Anikas Bauernhofzirkus: Am Ende der Hoffnung beginnen die Wunder.
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Dann belauschen sie ein Gespräch ihres Bauern mit einem Fremden, das sie ihre hochfliegenden Pläne vergessen lässt. Der Hof soll verkauft werden und der neue Besitzer will die Tiere vom Schlachter abholen lassen. Hofhund Tapser will die entsetzten Tiere wegbringen, in ein Land an einem großen Fluss, mit klaren Bächen, saftigen Weiden, lichten Wäldern, wo Mensch und Tier friedlich zusammenleben. Es sei ein Paradies, habe er gehört, nur ein paar Tagesmärsche entfernt, in Richtung Sonnenuntergang.
Am Ende der Hoffnung beginnen die Wunder. In diesem Fall ist es ein zehnjähriges Mädchen namens Anika Steinert, die auf den Hof kommt und beim Bauernsohn Christian nachfragt, ob sie die Falläpfel, die unter den Bäumen der Meinbach-Wiese langsam verrotten, auflesen darf, ihre Mutter könne leckeren Apfelmus davon zubereiten. Christian erlaubt es und gesteht ihr, dass sie ihre Apfelbäume nicht abernten werden, weil ihr Hof noch in diesem Jahr verkauft werden soll. Seine Eltern seien aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, ihn zu bewirtschaften.
Anika erzählt es ihrer Mutter, Frau Steinert erzählt es am Abend ihrem Mann, der redet mit seinem Schwiegervater darüber, der zufällig das Amt des Verkehrs- und Bauwesens in der Gemeinde innehat.
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Buchvorschau
Anikas Bauernhofzirkus - Hannelore Deinert
Insel der kleinen Drachen.
Blogs von Tom
Gute Erinnerungen kann man noch den Enkelkindern erzählen, dabei werden sie immer spannender und fantastischer. Auf keinen Fall können sie zerplatzen, so wie es gelegentlich die Vorfreude tut und beinahe den Steinerts passiert wäre.
Tom Steinert, ein fast fünfzehnjähriger Gymnasiast mit blauen Augen und für sein Alter groß und kräftig, zur Freude der Eltern wegen diverser Praktika, die er in den Ferien absolvieren musste, derzeit mit radikal gekürzten, blonden Locken, glänzte nicht gerade durch übertriebenen Fleiß. Das meist überlegene, nachsichtige Lächeln auf seinen hübschen Bubenzügen sollte Coolness demonstrieren und Unsicherheiten kaschieren, was aber nicht heißen soll, dass Tom nicht auch bei allzu viel Unverständnis seiner Person gegenüber in verzweifelte Wutausbrüche geraten konnte.
Seine zehnjährige Schwester Anika, sehr niedlich mit blonden, langen Haaren und braunen, verträumten Augen, wird ab nächstem Schuljahr die gymnasiale Oberstufe besuchen. Sie ist ohne großartig büffeln zu müssen eine sehr gute Schülerin, was ihr Bruder ausgesprochen unfair findet, denn er muss sich vor allem mit Vokabelpauken herumplagen. Sein Vater ist von Beruf Bundesbahn- Ingenieur und die Mutter Grundschullehrerin und Pferdenärrin. Sie besitzt von Kindheit an ein Pferd, was in dem kleinen, bäuerlichen Ort, in dem sie aufgewachsen ist und immer noch mit ihrer Familie lebt, fast unumgänglich ist, denn dort, am Rande des nördlichen Odenwaldes, leben mehr Pferde als Einwohner.
Jedenfalls wollten sie dieses Jahr mit den Großeltern nach Kroatien fahren, um auf der Adria einen Segeltörn durch die Inseln zu unternehmen, als Opa zwei Tage vor Reiseantritt mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus musste, Oma wollte dann auch nicht mitkommen, logisch. Den Kindern taten die Großeltern leid, um sie zu trösten versprach Tom, ihnen jeden Tag übers Internet Bilder und Infos von der Reise und dem Segeltörn zu schicken. Papa Steinert, ein leidenschaftlicher Hobbykapitän und Besitzer eines Hochseescheins, hatte schon vor Monaten für die letzte Ferienwoche eine Hochseejacht für acht Personen gechartert und konnte nun in der Schnelle keinen in der Familie oder im Freundeskreis finden, der statt den Großeltern hätte mitkommen können.
Aber damit nicht genug. Am Tag vor der Abreise fuhr im Supermarkt ein blutjunger, sprich unerfahrener Mercedesfahrer Mama Steinert, die rückwärts ausparken wollte, die Stoßstange und die Rücklichter ihres Fords kaputt. Anika und Tom, die dabei waren, und noch einige Leute mehr konnten bei der herbeigerufenen Polizei bezeugen, dass Mama, die einen mittleren Schock erlitten hatte, absolut nichts dafür konnte.
Opa war krank, Oma deshalb verhindert, das Auto kaputt, Flocki, der weiße Zwergterrier, bei der anderen Oma und ihrem Lebenspartner untergebracht, Opas Reiserückversicherung war benachrichtigt und die Koffer, auch das Brot und die Nudeln für Anika, sie war Gluten Allergikerin, waren gepackt, die Reise konnte angetreten werden, selbst wenn sie unter einem ungünstigen Stern stehen sollte, wie Mama befürchtete. Die Familie wollte es auch, denn sie hatte sich so gründlich vorbereitet und sich schon so lange darauf gefreut.
Papa und Tom behielten die Nerven. Während Mama und Anika sich vom Unfall- Schock erholen mussten, fuhren sie zu einem befreundeten Automechaniker, der ihnen freundlicherweise noch zur späten Stunde eine neue Stoßstange und Rücklichter an ihren Ford montierte.
Auch wenn es echt schade war, dass die Großeltern nicht mitkommen konnten und das Schiff für vier Personen