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Der Flug der Wildgänse
Der Flug der Wildgänse
Der Flug der Wildgänse
eBook37 Seiten29 Minuten

Der Flug der Wildgänse

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Über dieses E-Book

Das Leben: Ein dynamischer Strom, in dessen Fluss nichts beständig und jedes Atom mit allen anderen verbunden ist, um zu einem einzigen großen Schicksal zu verschmelzen. Eine junge Frau, die nackt in einem Hotelzimmer aufwacht, weil ihr Kleid mit Tränen durchtränkt war. Ein junger Mann, der während einer Zugfahrt in einem 6er-Abteil die tragische Liebesgeschichte zur Frau seines Lebens aufrollt und eine junge Journalistin, die einem Traum nachjagt, an den sie bis zuletzt selbst nicht mehr glaubt. Drei Kurzgeschichten über das Leben.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum20. Sept. 2020
ISBN9783753101033
Der Flug der Wildgänse

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    Buchvorschau

    Der Flug der Wildgänse - Nicole Erler

    Der Flug der Wildgänse

    Der Flug der Wildgänse

    Alles Chemie

    Heimatlos

    Die dunkle Stunde

    Impressum

    Der Flug der Wildgänse

    Wildgänse leben in großen Kolonien und zeigen eine außerordentliche Partnertreue. Gemeinsam wechseln sie im Langstreckenflug im Verlauf des Jahres zwischen Brut- und Überwinterungsrevier.

    Wenn sie sich auf dem Zug befinden, bilden sie in ihrem Gemeinschaftsflug ein charakteristisches V am Himmel, das sich stetig verändert, weil einzelne Gänse ihre Plätze innerhalb der Formation immer wieder wechseln.

    Ein dynamischer Strom, in dessen Fluss nichts beständig und jedes Atom mit allen anderen verbunden ist, um zu einem einzigen großen Schicksal zu verschmelzen.

    Alles Chemie

    Ich bin nackt. Das ist das Erste, was ich bemerke. Obwohl diese Tatsache mich verwundert – schließlich schlafe ich niemals nackt – denke ich zunächst nicht weiter darüber nach.

    Eine dünne Daunendecke liegt auf meinem Körper. Der Bezug ist glatt und weich. Wenn ich mich bewege, weichen die von meiner Haut angewärmten Stoffstellen, kühlen neuen Stoffecken, die sich mit mir anfreunden. Das gefällt mir.

    Ich halte meine Augen geschlossen, sauge die trockene Luft ein, die mich umgibt und erinnere mich an den Traum, den ich vor dem Aufwachen träumte: Ich lief einen Berg hinauf, einen geteerten Weg, mitten in der Stadt. Oben auf der Anhöhe verlief eine Allee, starke Eichen reihten sich aneinander. Die Baumkronen standen voll im Grün, das von Laternenlicht beleuchtet war. Es war Sommer. Ein Mann in einem schwarzen Anzug kam mir entgegen - ich kann mich an sein Gesicht nicht erinnern. Ich lachte. Er sah glücklich aus.

    Er steuerte direkt auf mich zu und umarmte mich. Lang. Eine Ewigkeit. Zuerst konnte ich mich nicht bewegen. Dann wollte ich mich nicht bewegen. Er hielt mich fest und ein Gefühl von Frieden breitete sich in mir aus. Ich wollte nun für immer so stehen. Meine Beine wurden nicht schwer. Er stütze mich, und wir schwebten fast über dem Erdboden. Ich wollte nur noch diese Umarmung.

    Doch dann bin ich aufgewacht. Ich weiß, dass bald die Erinnerung an dieses Gefühl schwinden wird. Ich lächele und beschließe, freiwillig die Augen zu öffnen. Meine Lider sind schwer. Die Haut um meine Wimpern spannt. Erst jetzt bemerkt ich, wie meine Augen brennen.

    Ich erschrecke. Nicht wegen dem Brennen, sondern weil ich unerwartet in zwei dunkelbraune Augen blicke, die mich direkt anschauen.

    Ich weiche zurück und falle fast aus dem Bett. Zwei

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