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Am Ende wirst du büßen
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eBook73 Seiten1 Stunde

Am Ende wirst du büßen

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Über dieses E-Book

Ruben und Karla wollen die Weihnachtsfeiertage in ihrem Haus in den Bergen verbringen. Der angekündigte Schneesturm tobt bereits in vollem Ausmaß, als plötzlich ein junges Pärchen vor der Tür steht. Die beiden haben sich verirrt und anschließend mit ihrem Auto festgefahren. Aufgrund der todbringenden Wetterverhältnisse und ihrer sichtlich unpassenden Kleidung bittet Ruben sie gegen den Willen von Karla herein. Das zunächst freundliche Miteinander entwickelt sich schnell zu einer abgründigen Farce. Bereits nach kurzer Zeit muss Ruben sich die Frage stellen, ob diese Gäste tatsächlich nur zufällig in ihrer Behausung gestrandet sind. Ein übles Spiel voller Überraschungen und Wendungen beginnt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Apr. 2014
ISBN9783847683865
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    Buchvorschau

    Am Ende wirst du büßen - Sylvia Giesecke

    Prolog

    Es handelte sich um ein Theaterstück der Extraklasse. Ein literarisches Meisterwerk vollkommen neu inszeniert. Eine grausame, erbarmungslose Leichtigkeit verbunden mit der puren Lust am Spiel. Nur wer Schreie, Schmerzen und Qualen sät, wird am Ende Spaß und Vergnügen ernten.

    Der Geschmack den es hinterlassen hatte, erinnerte an eine Karela Frucht und war an Bitterkeit kaum zu übertreffen.

    Unvergessene Ängste und Hilflosigkeit, Schockstarre und Verzweiflung.

    Der Geruch von Blut und Exkrementen haftete an der Seele und hatte sich als ständiger Begleiter manifestiert. Sämtliche Versuche ihn abzuwaschen scheiterten kläglich.

    All die schrecklichen Bilder hatten sich tief ins Fleisch gegraben, wie ein ständig wucherndes Krebsgeschwür streuten sie unaufhörlich ihre Metastasen. Man konnte sie weder bekämpfen noch mit ihnen leben. Langsam und schleichend zerstörten sie die ursprüngliche Individualität, um daraus nach und nach eine ganz andere zu formen.

    Die Chance auf ein normales, glückliches Dasein war mit dem Beginn des ersten Aktes endgültig verwirkt.

    Heiliger Abend

    Obwohl die Schneeflocken mit einer verspielten Leichtigkeit auf die bereits kräftig gepuderte Berglandschaft schwebten, wirkte Karla besorgt. Ruben schlich sich von hinten heran, umschloss sie mit seinen Armen und küsste sie liebevoll auf den Hals, „Was bedrückt dich, mein Schatz? Machst du dir wegen des kleinen Sturms etwa Sorgen?"

    Das war mal wieder typisch Ruben, er neigte ständig dazu, alle Widrigkeiten des Lebens einfach herunterzuspielen. Karla löste sich aus der Umarmung und bedachte ihn mit einem verständnislosen Blick, „Kleiner Sturm? Die haben den heftigsten Schneesturm des Jahrhunderts angekündigt. Laut Nachrichtensprecher rechnet man mit dem Schlimmsten."

    „Ach, Karlchen, warum musst du nur immer so schrecklich pessimistisch sein? Er zog sie zu sich heran und lächelte, „wir haben genügend Vorräte für mindestens einen Monat und wir haben uns. Das ist schließlich unser erster gemeinsamer Urlaub und wir dürfen drei komplette Wochen Freizeit genießen, … außerdem ist Weihnachten. Dieses Haus ist absolut sicher, uns kann hier wirklich nichts passieren. Ruben gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze, „Du solltest das Ganze von der positiven Seite betrachten und dich einfach mal entspannen."

    Sie seufzte, „Du hast vermutlich recht, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Apropos Kochen, … ich muss mich unbedingt um unseren Festtagsbraten kümmern, sonst wird die Gans womöglich nicht mehr rechtzeitig fertig." Etwas Ablenkung konnte jetzt sicher nicht schaden. Trotz einer nahezu perfekten Planung und aller Vorbereitungen brachte sie der angekündigte Orkan doch ein wenig aus dem Gleichgewicht. Karla war nicht nur extrem detailverliebt, sondern auch eine absolute Perfektionistin. Sie hasste es einfach, wenn unvorhersehbare Dinge einen unvorhersehbaren Einfluss auf die von vorne bis hinten durchgestylten Situationen ihres Lebens nehmen konnten. Denn das sorgte für unkontrollierbare Angst und eben genau dieses Gefühl wollte sie niemals wieder verspüren.

    Im Gegensatz zu ihr wurde Ruben von einer unglaublichen Gelassenheit dominiert. Ihn schien diese infernale Naturgewalt nur wenig zu berühren. Hingebungsvoll kümmerte er sich um die verbliebenen Kleinigkeiten des Weihnachtsklimbims, ehe er die Innen-, sowie die Außendekorationen mit einer Fernbedienung zum Leuchten brachte. Er konnte diesem ganzen Firlefanz nur wenig abgewinnen, aber für Karla war dieses ziemlich überbewertete Fest der Liebe scheinbar etwas ganz Besonderes. Zufrieden ließ er seinen Blick schweifen, bis dieser bei seiner schwer beschäftigten Ehefrau hängen blieb. Ihre atemberaubende Schönheit zauberte ein spontanes Lächeln in sein Gesicht. Ihr schlanker Körper mit den überaus gut ausgeprägten weiblichen Attributen, ihr tiefdunkelrotes, langes Haar, die smaragdgrünen Augen, ein wunderbarer Schmollmund und ihre gleichmäßigen, feinen Gesichtszüge ließen garantiert jedes heterosexuelle Männerherz höher schlagen. Als das Schicksal ihm seinerzeit den Boden unter den Füßen weggerissen hatte, war Karla sofort an seiner Seite. Ohne sie hätte er es damals nicht geschafft, den bohrenden Schmerz und dieses furchtbare Leid zu überwinden. Ihre bedingungslose Freundschaft verwandelte sich schließlich in Liebe, trotzdem tat sie sich zunächst schwer damit, seinen Heiratsantrag anzunehmen. Sie fand es nicht richtig, nach so kurzer Zeit den Platz einer Anderen einzunehmen. Doch Rubens Hartnäckigkeit kannte keine Gnade. Unablässig nutzte er die sich bietenden Gelegenheiten, bis Karla sein Flehen endlich erhörte. Gleich nach ihrer Hochzeit im vergangenen Juli starb sein Vater an Krebs. Ruben erbte sein florierendes Pharmaunternehmen und die geplante Hochzeitsreise fiel aus verständlichen Gründen ins Wasser. Also hatte er etwas gutzumachen. Und eben genau aus diesem Grund sollte ihr erstes, offiziell gemeinsames, Weihnachtsfest ein ganz Besonderes werden. Er befüllte zwei Gläser mit englischem Malt und gesellte sich zu Karla in den großzügigen, offenen Kochbereich, „Das riecht ja wirklich fantastisch. Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?"

    Sie schnappte sich eines der Gläser, stieß damit kurz gegen das andere und leerte es in einem Zug. „Danke, Schatz, erstaunlicherweise weißt du immer ganz genau, was ich gerade brauche. Wenn du die Gans und den Rotkohl im Auge behältst, dann könnte ich eben schnell in die Badewanne hüpfen."

    „Lass dir ruhig Zeit, Liebes, dein Festmahl ist bei mir in den allerbesten Händen."

    ***

    Eine knappe Stunde später tobte der Sturm bereits in vollem Ausmaß. Der köstliche Bratenduft erfüllte inzwischen auch den letzten Winkel des komfortablen Natursteinhauses. Als Karla den Raum betrat, genoss Ruben gerade das Knistern des Kaminfeuers. Sie trug ein schwarzes Cocktailkleid und sah einfach bezaubernd aus. Er kam nicht umhin, sie sofort in seine Arme zu schließen und

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