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Verwehte Fährten: G.F. Barner 205 – Western
Von G.F. Barner
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Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Als Frank Leads das Land zwischen Chugwater Creek und Laramie River erreicht, erscheint er mit zwölf Kühen, einem Bullen, einem Wagen und Bauholz, wie man es für Türen und Fenster braucht. Frank Leads kauft das Land zwischen Muleshoe Creek und South Sibille Creek. Am Chugwater wohnt ein Nachbar von ihm, der alte John Westmore auf der Pfannenstielranch. Und am Laramie River Nat Moffat. Rechts vom Sibille Creek ist die Weide der Pfannenstiel John Westmores und links des Sibille Creek die Weide der Moffats. Frank Leads, ein hagerer blonder Mann, macht alles allein. Seine Kühe besorgen, einen großen Corral aus Stangen, deren Querhölzer er in die Erde schlagen und so den Corral immer weitersetzen kann. Erst, als er mit dieser Arbeit fertig ist, baut er sich ein Haus. Es gibt genug Holz und genug Bäume an den Flüssen. Niemand stört ihn, und niemand besucht ihn. Sie sehen ihn zwar, und er sieht sie auch. Eines Tages erzählt man, daß das Haus steht und ganz prächtig geworden ist. Leads soll sich sogar eine Glasveranda gebaut haben. Es hat Fensterläden und einen Vorgarten. Ringsherum läuft ein kleiner Zaun. Er hat von April bis in den August hinein gearbeitet. Die Menschen sind neugierig, wie er wohnt, und reiten nun schon manchmal dichter an dem Haus vorbei. Sie sehen den Corral, in dem schon fünfzehn Rinder stehen. Das Gerede wird so laut, daß es auch an die Ohren des alten John Westmore dringt. Und der ist mächtig neugierig.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Als Frank Leads das Land zwischen Chugwater Creek und Laramie River erreicht, erscheint er mit zwölf Kühen, einem Bullen, einem Wagen und Bauholz, wie man es für Türen und Fenster braucht. Frank Leads kauft das Land zwischen Muleshoe Creek und South Sibille Creek. Am Chugwater wohnt ein Nachbar von ihm, der alte John Westmore auf der Pfannenstielranch. Und am Laramie River Nat Moffat. Rechts vom Sibille Creek ist die Weide der Pfannenstiel John Westmores und links des Sibille Creek die Weide der Moffats. Frank Leads, ein hagerer blonder Mann, macht alles allein. Seine Kühe besorgen, einen großen Corral aus Stangen, deren Querhölzer er in die Erde schlagen und so den Corral immer weitersetzen kann. Erst, als er mit dieser Arbeit fertig ist, baut er sich ein Haus. Es gibt genug Holz und genug Bäume an den Flüssen. Niemand stört ihn, und niemand besucht ihn. Sie sehen ihn zwar, und er sieht sie auch. Eines Tages erzählt man, daß das Haus steht und ganz prächtig geworden ist. Leads soll sich sogar eine Glasveranda gebaut haben. Es hat Fensterläden und einen Vorgarten. Ringsherum läuft ein kleiner Zaun. Er hat von April bis in den August hinein gearbeitet. Die Menschen sind neugierig, wie er wohnt, und reiten nun schon manchmal dichter an dem Haus vorbei. Sie sehen den Corral, in dem schon fünfzehn Rinder stehen. Das Gerede wird so laut, daß es auch an die Ohren des alten John Westmore dringt. Und der ist mächtig neugierig.
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Buchvorschau
Verwehte Fährten - G.F. Barner
G.F. Barner
– 205 –
Verwehte Fährten
… und eine gewaltige Herde Longhorns
G.F. Barner
Als Frank Leads das Land zwischen Chugwater Creek und Laramie River erreicht, erscheint er mit zwölf Kühen, einem Bullen, einem Wagen und Bauholz, wie man es für Türen und Fenster braucht.
Frank Leads kauft das Land zwischen Muleshoe Creek und South Sibille Creek.
Am Chugwater wohnt ein Nachbar von ihm, der alte John Westmore auf der Pfannenstielranch. Und am Laramie River Nat Moffat.
Rechts vom Sibille Creek ist die Weide der Pfannenstiel John Westmores und links des Sibille Creek die Weide der Moffats.
Frank Leads, ein hagerer blonder Mann, macht alles allein. Seine Kühe besorgen, einen großen Corral aus Stangen, deren Querhölzer er in die Erde schlagen und so den Corral immer weitersetzen kann. Erst, als er mit dieser Arbeit fertig ist, baut er sich ein Haus. Es gibt genug Holz und genug Bäume an den Flüssen. Niemand stört ihn, und niemand besucht ihn. Sie sehen ihn zwar, und er sieht sie auch.
Eines Tages erzählt man, daß das Haus steht und ganz prächtig geworden ist. Leads soll sich sogar eine Glasveranda gebaut haben. Es hat Fensterläden und einen Vorgarten. Ringsherum läuft ein kleiner Zaun. Er hat von April bis in den August hinein gearbeitet.
Die Menschen sind neugierig, wie er wohnt, und reiten nun schon manchmal dichter an dem Haus vorbei. Sie sehen den Corral, in dem schon fünfzehn Rinder stehen. Das Gerede wird so laut, daß es auch an die Ohren des alten John Westmore dringt.
Und der ist mächtig neugierig.
Er läßt sein Pferd satteln und sagt, daß er in die Stadt will. Aber als er aus der Sichtweite der Ranch ist, läßt er sein Pferd nach rechts laufen und kommt an den Muleshoe Creek. Dort hält er an und blickt zu dem Haus im Tal. Der Schornstein raucht, und die Scheiben blinken.
Sie haben nicht übertrieben, denkt der Alte überrascht. Was ist denn das für eine Einrichtung mit den Corrals? Er kann sie versetzen, wohin er will. Das muß ich sehen.
Er sieht noch einmal zum Haus und bemerkt niemanden. Er reitet zu dem Corral und rüttelt an den Pfosten.
John Westmore reitet noch ein Stück weiter, bis er dicht am Haus ist. Er betrachtet die zusammengefügten Balken und denkt erstaunt: Besser hätte es kein Zimmermann machen können. Scheint nicht zu Hause zu sein dieser Leads.
Er sieht neugierig um die Ecke zur Veranda, die lauter kleine Butzenglasscheiben hat. Auf der obersten Stufe liegt ein Wolf und hat den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt. Er sieht den Rancher nur an und bewegt die Augen.
»Ich würde ihn nicht ziehen, Mister«, sagt hinter ihm jemand ruhig. »Er hätte Sie bei der Kehle, ehe Sie den Lauf aus dem Halfter ziehen könnten. Wollen Sie mich besuchen?«
John Westmore hört die Stimme. Und dieser Oldtimer kennt Menschen und Männer. Er erkennt sie schon an der Stimme. Und diese Stimme hinter ihm drückt eine ganze Menge aus. Sie drückt das aus, was der Mann ist: hart wie Stahl.
John Westmore nimmt die Hand vom Kolben und dreht sich langsam um.
»Hallo, Leads!« sagt der alte Mann und lächelt etwas. »Ich bin John Westmore und ein neugieriger, alter Bursche. Die Leute redeten eine Menge. Das ließ mir keine Ruhe. Ich mußte den Palast selber sehen. Und er gefällt mir mächtig.«
»Wollen Sie mitkommen und einen Becher Kaffee mit mir trinken, Westmore?«
»Gern«, erwidert der Alte.
Er geht hinter Frank Leads her und hört Leads über die Schulter sagen: »Wolf, geh los und paß auf.«
Der Wolf steht auf und gähnt. Dann trabt er los und legt sich, nach einem Satz auf den Schuppen, auf das Dach des Hauses.
John Westmore sieht das und schüttelt den Kopf.
Sie sind auf der Veranda, Frank öffnet die Tür und läßt Westmore eintreten.
Frank Leads stellt den Wasserkessel auf den Herd und schüttet Kaffeepulver in eine Blechkanne. Als das Wasser kocht, brüht er den Kaffee auf. Der Rancher sieht sich neugierig um. Zwei lange Bänke an der Wand, die mit Fellen bespannt sind. Ein Tisch aus dicken Bohlen und ein Schaukelstuhl sind zu sehen. An den Fenstern bunter Stoff und einige Blumenkästen. Über dem Kamin an der Wand hängen zwei gekreuzte Säbel und ein Gewehr.
Der alte Westmore sieht das alles und ist beeindruckt. Er setzt sich in den Schaukelstuhl. »Hier ist der Kaffee«, sagt Frank.
Er stellt die Kanne auf den Tisch und zwei Becher. Aus dem Schrank holt er Rauchfleisch und ein heiles Brot. Er legt alles auf einen Zinnteller und schiebt es Westmore hin. Dann stützt er die Hände auf die Tischplatte.
»Eines Tages werde ich wie ein Prellbock zwischen der Pfannenstiel und der Moffatranch sitzen. Sie können es gleich hören, Westmore, ich will hier nur tausend Rinder halten, weil hundert mehr die Weide zu sehr abnagen würden. Mehr brauche ich auch nicht. Ich stelle keinen Anspruch auf Moffats oder Ihre Weide. Ich werde niemanden stören. Das ist alles, was ich an Versprechungen zu geben habe. Es ist nur eine ganze Kleinigkeit da, die geregelt werden muß. John, ich kann nicht allein auf meine Rinder achten, wenn ich erst mehr habe. Deshalb werde ich einen Zaun bauen müssen. Auf meiner Seite der beiden Creeks, versteht sich.«
Der alte Mann schaukelt wie wild, als er den Song vom Zaun hört.
»Was ist das? Ein Zaun? Mann, das ist noch nicht dagewesen! Ich hörte Geschichten aus Texas! Blutige Geschichten. Soll das hier auch so losgehen? Moffat wird verrückt und ich – nun, ich werde es auch!«
»Immer langsam«, sagt Frank Leads ruhig. »Ich kann viele Geschichten erzählen über Zäune.«
Er zieht mit einem Ruck sein Hemd aus der Hose und streift es hoch. Dann starrt John Westmore entsetzt auf die Narben.
»Mein Gott«, stößt der Rancher hervor. »Wie kam das? Wer hat das gemacht, Leads? Das ist ja fürchterlich.«
Frank Leads steckt das Hemd wieder in die Hose und sagt heiser: »Westmore, ich habe gekämpft. Ich habe mich mit Klauen und Zähnen gewehrt. Wir hatten auch eine Ranch. Größer als Ihre und Moffats zusammen. Viel größer. Zweihunderttausend Rinder. Gehen Sie in das Land am Pecos. Fragen Sie nach den Leads. Einer lebt nur noch. Und der bin ich. Alle anderen sind tot. Es war eine Nacht, in der die Sterne schweigend am Himmel standen und kein Mond schien. Dauernder Ärger mit Small-Ranchern, die auf unser Land kamen und Zäune zogen. Wir haben uns gewehrt, weil wir im Recht waren. Und dann passierte es.«
Er schweigt, und sein Blick wird seltsam düster und gefährlich scharf. Die Augen glühen, als er an jene Nacht denkt, in der sie alle starben. Die Boys und seine beiden Brüder. Siedler kamen und machten der Herrlichkeit ein rasches und grausames Ende.
Er sagte heiser: »Hier weiß es niemand, und auch Sie werden es vergessen. Westmore, ich kenne Sie und Ihre Art. Mein Vater war auch so. Die Small-Rancher hatten heimlich Gunner angeworben. Sie fielen über die Herdenmannschaft her. Dann kamen die Small-Rancher im Schutz der Dunkelheit auf die Ranch und steckten sie an. An allen vier Ecken. Wir mußten hinaus. Fast alle starben. Ich kam durch und hatte sie im Nacken. Mit mir noch vier unserer Boys. Ich deckte meine vier Reiter und geriet an den Zaun. Es war bester Draht. Eine Kugel erwischte mich im Bein, eine knallte mein Pferd zusammen, und eine fuhr über meine Schläfe.«
»Und dann?« fragte der Alte heiser. »Leads, das ist ja schlimmer, als in der Hölle zu stecken.«
»Als ich zu mir kam, lag ich in Stacheldraht gewickelt auf der Main Street in Pecos. Die Small-Rancher hatten das Gesetz nicht auf ihrer Seite, als sie die Gunner losließen. Es kam zu einer Untersuchung. Viel später erst. Da hatte ich die Ranch verkauft und alles, was noch heil war. Ich erhielt nicht viel. Ich wollte auch nicht dort bleiben, sondern verließ Texas. Ein Jahr habe ich gesucht und die Banditen gefunden. Sie leben nicht mehr.«
Der alte Rancher sieht Frank an und schluckt.
»Das ist meine Geschichte. Vielleicht weißt du nun, Westmore, daß gerade ich Draht hasse. Aber ich will auf meine Rinder achten können, deshalb.«
Der alte Rancher starrt Frank Leads nur an und denkt: Dieser Mann will weiter nichts, als in Ruhe gelassen werden. Dieser Mann will vergessen und arbeiten.
»Schon gut«, sagt John Westmore heiser. »Ich weiß nun genug über dich. Bau deinen Zaun auf deinem Land. Es liegen ja die Flüsse dazwischen. Meine Rinder werden nicht über den Fluß schwimmen und deine dann auch nicht. Was meinst du wird Moffat sagen?«
»Solange er noch redet, ist es gut«, erwidert Frank trocken. »Fängt er an zu schießen, wird es ernst. Aber ich denke nicht, daß er das macht. Ich kann schließlich auf meinem Land tun und lassen, was ich will.«
Er lächelt etwas und gießt John Westmore eine neue Tasse Kaffee ein.
»Und
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