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Die Begegnung
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eBook404 Seiten5 Stunden

Die Begegnung

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Über dieses E-Book

Ferry hat die Meisterprüfung bestanden und einen ersten persönlichen Kontakt zu den Grauen hergestellt. Wie sich herausstellt, steht die Welt der Grauen – P2 – kurz vor dem totalen Aus. Es herrschen Krieg und Hungersnot. Die Grauen, die zunehmend menschliche Züge zeigen, werden von einer Sub-Spezies bedroht und bekämpft, so dass sie die Flucht nach P1 als einzigen Ausweg sehen. Doch das ist nicht so einfach, wie sich herausstellt. Ferry und Laura beschliessen, den Grauen in ihrem Kampf zu helfen und die Evakuation zu unterstützen. Eine kleine Truppe des Corps schliesst sich ihnen an und zusammen gehen sie nach P2. Dort treffen sie auf Wüste, Hitze und Zerstörung, doch gemeinsam schaffen sie es, ihre Mission zu beenden und die Grauen zu evakuieren. Auf der Erde bricht gleichzeitig ein Terrorkrieg aus und so sind am Schluss Menschen wie Graue in P1 gestrandet und können nicht zurück in ihre Heimat-Welten. Sie beschliessen, das Beste daraus zu machen und friedlich zusammenzuleben.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum25. Nov. 2017
ISBN9783742764850
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    Buchvorschau

    Die Begegnung - Ralf Wider

    Kapitel 1 - Die Königin

    Luís Guillermo schlief friedlich in den Armen seines Vaters, das blonde Wuschelköpfchen auf dessen Brust gelegt. Master Black staunte, dass sein Sprössling schlafen konnte, denn die väterliche Brust hob und senkte sich schnell und sein Herz raste.

    Ferry wusste nicht, was ihm mehr Unbehagen bereitete: dass die Graue Königin seine Tochter in den Armen hielt, oder dass Laura im Gegenzug das graue Baby der fremden Spezies schaukelte.

    Sein nervöser Blick löste sich von Guille und ging zu Laura. Anspannung war in Ferrys Gesicht zu lesen und Schweissperlen standen auf seiner Stirn. Laura hingegen schien total entspannt. Verzückt blickten ihre schwarzen Augen auf das graue Würmchen, welches sie sanft in ihren Armen hin- und her wog. Das graue Baby hatte kugelrunde, grosse Knopfaugen, welche Laura freudig anglänzten. Es gurgelte zufrieden. Ferrys Blick wanderte über das kleine, fremdartige Wesen. Es war von Kopf bis Fuss steingrau. Die Händchen mit den vier Fingerchen und den knubbligen Verdickungen an den Enden griffen nach Lauras langem Haar. Das Kind schien total vernarrt zu sein in die lockige Mähne. Irgendwie verständlich, fand Ferry, für ein Geschöpf, das selbst keine Haare hatte. Das Baby war total glatt. Es war kein einziges Haar am ganzen Körper zu sehen. Lauras Zeigefinger glitt langsam über den rundlich gewölbten Bauch des Babys und kitzelte es. Das Kindchen quietschte und gab ein Geräusch von sich, das man als Lachen werten konnte.

    Ferry fiel auf, dass das Graue keinen Bauchnabel hatte, dafür aber Brustwarzen, was es als Säugetier auswies. Aber keinen Bauchnabel? Das erstaunte ihn, denn abgesehen von der abweichenden Anzahl Finger und Zehen waren ihm bisher nur erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Menschen und Grauen aufgefallen. Das graue Kind hatte sogar ein kleines, graues Zipfelchen zwischen den dünnen Beinchen, was es - abgesehen von der Farbe - sehr humanoid wirken liess.

    Ist er nicht süss?, hauchte Laura und schaute zu Ferry auf. Ihre Blicke trafen sich. Ferry machte ein eher ratloses Gesicht. Was sollte er auf diese Frage antworten? Frauen fanden alle Babys süss. Männer nicht. Für Ferry sahen alle Babys gleich aus. Na ja, mit Ausnahme des grauen Kindes, vielleicht. Und seiner eigenen Zwillinge.

    Auf der einen Seite war das graue Würmchen wirklich irgendwie niedlich, fand Ferry, doch andererseits tat er sich schwer darüber hinwegzusehen, dass es ein Nachkomme derjenigen Spezies war, mit der Ferry fast dreissig Jahre lang im Krieg gelegen hatte.

    Hm., meinte er ausweichend. Er wollte niemandes Gefühle verletzen. Der Krieg war vorbei, immerhin hatte Ferry selbst mit Vehemenz den Waffenstillstand ausgerufen und durchgesetzt. Er hatte darauf hingearbeitet, Frieden zu schliessen mit den Grauen, seit er erkannt hatte, wie ähnlich sich die beiden Spezies waren. Er wollte nicht mehr gegen sie kämpfen. Es hatte bereits viel zu viel Blutvergiessen gegeben, zu viele Tote auf beiden Seiten. Er wollte den Frieden mit den Grauen, doch der Gedanke an seine gefallenen Kameraden löste einen tiefsitzenden Schmerz in seinem Inneren aus.

    Er gab sich einen Ruck. Er musste über die Vergangenheit hinwegkommen. Nur nach vorne schauen. Vergessen, was gewesen war und es von jetzt an besser machen. Ferry nickte zögernd seine Zustimmung. Ja, das graue Baby war süss. Irgendwie. Doch Laura sah das Nicken nicht. Sie versuchte gerade, die Hand des Kleinen aus ihren Haaren zu lösen, die sich festgekrallt hatte und mit Inbrunst daran zog.

    Ferry liess seinen Blick zu der olivgrün-golden schimmernden Königin gleiten. Auch wenn die Physiognomie der Grauen anders als die der Menschen war, so glaubte er doch, einen ähnlichen, mütterlichen Gesichtsausdruck bei ihr zu erkennen. Ganz entzückt schien sie zu sein von Lisa Moana. Die grossen, mandelförmigen Augen der fremden Kreatur glänzten verträumt und die Hand mit den vier Fingern strich unablässig über das dunkle Haar des Kindes. Möglicherweise war das ein ähnlicher Drang wie bei den Menschen, die gerne pelzige Tiere streichelten? Über weiches Haar oder einen flauschigen Pelz zu streicheln, war ein angenehmes Gefühl. Woher dieser Drang zu streicheln wohl kommen mochte? Ferry machte sich eine geistige Notiz, dass er seine Kolleginnen in der wissenschaftlichen Abteilung des CERN danach fragen musste. Ausserdem wollte er herausfinden, wieso die Grauen keine Haare hatten. Doch das würde vielleicht ein wenig schwieriger werden…

    Ferry tauchte aus seinen Gedanken auf, als Moana zu brabbeln begann. Es war irgend etwas Unverständliches, doch dazwischen tauchten immer wieder Ah-nu und Mo-a auf. Der Name des grauen Babys und ihr eigener, in Babysprache. Sie schien stark daran interessiert, mit der Mama ihres neuen Spielkameraden Konversation zu machen. So hörte es sich jedenfalls für Ferry an. Aber vielleicht war seine Tochter auch einfach eine kleine Quasselstrippe. Das würde sich bald genug herausstellen.

    Das Schwierigste würde die Sprache sein, davon war Ferry überzeugt, als er sich mit Laura, Hand in Hand, der Königin genähert hatte.

    Die Kinder hatten sich sofort angefreundet gehabt bei dem überraschenden Besuch der Grauen im Garten des Blockhauses der Familie Black in P1. In ihrer kindlichen Neugier und Unschuld hatten die Kinder die Brücke geschlagen zwischen zwei Völkern, ohne dabei auf das Aussehen oder die Hautfarbe zu achten. Daraufhin hatten Laura und Ferry den Mut aufgebracht, sich der Fremden zu nähern und einen ersten persönlichen, physischen Kontakt mit der ausserirdischen Lebensform aufzunehmen.

    Wie man das so aus dem Fernsehen kennt, wenn sich fremde Völker treffen, hatte man sich erst einmal vorgestellt.

    Ferry hatte die Hand auf seine Brust gelegt und Ferry gesagt. Seine Stimme klang belegt. Er räusperte sich. Laura hatte seine Geste kopiert und Laura gesagt. Auch ihre Stimme wackelte ein wenig und sie schluckte trocken, um den Kloss in ihrem Hals loszuwerden. Der Kloss sass dort, seit sie vor wenigen Minuten geglaubt hatte, ihre Kinder seien in akuter Lebensgefahr.

    Die Königin hatte ihren länglichen Kopf leicht zur Seite geneigt. Es sah aus, als ob sie zu verstehen versuchte, was die zwei Fremden Wesen ihr zu sagen versuchten. Schliesslich legte sie ihre Hand ebenfalls auf ihre Brust und sagte Annunfala.

    Ferrys Herz schlug bis in den Hals. Er spürte, dass seine Ohren zu glühen begannen. Sie sprachen mit einem Alien! Es war schier unfassbar. Die Grauen konnten sprechen und es klang zwar fremd, aber es schien eine richtige Sprache zu sein, wie die Menschen sie sprachen!

    Die graue Königin, die eigentlich gar nicht grau war, wiederholte ihren Namen. Das A war langgezogen, und die Betonung folgte auf der nächsten Silbe. Es klang wie Ah-Nún-fala. Ihre Stimme war weich und melodisch, sie klang ein wenig wie heller Glockenklang. Doch es lag auch etwas Heiseres darin, etwas Kehliges, als ob das A mit viel Atem herausgepresst wurde.

    Laura wagte den nächsten Schritt. Sie machte einen kleinen Schritt auf das fremde Wesen zu und streckte die Hand aus. Sie hielt sie dabei nicht senkrecht, wie zum Handschlag, sondern aufrecht, die Handinnenseite nach vorne. Das sollte wohl zeigen, dass sie nichts Böses wollte und nichts in der Hand hatte. So interpretierte Ferry das auf jeden Fall. Er hielt den Atem an und war gespannt, wie die Fremde darauf reagieren würde.

    Hallo, Ah-Nún-fala., sagte Laura mit fester Stimme. Ferry fand, dass sie den Namen sehr ähnlich wie die Namensträgerin ausgesprochen hatte. Das mochte daran liegen, dass Laura einfach ein Sprachgenie war. Sie konnte sowas.

    Annunfala blinzelte. Sie schien erstaunt. Sie starrte auf Lauras ausgestreckte Hand. Nach einem kurzen Moment machte sie jedoch auch einen Schritt auf Laura zu und hob ihren Arm in der gleichen Weise wie Laura. Zaghaft streckte sie den Arm aus, bis sich die beiden Handflächen berührten. Die beiden Frauen, oder Weibchen - Mütter war vermutlich die beste Bezeichnung - zuckten bei der Berührung simultan zusammen. Dieselbe Reaktion hatten sie zuvor schon bei den Kindern beobachten können. Doch sie liessen die Handflächen aufeinander liegen.

    Laura., sagte Annunfala zögernd und blickte ihr Gegenüber mit grossen Augen an. Sie sprach Lauras Namen Laa-uu-ra aus, wobei das R sehr kehlig klang, ähnlich dem R, wie es französischsprachige Menschen aussprachen, fast schon ein ch.

    Laura lächelte. Die Königin blinzelte wieder, scheinbar erstaunt. Dann lächelte sie ebenfalls, wenigstens empfand Ferry es so. Dabei entblösste Annunfala einen Teil ihres Gebisses. Die Grauen hatten keine einzelnen Zähne, wie die Menschen. Es sah eher aus wie eine durchgehende Hornplatte, oder ein einziger, breiter Zahn, der an der Oberfläche fast glatt war und keine herausstehenden Kronen zeigte.

    Laura drehte den Kopf zu Ferry und nickte ihm zu. Sie hatte ihren fordernden Blick aufgesetzt, der keine Widerrede zuliess. In ihren Augen schien nun mach schon! zu stehen. Ferry schluckte und machte einen zögernden Schritt auf die Königin zu. Ihm war heiss. Er schwitzte. Er wusste nicht, was er denken sollte. Er würde gleich einen Alien anfassen!

    Wie ferngesteuert hob sich sein rechter Arm. Anun-fala, brachte er hervor. Er war sich bewusst, dass seine Aussprache nicht so gut gewesen war wie Lauras. Er würde üben müssen. Er konnte spüren, dass er rot wurde.

    Annunfala schien seine Bemühungen zu würdigen, denn sie lächelte auch ihn an. Sie löste ihre Hand von Lauras und legte sie zaghaft auf die seine. Ein kurzer Energiestoss fuhr durch Ferrys Hand. Auch er zuckte zusammen, während die Königin ruhig blieb. Sie schien sich bereits an das Phänomen gewöhnt zu haben. Doch Ferry hatte sich schnell wieder gefasst. Es war nicht unangenehm gewesen, nur überraschend. Es hatte sich wie ein kleiner Energietransfer angefühlt. Es war ähnlich gewesen wie damals, als er seine Hände auf Lauras schwangeren Bauch gelegt hatte. Eine Art Kribbeln, das anzeigte, dass die berührte Person viel Energie in sich trug. Laura hatte damals die Energie von gleich drei Menschen in sich getragen. Erstaunlicherweise schien der Energiefluss bei den Grauen ähnlich zu sein. Wiederum war Ferry verblüfft von der frappierenden Ähnlichkeit der Grauen mit den Menschen. Die Hand mit den vier Fingern fühlte sich warm an. Wärmer als Ferrys. Sie war glatt und weich, dennoch fest. Ferrys Hände waren dagegen schwielig und rauh. Das waren sie, seit er in der Küche seines Bistros gekocht hatte, aber mit dem Bau des Blockhauses hatten sich die Schwielen noch deutlich verstärkt.

    Die Königin blinzelte wieder. Ferry., sagte sie. Es klang wie Fää-rri, wobei das R wiederum fast ein ch war, ein sehr gutturales R.

    Ferry setzte ein schüchternes Lächeln auf und nickte bestätigend, um Annunfala zu signalisieren, dass sie seinen Namen gut ausgesprochen hatte. Er hoffte, dass sie das Kopfnicken richtig würde interpretieren können. Es gab Völker, bei denen die Kopfbewegungen anders gedeutet wurden, auch bei den Menschen.

    Doch die Königin lächelte und versuchte die Kopfbewegung zu imitieren. Es schien Ferry, als ob diese Art der nonverbalen Kommunikation nicht gebräuchlich war bei den Grauen. Offensichtlich gab sie sich Mühe, sich den Bräuchen ihrer Gegenüber anzupassen.

    Wieder ging es Ferry durch den Kopf, dass es extrem schwierig sein würde, miteinander zu sprechen. Namen auszutauschen, war eines. Doch richtige Konversation zu machen, etwas ganz anderes.

    Neben ihnen im Gras quietschte Moana auf. Es hatte energisch und ein wenig vorwurfsvoll geklungen. Sie fühlte sich vermutlich vernachlässigt und fand es gar nicht toll, dass sich die Erwachsenen nur mit sich selbst beschäftigten. Um einer Krise in Form von sehr lautem Geschrei entgegenzuwirken, hob Laura ihre Tochter hoch. Diese hörte augenblicklich auf, Geräusche von sich zu geben, doch sie schien unruhig und quängelig. Sie zappelte und strampelte, so dass Laura sie von sich strecken musste, um nicht getreten zu werden. Annunfala machte wieder eins dieser Muttergeräusche, einen ergriffenen, wimmernden Laut, der wohl in sämtlichen Kulturen als Ach, wie niedlich! erkannt werden würde.

    Laura blickte erstaunt zu ihr hinüber und nach einem kurzen Zögern hielt sie der Königin ihr Kind hin. Ferry war so überrascht von dieser Geste, dass er es total verpasste, zu widersprechen. Er fand das gerade keine so gute Idee. Frieden hin oder her, aber er fand es äusserst befremdlich, dass ein Alien sein Kind in die Arme nehmen sollte! Was dachte sich Laura dabei?

    Die grossen Augen der Fremden schienen noch grösser zu werden. Zögernd streckte sie ihre Arme aus und nahm das Kind behutsam aus Lauras Händen. Sie schloss ihre dünnen Arme um Moana und betrachtete sie eingehend. Dann berührte sie ganz zaghaft den dunklen Flaum auf dem kleinen Köpfchen. Wieder gab sie dieses sehnsüchtige Muttergeräusch von sich.

    Moana schien sich bei der Fremden sehr wohl zu fühlen, die Agitation von vorhin war wie verflogen. Fasziniert betrachtete sie die Hand mit den vier langen, schlanken Fingern und den knubbligen Enden, die ihr übers Haar strich. Etwas verträumt, aber ohne sichtbare Eifersucht betrachtete Laura dieses harmonische Bild. Ferry konnte nur staunen. Mütter unter sich, dachte er bei sich.

    Moana., flüsterte Laura und deutete auf ihr Kind. Annunfala schaute auf.

    Mo-áh-na., wiederholte sie und lächelte.

    Wieder quietschte etwas im Gras neben ihnen. Das graue Baby krabbelte auf Laura zu. Fragend blickte Laura zu Annunfala und streckte dabei die Arme in Richtung des Krabblers aus. Annunfala produzierte ein Kopfnicken. Sie schien einverstanden, dass Laura das Würmchen hochhob.

    Ganz vorsichtig griff Laura unter die Ärmchen des kleinen Grauen und hob ihn hoch. Nun entfuhr auch ihr einer dieser Mutterlaute. Behutsam strich sie mit ihrer Hand über das kahle Köpfchen des Babys. Dann drückte sie einen sanften Kuss auf die Stirn des Kindes und sog dabei den Duft des Kleinen ein. Ferry kannte das von den Zwillingen. Laura tat das andauernd. Annunfala legte den Kopf schief. Vermutlich kannte sie diese Geste nicht. Der kleine Graue schien es jedoch zu geniessen, denn er gurgelte zufrieden. Damit war auch die Mutter des Babys zufrieden.

    Annungach., flüsterte die Mutter Laura zu. Es hatte irgendwie stolz geklungen und Ferry glaubte so etwas wie ein Erröten auf ihren olivgrün-goldenen Wangen zu sehen. Die Stellen unter ihren hohen Wangenknochen wurden auf jeden Fall etwas dunkler, dunkel-olivgrün. Es sah recht apart aus, fand Ferry, ungewohnt, aber passend.

    Ah-nún Gach., wiederholte Laura. Sie hatte die Aussprache wieder perfekt getroffen. Sogar das kehlige ch, das wie ein Zischen am Ende des Namens stand, hatte sie stilsicher reproduzieren können. Annunfala nickte bestätigend. Sie schien wirklich stolz zu sein. Laura gab Annungach noch einen Kuss, was dieser mit einem lauten Quieken fröhlich quittierte.

    Er riecht wie ein Menschenbaby!, flüsterte Laura sowohl entzückt, wie auch erstaunt. Sie blickte hoch zu Ferry, der immer noch wie ein Holzklotz dastand und sich nicht rührte. Sie nickte mit dem Kinn in Richtung von Guillermo, der sich im Gras eingerollt hatte und schlief. Das bedeutete wohl, dass Ferry sich gefälligst auch nützlich machen, und ihren Sohn hochheben sollte. Der Vater kam der wortlosen Bitte unverzüglich nach. Vorsichtig hob er Guille hoch und dieser nestelte sich an Ferrys Brust, ohne dabei aufzuwachen.

    Guillermo., flüsterte Ferry erklärend und deutete mit dem Kopf auf das Kind in seinen Armen.

    Gíí-èch-moo., wiederholte Annunfala. Ferry musste ein Lächeln unterdrücken. Die Königin musste auch noch ein bisschen üben, wie er selbst. Doch er nickte bestätigend.

    So kam es, dass sie alle drei, leicht entrückt, im hohen Gras in Neuseeland-P1 standen, und Kinder schaukelten.

    Ferry fand, dass der erste Schritt der Annäherung gelungen war, doch er hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte.

    Wieder kamen ihnen die Kinder zu Hilfe: fast simultan begannen alle drei zu schreien.

    Kapitel 2 - Verständigungsprobleme

    Annungach hatte erstaunlicherweise die lauteste Stimme, obwohl er der kleinste der drei Kinder war. Wenn man nicht hinschaute, hätte man das Geschrei problemlos als menschliches Babygeschrei einstufen können.

    Entsetzt schauten sich die Eltern reihum an. Das Dunkelgrün auf Annunfalas Wangen schien sich zu vertiefen. Ferrys Gesichtsfarbe fühlte sich purpurn an. Laura blieb cool, wie immer.

    Sie haben Hunger., konstatierte sie schlicht. Zeit für die Fütterung der Raubtiere., setzte sie mit einem Seufzen hinzu. Sie deutete mit dem Kopf zum Blockhaus. Lass uns rübergehen. Ich möchte mich setzen.

    Sie und Annunfala tauschten ihre Kinder zurück, ein Unterfangen, das nicht ganz einfach war, weil die beiden nun wieder ganz zappelig waren. Laura hielt Moana auf dem einen Arm und deutete mit dem andern in Richtung der Hütte. Sie ging selbstsicher los und winkte den anderen, ihr zu folgen. Die Königin hatte erneut den Kopf zur Seite gelegt und schien zu überlegen, was Laura ihr mitteilen wollte. Ferry hatte begonnen, Laura langsam nachzugehen. Guille hatte er an die Schulter gelegt und streichelte ihm besänftigend den Rücken. Er wusste von seiner Mutter, dass es ihn selbst immer beruhigt hatte, wenn er am Rücken gestreichelt wurde als Baby, doch bei Guillermo schien das nicht zu wirken. Ferry machte sich eine geistige Notiz, dass er den Rat der Grossmutter einholen musste in dieser Sache. Vielleicht gab es da einen Trick beim Streicheln? Vielleicht war aber auch nur der Hunger der Kinder zu gross. Er blickte über die Schulter zurück. Er fand, es wäre schade, wenn das erste persönliche Treffen mit der fremden Spezies in diesem Kindergeschrei zu Ende sein sollte. Zu seinem Erstaunen entdeckte er Annunfala direkt hinter sich. Sie war ihnen nachgegangen. Ferry lächelte die Königin aufmunternd an.

    Laura hatte sich bereits vor der Hütte auf die Holzbank gesetzt, die Dan, ein Freund aus dem P1-Corps, gebaut hatte.

    Weil es tatsächlich das Natürlichste der Welt war, zog Laura ganz selbstverständlich den Reissverschluss ihrer Uniform nach unten und holte eine pralle Brust heraus, an die sie Moana legte. Die laute Nachwuchs-Latina liess sich schnell von dem Angebot überzeugen und begann zu saugen. Annunfala war stehengeblieben und betrachtete die Szene mit schiefgelegtem Kopf. Dann nickte sie. Auch wenn Ferry glaubte, dass diese Geste nicht zu ihrem natürlichen Repertoire gehörte, schien sie der Fremden zu gefallen.

    Mit wenigen, eleganten Schritten gesellte die Königin sich zu Laura und setzte sich neben sie auf die Bank. Mit einem Finger der freien Hand fuhr sie auf Brusthöhe über den hauchdünnen Stoff, der ihren Körper wie eine zweite Haut überspannte. Der Finger beschrieb einen Kreis und sofort zog sich der Stoff innerhalb des Kreises zurück. Zum Vorschein kam eine goldig glitzernde, olivgrüne Brust mit einer hellgrauen Brustwarze. Ferry stand da wie ein Spanner und brachte vor Staunen den Mund nicht zu. Laura blickte geflissentlich zur Seite und hob überrascht eine Augenbraue, sagte aber nichts.

    Annunfala legte ihren Sohn an die kleine, runde Brust und sein Geschrei legte sich augenblicklich. Annungach nuckelte, was das Zeug hielt und grunzte dabei zufrieden. Jetzt wimmerte nur noch Guille. Ferry versuchte, ihn zu vertrösten, indem er ihm den kleinen Finger zum Saugen hinhielt. Das funktionierte genau drei Sekunden lang, bevor Guille den Beschiss bemerkte. Dann ging das Geschrei wieder los. Hilfesuchend schaute Ferry zu Laura.

    Komm zu Mami, du gieriger kleiner Kerl. Moana ist schon fertig., sagte Laura liebevoll und winkte Ferry heran, damit sie Kinder tauschen konnten. Sie holte die andere Brust heraus und sofort dockte Guillermo an. Moana lag derweil zufrieden und satt in Ferrys Armen. Endlich war wieder Ruhe eingekehrt, was Ferry Gelegenheit gab, seine sich überschlagenden Gedanken etwas zu ordnen.

    Hast du das gesehen? Das ist der Wahnsinn!, raunte Ferry seiner Frau zu.

    Was? Goldene Brüste? Muss ich mir von jetzt an Goldstaub über den Körper schütten, damit du mich noch attraktiv findest?, schnappte sie zurück. Doch Ferry merkte, dass sie es nicht böse meinte. Sie schien nur ziemlich verwirrt von den Erkenntnissen der letzten halben Stunde.

    Blödsinn. Das meine ich nicht., erwiderte er aufgeregt. Sie sind Säugetiere! Also, Säuger, meine ich, ohne Tiere. Das ist doch erstaunlich! Diese Übereinstimmung mit uns Menschen! Findest du nicht auch? Laura nickte gedankenversunken ihre Zustimmung.

    Es ist fast beängstigend, wie ähnlich sie uns sind., gab sie leise zurück. Vielleicht hast du recht, und sie sind wirklich mit uns verwandt… Irgendwie?

    Ferry nickte und schaute wieder zu der stillenden Königin.

    Wir müssen es irgendwie schaffen, mit ihnen zu sprechen. Es gibt so viele Fragen, die ich stellen möchte… Er brach ab. Das würde schwierig werden und vielleicht Jahre dauern. Er würde noch einen Weg finden müssen. Einen Weg, zu kommunizieren. Der Gedanke frustrierte Ferry. Also tat er, was er immer tat, wenn er nicht weiter wusste: er holte sich Kaffee.

    Zuerst hatte er das Kindergehege aus dem Schlafzimmer geholt und auf die Veranda gebracht. Er setzte Moana hinein, hob die Tasse hoch, die er hatte fallenlassen, als er die Grauen entdeckt hatte und ging dann in die Blockhütte, um Kaffee zu holen.

    Als er wieder heraustrat, waren bereits alle drei Kinder in dem selbstgebastelten Gehege. Sie hatten sich aneinander gekuschelt und schliefen friedlich.

    Ferry hatte drei Tassen mit süssem Kaffee gebracht. Laura nahm dankend eine entgegen. Er hielt Annunfala eine Tasse hin. Er überlegte gerade, wie er ihr klarmachen sollte, dass man das trinken konnte und das es nicht giftig war, als sie danach griff. Sie führte das Getränk an ihr Gesicht und ihre schlitzartigen Nasenlöcher öffneten sich. Das sah lustig aus, fand Ferry. Wie ein Pferd, das die Nüstern bläht. Die Grauen hatten keine hervorstehende Nase wie der Homo Sapiens. Die Nasenlöcher waren Schlitze, die direkt im Gesicht lagen. Ähnlich wie bei einer Schlange.

    Annunfala sog den Duft des Getränks ein und machte ein gurgelndes Geräusch. Es klang irgendwie neugierig und wohlwollend.

    Ferry nahm einen Schluck aus seiner Tasse und schlürfte dabei, wofür er einen tadelnden Blick von Laura erntete.

    Was?, fragte er. Ich will nur zeigen, dass der Kaffee heiss ist! Sonst verbrennt sie sich womöglich!

    Lauras Blick signalisierte, dass sie es trotzdem unnötig fand. Sie pustete auf ihren Kaffee und nahm dann einen geräuscharmen, kleinen Schluck.

    Ihr Gast blickte von Ferry zu Laura und dann wieder zurück. Sie betrachtete die Tasse, blähte erneut die Nüstern und pustete dann auf das heisse Getränk. Laura strahlte. Triumphierend blickte sie zu ihrem Mann hoch. Geht doch!, sollte dieser Blick vermutlich heissen. Dann schlürfte Annunfala geräuschvoll einen Schluck des bittersüssen Getränks. Nun war es an Ferry, übers ganze Gesicht zu grinsen. Die Königin hatte den diplomatischen Weg gewählt und beide Ratschläge beherzigt.

    Gespannt lagen die Blicke von Laura und Ferry auf ihrem Gast. Sie waren gespannt, ob sie Kaffee mochte. Annunfala hatte die Augen geschlossen und die Lüftungsschlitze weit gebläht. Sie machte ein kehliges Geräusch, das dem Schnurren einer Katze glich. Dann öffnete sie die grossen Augen und gönnte sich noch einen geräuschvollen Schluck. Anschliessend klackerte sie einige Male kurz mit ihren beiden hornähnlichen Zahnplatten aufeinander und gab schliesslich eine Art Schnauben von sich.

    Ah-nanah!, seufzte die Königin aus einer anderen Welt. Ferry hob erstaunt die Augenbrauen. Er hatte keine Ahnung, was sie gesagt hatte, doch es hatte wohlwollend und anerkennend geklungen, fast schon glücklich. Annunfala schien Kaffee zu mögen. Definitiv ein Pluspunkt für die Grauen in der Verständigungsstatistik. Wer Kaffee mochte, konnte Ferrys Freund werden. Von Laura ganz zu schweigen: ihre Familie in P0 lebte davon, dass Leute Kaffee mochten. Und vermutlich war es ihnen egal, woher die Leute kamen, die ihren Kaffee tranken.

    Schweigend genossen die drei den starken Kaffee, Marke La Negrita. Aus El Salvador, natürlich, Lauras Heimat.

    Ist dir aufgefallen, dass ihre Sprache viele As und Ns hat?, fragte Laura.

    Hm., grunzte Ferry bestätigend, der gerade die Tasse an den Lippen hatte.

    Was das wohl zu bedeuten hat? Wir müssen ihre Sprache lernen, so schnell wie möglich!, spann Laura den Gedanken weiter. Ferry nickte zustimmend.

    Um-hm., gab er zurückhaltend von sich. Das sollte ja bedeuten. Darauf war er auch schon gekommen. Doch vielleicht stellte sich Laura das etwas zu einfach vor?

    Ferry fand die Gelegenheit günstig, nach all der Aufregung eine Zigarette zu rauchen. Das Adrenalin in seinem Körper war dabei, abzubauen und er fühlte sich erschöpft, wie nach einer grossen Kraftanstrengung. Er holte seine Parisienne aus der Brusttasche und zündete sich eine an. Er inhalierte tief, kniff die Augen dabei zusammen und liess den Kopf nach links und nach rechts fallen. Die Halswirbel knackten geräuschvoll. Laura verzog angewidert das Gesicht. Sie mochte das Geräusch nicht. Die Königin schaute erstaunt auf, jedenfalls interpretierte Ferry ihren Gesichtsausdruck so.

    Wieder blähte Annunfala ihre Nasenschlitze und sog den Rauch ein, der zu ihr hinüberwaberte. Sie musste fast augenblicklich niesen. Oder husten, es war schwer zu sagen. Auf jeden Fall stiess sie lautstark die Luft aus, so dass die kleinen Hautlappen an den Nüstern flatterten. Sie wedelte mit der Hand den Rauch weg, die Nasenschlitze fest zusammengepresst.

    Pch-ch-ch!, zischte sie und es klang, als ob sie schimpfte.

    Erschrocken liess Ferry die Zigarette fallen und trat sie aus. Er begann ebenfalls mit den Armen zu rudern, um den Rauch wegzuwedeln. Laura machte ein säuerliches Gesicht.

    Na toll. Willst du sie vergiften? Was denkst du dir dabei? Dazu noch direkt neben den Kindern!, fauchte sie Ferry vorwurfsvoll an.

    'Tschuldigung! Ich habe nicht nachgedacht… Ich dachte nicht, dass sie so sensibel darauf reagiert! Tut mir leid., gab er kleinlaut zurück. Wenigstens hast du jetzt ein Wort, das keine As und Ns hat… Er zuckte entschuldigend mit den Schultern. Dann begann er spitzbübisch zu grinsen. Lieselotte würde sie mögen! Er musste bei dem Gedanken laut auflachen. Seine Schwiegermutter lag ihm ständig in den Ohren, dass er das Rauchen aufgeben sollte. Lauras nicht amüsierter Gesichtsausdruck liess Ferry verstummen. Der Witz war nicht gut angekommen, also versuchte er, das Thema zu wechseln.

    Und wie stellst du dir vor, dass wir die Sprache lernen?, fragte er. Laura schien gewillt, sich ablenken zu lassen. Sie stieg sofort auf sein Manöver ein.

    Vielleicht mit Bilderbüchern? Oder diesen bebilderten Wörterbüchern? Wir zeigen auf ein Bild, sagen unser Wort und sie sagt ihr Wort. Dann schreiben wir es auf und machen ein Wörterbuch: Grau-Mensch / Mensch-Grau. Sie strahlte. Sie schien überzeugt davon, dass sie so die fremde Sprache lernen konnte. Ferry nicht.

    Das wird Jahre dauern. Ausserdem gibt es in unseren Wörterbüchern vielleicht Objekte, die sie gar nicht kennt? Ein Fahrrad, zum Beispiel. Wie soll sie dafür ein Wort sagen, wenn sie das Ding nicht kennt? Ich glaube nicht, dass wir so weiterkommen. Es muss einen anderen Weg geben…, gab er nachdenklich zurück.

    Annunfala war aufgestanden. Besorgt schauten Laura und Ferry sie an. Ob sie vielleicht verärgert war wegen der Raucherei? Das wäre ein schwerwiegender Rückschlag in ihren noch jungen diplomatischen Bemühungen! Doch die Königin schien ganz ruhig und kramte in einem ihrer weichen Beutel, die an ihrem Gürtel hingen. Sie schien etwas zu suchen.

    Langsam brachte sie einen kleinen Gegenstand heraus und beäugte ihn kritisch. Es war ein metallisch glänzendes, anthrazitfarbenes Klötzchen, etwa so gross wie eine Streichholzschachtel. Es erinnerte Ferry unangenehm an die Sprenggranaten des Corps, die ähnlich aussahen und in etwa die gleiche Grösse hatten. Sein Körper spannte sich an und seine Nackenhaare stellten sich auf. Er witterte Gefahr! Mit einem kurzen Seitenblick lokalisierte er seine Waffe, die immer noch dort am Boden lag, wo er sie hatte fallenlassen. Keine drei Meter von ihm entfernt.

    ¡Cálmate!, zischte Laura. Beruhige dich!

    Sie hatte seinen Blick gesehen und richtig interpretiert. Sie kannte ihren Mann. Er war ein ausgebildeter Kampfpilot und Soldat. Ein gut trainierter Killer. Seit seiner frühen Jugend gewesen. Eine vermeintliche Gefahrensituation löste in Ferry Black einen konditionierten Reflex aus. Wenn er angegriffen wurde, verhielt er sich nach einem antrainierten Schema: ausweichen, abwehren, erfassen, angreifen, töten. Er war mit seinen fünfundvierzig Jahren nicht mehr so schnell wie früher, aber er würde dem Schema folgen. Das konnte verheerend sein in der aktuellen Situation. Wenn man ihn nicht stoppte. Doch Laura konnte ihn stoppen, und das wusste sie.

    Cálmate!, wiederholte sie eindringlich. Ferry begann, sich zu entspannen. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Er wusste, er wollte das nicht. Doch ein Reflex war ein Reflex. Er würde daran arbeiten müssen, seine Konditionierung zu brechen. Er würde Hilfe brauchen. Er machte sich eine geistige Notiz dazu.

    Er spürte Lauras Finger auf seiner Stirn, nahe den Schläfen, gleich oberhalb der äusseren Enden seiner Augenbrauen. Laura strahlte positive Energie aus, die in ihn floss und ihn zusätzlich beruhigte. Ferry öffnete die Augen und schaute in die schwarz glänzenden Augen seiner Frau, die ihn eindringlich musterten. Sie wusste, dass sie ihn mit dieser Berührung herunterholen konnte, von was auch immer. Ferry war wieder ganz ruhig. Laura löste den Druck ihrer Finger auf sein Stirnbein und zog die Hand schliesslich ganz zurück.

    Geht es?, fragte sie besorgt. Ferry nickte langsam.

    Ja. Alles in Ordnung., sagte er. Danke.

    Sein Blick wanderte zur Königin der Grauen. Sie hatte scheinbar dem Treiben der beiden aufmerksam zugeschaut. Wieder lag ihr Kopf leicht zur Seite geneigt. Sie schien verstehen zu wollen, was vor sich ging.

    Ah-nun-gálan., sagte sie und hob das Kästchen hoch, so dass Ferry es anschauen konnte. Es klang wie Babysprache, und schien ausdrücken zu wollen, dass das kleine, metallische Teil ungefährlich war.

    Ein A-N-Wort! Ich glaube, das ist gut!, flüsterte Laura. Ferry nickte. Es war ihm auch aufgefallen. Er senkte seinen Blick auf das Objekt. Es war glatt und schien aus Metall gefertigt zu sein. Auf der Oberfläche des Objekts erkannte er zwei kleine Leuchtdioden, die gelb leuchteten. Ausserdem war da eine Art Knopf, eine kleine, runde Erhebung, in der Mitte des Kästchens. Immer noch misstrauisch, zwang er sich, zu nicken. Es war okay. Er gab Annunfala damit das Zeichen, dass sie mit dem Kästchen machen sollte, was sie vorhatte.

    Die Königin drückte einen ihrer Finger auf den Knopf. Dann führte sie das Objekt an Ferrys Kopf heran. Langsam liess sie es vor seinem Gesicht und danach um seinen Kopf herum wandern. Als sie an seiner linken Schläfe angekommen war, piepte das Gerät. Ferry drehte den Kopf zu dem Kästchen und sah, dass eine der Dioden nun blau

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