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Der gelbe Himmel und die graue Ebene: Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero
Der gelbe Himmel und die graue Ebene: Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero
Der gelbe Himmel und die graue Ebene: Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero
eBook132 Seiten1 Stunde

Der gelbe Himmel und die graue Ebene: Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero

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Über dieses E-Book

Ritter Jero wohnt in seiner Burg in einer grauen Ebene, über der ein gelber Himmel lastet. Jero muss sich gegen Angreifer erwehren. Das gelingt.ihm, denn er ist ein Ritter. Er begegnet einem Drachen, mit dem er verschmilzt, denn der ist des Ritters Seele. Und Ritter Jero begegnet seiner Vergangenheit, an die er sich nicht erinnern kann.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum13. Feb. 2014
ISBN9783847675129
Der gelbe Himmel und die graue Ebene: Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero

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    Buchvorschau

    Der gelbe Himmel und die graue Ebene - Jörg Röske

    Der grüne Schimmer

    Mit unendlicher Mühe stieg Jero die wenigen Stufen zum Sturmfried hinauf, als er in einem Winkel seines Blicks etwas Ungewohntes bemerkte.

    Es war schon weit nach Mitternacht über der grauen Ebene, aus der die schwarze Burg des Ritters hinauf in den schwarzgrauen Himmel ragte. Sie besaß drei Türme, von denen der Sturmfried der mächtigste war. Er galt als uneinnehmbar, hatte die dicksten Mauern und war wie der kleinste Turm mit Zinnen bewehrt. Der größte besaß ein Spitzdach, und zwischen den Türmen bewahrte eine wehrhafte Mauer mit Zinnen den Innenhof vor Blicken von außen.

    Jero war am Abend in seiner grauen Ebene in die Dunkelheit hineingegangen - mit seinem schwarzen Hund, der schön und sein einziger Begleiter war. Und da hatte er ihn verloren. Er rief nach ihm, mit Tränen in den Augen hinein in die Nacht, und sein schöner und schwarzer Hund kam nicht zurück. Lange rief er ihm nach, durchstreifte jeden Winkel und jeden Bodengraben der grauen Ebene und suchte und blieb dann irgendwo in der Weite sitzen. Die Tränen rannen wie Herbstregenwolken ihre Tropfen verloren, aber dann versiegte der Fluss. Jeros Blick wurde stumm und reglos, und als er sich erhob, bemerkte er, wie schwer seine Rüstung geworden war.

    Es war eine ungewöhnliche Rüstung, die auf seinem schmächtigen Körper ruhte. Sie bestand aus einem dunkelgrauen Kettenhemd, das der Ritter über einem hellgrauen Baumwollhemd trug. Die Beine steckten in einer ebenso hellgrauen und langen Baumwollhose, über der das Metall schimmerte, das die Beine vor Hieben schützen sollte.

    An zwei langen und braunen Ledergürteln, die über der rechten Schulter hingen, zog Jero seine Waffen über den Boden schleifend hinter sich her. Sie waren ein scharfes Langschwert, das er selten benutzte und ein Morgenstern. Dessen Stil war aus braunem Holz gefertigt, und sowohl Kette als auch die mit Spitzen bewehrte Kugel waren aus reinem Silber.

    Jero schleppte sich durch das Burgtor und wandte sich geradewegs zum Sturmfried, denn dort suchte er Schutz und Trost.

    Auf den Stiegen hielt er inne und wandte sich zu dem Bemerkten und sah ein grünes Licht, das durch das offene Burgtor in den Hof schimmerte.

    Turmgesang

    Eine geraume Weile verharrte Jero in dieser Stellung und beobachtete und empfand manchmal dabei etwas.

    Es wehte schon eine Art seltsamer Hauch um diesen Ritter, der allein seine Burg bewohnte, ein schräger Vogel war, eigensinnig und mürrisch und nun in dieser verdrehten Körperstellung auf den Steinstiegen zu seinem Turm schon fast erstarrt stand.

    Dann drehte er seinen Kopf mit seinem schwarzen Schopf zurück, schaute hinunter zu den von vielen Wettern verwitterten Stufen und sah durch sie hindurch. Die Rüstung seiner Beine klapperte wieder, und mit der rechten Hand öffnete er die Eichenholztür zum Sturmfried. Nur diese Hand hatte einen Panzerschutz, und jedes Mal kratzte das Metall an dem Holz, das mit unzähligen Kratzern und Macken von des Ritters Begehr nach dunklem Ohnmachtsschutz erzählte.

    Als er in die Dunkelheit seines Sturmfrieds eintrat, war es, als sähe er für den Bruchteil eines Wimpernschlags ein grünes Schimmern, das ihn für dieselbe Zeitspanne irritierte. Die Dunkelheit des schwarzen Gesteins seines Turms und das aufgeschreckte Flattern der Fledermäuse ließen ihn schnell die Erinnerung an das grüne Licht nehmen. Tastsicher entzündete er mit einem Schwefelholzstück die Fackel.

    Das kleine warm scheinende Licht erfüllte den hohen und runden Raum und schuf eine sanfte, orangegelbe und dämmrige Atmosphäre.

    Jero legte seine Waffen ab, ging dann zu den Eichenholzfässern mit dem selbst gebrauten Bier und füllte einen Zinnkrug mit dem gelblich schimmernden Trank. Er setzte sich neben die Fässer auf den Ring aus Quadern, der entlang der Turmwand auf dem Boden angeordnet war und auf dem die Holzbehälter ruhten und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.

    Nach dem Leeren des Krugs begann wieder jenes angenehme Duseln und Jero fühlte sich wieder wohl. Er füllte den Zinnkrug ein zweites Mal und stimmte seine Lieder an, die von früheren Schlachten und den holden Jungfrauen erzählten. Seine tiefe Stimme hallte durch den Turm, und die Fledermäuse beteiligten sich mit einem erneuten aufgeschreckten Flattern.

    Mit jeder weiteren Krugfüllung wurde des Ritters Gesang lauter und schauerlicher, und Jero weinte. In die Atmosphäre des das Turminnere verhalten füllende Licht rieselte ein wohltuender und goldener Regen der Müdigkeit und dem Trunkenen gelang es gerade noch, sich auf den Quaderring aus schwarzem Stein zu legen.

    Dann erklang ein schauriges Schnarchen, das durch den hohen Turmraum hallte und die Fledermäuse wieder flattern ließ. Durch die wenigen Schießscharten im Sturmfried schien das schimmernde Licht hinaus ins Dunkle der Nacht, und die Fackel war beim Aufgang der Sonne verglommen.

    Graue Horde

    Jero fiel von dem Quaderring und stieß dabei den ebenso darauf befindlichen und halb gefüllten Bierkrug um. Denn das Turmesinnere erzitterte, wurde gepeinigt von heftigen Schlägen, die von der Eichenholztür gnadenlos ins Düstere vom Sturmfried drangen.

    Noch benebelt - sein inneres Auge war von ordentlichen Schwaden eingehüllt - starrte er auf die Eichenholztür, die äußerst stabil war, das Poltern aushielt, denn Jero war ein guter Handwerker. Jedoch klapperte das Schloss bei jeder dieser grauenhaften Erschütterungen, und der Ritter sah im nächsten Moment die Verankerung des Riegels aus dem Mauerwerk springen. Gleichzeitig flog die Tür auf, und Jero sah die stumpfe Spitze eines Baumstamms, der im nächsten Moment nieder krachte. Dann stürzten Gestalten, die in graue Kutten gehüllt waren, in den Turm und begannen, auf den noch auf dem Steinboden liegenden und auf den linken Arm sich stützenden Ritter einzupeitschen. Doch mit diesen Schmerzzufügungen, gegen die sich Jero mit erhobenem rechten Arm und unbewusst mit seinem Kettenhemd wehrte, begnügten sich die grauen Gestalten nicht. Sie begannen nun, den Ritter festzuhalten und mit den Lederpeitschen zu fesseln. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, auf dem einige blutende Striemen ruhten, sah Jero, was diese widerlichen Kuttenwesen mit ihm machten.

    Da versuchte er, seine Arme zu bewegen und die Angst in dieser Enge, brachten den Ritter in Bewegung. Er wand sich, kickte mit seiner Stirn den Kopf eines dieser Fesselnden weg und rollte mehrmals über seinem Boden hin und her. Die Gestalten wichen zurück, und Jero erhob sich, denn die Beine waren frei, hatten sich während des Rollens von den umgelegten und noch nicht zusammengebundenen Peitschen entledigt.

    Die Grauen wollten nun erneut sich des Ritters bemächtigen, doch sie zögerten, denn er war so viel größer als sie. Diesen Moment nutzte Jero, um seine hinter dem Rücken gefesselten Hände vor die Brust zu bringen, indem er seine Beine nacheinander und angewinkelt durch die durch seine beiden Arme gebildete Schlinge hindurch zog. Kaum war es gelungen, waren sie schon wieder heran und hatten ihn fast umgeworfen. Doch der Ritter hatte mit seinen Händen eine gemeinsame Faust gebildet und schlug damit und mit seinen Armen in die Gesichter und auf die Körper der Grauen. Es waren fünf - Jero hatte nun den Überblick - und die um ihn verharrenden Humpelnden und Blutenden - sie überlegten eine neue Strategie - sahen, wie der Ritter sich zu seinen Waffen bückte.

    Sofort griffen sie mit ungeahntem und Ekel erregendem Geschrei und mit schwingenden Peitschen an. Da flog der erste Graukuttenkopf, zog einen Blutschweif hinter sich her. Schreie anderer Art erklangen, durchhallten das Turmesinnere, und Jero bemerkte erst jetzt das aufgeregte Flattern der Fledermäuse, denen es nicht gelang, ein Auge zuzudrücken. Zwei der Wesen spürten den blanken und mattgrauen Stahl des Ritters Schwert, und die übrigen zwei ergriffen die Flucht. Jero verfolgte sie und streckte sie mit seinem Morgenstern am Burgtor nieder.

    Der Ritter - inzwischen bar der Fesseln an seinen Händen - brachte die leblosen Körper nach draußen vor die Burg und vergrub sie, hinein in die graue Ebene. Dann wusch er das Blut von den Steinen seines Turms und von denen am Tor. Während dieser Zeit empfand er nichts, denn er war einst einer von ihnen gewesen.

    Himmel

    Zur Zeit der Mitte des lichten Tages stach die Sonne, und Jero schwitzte unter seiner Rüstung. Er fühlte keine angenehme Wärme, sondern eine Hitze, die sein Inneres ruhelos in ihm sich drehen und wälzen ließ.

    Glücklicherweise hatte er die letzten Schaufeln Sand der Ebene bewegt und sah nun - nach einer eintönigen und

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