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En Chranz: Gschichte us em Züri Oberland
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En Chranz: Gschichte us em Züri Oberland
eBook169 Seiten2 Stunden

En Chranz: Gschichte us em Züri Oberland

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Über dieses E-Book

Auch die Geschichten in diesem Buch sind wieder im Dialekt des Zürcher Oberlands geschrieben, der Muttersprache des Autors.
Es ist nicht einfach Mundart oder Dialekt zu lesen. Es ist Gewöhnungssache, aber die Mühe lohnt sich.
Man kommt nicht so rasch voran und das ist vielleicht auch nicht schlecht.
Beim Schnelllesen geht so viel verloren an Lesegenuss, an inhaltlichen Feinheiten, an stilistischen Schönheiten und ironischen Hinweisen.

Viel Vergnügen beim gemütlichen Lesen !
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum18. Feb. 2021
ISBN9783753165134
En Chranz: Gschichte us em Züri Oberland

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    Buchvorschau

    En Chranz - Johann Widmer

    En Kranz

    EN CHRANZ

    Vorwoort

    GFRÖÖRNI

    S SPRÜTZEHÜÜSLI

    EN KRIMI

    D STANZI

    DE GLÈÈRNISCH

    EM TUURI SIN CHRANZ

    RENZO

    FALIMÄNT

    KAUGUMI

    CHATZEMUSIG

    MARIILI

    CHRISTIAN

    Wörterbuech 4

    EN CHRANZ

    Gschichte us em Züri Oberland

    Johann Widmer

    Band 4

    Auch die Geschichten in diesem Buch sind wieder im Dialekt des Zürcher Oberlands geschrieben, der Muttersprache des Autors.

    Es ist nicht einfach Mundart oder Dialekt zu lesen. Es ist Gewöhnungssache, aber die Mühe lohnt sich.

    Man kommt nicht so rasch voran und das ist vielleicht auch nicht schlecht.

    Beim Schnelllesen geht so viel verloren an Lesegenuss, an inhaltlichen Feinheiten, an stilistischen Schönheiten und ironischen Hinweisen.

    Viel Vergnügen beim gemütlichen Lesen !

    Stiftung Augustine und Johann Widmer, Hrsg.

    © Stiftung Augustine und Johann Widmer

    Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Bildungszentrums reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    www.johann-widmer.ch

    ISBN: siehe Umschlag

    1. Auflage 2021

    Vorwoort

    Won ich di eerschte Gschichte uf züritüütsch gschribe han, ischs mer gaar nöd so eifach gfale immer de richtigi Toon z finde.

    Ich han emool echli a de Schriibwiis umetökterlet, wils en Underschiid macht eb ich schriibi/sägi : en gääle Bäär oder en gääle Bèèr / en gfäärliche Leu oder en gfòòrliche Löi.

    Mer mues sich draa gwöne, und mer chas au.

    Es anders Kapitel sind Wörter, wo mit de Ziit eifach verschwinded. Die einte wèèrded mit eme hoochtüütsche vertuuschet, anderi verschwindet, will d Sach oder en Gägestand verschwunde sind. De Horner isch de Februaar woorde und de Naabnäpper (en Borer zum d Raadnaabe z bore) isch mit em Wagner zäme verschwunde.

    Defüür chömed nöii Wöörter und das isch au guet esoo. E Sprooch wo sich nöd aappasst an iri Ziit wiirt bald emool uusstèèrbe.

    Hinen im Buech sind no es paar Wöörter erchlèèrt, womer vor 80 Joor no pruucht hät, won aber hütt nüme mänge verstoot.

    GFRÖÖRNI

    Es hät nöd jede Winter e Gfröörni ggèè, aber wänns gfrore gsii isch, häts meischtens es Wiili aneghebet, dasmer nöimet hät chöne e grösseri Schliiffi oder sogar es Iisfäld mache zum Schliiffschüendle.

    Für d Schliiffene händ zwee Froschtnächt glanget.

    Wän Schnee glägen isch, hät mer es paar Chessel oder Schprützchane voll Wasser drüber glèèrt und moorndrigs druuf isch ales glaariiset gsii und s Rütsche hät chöne loosgoo.

    Ooni Schnee häts no e zweiti chalti Nacht pruucht bis ale Dräck und ali Stei, won eim hettid chöne gfòòrli wèèrde, under em Glaariis gsii sind.

    Mer händ ebeni Schliiffene gmacht, womer mit Aarung druff ggumpet und so wiit wie mögli grütscht isch.

    Das sind Chindeschliiffene gsi (au Wiiberrütschene) für d Meitli und di chliine Höseler, aber uf jede Fall händs esoo müese sii, das niemer druff z Schade choo isch.

    Uf kein Fall hät mer uf de Strooss oder uf Wäägli tòòrfe schliiffe.

    Für die aber won echli Guraaschi ghaa händ, hämer abheldigi Schliiffene gmacht. So über es groosses Straassepoort duraab, en längere Rai oder en steile Stutz nidsi, so zum Biischpiil näbed em Chilewäägli, oder vom Pfaarhuus gäg d Linden abe oder gaar vom Grüüt hèèr am Fridhoof verbii und hinder de Chile dure.

    Aber die lange und gfòòrliche (und mängisch verbottene) Baane hämer immer znacht müese mache, will di erwachsne Lüüt Angscht um iri Chnöche ghaa händ und ganz hoorsam und schlotterig uf em Glaariis umeträppelet sind. Si händ dän immer grad em Wäägchnächt grüeft, das er sofort isch cho sande oder salze, seb eine es Bei proche hät.

    Dän isch halt fertig gsii mit de Schliiffi.

    Ei Schliiffi womer fascht jedes Joor greiset händ, isch grad ännet de Strooss vor öisem Huus gsi. Will deet e käs Wäägli durab isch, hät mer öis mache loo.

    Binere Telifoonstange wo grad no e Stroosselampe ghaa hät, isch es hinedraa zimli gèèch es Poort durababgange und dän naadisnaa echli flacher woorde und na öppe zwänzg Meter wiiter nidsi bis an Haag vo de Berti irem Hüenerhoof.

    Es isch e Superschliiffi gsi wo na rächt vill Fiduuz pruucht hät will mer grad vo Aafang aa en rächte Schuss ghaa hät und nu wenigi sind une am Pöörtli no sicher uf de Beine gstande. Di meischte sind überböcklet und uf de Ranze gfloge und händ di letschte Meeter no ärschlige oder büüchlige gmacht zur Gaudi vo de vile Zueschauer.

    So um di sibni ume, zoobig, zur Hütteziit isch deet immer grosse Betriib gsi, will dän vil Lüüt, vor alem Chinde, underwägs gsii sind mit irne Milchchesseli und will die Iisbaan belüüchtet gsii isch, hät si natüürli au vil Zueschauer aaglockt.

    Der eint oder anderi Erwachseni hät mängisch vor dere Schliiffi en Aafall vo Buebenübermuet überchoo oder er hät vergässe, das sini Heldeziit uf de Schliiffi scho lang verbii gsii isch aber gäge de Gluscht, wider emool de Sibesiech z spile , chasch nöd vill mache und gäge d Tümi, isch bekanntli au käs Chrüütli gwachse.

    Nu en ganz en chliine Schritt a de Telifoonstange verbii isch uf jede Fall en tüüffe Fall woorde zur Fröid vo de Zueschauer und zum Leid vom Blagööri.

    Es Horn am Grind, e Blöiele, e Büüle, en bluetige Tätsch am Hinderchopf, e Hirnerschüütterig, en prochne Aarm oder e kabutti Brüle hämer ales scho ghaa und au s schadefröidigi Greed im Doorf über dä alti Tubel, dè blöödi Tschumpel wo au nuno elter wiirt aber nüme gschiider.

    Imerhiin sind di blaue Möse am Füdli under de Hose versteckt gsii, aber es wèèr keim in Sinn cho, en Pfulme i d Hose schoppe als Stoosstämpfer.

    En psundere Gspass hämer emool ghaa mit em «Büülimüli» siner Chalberei.

    Er isch Chnächt gsii bim Vetter Ruedi usse, aber a sim groosse Tue aa hett mer chöne meine, er heig d Gschiidi mit ere ganz groosse Chele gfrässe. Ales hät er besser gwüsst und besser chöne und bin ine, z Büüli une …

    Ja, er hät Müler gheisse und isch vo Büüli choo wie so mängi anderi Fläsche.

    Mer sind grad draa gsii öisere Schliiffi no de letschti Schliff z gèè wo de Büülimüli mit de vole Milchtause am Rugge verbii choo isch. Er hät grad gfunde, öisi Schliiffi seig glächerigs Chindezüügs, en fèrtige Seich, grad rächt für lamaaschigi Schlampi, für alti Wiiber oder Schisshase.

    Bin ine, z Büüli une, gäbs amig Schliiffene wo mee als en Kilomeeter lang seigid und stotzig s Loch abgöngid das sich nöd mänge druff getroui. Si heigid aber au spezielli Schue mit äxtra glatte Lädersole und Iseplettli zum Schliiffe, nöd nu so altmoodischi Puureholzböde wo gar kän rächte Schuss gäbid.

    Er isch so richtig is Bröile choo und miir Hinderwäldler händ em mit offene Müüler zuegloset. Büüli, das Nöijork vom Züripiet.

    Èèr heb sogaar scho Auto überholt bim Schliiffe, hät er bihauptet (wie wänns bin öis nöd au eso langsami Auto gääbti!). Aber das bruuchi halt Guraaschi und es guets Gliichgwichtsgfüül.

    Miir isch dä uufploose Sibesiech scho immer uf de Wecker ggange und ich han em drum is Gsicht gseit, er seig nüüt anders als en tume Schnori und en verlogne Fasli, er wüürd sich ja nöd emool getroue öisi Schliiffi durab z rutsche.

    Groossi Rööre und nassi Windle.

    Mini Koleege händ sich grad vor mich anegstellt das er mer nüüt cha mache, er isch imerhiin en junge Maa gsii und en Chopf grösser wien iich.

    De Wèrni hät dän no noetopplet und gmeint, mer wüssi ja schoo was d Underländer für fäigi Höseler seigid, psunders die vo Büüli. Na di gröösser Schnore als Zürcher heigits und debii immer en Angschtstink i de Hose, halt ebe richtigi Underländer Oberschnori.

    So vill persöönlichi Beleidigung mag au eine vo Büüli nöd verlide und so hät er öis doch müese zeige, das er nöd nu en tume Laferi isch.

    Mitsamt de vole Milchtause uf em Rugge isch er zu dere nüütelige Schliiffi ane, hät vole Verachtig an Bode gspöizt und dän dèè grobi Fèèler gmacht, won er grad hät müese büesse.

    Er hät si nämli mit einere Hand a de Telifoonstange ghebet und isch dän mit eim Bei vooruus uf d Schliiffi, statt beidi Bei mitanand am Bode z haa.

    Mit de Scheiche vooruus und em Füdli und de Tause hinedrii isch er une am Pöörtli ufs Iis krachet, de Tauseteckel isch wèggschpickt und elei gäg de Hüenerhoof abe grugelet. De Büülimüli hät si nomool überschlage, sini Tause hät nomool en tumpfe Trummletoon vo sich ggää, bevoor das luschtigi Gschpaa mit Gurgle und Trumle und wildem Göisse wiitertroolet isch bis an Haag ane.

    Ich weiss nööd wie mänge vo de Zuelueger vor Lache schier i d Hose prünzlet hät, vor alem hämer Trèène glachet, die einte händ sich vor luuter Wööli im Schnee trület.

    Ja, Schadefröid isch doch en ehrlichi Freud, wo eso guet tuet.

    De Werni isch der erscht gsii, wo wider hät chöne rede und er hät gmeint, jetz hebid mer e ganz e psunderi Schliiffi en ächti Milchstrooss, das vermögid die Büülacher sicher nööd.

    Das de Vetter Ruedi em Büülimüli a säbem Oobig mit em Munifisel der Aarsch verhaue hät, das es devoo blaui

    Strieme ggèè hät, isch eigetli klaar gsii…

    En anderi Schliiffigschicht isch für öis echli weniger guet uusggange, aber was wottsch scho mache, wän di Erwachsne lüüged das sich de Bode büügt, gilt d Waret vome Gööf nüme vill.

    E ganz e psunderi und stotzigi Iisbaan hämer mängisch grad näbed em Chilewäägli gmacht. Es isch eigetli e langi Stääge gsii wo rächts vo de Chile zum Huusplatz vom Peter Zürcher ue isch. Rächts vo dere Stääge häts en Läbhaag us Seviböim ghaa won i dem tunkle Schatteloch immer am versèrble gsii sind und öise Gmeindsgärtner häts nie fertigproocht us dene verwilderete Stinksevi (Juniperus sabina) en Haag z schnipple.

    Was er au imer probiert hät, die Böim sind Gstrüpp plibe, wo umsverwoorge i d Breiti und nöd i d Hööchi händ wele.

    Hinder dèm Fötzelihaag häts es schmools Wäägli ghaa bis zum Dorfbrunen abe, en Abchürzig wo nu di iigeboorne Roothüüt uf em Chriegspfaad kännt händ.

    Ime chalte Winter aber isch e langi und schaurig gèèchi Schliiffi druus woorde, wo sich eigetli nu di frächschte Schliiffer druf getrout händ und au die sind amigs gottefroo gsii, wänns heil abechoo sind.

    Aber dän sind si siich wie Helde vorchoo.

    Hüt wüürd mer vome «Adrenaliinschuub» rede.

    Häsch nöd chöne brämse, häsch nöd chöne wiise, häsch eifach müese sädere loo und die verhudlete Seviböim sind di einzige Nootbrämse gsii.

    Wänns gäg de Früelig g’ooberet hät, sind die Stinksevi e derewääg verfrotzlet gsii, wie wän sibe Gäärtnerstifte en Winter lang dranume gschnäflet hettid.

    Mer hät öis mache loo solangs kei Ugfell ggèè hät und mir händ sälber derfüür gsoorget, das kei chliini Chnöpf uf d Schliiffi sind und di Erwachsne, ja, die sind ja schliessli alt gnueg gsii. Sett mer chöne meine.

    Wo de Oorgelischt chrank woorden isch, er hät Tuberkuloosi verwütscht und hät drum uf Davoos ines Sanatoorium müese, i dère Ziit isch jede Sunndig en junge Musiker vo Wintertuur als Verträtter choo.

    Wäret de Predig isch er amel um d Chile ume gstöffelet und hät uf sin Iisatz gwartet.

    Das hät der eint oder anderi fromm Chilegänger gstöört aber wos es em Orgelischt vorghebet händ, hät dèè nu gseit, er seig nu zaalt fürs Oorglespiil und seig nöd verpflichtet em Pfaff sini langwiilige Gschichtli abzlose und debii gäg de Schlooff z kämpfe.

    Er wüürd emänd no der Iisatz verpasse.

    D Oorgele hät doo no keis automaatisches Windwerch ghaa, es hät no zwee Puurschte pruucht wo für de Wind gsoorget händ. Do derfüür händs müese zwee Bloosbälg bediene, das heisst si sind uf zwei Brättli gstande und händ die regelmässig müese abetrucke.

    Mir sind a säbem Sunndigmorge am Wasserschleppe gsii für öisi Schliiffi und do isch de Oorgelischt mit sine zwee «Trampeltier» cho luege, wie wiit mer scho seigid.

    Mer händ dem groosse Stürchel gseit, er sell ämel au jaa uufpasse, es seig überall verdammt hèèl und d Schliiffi für en Aafänger läbesgfòòrli, aber dè Latschi hät nöd chöne lose, isch obenane gstande und hät mit sine Sunndigsschüeli probiert ebs würkli hèèl seig …

    … mit eme luute Göiss und eme gfüürchige Todesgschrei wo ali fridliche Schlòòffer i de Chile äne uferweckt hät, isch de Orgelkünschtler s Loch ab gsaust, stöndlige bis es ihn überböcklet hät, dän èèrschlige im Chreis, wien en Suri und schliessli hät er en Stinksevi umaarmet wien en guslige Liechter sin Schatz.

    Das isch so cheibe schnäll ggange, das mer

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