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An orgasm a day keeps the doctor away: WILD-FREI-FRECH-UNGEZÄHMT-STARK
An orgasm a day keeps the doctor away: WILD-FREI-FRECH-UNGEZÄHMT-STARK
An orgasm a day keeps the doctor away: WILD-FREI-FRECH-UNGEZÄHMT-STARK
eBook328 Seiten4 Stunden

An orgasm a day keeps the doctor away: WILD-FREI-FRECH-UNGEZÄHMT-STARK

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Über dieses E-Book

Ein Buch über die Lust am Leben

Gerry wird sieben mal vom Blitz getroffen, das siebente Mal am offenen Meer. Was nicht so gut ist. Denn seine Yacht fängt zu brennen an und sinkt innerhalb weniger Minuten. Gerry, der Held des Buches treibt wie ein Korken in den meterhohen Wellen. Er ist überzeugt, dass es diesmal keine Rettung mehr gibt. Sein Leben zieht an ihm vorbei. Nahtod-Erlebnisse, exzessive erotische Erlebnisse auf allen Kontinenten der Welt, Anekdoten, Beziehungsprobleme, Einsichten und Weisheiten. Ein Leben voll Lust, Freude und Verzweiflung, voll Streben nach Erkenntnis, voll Suche nach dem tiefen und wahren Sinn des Daseins.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum15. Aug. 2019
ISBN9783748581451
An orgasm a day keeps the doctor away: WILD-FREI-FRECH-UNGEZÄHMT-STARK

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    Buchvorschau

    An orgasm a day keeps the doctor away - Ferdinand Stock

    An orgasm a day keeps the doctor away - Deutsch

    An orgasm a day_EPub

    An orgasm a day keeps the doctor away

    Manchmal muß man durch die Hölle,

    um zur Weisheit zu gelangen.

    Tja … das war’s dann wohl …

    Ich war vor wenigen Sekunden ins Wasser gesprungen und meine Yacht ging hinter mir in Flammen auf.

    Ein ohrenbetäubender Krach hatte mir zunächst die Haare zu Berge gestellt. Oder war es nur die elektrische Ladung des Blitzes gewesen? Einerlei, der beißende Qualm, der von unten zu mir an den Steuerstand quoll, ließ keine Zweifel aufkommen.

    »Schon wieder vom Blitz getroffen«, schoss es mir durch den Kopf.

    Ich war aus dem Cockpit gesprungen, nach hinten zur Backkiste mit dem darin verstauten Feuerlöscher gestürmt und gleich der Länge nach über den Trawler gestürzt. Mit einer blutigen Nase, den Feuerlöscher in der Hand, war ich Sekunden später zurück am Niedergang, doch die gewaltige schwarze Rauchwolke und die Flammen die mir entgegenschlugen, erstickten meinen Versuch zu löschen im Keim.

    »Verdammt, das Handfunkgerät ist auch noch unten am Ladegerät«, ging es mir durch den Kopf. Ich ließ den Feuerlöscher in die Flammen fallen, warf den wasserfesten Notfallkoffer über Bord und sprang hinterher. Gerade noch rechtzeitig, denn hinter mir schoss eine gewaltige Flammenwand in die Höhe.

    Ich war etwa 150 Seemeilen von der Küste entfernt, bei Mistral, einem sehr starken Wind, der aus nordwestlicher Richtung über Frankreich in den Mittelmeerraum weht. Typisch für diese Wetterlage ist ein wolkenloser, dunkelblauer Himmel, sehr gute Fernsicht, nachts ein beeindruckender Sternenhimmel und ein starker Abfall der Temperatur. Er kann tagelang wehen und tritt so häufig auf, dass selbst die stärksten Bäume im Rhônetal oft in Windrichtung nach Süden hin gebogen sind.

    Der Mistral entsteht durch in den Mittelmeerraum einströmende Polarluft. Die Alpen und Pyrenäen bilden dabei eine Blockade, so dass zwischen diesen beiden Gebirgen die meist sehr kalte Polarluft ins Rhônetal gelangt. Durch diesen Düseneffekt entstehen dort hohe Windgeschwindigkeiten von 55 – 85 km/h in Spitzen sogar über 145 km/h.

    Alles andere als beruhigend in meiner Situation. Auch die zuvor blutig geschlagene Nase, trug so weit entfernt vom Ufer, nicht zur Entspannung meiner Lage bei.

    Haie sollen Blut in millionenfacher Verdünnung über viele Seemeilen wahrnehmen. Natürlich gibt es Haie im Mittelmeer, sogar Wale habe ich bei einer meiner Fahrten schon gesehen. Vor einem Jahr war ein weißer Hai mit über sieben Metern vor Sardinien aus dem Meer gefischt worden.

    »Bloß nicht zu sehr strampeln«, ging es mir durch den Kopf, als ich versuchte den Notfallkoffer zu erreichen, um mich damit vom Flammeninferno zu entfernen.

    Das einzig Beruhigende an der Situation war, dass ich die automatische Schwimmweste trug, die sich Sekunden nachdem ich im Wasser gelandet war, auch gleich aufgeblasen hatte. Manche Seeleute bevorzugten lieber schnell zu ertrinken, als, tja als …?

    So eine Welle von 3 Metern ist auf der Yacht eigentlich nicht erwähnenswert, aber im Wasser treibend, ein Flammenmeer vor Augen, war das etwas anderes. Vom Hai gefressen werden, verdursten, ertrinken – hatte ich eine Wahl?

    Würde ich Alexandra, meine Tochter, je wieder sehen?

    Zum dritten Mal innerhalb von einem Jahr war meine Yacht nun also vom Blitz getroffen worden.

    Ich hatte die Warnung nicht ernst genommen. Jene Warnung, die mir eine bestimmte Energie im Universum, einen Abend vor dem Kauf der Yacht zukommen hatte lassen.

    Wir waren mit Freunden beim Abendessen gesessen. Während sich die Erwachsenen nach dem Essen über Gott und die Welt unterhielten, hatte ich den zwei Kindern Zeichenblöcke und Farben gegeben, damit sie sich mit malen die Zeit vertreiben konnten.

    Als ehemaliger Lehrer für Kunst beschäftigte ich Kinder gerne mit etwas Kreativem, um ja keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das Ergebnis dieses Kinderprogramms war an jenem Abend jedoch nicht die übliche Kinderzeichnung.

    Die 7-jährige Susanne hatte eine schöne Yacht angefertigt, wohl ein Resultat der Gespräche während dieses Abendessens. Darüber jedoch hatte sie schwarze Gewitterwolken angeordnet, aus denen unzählige Blitze auf die Yacht herunterfuhren. Aus der Yacht schlugen Flammen. Beim Betrachten des Bildes liefen mir kalte Schauer über den Rücken.

    »Susanne, warum hast du keinen Sonnenuntergang hinter der Yacht gezeichnet, oder einen Regenbogen?« entfuhr es mir.

    Die Antwort des kleinen Mädchens ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und das bei einer Abendtemperatur von über 28 Grad.

    »Ich sehe das im Moment so, ganz einfach«, war die Antwort des Mädchens. Und ungewöhnlich für eine 7-jährige blickte sie mir dabei tief in die Augen.

    »Und was passiert mit mir?« fragte ich sie.

    Susanne gab keine Antwort. Sie schaute mir nur noch tiefer in die Augen. In der folgenden Nacht fand ich keinen Schlaf.

    »Du wirst dich doch von so einer infantilen Kinderzeichnung nicht von deinem jahrelangen Wunsch abhalten lassen«, hatte mich meine damalige Freundin am Morgen überzeugt. »Ein Zufall, was soll das schon bedeuten?«

    Wir kauften die Yacht am nächsten Tag.

    Und jetzt trieb ich im Meer. 150 Seemeilen von der Küste entfernt. Was hatte das Mädchen zu dieser Zeichnung bewogen? Was hatte sie gesehen? Konnte sie dieses Ereignis wirklich ›vorher sehen‹? Wollte eine Energie im Universum mich warnen, wie schon des Öfteren in meinem bisher durchaus aufregendem Leben?

    Während mich die Wellen wie einen Spielball im Meer auf und ab hüpfen ließen und das Flammeninferno – zum Glück in einiger Entfernung – immer größer wurde, gingen mir tausende Gedanken durch den Kopf.

    »Hätte nie gedacht, dass Aluminium brennt«, war einer davon, als sich selbst der Mast in Flammen auflöste.

    Ein beinahe Herzstillstand war die Folge, als er sich auch noch in meine Richtung neigte. Nicht weit von mir entfernt stürzte der Rest des

    25 m Mastes ins Wasser.

    Was hatte das kleine Mädchen sehen gemacht? Warum hatte sie mit so sicherer Stimme erklärt: »Ich sehe das genau so«.

    Dabei war es heute nicht das erste Mal gewesen, dass meine Yacht vom Blitz getroffen wurde. Janine und ich hatten im Hafen von Barcelona zu Abend gegessen und als Nachtisch ausgiebig Sex genossen.

    Wenn ich an diese Momente des Glücks denke, die traumhaft schönen Bilder des Sonnenuntergangs vor Augen, dann könnte ich selbst jetzt, so im Meer treibend, nur aufgrund meiner Gedanken daran einen Orgasmus bekommen.

    Wir küssen uns mit einer Leidenschaft, dass uns die Luft wegbleibt.

    Und Janine stöhnt »Komm endlich, ja komm, komm, ja, endlich.«

    Nachdem ihr Mund schon ausgiebig mein Glied erkundet hat, stecke ich meinen Schwanz in ihre inzwischen triefnasse Muschi, wir sind endlich vereint. Sie sitzt auf mir und unsere Körper kreisen in einem Rhythmus, der ihren Kitzler besonders heiß macht. Wir kreisen und reiben und bewegen uns schneller und intensiver, unser Atmen wird immer heftiger, Janinas Haut immer wärmer, wir fangen an zu schwitzen, ich liebe ihren Duft. »Aaahhh, jaaahhh, ooohhh meine Janine, jaaahhh bring es endlich zu Ende … jaaahhh ich komme!«

    Und ich höre auf zu kreisen, und meine ohnehin vorsichtigen Stöße werden noch langsamer, ich küsse sie am Hals, hinter den Ohren und am Busen.

    Wir schmusen und sie stöhnt, »Nein, bitte nicht aufhören, mach weiter, bitte … bitte.«

    Sie drückt sich an mich, reibt sich an mir, saugt ihn in sich hinein, ganz langsam fange auch ich wieder an mich zu bewegen, erforsche mit meinem Schwanz ihre Vulva und die Bewegungen werden wieder schneller und schneller und wir schauen uns dabei in die Augen. Ich sehe die unendliche Hingabe darin, die Leidenschaft und unser Glück.

    Ihre strahlenden Augen verraten mir: »Gleich, gleich, es ist wunderschön, ich habe dich lieb, ja, ja, ooohhh ja«

    Ich sehe es in ihren Augen, sie kommt! Ihre Pupillen werden ganz weit und sie schreit es heraus: »jaaaaaaaaaa!«

    Und jetzt kam auch ich: »Uuuaaaahhhhh!« schreien wir beide.

    Ich stoße zwei-, dreimal etwas fester zu und spritze meinen heißen Saft wie eine Eruption in ihre Yoni hinein, ganz, ganz tief hinein und sie spürt diese Hitze und das hebt sie höher und höher.

    Dann bin ich mit meinem Mund, mit meiner Zunge zwischen ihren Beinen. Ich schlecke und kreise um ihre nasse und gerötete Muschi, ganz sanft und zärtlich, weil alles so heiß, empfindsam, erregt ist. Sie zuckte bei jeder sanften Bewegung, es schüttelt sie und sie bebt. Mein Druck wird wieder fester, doch nur so fest wie sie es ertragen kann.

    Und dann, ja dann wurden wir unterbrochen! Wir bemerkten, dass sich die Yacht auch ohne unser zutun immer mehr bewegte und schaukelte. Auch die Geräusche die von draußen kamen, waren nicht besonders beruhigend. Selbst im Hafen liegend hatte das Schiff plötzlich eine Schräglage, wie sie nur auf See und bei entsprechender Besegelung vorkam.

    Von uns unbemerkt, hatte sich ein heftiges Gewitter über dem Hafen und der Stadt gebildet. Der gewaltige Sturm ließ das Wasser im Hafenbecken wie eine Kreuzsee auf offenem Meer brodeln. Draußen flogen Satellitenschüsseln, Stühle, Sonnenschirme und sogar Tische vorüber.

    Die Yacht war von mir zum Glück sturmsicher vertäut worden.

    »Hoffentlich haben alle ihr Schiff so gut versorgt, wie ich es aus einer Eingebung heraus getan hatte«, ging es mir durch den Kopf.

    Immer wieder kam es vor, dass sich Schiffe in einer Marina bei solchen Megastürmen losrissen und in andere Segel- oder Motoryachten krachten.

    Es blitzte rund um uns herum, begleitet von ohrenbetäubendem Krachen. Der Hafen wurde dabei immer wieder taghell erleuchtet. Mit angespanntem Körper und klopfendem Herzen beobachtete ich Janine, die mit weit aufgerissenen Augen und schneeweißem Gesicht auf das Inferno um uns herum starrte.

    Der Wind peitschte Regen auf das Deck, als ob Wellen oder ganze Wasserwolken auf uns niederstürzen würden.

    Es war unmöglich die Yacht zu verlassen. Immer wieder flogen Gegenstände aller Art an uns vorüber. Der Wind hatte jetzt Orkanstärke erreicht, 68 Knoten konnte ich am Windanzeiger ablesen. Das war unglaublich, aber leider wahr.

    »Warum fliegt das Ding, äh Messgerät, da oben nicht davon?« entfuhr es mir.

    »Hast du keine anderen Sorgen?« schrie Janine mich an, das pure Entsetzen in ihrem Gesicht.

    Plötzlich war Stille, Totenstille. Genauso schnell wie der Spuck angefangen hatte, war er offensichtlich wieder vorbei. Ich öffnete die Klarsichtlucke des Niedergangs und wir streckten die Köpfe hinaus. Die Yacht hatte sich wieder gerade gestellt.

    Unglaubliche Ruhe herrschte nach diesem Inferno.

    Unterbrochen von einem inbrünstigen Schrei Janinas: »Ist das a l l e s was IHR da oben drauf habt?«

    Ich starrte in ihre weit aufgerissenen Augen, geblendet von unvorstellbar grellem Licht.

    »KKKKKRKRRRRAAAAAAAUUUUUMMMMMSSSSSSSSSS«

    Ein ohrenbetäubender Krach und danach Stille. Ich konnte nichts mehr hören.

    Können Augen noch größer werden? Janine schien zum Zombie geworden zu sein.

    »Janine, Janine … alles ok?«, ich brachte nichts Sinnvolleres heraus.

    »Was zum Teufel«, plötzlich bemerkte ich beißenden Rauch und Qualm aus allen Richtungen, »wir brennen, shit, wir brennen!«

    Ich rieß den Schott des Niedergangs ganz auf und zerrte Janine an den Haaren und was immer ich von ihr zu fassen bekam aus der Yacht. Mehr stürzend als laufend erreichten wir die Gangway.

    Irgendwie brachte ich das zitternde und schreiende Bündel auch noch auf den Pier hinüber.

    »Ich versuche die Yacht zu löschen«, schrie ich ihr in’s Ohr.

    »Nein, nein, nein, nicht mehr zurück«, Janine versuchte mich festzuhalten, »nicht, sonst verbrennst du auch noch!«

    Ich rieß mich los und das war schwierig, ohne ihr weh zu tun.

    »Wenn ich nicht löschen kann, dann fahre ich sie soweit es geht hinaus, sonst brennt noch der ganze Hafen!« Und im Laufen schrie ich noch: »Schick’ die Marineres mit dem Rettungsboot hinter mir her!« Sekunden später sprang ich auf die Yacht.

    Einmal tief Luft geholt und schon war ich den Niedergang hinunter. Rauch soweit ich noch sehen konnte. »Shit, was hatte man uns im Prüfungskurs gesagt? Sicherungen heraus!«

    Der Radio brannte, der Fernseher und irgendetwas in der Bilge – verdammt, auch noch das Navigationspult. Beißender Plastik- und Gummiqualm überall. Die Nase mit einer Hand zuhaltend, Mund zu, drücke ich auf die verschiedenen Sicherungsschalter.

    »Ich muss rauf, Luft holen«, dachte ich und nahm die Stiege mit großen Schritten.

    Janine war immer noch am Schreien und gestikulierte wild mit den Marineres. Die rannten weg, anstatt zu mir. »Wohl um Feuerlöscher zu holen«, ging es mir durch den Kopf.

    Tief Luft holen und wieder hinunter in den Qualm, eine schreiende Janine hinter mir lassend. Ich konnte kaum etwas sehen.

    »Die Hauptsicherung! Warum nicht gleich?«, hatte ich einen Geistesblitz. Ich lief nach hinten in Richtung unserer Achterkabine.

    »War verdammt guter Sex«, ging es mir durch den Kopf, und »spinnst du, wie kannst du jetzt an Sex denken?«

    Ok, da war die Sicherung. »Schalter umlegen und bloß weg hier.«

    Ich konnte nicht mehr erkennen, wo es und was da qualmte.

    »Luft, ich muss hinauf!«

    Janines Augen waren nicht kleiner geworden.

    »Jetzt können wir nur hoffen, dass es aufhört zu brennen, sonst muss ich wirklich noch hinaus.« Ich konnte sehen, was Janine davon hielt.

    »Du kommst mit den Marineres hinterher, keine Angst ich schaff das schon«. Das klang zumindest sehr zuversichtlich.

    Der Qualm war nicht schlimmer geworden. Auch konnte ich kein Feuer mehr entdecken.

    »Doch nicht alles Schwachsinn, was die da im Prüfungskurs erzählen«, dachte ich.

    Ich stieg wieder auf die Yacht hinüber. Ein vorsichtiger Blick den Niedergang hinunter, der Qualm war wirklich weniger geworden.

    »Dem Feuer ist wohl die Luft ausgegangen!«, und zu den Marineres, die jetzt endlich mit den Feuerlöschern in der Hand angestürzt kamen: «Ne pasa nada, ne pasa nada, que calmó todo ok … bien.« Ich wollte nicht, dass sie mir das ganze Teak-Deck zerkratzten.

    Jetzt erst bemerkten wir, dass auch die neben uns liegenden Yachten einiges abgekriegt hatten. Die ›Moody‹ neben mir hatte kein Windmessgerät mehr auf der Mastspitze, wohl auch keinen Funk und was sonst noch da oben war, all das lag in kleinen Stücken auf meinem Deck bzw. am Pier.

    Meine Mastspitze schaute nicht besser aus. Die ›Genua‹ hatte ein schwarzes Loch, offensichtlich gebrannt vom Blitz. Auch die Motoryacht zwei Plätze weiter schien einiges abgekriegt zu haben. Die Marineres liefen schreiend herum.

    »Wundert mich nicht mehr, dass die Megayachten im Hafen so schnell gesunken sind«, dachte ich, »viel Plan scheinen die nicht zu haben.«

    Vor einem Monat hatte eine solche Yacht zwei Piers weiter Feuer gefangen und war mit drei weiteren 50-Millionen-Schiffen innerhalb von Minuten untergegangen. Das blieb uns wohl heute erspart. Ich schaute vorsichtig den Niedergang hinunter. »Glaube, es hat aufgehört« und »Tranquillo«, schrie ich zum Pier hinüber.

    Tja, so heiß kann Sex mit Janine sein. Schlägt doch gleich der Blitz ein, wenn sie schreit.

    Der nächste Regenguss kam. Mit stetem Blick auf die Yacht stiegen wir ins Auto und versuchten uns zu beruhigen.

    »Es ist vorbei Janine, du kannst wieder atmen«, bemühe ich mich,

    einen Scherz zu machen.

    Janine warf sich an meine Brust und begann herzzerreißend zu schluchzen. Es schüttelte sie wie Espenlaub im Sturm.

    »Ist ja ok, alles wieder gut, nichts passiert«, dabei streichelte ich sie am Rücken.

    Plötzlich bemerkten wir, dass wir beide nackt waren. Wie … nackt?

    Ja nackt eben, das war uns in der Hektik des Geschehens nicht bewusst geworden. Auch die Marineres hatten nichts erwähnt. Warum auch, läuft ja nicht jeden Tag ein wunderschönes nacktes Mädchen schreiend am Pier herum. Außerdem ist Barcelona die einzige Stadt der Welt, soweit ich weiß, in der man laut Stadtrat und das ist schriftlich fixiert, kleiderlos herumlaufen darf.

    Man stellte sich das Entsetzen mancher amerikanischer Touristinnen vor, wenn plötzlich ein tätowierter Mann vor ihnen auftaucht mit einem Schwanz wie ein Pferd. Zuerst kreischen sie hysterisch, doch dann zücken sie die Digitalkamera. Man muss ihn ja festhalten, den Sündenfall in Europa.

    Wir hatten Kleider im Auto und zogen uns etwas an. Inzwischen fröstelte es auch mich. Das war Blitz Nummer Eins auf der Yacht gewesen.

    Die Nacht verbrachten wir im Auto. Besonders viel Schlaf bekamen wir nicht, weil ich immer wieder nach der Yacht schaute. Die stank gewaltig nach verbranntem Plastik. Es war zwar kein Feuer mehr zu bemerken, aber an eine Rückkehr in dieser Nacht war nicht zu denken. Irgendwann holte ich auch noch eine Flasche Sekt von der Yacht und wir feierten unser Überleben mit weiterem Kuschelsex.

    Und da kämpfe ich nun alleine und weit draußen gegen die Wellen. Gedanken über Gedanken jagen durch meinen Kopf. Dabei hatte ich schon einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht.

    Es war während eines meiner ersten Aufenthalte am Meer. Mein Bruder Marc und ich waren von unserer reichen Cousine in deren Villa am Meer in Portugal eingeladen worden. Fast jeden Tag fuhren wir einige Kilometer weit an einen nahezu menschenleeren Strand. Es gab dort eine wunderschöne ca. 100 m breite Sandbucht zwischen zwei Felsvorsprüngen.

    An einem der Tage erfreuten wir uns an zwei bis drei Meter hohen, glasklaren Wellen mit großen Gischtkronen, die es uns angetan hatten. Marc und ich fanden Gefallen daran, die Wellen ganz unten anzutauchen, um durch sie hindurch hinter den Wasserberg zu gelangen. Es war uns beiden nicht aufgefallen, dass sich die einheimischen Burschen nicht an diesem Spaß beteiligten. Wir fanden es einfach obergeil mit den Naturgewalten zu spielen.

    »Typisch blöde Touristen«, werden sich die Natives gedacht haben.

    Ich hätte besser, mit meinen Gedanken an die vergangene Nacht am Strand liegend, die Zeit verstreichen lassen sollen. Eine Nacht, in der es mir gelungen war, meiner erotisch sehr erfahrenen Cousine nach ausgiebigem, zärtlichem Streicheln ihres Rückens, ihres Bauches und ihres Megabusens, einen selbst für sie überraschenden Orgasmus zu bescheren.

    Sie hatte plötzlich und nur für eine Sekunde meine Hand zwischen Ihre Beine geführt. Gott, war die nass gewesen. Nur Sekunden vergingen und sie war mit: »Ich glaub’s nicht, ich glaub’s nicht, ein Orgasmus nur durch Streicheln am Busen«, schreiend und aufstöhnend gekommen.

    Sie hatte mir danach mit ihrem Ausspruch: »Du darfst dir etwas darauf einbilden. Wenn du einmal eine Frau ins Bett bekommen hast, wirst du sie nie wieder los«, keinen Gefallen getan.

    So war ich aber, voller überschwänglicher Lebenslust, beim Kampf mit den Wasserelementen schon damals weit von einem nächsten Mal entfernt. Denn plötzlich erwischte ich eine Welle nicht genau, sondern leicht schräg, anstatt gerade hindurch und die Wasserwalze hatte mich schon in ihrem Strudel gefangen.

    Ich wurde am Boden im Kreis herumgewirbelt, schaffte es noch einmal an die Oberfläche um Luft zu holen, da war auch schon die nächste Megawelle über mir. Wie ein Ball wurde ich von den Wassermassen unter die Oberfläche gedrückt und hin und her gezogen. Ich hatte kein Gefühl mehr für oben oder unten. Alles drehte sich nur mehr, weiße Wasserbläschen überall, und eine unglaubliche Kraft, die mich hin und her schmiss.

    Meine Lungen schrien nach Luft, aber da war nur Wasser um mich herum. Ich spürte noch, dass ich die Besinnung verlor, tausende Gedanken über mein bisheriges Leben und meine Familie im Kopf.

    Dann nur mehr das Summen der Wasserblasen, das leiser werdende Rauschen der Brandung. Plötzlich ein Aufprall, unglaubliche Schmerzen und kaum mehr bewusst krallte ich mich an alles, was die Finger an scharfkantigen Felsen fassen konnten.

    Blut, überall Blut, vor Schmerzen torkelnd wie im Rausch versuchte ich auf allen Vieren, Stein um Stein, mich vom Wasser zu entfernen. Als ich halbwegs bei Besinnung war, hörte ich Schreie um mich herum.

    »Da! Da vorne, da oben ist er!« »Gerryyyyyy!«

    Eine Welle hatte mich auf die Klippen geworfen, damit letztendlich raus aus dem Wasser. Den Rest hatte ich wohl unbewusst und kriechend geschafft. Von den Haarwurzeln bis zu den Zehen, überall aufgerissene, blutig abgeschürfte Haut wurde ich, immer noch stark vibrierend, in Handtücher gewickelt und zum nächsten Krankenhaus gebracht.

    Diesmal trug ich eine Schwimmweste und die nächsten Felsen waren etwa 150 Seemeilen weit in östlicher Richtung. Das war auch nicht sehr beruhigend. War mein Leben überhaupt jemals beruhigend gewesen?

    Das fing schon bei meiner Geburt an. In einer Bauernstube, im hintersten Grailtal, einem der aktivsten Täler der Welt, wie die Einheimischen gerne behaupten. Ich ahnte das wohl schon, noch bevor ich auf der Welt war. Deshalb wahrscheinlich auch meine Eile. Oder vielleicht auch weil meine Mutter schon immer so schreckhaft war. Es war ›Teufeltag‹ im Tal. Das war ein alter Grailtaler Brauch am 5. Dezember. Bevor am nächsten Tag zu den sogenannten braveren Kindern der Nikolaus kommt, müssen die Schlimmeren noch einen Tag lang zittern. Einige Männer dürfen nämlich in diesen Tagen, zumindest für kurze Zeit, Teufel spielen. Sie müssen ja sonst das ganze Jahr so manchen Trieb unterdrücken.

    Na ja, jedenfalls – ob jetzt Schock oder meine Neugierde – es war viel zu früh und eine schlimme Geburt. Mehr als siebzehn Stunden versuchte ich da rauszukommen, wo ich dann später wieder viel zu lange brauchte, um das erste Mal reinzukommen.

    Noch schlimmer aber waren die ersten Sätze, die in mein Unterbewusstsein drangen.

    »Der kommt nicht auf«, waren die Worte meines Großvaters, sprach es und rannte um den Priester, damit wenigstens meine Seele an diesem teuflischen Tag gerettet würde.

    Ich muss schon einen erbärmlichen Eindruck hinterlassen haben. Es wurde ganz umsonst eine Menge Wasser vergossen – ich meine damit Tränen und das tun Frauen bis heute immer noch viel zu oft, manchmal auch aus anderen Beweggründen.

    Ich übertönte das Geheul der Weiber, der Priester musste mir wohl irgendwie unsympathisch gewesen sein. Eine Abneigung, die sich mein weiteres Leben hindurch nicht gelegt hat. Eine Abneigung, die ihren Höhepunkt dadurch erfuhr, dass mir meine Mutter, etwa an meinem zwölften Geburtstag, folgende Geschichte erzählte:

    »Dein Vater und ich sind sehr religiös erzogen worden. Nach deiner Geburt und meinem schweren Herzanfall unmittelbar danach, erfuhr ich vom Arzt, dass ich keine Kinder mehr bekommen dürfte. Der Arzt meinte sogar, ich würde mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Geburt des nächsten Kindes sterben.«

    Meine Mutter fuhr mit weinender Stimme fort. »Dein Papa und ich beschlossen, den Ortspfarrer um die Erlaubnis zu bitten, die Pille nehmen zu dürfen. Dieser schmetterte unser Ansuchen mit folgender Begründung ab.

    »Kommt nicht in Frage! Wenn Gott es so will, dann müsse eben die Mutter sterben!«

    »Das darf doch nicht wahr sein«, dachte ich.

    »Kondome oder andere Verhütungsmittel kamen zum Teil auch aus Unwissenheit nicht in Frage«, ergänzte meine Mutter noch. Außerdem war für gläubige Christen jede Art von Verhütung durch die katholische Kirche immer noch verboten.

    Ich bin dann doch kein Waisenkind geworden. Das Universum war wohl gnädiger als der Kirche Lehrbub. Ich weiß nicht mehr, ob ich mehr Zorn auf meine naiven Eltern hatte, oder auf die Pfeife von einem Pfarrer. Mich hat die Beichte meiner Mutter jedenfalls zur Weißglut gebracht. Ich wundere mich heute noch, warum ich damals keine Kirche angezündet habe.

    Aber zurück in meine Geburtsstube. Das Wasser in den Augen meines Opas muss wohl wie ein Lebensquell auf mich gewirkt haben.

    »Denen zeig ich’s jetzt aber« … Ich tue das bis

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