auch.

    Dann setzte sich die alte Dame, die in unglaublichem Charisma erstrahlt war neben das Mädchen, das inzwischen feuchte Augen bekommen hatte, und bat sie ein wenig zuzuhören, denn sie erinnere an ein Mädchen, das sie vor langer Zeit einmal kannte:

    HAVANNA 1965 : 2. Der große Saal der Tabakfabrik:

    Marcia saß wie alle Anderen im großen Saal der Tabakfabrik schweigend an ihrem Tisch und rollte Zigarren.

    Präzise schnitt sie mit einer scharfen Klinge die mittleren Adern aus dem Blatt,

    legte es diagonal zum Zigarrenende und rollte es mit geschickten Händen unter Spannkraft zusammen.

    Sie sortierte Blätter nach ihren Farbnuancen, jedes Blatt für einen anderen Zweck.

    Eines das die Glut hält, eines für den Geschmack, ein anderes zum Entzünden und wieder eines für einen anderen Geschmack danach zuletzt das Deckblatt.

    Manche der helleren Blätter ließen sich kaum vom Teint ihrer Haut unterscheiden.

    Wenn man eines dieser Blätter in die Hände nahm, konnte es vorkommen, dass man von seiner geschmeidigen Zartheit hingerissen war.

    Der Eine oder Andere kann sich vielleicht vorstellen, wie so ein Ding aussehen würde, wenn er es selbst rollen müsste.

    Bei dieser jungen Frau sah es jedoch so leicht und einfach aus das man sich erst in Erinnerung rufen musste, das alles eben nur leicht und einfach wäre, wenn man es nur könnte.

    Und weil es eben leicht und einfach für sie war, achtete sie kaum noch auf ihre Arbeit, sondern gab sich hemmungslos ihren Tagträumen hin, ohne jemals jemanden an ihnen teilhaben zu lassen.

    Ab und zu horchte sie kurz auf, wenn der Mann der am anderen Ende des Saales, auf einem Podest sitzend, die Tageszeitung vorlas und zufällig einmal etwas Interessantes von sich gab.

    Als ein Raunen durch den Raum ging.

    Einige elegant gekleidete Herren und hochrangige Parteibonzen in Uniform betraten den großen Saal der Tabakfabrik.

    Das erinnerte sie an die Ankündigung des Vorlesers vor einigen Tagen.

    Er erwähnte, dass ein westeuropäischer Kulturattaché im Zuge eines Kuba Besuches auch die Tabakfabrik besichtigen würde.

    Alle waren sehr erstaunt darüber, zumal seit der Machtergreifung Castros und der darauf folgenden Enteignungen von Besitztümern ausländischer Personen, die USA ein strenges Embargo über Kuba erlassen hatte. Seither war auch kaum ein westeuropäischer Staat an Kontakten zu Kuba interessiert.

    Während die Delegation sich langsam durch den Saal schob, wurde einem mittelgroßen, mittelschlanken mittelbrünetten Herren an dessen Seite eine Dolmetscherin her lief, die jeden angrinste, als würde ihr soeben der Oskar verliehen, jeder Arbeitsschritt der Zigarrenherstellung explizit erklärt und in rudimentären kontraproduktiven Brocken übersetzt.

    Eigentlich wollte die Gruppe an Marcia vorbei gehen, der ausländische Herr stoppte jedoch und verweilte ihre Arbeit begutachtend an ihrem Tisch.

    Ohne ihn anzusehen spürte sie das seine Blicke ihr Gesicht und ihre Hände berührten.

    »Dasselbe Arbeit ist an Tisch andere auch« schnappte die Dolmetscherin herum,

    offenbar eifersüchtig seiner Zuneigung zu Marcia.

    Ohne ihre Arbeit zu unterbrechen, blickte die junge Frau mit einem kurzen,

    fast schüchternen Lächeln in die Augen des fremden Mannes, nickte kaum merklich und wandte sich augenblicklich wieder ihrer Arbeit zu.

    Nach ein paar kurzen, schweigsamen Sekunden fragte der Mann

    » como se llama ? «.

    »Marcia señor «, antwortete sie schüchtern.

    »Que nombre hermoso! Soy Andreas. A mi me gusta lo que veo! «

    »Ya veo, gracias «, erwiderte die junge Frau, während sie einander einen kaum längeren, aber viel intensiveren Blick schenkten.

    Eine Sekunde lang - nicht einmal vielleicht, genug jedoch um in verborgenste Sehnsüchte zu blicken, die anderen vielleicht ein Leben lang verschlossen bleiben.

    »Oh señor, se habla muy bién español«, grinste die Drohne ohne ihr Entsetzen verbergen zu können, ob ihrer mutigen Übersetzungen entlarvt worden zu sein.

    »Oh no!«, erwiderte er abschwächend, »sólo un poco.«

    Woraufhin die Übersetzerin einige künstliche Lacher unter steinernem Grinsen herausdrückte, die Besichtigung fortsetzte, um schließlich den Saal zu verlassen.

    Sofort waren zwei Frauen ähnlich dem Alter Marcias aufgesprungen und aufgeregt zu ihr gelaufen.

    »Hast du bemerkt, wie er dich angesehen hat?«, schnatterte eine;

    »Was hat er dich gefragt?«, die Andere.

    Marcia überging die erste Frage,

    »Er hat mich bloß nach meinem Namen gefragt.«

    »Und?«, hakte eine Neugierige nach, »was hast du gesagt?«

    »Na was«, schüttelte Marcia den Kopf, »Jackie Kennedy. «

    »Que tonto«, ärgerte sich die Eine, »du bist immer schlüpfrig und kalt wie ein Fisch.

    Du darfst dich nicht wundern, wenn dich keiner will!«

    »Setzt euch lieber hin und arbeitet sonst bekommt ihr noch Schwierigkeiten«, warf eine ältere Arbeiterin mit Namen Rosa mehr schlichtend als mahnend ein.

    Wartete ab, bis die beiden verärgert gestikulierend verschwunden waren um sich wieder mit »du hättest ihn nicht so ansehen sollen, denn alle konnten hören was du dachtest, vielleicht deutlicher als er«, an Marcia zu wenden.

    Marcia hatte weder den beiden jungen Arbeiterinnen geantwortet noch erwiderte sie etwas zu Rosa.

    Sie hatte, seit sie dem Fremden in die Augen gesehen hatte, ihren Blick nicht mehr von den Zigarren genommen.

    Nun könnte man geneigt sein sich der Meinung ihrer Mitarbeiterinnen anzuschließen und sie als hochnäsige Göre zu verurteilen, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, was aber hier ein Fehler wäre.

    Denn es werden von Zeit zu Zeit Menschen geboren, die ohne nachvollziehbaren Begründungen besondere Fähigkeiten aufzuweisen haben.

    Es gibt Menschen, die hören mehr, sehen mehr - nein ich sollte sagen,

    sie verstehen es besser hinzuhören und hinzusehen als so mancher Andere.

    Jedem gesprochenen Wort ist ein gewisser Klang, eine spezielle Mimik und eine aufschlussreiche Gestik zuteil.

    Die Summe daraus offenbart die tatsächliche Wahrhaftigkeit in einer derart frappierenden Geschwindigkeit wie Genauigkeit, das selbst der Eingeweihte bisweilen ungläubig den Kopf schüttelt.

    Fragen werden zu Antworten, Verneinungen zu Bejahungen, Stärken zu Schwächen oder eben alles auch umgekehrt.

    Es ist wie eine verkehrte Welt, schamanistischen Ursprungs nur ohne Voodoo, Magie oder Religion.

    Es ist einfach das Zusammenfassen vieler kleiner Teile zu einem einzigen Ganzen - allein durch den Einsatz von Sinnen, die an und für sich jedem gegeben sind.

    So saß Marcia nun da und durchlebte die Summe aller in wenigen Augenblicken erlebten Teile und waren sie noch so klein um ein möglichst genaues Bild vor ihrem inneren Auge erstehen zu lassen, indem sie, wie jeder geübte Autofahrer nachvollziehen kann, ihre Tätigkeit im Unterbewusstsein fortsetzte und gleichzeitig schier in Tagträumen versank.

    Nun sind aber Träume, wie man schon in der Antike wusste nicht gleich Träume.

    Die Träume des Schlafes beispielsweise sind so unergründlich und geheimnisvoll wie der Schlaf selbst und bleiben dem bewussten Leben außen vor.

    Tagträume jedoch sind gefährlich, bemerkte schon Philip von Makedonien,

    als ihm ein Vertrauter zurief „mein König Alexander Euer Sohn ist ein Tagträumer". Nun, wenn das so ist, erwiderte er, gib acht denn Tagträume lassen sich verwirklichen.

    „Wenn es ein Traum ist, in dem ich lebe", klang die Stimme des Sängers einer Soloband, an der Marcia auf ihrem Weg nach Hause vorüberkam,

    Wenn es ein Traum ist, in dem ich lebe, dann möchte ich nicht erwachen, wer weiß, wie das Leben mich empfängt. Doch wenn meine Liebste für immer ein Traum bliebe, würde ich mich entscheiden zu erwachen, und wäre es nur für einen Tag".

    »Marcia Feireira?«

    »Wer will was von ihr?«, fragte ihr Vater den Mann mit der rauen Stimme, nachdem er auf dessen heftiges Klopfen geöffnet hatte.

    »Sie muss mitkommen, der Ausländer will sie sprechen.«

    »Was für ein Ausländer?«

    »Marcia«, rief der Vater aufgeregt, »was für ein Ausländer?«

    Auf keinen Fall wird meine Tochter mit so einem Rüpel zu irgendwelchen Ausländern gehen, und schon gar nicht nach Einbruch der Dunkelheit.«

    Er hieß dem Fremden an zu gehen und wollte soeben die Türe schließen als Marcia ihren Vater bei der Hand nahm und leise »lass es Papa« flüsterte,

    »es ist nicht so, wie du denkst«.

    »Ah ja«, blickte er erstaunt, »was denke ich denn?«

    »Nein wirklich«, lächelte

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