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Tod (und Apfelstrudel) (London Roses Europareise – Band 2)
Tod (und Apfelstrudel) (London Roses Europareise – Band 2)
Tod (und Apfelstrudel) (London Roses Europareise – Band 2)
eBook361 Seiten3 Stunden

Tod (und Apfelstrudel) (London Roses Europareise – Band 2)

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Über dieses E-Book

„Wenn man denkt, dass das Leben nicht besser werden kann, kommt Blake Pierce mit einem weiteren Meisterwerk an Spannung und Geheimnis daher! Dieses Buch ist voller Wendungen und am Ende gibt's eine überraschende Enthüllung. Sehr empfehlenswert für die Dauerbibliothek eines jeden Lesers, der einen sehr gut geschriebenen Thriller zu schätzen weiß.“
--Books and Movie Review (über ‚So Gut Wie Vorüber‘)

TOD (UND APFELSTRUDEL) ist das zweite Buch der charmanten, neuen Cosy-Krimi-Reihe des #1 Bestsellerautors Blake Pierce, dessen Buch 'Verschwunden' über 1.500 Fünf-Sterne-Rezensionen bekommen hat. Die Serie beginnt mit MORD (UND BAKLAVA) – BUCH #1.

Als London Rose, 33, von ihrem langjährigen Freund einen Heiratsantrag erhält, wird ihr klar, dass sie einem stabilen, vorhersehbaren, vorherbestimmten (und leidenschaftslosen) Leben gegenübersteht. Sie flippt aus, rennt in die andere Richtung - und nimmt stattdessen einen Job jenseits des Atlantiks an, als Reiseleiterin auf einer europäischen High-End-Kreuzfahrtlinie, die täglich durch ein anderes Land fährt. London ist auf der Suche nach einem romantischen, ungeschriebenen und aufregenden Leben, von dem sie sich sicher ist, dass es irgendwo da draußen existiert.

London ist begeistert: Die europäischen Flussstädte sind klein, historisch und charmant. Jeden Abend sieht sie einen neuen Hafen, probiert eine endlose Reihe von neuen Gerichten und trifft einen Strom interessanter Leute. Es ist der Traum eines Reisenden - und alles andere als vorhersehbar.

In Buch 2, TOD (UND APPELSTRUDEL), führt sie die Kreuzfahrt nach Wien und Salzburg, der Heimat Mozarts und dem Geburtsort der Musik. Alles scheint einem Bilderbuch zu entstammen. Bis ein Tourguide tot auftaucht, nachdem sie den Passagieren eine Führung durch Mozarts Theater gegeben hat. Der Verdacht fällt auf die Fahrgäste. Wer könnte sie getötet haben? Und warum?

Zum Lachen komisch, romantisch, liebenswert, voller neuer Sehenswürdigkeiten, Kultur und Essen: TOD (UND APPELSTRUDEL) bietet eine lustige und spannende Reise durch das Herz Europas, verankert in einem faszinierenden Mysterium, das euch bis zur allerletzten Seite in seinen Bann ziehen wird.


Buch #3 (VERBRECHEN UND LAGERBIER) ist jetzt ebenfalls erhältlich.
SpracheDeutsch
HerausgeberBlake Pierce
Erscheinungsdatum26. Feb. 2021
ISBN9781094344126
Tod (und Apfelstrudel) (London Roses Europareise – Band 2)
Autor

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

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    Buchvorschau

    Tod (und Apfelstrudel) (London Roses Europareise – Band 2) - Blake Pierce

    cover.jpg

    T O D

    (U N D   A P F E L S T R U D E L)

    London Roses Europareise, Band 2

    B L A K E   P I E R C E

    Aus dem Englischen von Oliver Hoffmann

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist die Autorin der RILEY-PAGE-Bestsellerreihe, die siebzehn Krimis um die FBI-Spezialagentin umfasst. Aus ihrer Feder stammt außerdem die vierzehnbändige MACKENZIE-WHITE- Krimiserie. Darüber hinaus sind von ihr die Krimis um AVERY BLACK (sechs Bände), KERI LOCKE (fünf Bände), die Krimiserie das MAKING OF RILEY PAIGE (sechs Bände), die KATE-WISE- Krimiserie (sieben Bände), die Psychothriller um JESSIE HUNT (vierzehn Bände), die Psychothriller-Trilogie AU PAIR, die ZOE-PRIME-Krimiserie (bislang fünf Bände), die neue Krimireihe um ADELE SHARP und die Cosy-Krimi-Reihe LONDON ROSES EUROPAREISE, deren erster Band hier vorliegt, erschienen.

    Als begeisterte Leserin und lebenslanger Fan des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Blake immer, von ihren Leserinnen und Lesern zu hören. Bitte besuchen Sie www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben

    Copyright © 2020 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Feel good studio, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    LONDON ROSES EUROPAREISE

    MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

    TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

    ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

    NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

    NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

    NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

    NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)

    NICHTS ALS MORD (Band #5)

    DAS AU-PAIR

    SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

    SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

    SO GUT WIE TOT (Band #3)

    ZOE PRIME KRIMIREIHE

    GESICHT DES TODES (Band #1)

    GESICHT DES MORDES (Band #2)

    GESICHT DER ANGST (Band #3)

    GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

    GESICHT DES ZORNS (Band #5)

    JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

    DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

    DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

    DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

    DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

    DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

    DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

    DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

    DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

    DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

    DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

    CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

    NEBENAN (Band #1)

    DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

    SACKGASSE (Band #3)

    STUMMER NACHBAR (Band #4)

    HEIMKEHR (Band #5)

    GETÖNTE FENSTER (Band #6)

    KATE WISE MYSTERY-SERIE

    WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

    WENN SIE SÄHE (Band #2)

    WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

    WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

    WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

    WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

    WENN SIE HÖRTE (Band #7)

    DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    BEOBACHTET (Band #1)

    WARTET (Band #2)

    LOCKT (Band #3)

    NIMMT (Band #4)

    LAUERT (Band #5)

    TÖTET (Band #6)

    RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    VERLASSEN (Band #7)

    ERKALTET (Band #8)

    VERFOLGT (Band #9)

    VERLOREN (Band #10)

    BEGRABEN (Band #11)

    ÜBERFAHREN (Band #12)

    GEFANGEN (Band #13)

    RUHEND (Band #14)

    GEMIEDEN (Band #15)

    VERMISST (Band #16)

    AUSERWÄHLT (Band #17)

    EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

    EINST GELÖST

    MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    BEVOR ER NIMMT (Band #4)

    BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

    EHE ER FÜHLT (Band #6)

    EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

    BEVOR ER JAGT (Band #8)

    VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

    VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

    VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

    VORHER NEIDET ER (Band #12)

    VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

    VORHER SCHADET ER (Band #14)

    AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

    DAS MOTIV (Band #1)

    LAUF (Band #2)

    VERBORGEN (Band #3)

    GRÜNDE DER ANGST (Band #4)

    RETTE MICH (Band #5)

    ANGST (Band #6)

    KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

    EINE SPUR VON TOD (Band #1)

    EINE SPUR VON MORD (Band #2)

    EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

    EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

    EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

    INHALT

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIßIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    KAPITEL ACHTUNDDREISSIG

    KAPITEL NEUNUNDDREISSIG

    KAPITEL EINS

    Ein lauter Ruf riss London Rose aus ihren Gedanken.

    „London!"

    Sie wusste, dass diese Stimme immer Ärger bedeutete.

    Gerade hatte sie noch mit einem angenehmen Gefühl des Erfolgs beobachtet, wie Amir, der Fitnesstrainer, auf dem offenen Rondodeck des schnittigen Schiffs seinen Wasseraerobic-Kurs gab. Die Passagiere hatten offenbar Spaß, und mehr als einer hatte London am Morgen für die Organisation des Kurses gedankt.

    Das blau geflieste Schwimmbecken an Deck war so klein, dass man darin nicht ordentlich Bahnen ziehen konnte, aber ideal geeignet für eine kurze Abkühlung, Spiele und solche niedrigschwelligen Sportangebote. Die frische Luft, die warme Sonne und die fröhlichen Passagiere hatten für einen guten Start der Fahrt der Nachtmusik von Györ nach Wien gesorgt.

    Aber nun erklang diese scharfe Stimme erneut.

    „London! Wir haben ein Problem!"

    Es war Amy Blassingame, die Concierge des yachtartigen Flusskreuzfahrtschiffes Nachtmusik.

    Sie liebt es einfach, mit Problemen zu mir zu kommen, dachte London.

    Widerwillig drehte sie sich um und sah ihre Kollegin besorgt an. Amy war ein paar Zentimeter kleiner als London mit ihrem Meter fünfundsiebzig und kräftiger gebaut. Sie trug ihr glattes, dunkles Haar zu einer Art Helm frisiert und konnte deshalb fast militärisch wirken, wenn sie sich einer Sache annahm.

    Die Concierge gab sich keine besondere Mühe, den Anflug eines Grinsens zu verbergen.

    „Sie werden diesen Hund loswerden müssen", verkündete Amy.

    London verspürte einen Anflug von Beunruhigung.

    „Nein, antwortete sie. „Ich bin sicher, dass dieses Thema erledigt ist.

    Zumindest dachte sie das. Nach dem Tod seiner Besitzerin hatte sie die Erlaubnis bekommen, Sir Reggie zu behalten.

    „Ich fürchte, da irren Sie sich, triumphierte Amy. „Es hat sich nämlich ein Passagier beschwert. Er hat Kabine 108 – direkt neben Ihrer. Das Kläffen Ihres Hundes stört ihn.

    Amy verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf.

    „Oh, London, sagte sie. „Sie hätten wissen müssen, dass das nicht funktionieren würde. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie an Bord dieses Schiffes keinen Hund halten können. Sie hätten auf mich hören sollen.

    London unterdrückte den Drang, mit „Sie haben nichts dergleichen gesagt" zu antworten.

    Tatsächlich hatten sie überhaupt nicht über dieses Thema gesprochen.

    Aber sie war nicht überrascht, dass Amy ihre Notlage genoss. Erst am Vortag hatte sie praktisch im Alleingang den geheimnisvollen Tod einer Passagierin und das Verschwinden einer kostbaren antiken Schnupftabaksdose aufgeklärt. Ihre improvisierte Tätigkeit als Amateurdetektivin hatte dazu geführt, dass die Polizei in Györ den Schuldigen hatte festnehmen können.

    Es war Amy immer noch peinlich, dass sie sich in den Täter – oder zumindest in eine seiner vielen Persönlichkeiten – verliebt und ihn sogar an Bord eingeladen hatte. Amy hatte sich bis über beide Ohren in eine der Tarnidentitäten des Schurken verknallt.

    London hatte diesen Fehler publik gemacht, als sie das Verbrechen gelöst hatte.

    Wobei Amy und ich von Anfang an nicht das beste Verhältnis hatten.

    „Wie wollen Sie damit umgehen?", verlangte Amy zu wissen.

    „Ich weiß es nicht", gestand London.

    „Brauchen Sie Hilfe?"

    Ihre Hilfe ist das Letzte, was ich brauche, hätte London beinahe gesagt.

    „Nein. Sie haben doch sicher schon genug zu tun", entgegnete sie stattdessen.

    „Sie werden den Hund natürlich loswerden müssen", wiederholte Amy.

    „Schauen wir mal", versetzte London und dachte verzweifelt über eine Alternative nach.

    Während Amy sich entfernte, wanderte Londons Blick zurück zum Schwimmbecken. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wasseraerobic-Kurses hatten offenbar Spaß. Dasselbe galt für ein paar andere Passagierinnen und Passagiere, die an der Reling standen und auf die schöne, blaue Donau hinausblickten, deren beider Ufer von dicht bewaldeten Hügeln gesäumt waren.

    Sie war froh, so viel Zufriedenheit zu sehen. In den letzten paar Tagen war viel zu viel passiert, angefangen mit Mrs Klimowskis geheimnisvollem Tod. Dann war das Schiff voller Polizei gewesen, und die Ermittlungen hatten dazu geführt, dass sie einen Tag zu spät Richtung Wien abgelegt hatten. Die ganze Episode hatte an den Nerven aller Personen an Bord gezehrt. London wusste, dass es für sie noch viel zu tun gab, bis sich diese Reise wieder wie eine fröhliche, sorglose Flusskreuzfahrt in Europa anfühlte.

    Aber was mache ich mit Sir Reggie?, fragte sich London, während sie sich abwandte und zum Aufzug eilte. Sie konnte ihn natürlich in Wien im Tierheim abgeben, aber …

    Nein, das geht nicht, erkannte sie.

    Das geht auf keinen Fall.

    Es muss eine andere Möglichkeit geben.

    London stieg auf dem untersten Passagierdeck des Schiffs, dem Allegrodeck, aus dem Aufzug. Die „klassischen" Kabinen hier waren die preiswertesten auf dem gesamten Schiff. Nichtsdestoweniger waren sie sehr bequem und geschmackvoll ausgestattet. London war überrascht und erfreut gewesen, als man ihr eine dieser Kabinen zugewiesen hatte. Als sie den Job übernommen hatte, war ihr nicht klar gewesen, dass die Position des Social Directors einen gewissen Status mit sich brachte.

    Aber natürlich war das ganze Schiff viel eleganter als die großen Ozeanriesen, auf denen London zuvor gearbeitet hatte. Die Nachtmusik war gebaut wie andere Flussschiffe, aber kleiner, moderner und konnte Wasserstraßen befahren, für die konkurrierende Schiffe zu groß waren. Tatsächlich fühlte sie sich im Grunde an wie eine große Yacht.

    Als London den Korridor entlangging, war zunächst alles still. Doch sobald sie sich ihrer Kabine näherte, hörte sie das Kläffen. Sie öffnete die Tür und stand dem winzigen, teddybärartigen Hund gegenüber.

    Reggie hörte auf zu bellen, setzte sich hin und sah zu ihr auf. Wie die meisten Yorkshireterrier hatte er eine Schulterhöhe von unter zwanzig Zentimetern, aber die Persönlichkeit eines Riesen.

    „Reggie, du musst aufhören, einen solchen Lärm zu veranstalten, flüsterte London. „Sonst kriegst du echt Ärger.

    Reggie wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und trabte auf den Korridor hinaus. London hob ihn hoch und drohte ihm mit dem Finger.

    „Alles klar, sagte sie. „Du magst es nicht, wenn ich dich in der Kabine alleinlasse. Du würdest gerne überall mit hingehen. Tatsächlich wäre mir das auch am liebsten, weil ich deine Gesellschaft wirklich mag, aber …

    Mit einem Kloß im Hals fuhr sie fort: „Aber ich muss arbeiten. Ich kann dich nicht überall mit hinschleppen. Hier hast du dein Futter und dein Klo. Ich kann nicht ständig hierher rennen, um dich in die Kabine zu bringen und wieder rauszulassen."

    Reggie winselte resigniert, als London ihn in der Kabine wieder absetzte. Sie stand da und sah ihn an, und er erwiderte ihren Blick mit fast menschlicher, sehnsuchtsvoller Miene.

    London verspürte einen Anflug tiefen Mitleids.

    Er hat etwas Besseres verdient, dachte sie.

    Bei Mrs Klimowski hatte er es nicht besonders gutgehabt. Da er nicht einmal fünf Kilo wog, hatte die Frau ihn in einer engen, unbequemen Lederhandtasche überall mit hingeschleppt. Jetzt, wo er diese Tasche endlich los war, wollte er natürlich noch mehr Freiheiten – und mehr menschliche Gesellschaft.

    Der Kloß in Londons Hals wurde noch größer.

    Sir Reggie war nicht nur süß und klug, er hatte sich auch als Held erwiesen – und als fast so guter Detektiv wie London selbst. Er hatte mit einem scharfen Kläffen den Mörder identifiziert und ihn dann tapfer verfolgt, als er zu entkommen versucht hatte.

    Sein Mut hätte beinahe sein Ende bedeutet. Er hatte sich auf der Gangway des Schiffs ins Hosenbein des Flüchtenden verbissen und ihn zum Stolpern gebracht, sodass die Polizei ihn festnehmen konnte. Doch dabei war er in den Fluss geschleudert worden, und London war hinterher gesprungen, um ihn zu retten.

    Beinahe hätte sie ihn verloren. Jetzt stiegen ihr Tränen in die Augen, als sie sich daran erinnerte, wie jämmerlich und leblos er am Ufer gelegen hatte, das damals ungeschorene Fell triefnass und schlammverschmiert. Er hatte alle vier Füßchen in die Luft gestreckt. Sie wusste noch, wie sie vor Erleichterung aufgekeucht hatte, als er Wasser ausgespuckt und wieder zu atmen begonnen hatte.

    „Ich kriege das irgendwie hin, versprach ihm London. „Aber bis dahin sei bitte still.

    Sie schloss ihn wieder in ihrer Kabine ein, und er begann zumindest nicht sofort wieder zu kläffen. Aber sie wusste, sie durfte nicht darauf hoffen, dass er dauerhaft still sein würde.

    Zunächst musste sie mit ihrem wütenden Nachbarn sprechen.

    Seinen Namen hatte sie der Passagierliste entnommen: Stanley Tedrow, Kabine 108. Aber sie erinnerte sich nicht mehr, wie er aussah. Er hatte zweifellos an keiner der Touren nach Budapest oder Györ teilgenommen und auch nicht an einer anderen Aktivitäten, die sie beobachtet hatte. Sie fragte sich, wie er die Reise bisher verbracht hatte.

    Im Versuch, so würdevoll wie möglich auszusehen, strich London ihre Uniform glatt und fuhr sich mit den Fingern durch das kurze, strubbelige, kastanienrote Haar.

    Dann ging sie zu Kabine 108 hinüber und klopfte an.

    Aber was soll ich sagen?, fragte sie sich.

    KAPITEL ZWEI

    „Wer ist da?", knurrte eine raue Reibeisenstimme auf Londons Klopfen hin.

    „London Rose, der Social Director des Schiffs", entgegnete sie.

    Sie hörte jemanden grummeln, dann öffnete sich die Tür. Ein kleiner, altersgebeugter Mann mit Hakennase und verkniffenem Blick stand vor London und funkelte sie an. Er trug einen Pyjama, einen Morgenmantel und Hausschuhe.

    „Ich vermute, Sie sind wegen dieses Hundes nebenan hier", sagte Tedrow.

    London nickte.

    „Haben Sie mit seinen Besitzern über den Lärm geredet, den er veranstaltet?", erkundigte er sich.

    London schluckte schwer.

    „Äh, Mr Tedrow – der Hund gehört mir."

    „Ihnen?", fragte Tedrow.

    „Ja, wissen Sie, ich … nun ja, ich habe die Kabine nebenan, und seit Mrs Klimowskis Tod gibt es niemanden mehr, der sich um den Hund kümmert."

    „Es ist jemand gestorben?", hakte Tedrow überrascht nach.

    London war verblüfft. Vegetierte der Mann so isoliert hier in seiner Kabine vor sich hin, dass er nicht mitbekommen hatte, was in den letzten Tagen vor sich gegangen war? Hatte er nicht einmal den Brief gelesen, in dem sie die Passagierinnen und Passagiere von Mrs Klimowskis Tod informiert und den sie in alle Postfächer gelegt hatte?

    Offenbar nicht, erkannte sie.

    Es schien ihn auch nicht besonders zu interessieren.

    „Nun, ich schätze, das geht mich nichts an, fuhr er achselzuckend fort. „Wichtig ist jetzt, dass Sie etwas wegen dieses Hundes unternehmen.

    „Mr Tedrow, Sir Reggie ist nur ein kleiner Hund. Ist er Ihnen wirklich zu laut? Wenn er sich an seine neue Umgebung gewöhnt hat, beklagt er sich sicher nicht mehr so viel. Ich nehme Sie mal mit rüber und stelle Sie ihm vor. Ich bin sicher, Sie werden ihn mögen."

    „Aber ich brauche Frieden und Ruhe, beharrte Tedrow. „Wieso bellt er überhaupt?

    „Er mag menschliche Gesellschaft. Außerdem rennt er gerne herum. Aber ich kann ihn nicht überall mit hinnehmen. Manchmal muss ich ihn in meiner Kabine lassen."

    „Warum?"

    London war überrascht von dieser abrupten Frage.

    „Können Sie nicht verstehen, dass er nicht so eingesperrt sein möchte?, fügte Tedrow hinzu. „Warum darf er sich nicht frei auf dem Schiff bewegen?

    London wollte gerade erklären, dass Sir Reggie Zugang zu seinem Futter und seinem Hundeklo brauchte, als ihr plötzlich aufging, dass die Frage gar nicht so unberechtigt war.

    Warum durfte er sich denn nicht frei auf dem Schiff bewegen?

    Vielleicht ließ sich das sogar umsetzen.

    „Ich werde sehen, was ich tun kann", versprach sie.

    „Tun Sie das, antwortete Tedrow. „Solange der Hund die Klappe hält, bin ich zufrieden. Mir ist egal, wer neben mir wohnt.

    Er setzte sich an einen altmodisch wirkenden Computer auf seinem Tisch und wollte offensichtlich so schnell wie möglich weiterarbeiten.

    London schaute sich in der Kabine um. Wie die meisten anderen auf dem Allegrodeck sah sie fast genauso aus wie ihre.

    Sie war bei weitem nicht so luxuriös und geräumig wie die Kabinen auf den oberen Decks aber dennoch deutlich hübscher als die engen Unterkünfte, die sie als Gästebetreuerin auf großen Kreuzfahrtschiffen mit anderen Mitarbeiterinnen geteilt hatte. Ihre war in grauen und blauen Pastelltönen gehalten, Mr Tedrows Kabine hingegen in Erdtönen. Der Computer und ein kleiner Drucker nahmen den Großteil des Tischchens ein, und auf seinem Doppelbett waren ein paar Bücher verstreut.

    Es war eine sehr hübsche Kabine. Aber die Einsamkeit ihres Bewohners machte ihr Sorgen.

    „Äh, Mr Tedrow – ist sonst alles zu Ihrer Zufriedenheit? Abgesehen von meinem Hund, meine ich?"

    „Warum fragen Sie?", wollte er wissen, ohne den Blick von seinem Computerbildschirm zu wenden.

    London schluckte unbehaglich.

    „Nun, als Social Director des Schiffs ist es meine Pflicht, mich um die Zufriedenheit aller Passagierinnen und Passagiere der Nachtmusik zu kümmern."

    „Keine Sorge, ich bin vollkommen zufrieden, knurrte Tedrow. „Besser gesagt, ich werde es sein, wenn Sie die Sache mit dem Hund geklärt haben.

    London musterte ihn neugierig, er aber starrte weiter auf den Computerbildschirm.

    Er klingt ganz und gar nicht so, dachte sie.

    Sie empfand es als ihre Aufgabe, ihn aus der Reserve zu locken, ein wenig mit ihm zu plaudern.

    „Wie fanden Sie Györ?", fragte sie.

    „Warum, haben wir dort angelegt?"

    London riss überrascht die Augen auf.

    „Ja, antwortete sie. „Wir haben erst gestern Abend wieder abgelegt.

    „Nun, ich weiß, dass das Schiff seit unserer Abfahrt in Budapest die meiste Zeit irgendwo vor Anker gelegen hat, aber ich habe unseren Reiseplan mehr oder weniger vergessen. Ehrlich gesagt ist er mir auch ziemlich egal."

    Was ist Ihnen denn nicht ziemlich egal?, fragte sich London.

    Sie versuchte, ihre Besorgnis hinter einem professionellen Lächeln zu verbergen.

    „Ich hoffe, Sie haben wenigstens ein paar der Annehmlichkeiten an Bord der Nachtmusik genossen."

    „Annehmlichkeiten?", wiederholte er, als kenne er dieses Wort nicht.

    „Sie wissen schon – die Ausstattung, die Aktivitäten, die Unterhaltungsangebote."

    „Zum Beispiel?"

    London sah ihn mit wachsender Sorge an – und mit wachsender Neugier.

    „Nun, sie waren doch sicher schon im Restaurant Habsburg oben auf dem Romanzedeck. Oder im Schwimmbecken und bei den Freiluftaktivitäten auf dem Rondodeck. Oder in der Amadeus-Lounge auf dem Menuettdeck. Wissen Sie, in der Lounge gibt es seit neuestem auch ein kleines Casino …"

    „Tut mir leid, kein Interesse", beschied Tedrow sie und winkte ab, ohne den Blick von seinem Computerbildschirm zu wenden.

    London war verblüfft. Mr Tedrow hatte zweifellos am Begrüßungsrundgang teilgenommen. Aber seither …

    Hat er diese Kabine auch nur ein einziges Mal verlassen?

    Sie vermerkte ein Tablett mit Frühstücksresten, das ebenfalls auf dem Tisch stand, an dem er arbeitete. Vielleicht hatte er seit Budapest nur in seiner Kabine gegessen. Plötzlich wurde London klar, dass ein Passagier sehr wohl die gesamte Donaukreuzfahrt in seiner Kabine verbringen konnte.

    Aber warum sollte das jemand tun – und war es nicht ihre Aufgabe, einen solchen Passagier dazu zu bringen, auch mal rauszugehen?

    Aber Mr Tedrow war offenbar kratzbürstig, weshalb sie besser vorsichtig mit ihm umgehen sollte.

    „Mr Tedrow, wenn ich fragen darf …"

    Tedrow knurrte, als dürfe sie tatsächlich nicht fragen.

    London fuhr fort: „Was haben Sie an Ihrer Reise bisher am meisten genossen?"

    „Die Ungestörtheit, antwortete er mit finsterem Blick. „Zumindest über weite Strecken. Nun ja, und die Ruhe – zumindest, wenn ich in der Lage war, Ruhe zu finden.

    „Was noch?"

    Er deutete auf das hohe, offene Fenster.

    „Die gute Seeluft", sagte er.

    London kniff verdattert die Augen zusammen. Zweifellos wusste Mr Tedrow ganz genau, dass die Nachtmusik sich auf einer Flusskreuzfahrt befand und dass das Schiff seit dem Aufbruch in Budapest kein einziges Mal auf hoher See gewesen war.

    Jetzt versucht er, mich zu nerven, dachte sie.

    Sie war entschlossen, ihm diesen Gefallen nicht zu tun.

    „Mr Tedrow …", begann sie.

    „Wenn Sie nichts dagegen haben, Miss Geselligkeit, würde ich gerne wieder meine Einsamkeit genießen."

    Er wandte den Blick nach wie vor nicht von dem Computerbildschirm.

    „Kümmern Sie sich einfach um diesen Hund, ja?", brummte er und trommelte mit den Fingern auf den Tisch.

    „Natürlich, Mr Tedrow", verabschiedete sich London und verließ seine Kabine.

    Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, stand sie auf dem Gang und versuchte, diesen seltsamen Besuch zu verarbeiten. Dann fiel ihr etwas ein, das er gesagt hatte.

    „Keine Sorge, ich bin vollkommen zufrieden."

    Hatte er das vielleicht trotz seines griesgrämigen Tonfalls ernst gemeint? War es möglich, dass Mr Tedrow die Flusskreuzfahrten tatsächlich auf seine ganz persönliche Art und Weise genoss? Vielleicht, dachte London, fragte sich aber zugleich, ob er dann nicht genauso gut hätte zu Hause bleiben können.

    Rasch rief sie sich ihr berufliches Motto ins Gedächtnis.

    „Der Kunde hat vielleicht nicht immer recht, aber er ist immer der Kunde."

    Es war definitiv nicht ihre Aufgabe, Mr Tedrow aus seiner selbst gewählten Einsamkeit zu locken. Das war seine Entscheidung. Sie konnte ihn ja auch schlecht gegen seinen Widerstand zu all den Unterhaltungsangeboten, Zeitvertreiben und Ablenkungen schleifen, die ein Luxuskreuzfahrtschiff zu bieten hatte.

    Außerdem hatte London im Augenblick dringendere Probleme. Sie kehrte in ihre Kabine zurück, wo Reggie sie hocherfreut begrüßte.

    „Ich habe eine Idee, verkündete sie. „Wir beide müssen jetzt etwas erledigen.

    Während sie eine Leine an seinem Halsband befestigte, fügte sie hinzu: „Ich werde versuchen, dieses Problem so zu klären, dass wir beide zufrieden sind. Aber du musst ein perfekter kleiner Gentleman sein, so süß, wie du nur kannst. Das schaffst du doch, oder?"

    Sir Reggie kläffte leise. Es klang wie eine Bestätigung. Sie führte ihn auf den Gang, wo er vor ihr Richtung Aufzug trippelte. Sie fuhren

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