Nichts ist, wie es war
Von Emma Mahler
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Über dieses E-Book
Viele Tage sind einfach nur schwer zu ertragen.
Doch die Menschen wachsen an ihrer Aufgabe, an den Herausforderungen.
Geliebte Menschen zu verlieren.
Den Alltag mit seinen Hochs und Tiefs.
Sich mit den Gemeinheiten, Intrigen und Lügen, der Menschen, die einem nahe stehen auseinander zu setzen und nicht aufgeben.
Vielleicht hilft dieses Buch, Inspiration und Glaube in der eigenen Kraft zu finden und mutig zu sein.
Wir können vieles, wenn wir den Mut nicht verlieren und Freundschaft uns trägt.
Möge jedem die Kraft des Glaubens, der Freundschaft und der Liebe dieses vermitteln.
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Buchvorschau
Nichts ist, wie es war - Emma Mahler
Kapitel 1 - Wolke 7
Märchen fangen immer mit dem Spruch an: Es war einmal….
Möchtest Du Werner S. diese Frau Gabi S. zu Deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, bis das der Tod Euch scheidet. So antworte mit Ja. Möchtest Du den hier anwesenden Mann Werner S. zu Deinem Ehemann, ihn lieben und ehren, bis das der Tod Euch scheidet, so antworte mit Ja.
So, jetzt war ich verheiratet. Bis dahin wusste ich nicht, was dieses kleine Wort ja, mir in der Zukunft bringen würde. Wie vorsichtig und bedacht man es äußern sollte. Heute weiß ich es.
Da war ich 17. Und mit siebzehn wachsen noch alle Bäume in den Himmel der Liebe. Da ist man auf Wolke sieben.
So hören Märchen auf.
Schlafen, ich wollte schlafen. Ich war müde. Da schrie es ganz laut neben mir. Langsam kam ich zu mir. Oh, mein Bauch war weg. Was habe ich denn? Sie haben einen Sohn Fr. S. Wo ist er? Ich möchte ihn haben. Die Schwester schob einen Wagen mit Aufsatz zu mir hin. Sie hob meinen Sohn heraus und legte ihn mir in den Arm. Das hübscheste Kind, das ich je gesehen hatte. Es war eine ganz normale Geburt. Den Lohn hielt ich jetzt im Arm. Stolz wie Oskar war ich. Mein Kind! Jubeln, Singen, es war toll. So eine Leistung. Warum schreist Du so laut? Ich bin doch da, tröstete ich ihn. Sofort war er ruhig.
Er fühlte sich weich und zart an. Ballte seine kleinen Hände zu Fäusten und verzog seinen Mund. Mein Baby! 3125 g. Jede Mutter kann mich verstehen, dass das ein Glücksgefühl besonderer Art ist.
Wir wohnten noch bei meinen Eltern, da in Kürze, unser Umzug nach München anstand. Wir wollten und konnten uns in dem dreiviertel Jahr keine Wohnung suchen. So konnte ich mich in der Zeit voll meinem Kind widmen.
Bei unserem täglichen Spaziergang, begleitete mich meine Mutter. Nicht regelmäßig, aber ab und zu. Jedes Mal, wenn Bekannte oder Nachbarn in den Kinderwagen schauen wollten, sagte ich, er schläft. Es sollte doch niemand seine Bazillen in den Wagen schleudern. Nach einiger Zeit, sagte meine Mutter zu mir: Du musst die Leute schon mal dein Kind anschauen lassen. Die haben mich schon gefragt, ob er krank ist.
Na, ja. Dann halt doch. Es war ein hübsches Baby, mit hellwachen leuchtenden Augen und vielen dunklen Haaren. Allgemeine Anerkennung bekam er. Mein ganzer Stolz.
Mein Ehemann war die ganze Woche in München. Er war dort bei der Polizeikapelle als Musikant. Deshalb stand auch unser Umzug bevor.
Die Familie musste zusammen sein. Das wurde erwartet. Die Frau ging dahin, wo ihr Mann arbeitete.
Im Januar 1976 zogen wir um. Mann, Frau und Kind. Malte war sechs Monate.
Da war nichts mit auf die Arbeit gehen. Aber München ist teuer. Erst recht für eine junge Familie. Klar, hatte mein Mann einen sicheren Arbeitsplatz, aber eine junger Polizist verdient nicht so viel. Das Geld langte hinten und vorne nicht. Babys brauchen halt Windeln, Creme usw. Und ständig wachsen sie.
Also musste ich mir kurze Zeit später doch Arbeit suchen. Glücklicherweise fand ich schnell einen Arbeitsplatz und musste nur über die Straße laufen.
Doch die tägliche Trennung von meinem Kind, er kam in die Kinderkrippe, war schlimm. Wenn die Tränen über seine runden Backen kullerten, war es fast jeden Tag ein Kraftakt, mich umzudrehen und weiter zu gehen. Sein Vater brachte ihn täglich hin. Wir brauchten das Geld. Akkord, das brachte Geld. Es ging nicht anders.
Ich hatte ja einen wundervollen Mann und einen lieben Sohn. Was tut man nicht alles für seine Familie.
Jetzt konnten wir uns etwas leisten. Wir mussten nicht mehr jede Mark zweimal umdrehen.
Sieben Monate lief unser Leben in diesen Bahnen und irgendwie war es schön. Nur tat mir mein Sohn leid. Kleine Kinder können nicht viel draußen spielen. Es ist halt eine Großstadt. Da kann man nicht im Garten spielen oder einfach mal raus. Also radelten wir mit ihm durch die verschiedenen Grünanlagen. Schoben seinen Kinderwagen durch den Park. Ein bisschen Wehmut schob sich schon manchmal in meine Gedanken. Wir waren vom Land. Nur bei den Besuchen bei Omas und Opas durfte er Kind sein.
Aber es kommt ja oft anders, als man plant.
Warum war mir so schwindelig. Und übel war mir auch. Auf dem Weg in die Toilette schwankte der ganze Raum. Oh, was war das. Ich stellte mich ans Fenster, um frische Luft zu schnappen. Auf einmal drehte sich alles.
Als ich zu mir kam, lag ich auf einer Trage. Der Sanitäter von der Firma, war über mich gebeugt.
Na endlich, wieder da? Fragte er mich.
Völlig benommen schaute ich die umstehenden Arbeitskollegen an. Was war los?
Kreislaufkollaps! Man trug mich in den Sanitätsraum. Da lag ich. Irgendwann kam die Abteilungsleiterin und sagte mir, dass sie mich nach Hause begleitet. Sprachlos stand mein Mann in der Wohnungstür, nachdem er geöffnet hatte. Jetzt schon da. Kurz erklärte ihm meine Abteilungsleiterin, was mir passiert war. Viel weiß ich nicht mehr von diesem Tag.
Doch dann folgte eine Untersuchung nach der anderen. Am laufenden Band fiel ich um. Ohne Vorwarnung. Loch im Herzen, Klimaunverträglichkeit usw. Diagnose auf Diagnose. Nach der letzten Untersuchung sagte der Arzt meinem Mann: Bringen sie ihre Frau wieder in ihre Heimat, sie hat ganz einfach Heimweh!
Mein Gesundheitszustand besserte sich nicht. Nach einigen Monaten, entschlossen wir uns wieder in unsere Heimat zu ziehen.
Oktober 1977. Die letzte Nacht in München, wir schliefen auf einer Luftmatratze. Unsere Möbel waren schon zusammen gelegt. Der Möbelwagen kam am nächsten Tag.
Das Gefühl, dass ich da hatte, täuschte mich nicht. Er schaute mich an und in seinem Blick lagen die Worte, die er zwar nicht aussprach, aber die ich auch so verstand. Das wird dir leid tun, das wir wieder umziehen!
Er liebte seine Arbeit. Es war ja klar, dass er sich versetzen lassen musste. Also keine Musik mehr spielen. Auf die Straße und Dienst schieben. Ich glaube, dass er mich ab diesem Tag hasste.
Kapitel 2 - Christian
Wir hatten zwar eine Wohnung, aber die musste tapeziert und Teppich verlegt werden. Das konnte mein Mann nur am Wochenende. Er musste noch bis zu seiner Versetzung in München bleiben.
Doch irgendwann zogen wir in unsere Wohnung. Und irgendwann war die Versetzung durch. Ich glaube, ich bin schwanger! Das Gesicht meines Mannes verzog sich zu einem bösen Grinsen. Warst du schon beim Arzt?
Der bestätigte meinen Verdacht.
Freust du dich? Ich bin wirklich