4 Geister: Eine Halloween Kurzgeschichte

Von Florian Wächter

In einer neu eröffneten Diskothek wird zu Halloween ein Fest veranstaltet. Während die Gäste ausgelassen feiern und tanzen, bahnt sich ein schreckliches Unheil an, denn einigen Anwohnern ist der Tanzschuppen ein Dorn im Auge. Nach jener Nacht wird nichts mehr so sein, wie es vorher war.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: neobooks
• Erscheinungsdatum: 20. Apr. 2020
• ISBN: 9783750233713

Buchvorschau

I. CELTIC CLUB

Die Landstraße wand sich wie eine riesige Anaconda durch die finstere Nacht. Jenseits der Lichtkegel hüllte sich die Umgebung in undurchdringliche Schwärze. Patrick fixierte den Leitstreifen der Mittellinie. Die einzelnen Striche verschmolzen zu einem durchgehenden Band, an dem er sich orientieren konnte. Er wusste, dass er viel zu schnell unterwegs war, aber er genoss die Geschwindigkeit, den Kick, wenn das Adrenalin durch seine Adern gepumpt wurde.

„Wie weit ist es denn noch?"

Edanas Stimme erreichte ihn so plötzlich, dass er beinahe das Lenkrad verrissen hätte. Er drosselte die Geschwindigkeit und warf einen Blick auf das Navi, musste blinzeln, damit er die Angaben auf dem Display erkennen konnte. „Noch zehn Kilometer. Wir sind gleich da."

„Ich muss mal."

Er verdrehte die Augen. „Es ist nicht mehr weit. Halt es zurück."

„Scheiße, Mann, es ist dringend!" Sie knüllte den Flyer für das Halloweenfest zusammen und warf damit nach ihm.

Patrick wusste, dass es keinen Sinn hatte, mit ihr zu diskutieren. Am Ende setzte sie doch ihren Willen durch. Also betätigte er den Blinker, stieg ins Eisen und fuhr an den Seitenstreifen. „Warum kannst du nicht wie jede andere aufs Klo gehen? In ein paar Minuten sind wir beim Celic Club."

Edana stieg aus. Kalte Nachtluft wehte herein. „Warst du schon mal auf einer öffentlichen Frauentoilette? Nein! Du hast keine Ahnung, wie versifft die manchmal sind." Mit diesen Worten knallte sie die Tür zu.

Patrick schaltete die Heizung höher und blickte ihr nach, wie sie in ihrer schwarzen Lederkluft durch das hohe Gras stakste. Verdammt, Edana, hock dich endlich hin und lass es laufen. Müsst ihr Weiber eigentlich immer stundenlang nach einer Grube oder einem Busch suchen? Nach wenigen Metern wurde das Mädchen von der Dunkelheit verschluckt.

Genervt fingerte er an dem Autoradio herum, steckte einen USB-Stick mit den aktuellsten Club-Charts in den Port und drehte voll auf. Discomusic drang aus den Boxen und ließ die Autoverkleidung beben. Mit den Händen klopfte er den schnellen Rhythmus mit.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Edana warf sich kreischend auf den Beifahrersitz. „Es ist so kaaalt da draußen!" Sie berührte sein Gesicht mit ihren kalten Fingern.

Grinsend legte er den ersten