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Ava und die STADT des schwarzen Engels: Ein STADTroman
Ava und die STADT des schwarzen Engels: Ein STADTroman
Ava und die STADT des schwarzen Engels: Ein STADTroman
eBook208 Seiten2 Stunden

Ava und die STADT des schwarzen Engels: Ein STADTroman

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Über dieses E-Book

Ein Golem mitten in der Stadt, am helllichten Tag - Fahrat traut seinen Augen nicht. Normale Menschen können das Lehm-Wesen nicht sehen, aber selbst für den jungen Schwertler ist das ein besorgniserregender Anblick. Obwohl er normalerweise einen guten Wein jedem Abenteuer vorzieht, folgt er dem Ungeheuer. Und stößt auf Ava. Die junge Frau ist offenbar ein gewöhnlicher Mensch. Aber verstört behauptet sie, ein schwarzer Engel habe ihre neugeborenen Zwillinge geraubt. Doch was sollte ausgerechnet Morton, Vizekanzler des STADTrates und Veranstalter des Hexensabbats, mit zwei Menschenkindern anfangen? Haben die Vorfälle etwas mit dem Grauen zu tun, das außerhalb der STADT lauert? Fahrats Gutmütigkeit und sein Schwertler-Stolz lassen ihn nicht mehr von Avas Seite weichen. Doch bald weiß der junge Abenteurer nicht mehr, für wen sich eine neue Welt auftut - für die Menschenfrau Ava, die auf der Suche nach ihren Kindern fluchenden Hexen, LKW-Chimären und lauernden Waldwürgern begegnet - oder für Fahrat, dessen Welt nicht die zu sein scheint, für die er sie immer gehalten hat.
SpracheDeutsch
Herausgeberacabus Verlag
Erscheinungsdatum15. Jan. 2011
ISBN9783862820030
Ava und die STADT des schwarzen Engels: Ein STADTroman

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    Buchvorschau

    Ava und die STADT des schwarzen Engels - Andreas Dresen

    Prolog

    „Verdammt, war die sauer. Aber ich werde es ihr schon noch zeigen. Fahrat stolperte über einen kleinen Stein und fluchte laut. „Dann wird sie sehen, was ich drauf habe. Dass ich genauso erfolgreich bin wie sie. Ich werde ihr etwas Großartiges, etwas Spektakuläres mitbringen! Eine Trophäe, einen Schatz, einen Ring …

    „Würdest du jetzt bitte ruhig sein?" Foren hatte Schwierigkeiten, sich auf seine Aussprache zu konzentrieren. Vor seinen Augen verschwamm alles, der Wald lag wie unter einem dünnen Schleier. Oder war das tatsächlich Nebel? Er wusste es nicht und schwor sich, nie wieder so viel zu trinken. Das Gelage heute sollte eine Ausnahme bleiben. Aber sie hatten ja einen guten Anlass gehabt: Sie hatten seine Priesterweihe gefeiert.

    „Vergiss nicht, warum wir hier sind!", flüsterte er mit schwerer Zunge.

    „Ich werde ihr beweisen, was ich drauf hab, darum bin ich hier. Fahrat fuchtelte ein wenig mit seinem Schwert in der Luft, dann hielt er plötzlich inne und grinste. „Wir haben es geschafft! Wir sind draußen. Diese Erkenntnis besserte seine Laune. Der junge Schwertler lachte und kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit etwas erkennen zu können. „Wir haben es tatsächlich geschafft, murmelte er. „Abenteuer, hier kommt Fahrat.

    Foren schüttelte den Kopf. „Ich glaube immer noch nicht, dass ich mich darauf eingelassen habe. Nur weil du deiner Amazone etwas beweisen willst, haben wir uns strafbar gemacht. Es ist verboten, die STADT zu verlassen, und es gibt einen guten Grund dafür."

    „Ich weiß, ich weiß …, Fahrat winkte ab. Er zog eine Flasche aus seiner Hosentasche und bot sie Foren an. „Selbstgebraut, nach Familienrezept.

    Foren schüttelte erneut den Kopf. „Du und deine Familie. Danke, aber mir ist schon schlecht." Fahrat zuckte mit den Schultern und nahm einen tiefen Zug aus der Bierflasche.

    „Ich werde es schaffen, schwafelte Fahrat weiter. „Mein Vater nervt langsam. Ich solle endlich anfangen Geld zu verdienen. In meinem Alter hätte er schon den Schatz unter dem Dom entdeckt und allein nach Hause gebracht.

    „Ich weiß, ich weiß, sagte jetzt Foren. „Du hast mir die Geschichte schon so oft erzählt.

    „Und jetzt fängt sie auch noch damit an. Ich stehe kurz vor meiner Prüfung! Wie soll ich da Zeit fürs Geld verdienen finden? Sag mir das mal. Sie behauptet doch tatsächlich, ich wäre nur zu faul. Pah!" Fahrat spuckte auf die Erde.

    „Bist du ja auch", murmelte Foren und bemerkte entsetzt, dass seine neue Robe, die er für die Zeremonie gekauft hatte, bereits deutlich sichtbare Flecken bekommen hatte. Fahrat schien ihn nicht gehört zu haben.

    „Ich sollte es so machen wie mein Großvater, redete er weiter. „Einfach abhauen. Er lachte wieder. „Draußen sind wir ja schon mal. Jetzt lief er johlend zwischen den dünnen Birkenstämmen hindurch, die zusammen mit einer Vielzahl von Sträuchern den dichten Teil des Waldes bildeten, in dem sie sich nun befanden. Foren lief hinterher und bat ihn, endlich ruhig zu sein. Als sie nach einigen Metern stehen blieben, sahen sie sich um. Der Nebel war dichter geworden. In dieser mondlosen Nacht konnten sie keine fünf Meter weit sehen. Foren begann sich zunehmend unwohl zu fühlen. „Und jetzt? Wohin? Hier ist doch nichts.

    „Schau, da vorne!" Fahrat zeigte in die Dunkelheit. Foren meinte in dieser Richtung ein schwaches, rotgrünes Glühen zu sehen, das langsam durch die Finsternis auf sie zu schwebte. Etwas knackte im Unterholz hinter ihnen. Sie fuhren herum, die Flasche fiel auf einen Stein und zerbarst mit einem viel zu lauten Knall in tausend Scherben.

    „Hast du das gehört? Fahrat umklammerte sein Schwert mit beiden Händen. Foren nickte, den Blick starr nach vorne gerichtet. „Wir sollten beten. Die Göttin kann uns Beistand geben.

    „Zu spät!" Fahrat zitterte jetzt. Mit einem lauten Krachen brach etwas aus der Dunkelheit des Waldes und kam auf sie zu. Foren glaubte, Hörner zu erkennen, riesige in sich verdrehte Hörner, und feurige Augen, die ihn durch die Dunkelheit anstarrten. Und es war nicht alleine. Foren drehte sich um und rannte.

    Wo war Fahrat, durchfuhr es ihn nach wenigen Metern. Er war doch eben noch neben ihm gewesen. Foren drehte sich im Laufen um und sah, dass sein Freund ausgerutscht war und nun am Boden liegend vor Schreck wie am Spieß schrie. Ihre Verfolger schienen immer näher zu kommen. Foren lief zurück, half Fahrat auf die Beine und zog ihn mit sich, zurück in Richtung STADT. Fahrat hatte seine Augen weit aufgerissen, rannte an Foren vorbei. Er war am Ende seiner Ausbildung zum Schwertler und schon deshalb gut trainiert, doch das Bier und die Angst schienen ihm nun Flügel zu verleihen. Foren hörte ein Brüllen hinter sich und mit einem ohrenbetäubenden Krachen fielen die Bäume links und rechts von ihm zu Boden.

    Die beiden Freunde rannten wie die Hasen, Foren immer einige Schritte hinter Fahrat, und erreichten keuchend die Grenze. Die graue Barriere wuchs wie eine Mauer vor ihnen empor und erstreckte sich wie eine Kuppel über der STADT. Fahrat zwängte sich bereits durch das kleine, nicht sichtbare Loch, das sie gemeinsam hineingearbeitet hatten. Es war kein richtiges Loch, vielmehr eine Stelle, in der die Magie weniger dicht zu sein schien und deshalb durchlässig wurde.

    Es musste ein Glücksgriff gewesen sein, dachte Foren nun, denn der Stadtrat hatte diese Grenze nach dem Krieg errichtet, damit man eben nicht hindurch kam. Vor allem, damit von außen nichts nach innen gelangte. Er sah, wie sein Freund langsam mit der grauen Mauer verschmolz. Langsamkeit war der Schlüssel. Wer gegen die Grenze anlief, holte sich eine blutige Nase. Wer aber mit der Geduld eines Betrunkenen dagegen fiel, der kam hindurch. Foren spürte wie hinter ihm etwas näher kam, der Boden bebte und Fahrat war immer noch nicht durch die Wand verschwunden.

    Das GRAUEN, dachte er. Es ist schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe. Ein eisiger Hauch fuhr ihm in den Nacken, ein Grollen donnerte durch die Nacht. Jetzt ist es aus, schoss es Foren durch den Kopf. Mit jeder Faser zwang er sich zur Ruhe, als er sich endlich gegen das graue magische Bollwerk fallen ließ. Weich und kalt umgab ihn die Grenze, fing ihn auf, nahm ihn mit und führte ihn durch die meterdicken Schichten. Wie beim Hinweg rechnete Foren fest damit zu ersticken. Die dickflüssige graue Masse waberte um ihn herum, drang in seine Nase ein, so dass er fürchtete, beim nächsten Atemzug müsse er darin ertrinken.

    Dann war es vorbei. Er fiel auf die Knie und fand sich auf dem Kopfsteinpflaster der alten Gasse wieder, die an die Mauer grenzte. Er hörte das Gepolter, mit dem die Stühle in den Kneipen auf die Tische gestellt wurden. Sie hatten es geschafft!

    Erst jetzt spürte er, dass es nieselte. Foren blickte auf, doch Fahrat war verschwunden. Er schloss die Augen und sein Kopf sank auf die Erde.

    „Wen haben wir denn hier?" Die schneidende Stimme des Wächters ließ Foren wieder zu sich kommen. Zu jeder Seite schienen zwei besonders große und starke Exemplare der Stadtwächter aus dem Nichts gewachsen zu sein. Und vor ihm stand plötzlich ein Hauptmann der Wache.

    „Ich bin auf dem Heimweg", haspelte Foren schnell, denn er wusste, dass es nicht gern gesehen wurde, wenn man sich in der Nähe der Grenze herumtrieb.

    „Ach, auf dem Weg nach Hause. Ein Priester, nicht wahr? Das sehe ich an deiner Robe. Der Hauptmann schien nicht ganz so helle zu sein, dachte Foren. Das würde es nur noch schlimmer machen. Der Wächter fuhr süffisant fort: „Das wird den Tempel interessieren. Du hast nicht zufällig versucht, die Barriere zu überschreiten? Foren schüttelte schnell den Kopf.

    „Dann steh mal auf, mein Freund." Der Wächter vor ihm lächelte freundlich. Foren versuchte einen Schritt nach vorne zu machen, fiel jedoch sofort der Länge nach hin. Er blickte zurück und sah, dass sein rechter Fuß in der grauen Mauer feststeckte. Seine Bewegung nach vorne war zu schnell gewesen, er hatte sich verfangen. Langsam, ganz langsam zog er mit hochrotem Kopf sein Bein aus der Barriere.

    „Nehmt ihn fest, donnerte der Wächter. „Mitkommen. Foren wusste, dass er verloren hatte.

    Fahrat saß versteckt in dem dunklen Eingang eines Hauses und versuchte seinen Atem zu beruhigen. Er hörte von fern, wie die Wächter Foren anbrüllten und gegen seinen Willen durch die Gasse schleiften. Er hörte ihn rufen, seinen Namen schreien. Doch es gab nichts, was Fahrat hätte tun können. Er öffnete noch eine Flasche Selbstgebrautes, um sich zu beruhigen. Morgen früh würde er Kopfschmerzen haben.

    Die Kobolde

    Ich muss hier raus, dachte Fahrat. Ich brauche dringend eine neue Wohnung. Er wünschte sich jetzt, dass er sich nicht mit der Hexe aus dem zweiten Stock angelegt hätte, dann wäre er nun nicht in dieser misslichen Lage.

    Fahrat saß am Frühstückstisch und schüttete Kaffee in sich hinein. Hinter ihm in der Küche stapelten sich leere Umzugskartons. Im Wohnzimmer lief der Fernseher, doch Fahrat war in seine Tageszeitung vertieft. Auf der Titelseite prangte die Schlagzeile:

    „Neuer Vertreter der Menschen in den Stadtrat gewählt" Daneben war ein Foto abgebildet, unter dem stand:

    „Vizekanzler Morton überreicht dem frisch ernannten Stadtratsmitglied Rashid Rangoon die Ernennungsurkunde."

    Aber Fahrat interessierte sich nur für die Kleinanzeigen. Gestern hatte er endlich nach langem Suchen ein Apartment in einem anderen Stadtviertel gefunden, das nicht zu klein und nicht zu teuer gewesen war. Aber das Beste war, dass er sofort hätte einziehen können. Keinen Tag länger als nötig wollte er in seiner alten Wohnung bleiben. Guten Mutes war er daher nach der Besichtigung zur Bank gegangen, um einen Kleinkredit für die Provision aufzunehmen.

    „Tut mir leid, hatte der zuständige Sachbearbeiter der Bank gesagt, „aufgrund Ihrer momentanen beruflichen und finanziellen Situation, können wir Ihnen leider keinen Kredit in dieser Höhe gewähren.

    „Sie meinen, ich bekomme kein Darlehen, weil ich kein Geld habe?", fragte Fahrat erstaunt.

    „So könnte man es ausdrücken." Der Bankangestellte nickte mitfühlend, doch seine Augen blieben kalt.

    „Aber wenn ich Geld hätte, dann bräuchte ich keinen Kredit für die Provision!"

    „Es tut mir wirklich leid, mein Herr." Man sah Fahrats Gegenüber mehr als deutlich an, dass er weit davon entfernt war, Mitleid zu empfinden.

    Jetzt saß Fahrat wieder in seiner alten Wohnung am Küchentisch ohne Aussicht auf die neue Bleibe und war mit den Nerven am Ende. Wenn dieser Mensch nur annähernd wüsste, wie es war, in einer verfluchten Wohnung zu hausen, dann hätte er vielleicht anders reagiert. Aber was wussten die normalen Menschen schon von der wirklichen Welt.

    Es wurde Zeit, dass er doch noch ein paar Schätze hob, dachte er missmutig. Aber Fahrat mochte keine Abenteuer.

    Es krachte im Wohnzimmer. Er sprang auf und lief laut schimpfend hinüber.

    „Ihr verdammten Lichtkobolde! Macht, dass ihr hier raus kommt!" Seitdem Baddha, die Hexe aus dem zweiten Stock ein Loch in die magische Barriere um seine Wohnung geflucht hatte, wurde Fahrat jeden Tag von diesen zwei Nervensägen heimgesucht. Die kleinen Lichtkobolde rannten laut schreiend durch das Wohnzimmer. Fahrat stöhnte auf.

    „Nein! Nicht Tante Sarahs Vase, rief er. Er hechtete über das Sofa. „Das ist ein Erbstück! Doch er kam zu spät. Mit einem lauten Scheppern ging die Vase zu Bruch. Seine Mutter würde ihn umbringen! Tante Sarah war eine alte Fee gewesen mit einem ausgeprägten Faible für Blumen. Alle Schnittblumen, die in dieses Gefäß gestellt wurden, verblühten nicht, und Fahrats Mutter hielt sie für furchtbar praktisch. Leider war die Vase aber auch furchtbar hässlich, daher hatte Fahrat sie bisher immer sicher hinter dem Sofa aufbewahrt. Wenigstens bin ich das alte Ding nun los, dachte er.

    Lichtkobolde waren eigentlich ganz harmlos, wenn man von ihrem Drang absah, überall Spaß und Chaos zu verbreiten. Aber Fahrat war es leid, jeden Tag aufs Neue seine Wohnung aufzuräumen, weil die kleinen Biester seine Unterlagen aus dem Schrank rissen und alles, was nicht niet- und nagelfest war, auf einen Haufen türmten.

    Die Kobolde johlten wie kleine Äffchen und hingen an der Lampe und in den Vorhängen.

    „Hey!", rief Fahrat und hielt einen kleinen Beutel mit bunten Kugeln in die Luft.

    „Wollt ihr Kaugummi?"

    Die Kobolde verstummten kurz.

    „KAUGUMMI!"

    Mit diesem Schrei stürzten sie sich auf Fahrat. Der wich zurück und lief in die Küche. Dort holte er aus und wollte den Beutel aus dem offenen Fenster schmeißen. Doch dann hielt er inne und überlegte es sich anders. Mit der schnellen Reaktionsfähigkeit des Schwertlers, der er letztlich eben doch war, drehte er sich um und warf die Kugeln in einen bereits aufgebauten Umzugskarton. Die Kobolde sprangen hinterher und balgten sich unter lautem Getöse um die bunten Kugeln.

    Fahrat schloss blitzschnell den Pappdeckel des Kartons und verklebte ihn mit dem magisch verstärkten Packband, das er sich bereits für den nun wohl doch nicht stattfindenden Umzug besorgt hatte.

    Der Bankangestellte, der am Tag zuvor Fahrat gegenüber gesessen hatte, öffnete das an ihn adressierte Packet mit größter Vorsicht. Ein Kurierfahrer hatte es heute Morgen in der Bank abgegeben. So schwer wie die Sendung war, enthielt es bestimmt die neuen Ordnungssysteme, die er in der Hauptstelle bestellt hatte – und Ordnung musste sein! Der Sachbearbeiter war der festen Überzeugung, dass er die Verantwortung trug, auch das Leben seiner Kunden in Ordnung zu halten und sie vor sich selbst und der Überschuldung zu retten. Kredite bewilligte er so gut wie nie.

    Mit einer geschickten Handbewegung riss er das festsitzende Klebeband ab und blickte in den Karton. Er war leer. Aus den Augenwinkeln meinte er etwas kleines Grünes durch die Schalterhalle huschen zu sehen. Er blickte noch einmal in den Karton und entdeckte, dass in der Ecke etwas lag. Er griff hinein und zog angeekelt seine Hand direkt wieder zurück. Nasser, weicher Kaugummi klebte an seinen Fingern. Und damit begann der schlimmste Tag seines Lebens.

    Der Golem

    Fahrat lachte. Er malte sich das Gesicht des Sachbearbeiters aus, der in diesem Moment sicherlich vor einem Haufen aus dem Schrank gerissener Kundenakten stand. Er würde Tage brauchen, um dort wieder Ordnung zu schaffen.

    Plötzlich bekam er ein schlechtes Gewissen. Da kein normaler Mensch die Kobolde sehen konnte, würde man das Chaos wohl dem Angestellten der Bank anlasten.

    Fahrat blickte aus dem Fenster seines Wagens.

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