Muttl auf Reisen: Eine Mutter lernt beim Reisen mit und zu ihren erwachsenen Kindern das Loslassen.
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Über dieses E-Book
- in der Hippie-Szene in Andalusien,
- als Backpackerin auf Bali,
- auf Ahnenbesuch in Siebenbürgen,
- in der Türkei auf eigenen Wegen
- und in Südfrankreich, muss aber zurück, weil
einer ihrer Söhne schwer erkrankt.
Irmgard Rosina Bauer alias Muttl - wie ihre vier erwachsenen Kinder sie liebevoll nennen - erzählt in fünf Kurzgeschichten aus fünf Ländern, wie viel Mut es erfordert, sich auf den Prozess des Loslassens einzulassen. Sie schildert auch die oft recht gegensätzlichen Sichtweisen der Generationen, alltagstauglich und mit einem Augenzwinkern.
Irmgard Rosina Bauer
Irmgard Rosina Bauer ist 1956 in München geboren. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften widmete sie sich zunächst der Erziehung ihrer vier Kinder und unterstützte ihren Mann in der Organisation einer Delikatessen- und Weinimportgesellschaft. Auch, nachdem die Ehe in die Brüche gegangen war, entschied sie sich gegen den Schuldienst und für die Fortsetzung ihrer Selbstständigkeit, indem sie Aufgaben im Marketing und in der Unternehmenskommunikation mehrerer Konzerne übernahm. Reisen, allein oder mit ihren Kindern, auch als diese erwachsen waren, wurde ein neuer Schwerpunkt in ihrem Leben, über den sie seit 2016 mehrere Bücher verfasst hat. Mit ihrem zweiten Mann lebt die Autorin in München und Südfrankreich.
Ähnlich wie Muttl auf Reisen
Titel in dieser Serie (2)
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Buchvorschau
Muttl auf Reisen - Irmgard Rosina Bauer
Irmgard Rosina Bauer
Muttl auf Reisen
Zur Autorin:
Irmgard Rosina Bauer ist 1956 in München geboren »und nicht davon weggekommen«, wie sie selbst über ihre Verwurzelung mit München sagt, wo sie heute noch wohnt. Umso mehr probiert sie mit Begeisterung neue Landschaften, Länder und Städte auf Reisen aus, um immer wieder zurückzukehren. Nachdem sie nach ihrem Studium der Erziehungswissenschaften in mehreren Berufen gearbeitet hatte, erfüllte sie sich zu ihrem sechzigsten Geburtstag einen alten Wunsch: als Autorin zu arbeiten und Bücher zu schreiben über das Leben und übers Reisen und über Lebensreisen. Mit dem vorliegenden zweiten Band von Rosis Reiseerzählungen bringt sie ihr viertes Buch heraus. In fünf Kurzgeschichten veranschaulicht sie humorvoll und einfühlsam, wie sich das Verhältnis Mutter – erwachsene Kinder zwangsläufig ändern muss. Was könnte das besser aufzeigen als gemeinsames Reisen?
Viele Fotos und Hintergrundinformationen finden Sie auf www.irmgardrosina.de
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YouTube
Irmgard Rosina Bauer
Muttl auf Reisen
EINE MUTTER LERNT BEIM REISEN
MIT UND ZU IHREN ERWACHSENEN
KINDERN DAS LOSLASSEN
Rosis Reiseerzählungen Band 2
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-n.de abrufbar.
© 2021 Irmgard Rosina Bauer
www.irmgardrosina.de
Projektmanagement:
Pageturner Production GmbH
www.pageturnerproduction.com
Umschlaggestaltung: Sania Haschemi,
nach einer Idee von zero.media.net, München, und Raphael Rodrigo Pfeiffer Novelli
Autorenfoto: Kitty Fried, Neubiberg
Buchsatz: Peter Kortz-Frankemölle
Lektorat: Marek Firlej
Korrektorat: Andrea Durst
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand
In de Tarpen 42
22848 Norderstedt
isbn: 978-3-7534-9701-3
Für Hannes
Inhalt
Vorher
Wo ist hier eigentlich der Horizont?
Muttl ante portas
Einmal Afrika!
Wer sind eigentlich die neuen Hippies?
Schlaflos in Padang Bai
In Törnen ist es Herbst
Auf dem Weg zu unseren Ahnen
Angekommen in Motters Heimat
Ein ungewohntes Leben
Im Bann der Kirchenglocken
Als Muttl in Türkiye
Eine Türkeireise, Variante zwei
Eine Türkeireise, Variante eins
Leben wär das kleinere Übel
Nachher
Danke …
Ihr lieben Mamas, Muttls,
Mütter, Leser:innen …,
Vorher
Seit meine vier Kinder aus dem Haus sind, reise ich gerne.
Als meine vier Kinder noch klein waren, war das Reisen mit höchstem Aufwand verbunden. Da war es eher mein Mann, der gerne neue Orte entdeckte, während ich mir wünschte, immer an denselben Ort zu fahren. Dorthin, wo ich wusste, wie weit der nächste See war und ob die Kinder schon allein dorthin konnten, ob die Küche mit einem »Fläschchenauskocher« ausgestattet war, ob das Zimmer ein Reisebettchen hatte und wie groß dieses war, mit Kissen oder ohne, ob mein Kleines darin schlafen würde oder nicht und ob – ob – ob …
Mama bleibst du dein Leben lang. Und wenn die Kinder groß sind, liest man überall: Du musst die Kinder loslassen. Doch das Kümmer-Gen ist in uns angelegt. Immer soll es dem Kind gutgehen. Es soll immer lachen, am besten nie weinen, denn dem zuzusehen, hält Mama kaum aus. Da muss Mama durch und findet hoffentlich tröstende Worte. Auch dann noch, wenn die Kinder groß sind und Liebeskummer haben, wenn es mit dem Führerschein nicht beim ersten Mal klappt, wenn das erste Auto einen Motorschaden hat. Auch dann noch, wenn sie ihre Arbeitsstelle verlieren, wenn eine Beziehung zerbricht, wenn der Geldbeutel gestohlen wurde oder sie betrunken aus dem Club heimkommen wollten, aber in der S-Bahn eingeschlafen sind und im S-Bahnhof-Nachtquartier landen und das Handy gerade kein Guthaben aufweist.
Mama bin ich, ob ich zu Hause bin oder wegfahre. Ob auf Reisen oder am Herd. Immer denke ich an die Kinder. Sind sie versorgt? Geht’s ihnen gut? Wo und wann braucht man mich? Manchmal aber auch so: Ich will nur noch weg. Hoffentlich braucht man mich nicht.
Und dann wieder: Ich habe eine Reise im Wohnmobil geplant – und dann kommt: »Mama, kannst du mir den Kleinen für eine halbe Woche abnehmen?« Klar kann ich. Und verschiebe die Abfahrt.
Sind wir Mamas noch zu retten? Nur dann, wenn wir trotzdem verreisen. Dann eben zusammen mit den Kindern wegfahren. Mit einzelnen Kids, im Paar, mit allen zusammen. Selbst dann, wenn sie schon selber aus ihrem Berufsalltag angereist kommen können. Welch ein Glück fühlt Mama in dem Moment, wenn sie alle beisammen sind! Es geht sogar ohne ihre physische Anwesenheit – dann eben mit den Gedanken an sie im Gepäck.
Ich liebe das Reisen. Ich gönne es mir. Und erlebe dabei die aufregendsten Dinge. Vor allem, wenn ich mit ihnen unterwegs bin, den Kindern, die mich mutiger machen, als ich es alleine wäre. Es ist und bleibt spannend mit den Kindern!
Und wieder, während ich hier an diesem tollen und abwechslungsreichen Strand sitze, fällt mir ein: Ich habe ja den Kindern noch gar nicht geschrieben, wie es mir geht und wie schön es hier ist. Dabei bin ich schon eine Woche hier. Jetzt aber schnell eine Nachricht verfasst und gesandt! Schließlich sollen meine Kids immerdar wissen, wo ich bin und wie sie mich erreichen können, falls sie mich, ihr Muttl, brauchen.
Wo ist hier eigentlich
der Horizont?
Muttl ante portas
Mein Sohn Raffael, zu dem ich unterwegs bin, ist sechsundzwanzig. Er hat im Juni seinen sicheren Job an den Nagel gehängt und für denselben Termin seine Wohnung in München gekündigt. Für gesparte tausendfünfhundert Euro hat er einem Rentnerehepaar einen ausgebauten VW-Bus abgekauft. Das Paar war bereits dreißig Jahre damit unterwegs gewesen. In diesem wohnt er jetzt. Raffael, der Alleinreisende, ist stolz auf seine Errungenschaft: Er empfindet sein Auto als Luxusobjekt, denn der Bus ist praktisch ausstaffiert für den Gebrauch durch zwei Personen.
Nachdem er im Sommer die Festivals Deutschlands abgefahren hatte, fürchtete er nun den bevorstehenden Winter. In Südspanien aber sei gut überwintern, hatte er von anderen Festivalmobilisten erfahren.
Die letzten Tage vor seiner Abreise stand Raffael mit seinem Bus in unserer