Es Hämpfeli für ds Gmüet: Es farbigs Hämpfeli Gschichte us em Alltag / BÄRNDÜTSCHI GSCHICHTE
Von Rosmarie Stucki
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Über dieses E-Book
Die Autorin Rosmarie Stucki beschreibt in ihrem "urchigen" Berndeutsch, einem der vielen Schweizer Mundart Dialekte, kurzweilige Kurzgeschichten aus dem Leben, aus dem normalen Alltag.
So spannend und mitreissend wie die Autorin vorliest, schreibt sie auch. Es ist ein Genuss, ihr zuzuhören und genauso, ihre Bücher zu lesen. Sei es übers Pilze sammeln, über den monatlichen "Höck" der Landfrauen, wie sie sich bei einem Segelflug wie auf den Flügeln eines Adlers fühlte, über Menschen und Tiere; die Autorin Rosmarie Stucki weiss über alles etwas Besonderes und besonders Lustiges und viele Anekdoten zu erzählen.
Viel Vergnügen beim Lesen.
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Buchvorschau
Es Hämpfeli für ds Gmüet - Rosmarie Stucki
E gsägnete Tag
Wo Greti hütt der Rollade uechezieht, lachet em e heitere Herbschtmorge i d Stube. Wi tuet das guet nach so mängem verrägnete Tag! O we me‘s nid wott wahrha, es stimmt halt glych:
E längi Rägeperiode, mit Näbel verbrämt, schlaht eim uf ds Gmüet. Schynt de aber d Sunne, isch me moralisch sofort besser zwäg u versprützt fasch vor Tatedrang.
Greti het‘s ömel o grad so. Hütt wott‘s no einisch i d Schwümm, no chly ga wäldele. Vo morn a isch drum scho wider Rägewätter agseit.
Zersch erlediget Greti d Husarbeit. Wo‘s fertig isch, reicht‘s ds Chörbli, leit der Sackhegel dry u sattlet d Wanderschueh. Bevor es us der Wonig geit, tuet‘s no d Balkontür uf u stellt d Heizig ab. Hütt söll d Sunne heize, u früschi Luft im ganze Hus cha o nüt schade. D Hustür wird bschlosse, u Greti stygt i sys Outoli. Es wott gäge Habkere zue.
Ungerwägs chan es nume luege u stuune. Di Farbepracht! Es isch überwältigend, wi d Wälder im rote u guldige Farbechleid lüüchte, u de derzwüsche ds satte Dunkelgrüen vo de Tanne. Es isch e Symphonie vo Liecht u Schatte, vo sprüehender Lebändigkeit u beharrlecher Beständigkeit. Nume schad, dass di Pracht nid lang blibt. Es par Rägetage u toll Wind drinn, u scho stöh d Böim blutt da, u nume ds beständige Tannegrüen blibt.
Am Waldrand stellt Greti sys Wägeli ab. Ds Chörbli am Arm geit‘s yche i ds grosse Schwyge. Hie inn ghört me öppe e Vogel zwitschere, dernäbe ds Knacke vo Eschtli unger de Schue, u süsch nüt. Der Bode isch gsättiget vom Räge, u Greti fingt‘s herrlech, uf däm weiche Mieschteppich z loufe.
Geng töiffer geit‘s i Wald yche. Hin u wider bückt es sech, wül e Schwumm druf wartet, i ds Chörbli z wandere. Da het‘s scho Maröneler, Frouetöiblinge, e chäche Reizker, zwe Häxeröhrlinge u es Halbdotze Zigüner drinn.
Itz ligt e chlyni Blütti vor Greti. Der Bode isch überwachse vo Tanndlimiesch u isch so weich, dass jede Schritt fäderet. U so wyt Greti gseht, stöh luter Rotfüessler im Miesch.
Äs luegt u stuunet. U plötzlech sy das kener Rotfüessler meh, sondern luter Zwärgli, wo i me ne grüene Teppich grüppele. Greti cha nid angers - es höcklet ganz naach näbe so nes Zwärgli i ds Miesch. Dass derby syni Rücksyte nass wird, merkt‘s nid emal. Es lost, ob ihm das Zwärgli öppis wöll säge. U richtig, ganz lysli ghört‘s es chlage. Chlage über di grosse Zwöibeiner, wo ke Achtig hei vor der Natur. Wo d Pilz eifach abschrysse oder furtstüpfe.
«Weisch», so chüschelet ds Zwärgli, «gueti Schwümm muess me abschnyde oder usdräie. Schrysst me se eifach us, verletzt me ds Wurzelgflächt. Drum git‘s o je lenger descht weniger Pilz, wo ässbar sy. U die, wo giftig oder ungniessbar sy oder wo me nid kennt, muess me la stah u nid umstüpfe.»
Greti isch ganz verzouberet. Di Matte da isch wi nes chlys Märliland. Aber langsam erwachet‘s us syre Verzouberig, wül‘s d Nessi dür e Hosebode düre gspürt. D Würklechkeit het‘s ygholt. Us dene Zwärgli wärde wider Rotfüessler, Schwümm, wo Greti itz eine nach em angere abschnydt u i sys Chörbli leit. Eigentlech schad, dass dä Zouber verby isch!
Chly wyter obe hört der Mieschbode uf. Farnchrut u Brameristude mache sech derfür breit. Hie fingt Greti kener Schwümm, aber es muess verwändt ufpasse, dass‘s nid a de Brameridörn blibt bhange. Es louft gäg em Waldrand zue. I me Tueli steit e Flöigepilz. De sött‘s doch o Steipilze ha, wül die vilfach ir Symbiose mit däm giftige Schönling läbe. Tatsächlech fingt‘s grad zwöi prächtegi Exemplar.
Heisst das, si sy vilecht vorgeschter prächtig gsy. Aber itz isch der Eint ganz grau vor Elti u der anger voll Würm. Schad! De laht me se halt sta. Das git de vilecht derfür nächschts Jahr e Raglete angeri, we di Zwe chöi Spore säie.
Par Schritt vodänn steit e Porphyrröhrling. Wo Greti dä gseht, chunt em es Erläbnis z Sinn, won es vor Jahre mit settigne Schwümm het gha. Denn het äs no gmeint, ussert em Satanspilz u em Gallerich syge all Röhrlinge ässbar. U äbe vo dene Porphyrröhrlinge het‘s es ganzes Näscht gfunge. No nie vorhär het‘s so eine gseh gha. Cha me die ächt o ässe?, het sech Greti gfragt. Uf all Fäll het‘s es par dervo wölle mitnäh. Si hei nem drum o gar guet gfalle mit däm sametbruune, dunkle Huet.
Greti isch uf d Chnöi, für se abzschnyde. Dummerwys het es sech nid gachtet, dass es grad uf e me Loch