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Der Frosch auf der Butter - NLP - Die Grundlagen des Neuro-Linguistischen Programmierens
Der Frosch auf der Butter - NLP - Die Grundlagen des Neuro-Linguistischen Programmierens
Der Frosch auf der Butter - NLP - Die Grundlagen des Neuro-Linguistischen Programmierens
eBook298 Seiten4 Stunden

Der Frosch auf der Butter - NLP - Die Grundlagen des Neuro-Linguistischen Programmierens

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Über dieses E-Book

Ein Muss fuer alle Positivdenker!Mit NLP, der Neuro-Linguistischen Programmierung, ist eine Methode entwickelt worden, durch die sich eine neue Dimension der zwischenmenschlichen Kommunikation eröffnet hat. Zum Erreichen definierter Ziele nutzt diese Methode bestimmte Muster der sinnlichen Wahrnehmung. Diese sind aufgrund ihrer Einfachheit für jeden leicht umsetzbar – und zwar in allen Lebensbereichen und Alltagssituationen. Ein hilfreiches Buch in humorvoller und klarer Sprache, das dazu motiviert, sein Leben mit positiven Erinnerungen und Gefühlen, aber auch mit Erfolgserlebnissen zu füllen, um letztendlich gesünder und glücklicher leben und arbeiten zu können. Ein effektives Buch, um sich durch einfache Methoden von seinen Ängsten und Phobien zu trennen, um erneut erfolgreicher zu werden und so das Leben zu genießen. Helmut Krusche, Coach, Trainer und Heiler, hat mit "Der Frosch auf der Butter" ein Standardwerk seiner Disziplin geschaffen.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum17. Juni 2019
ISBN9788726084221
Der Frosch auf der Butter - NLP - Die Grundlagen des Neuro-Linguistischen Programmierens

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    Buchvorschau

    Der Frosch auf der Butter - NLP - Die Grundlagen des Neuro-Linguistischen Programmierens - Prof. Helmut Krusche

    www.egmont.com

    Einleitung

    Das Thema dieses Buches ist die zwischenmenschliche Kommunikation. Sie erfahren, worauf es ankommt, um erfolgreich mit anderen Menschen umzugehen, sie verantwortungsvoll zu beeinflussen und – wenn sie es wollen – ihnen zu helfen, sich schöpferisch zu verändern.

    Ebenso erfahren Sie aber auch, was Sie tun müssen, um mit sich selbst besser auszukommen, sich positiv zu entfalten und vor allem Ihre persönlichen Fähigkeiten zu entwickeln.

    Alle Informationen sind auf das Wesentliche reduziert. Die beschriebenen Techniken und Anleitungen sind erprobt, praxisorientiert, konkret und nachvollziehbar. Die Beispiele entstammen der Praxis.

    Ganz gleich, welchen Beruf oder welche Stellung Sie haben, ob Sie angestellt oder freiberuflich tätig sind, in abhängiger oder leitender Funktion, wenn Sie sich mit den beschriebenen Gedanken, Techniken und Strategien intensiv beschäftigen und sie in die Realität umsetzen, wird sich in Ihrem Leben vieles verändern.

    Ihre Fähigkeiten, positiv auf Menschen einzuwirken, werden enorm anwachsen. Sie werden in Zukunft mit den Schwierigkeiten des Lebens besser zurechtkommen. Sie werden es schaffen, Ihre Einstellungen so zu ändern, daß Sie Ihr Leben aktiv gestalten, um zufriedener, erfolgreicher, gesünder und glücklicher zu werden.

    Ein großer Teil meiner Ausführungen basiert auf den Erkenntnissen und Erfahrungen des Neuro-Linguistischen Programmierens (NLP), das auch in Europa in den letzten Jahren immer bekannter wurde.

    Die Grundgedanken von NLP wurden in den siebziger Jahren in den USA veröffentlicht und führten zu einer stürmischen Entwicklung auf dem Gebiet der Kommunikation und der menschlichen Veränderung. Seitdem haben viele kreative »Kommunikatoren« diese Disziplin erweitert, verfeinert und eine neue Dimension menschlicher Kommunikation eröffnet. Was aber bedeutet Neuro-Linguistisches Programmieren? NLP zu erklären, das ist ungefähr so, als müßte man einem Marsbewohner, der zum ersten Mal auf der Erde ist, beschreiben, wie man ein Hemd anzieht, wenn er nicht einmal weiß, was ein Hemd ist.

    Beginnen wir mit der Bedeutung der einzelnen Wörter:

    Neuro – vom griechischen Wort neuron für Nerv. Jede Verhaltensweise ist das Ergebnis neurologischer Prozesse. Um diese Prozesse zu verstehen, müssen sie auf überschaubare Informationsteile reduziert werden.

    Linguistisch – vom lateinischen lingua für Sprache. Nervliche Vorgänge, die Erfahrungen in der Welt und in uns, werden durch Sprache und Kommunikationssysteme dargestellt und geordnet.

    Programmieren – bedeutet, daß die Muster der sinnlichen Wahrnehmung und der Sprache systematisch genutzt werden können, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

    Ist Ihnen das zu kompliziert? Sie werden erleben, daß alle Techniken und Modelle völlig praxisorientiert und äußerst effektiv sind. Für viele Therapeuten und andere Fachleute klingt es allerdings unglaublich, daß es möglich sein soll, eine Phobie, zum Beispiel eine Höhenangst, in einer Stunde oder sogar noch schneller auf Dauer aufzulösen.

    Ebenfalls schwer zu glauben ist, daß es gelingt, einem Schüler in wenigen Stunden beizubringen, wie er mit seinen Rechtschreibschwierigkeiten fertig wird, oder die lähmende Prüfungsangst eines Studenten in einer Stunde verschwinden zu lassen. Aber das und vieles andere geht tatsächlich, und zwar mit einer sehr hohen Erfolgsquote.

    Diese Erfolge sind keineswegs nur in der Therapie zu verzeichnen. Für viele Bereiche Ihres Lebens, ob in der Wirtschaft, in Schulen und Hochschulen, in der Politik, in Heilberufen, wo auch immer, bekommen Sie konkrete Hilfen, um Ihre Fähigkeiten zur Kommunikation mit anderen zu potenzieren und sich selbst in der von Ihnen gewünschten Richtung zu verändern. Viele der wichtigsten Erkenntnisse stammen von Milton H. Erickson, ohne Zweifel einem der erfolgreichsten und kreativsten Hypnosetherapeuten unserer Zeit. Auch ich verdanke einen großen Teil meines Erfolges der Ericksonschen Hypnose. Es war mir in vielen Fällen gelungen, Studenten und Studentinnen mit Autogenem Training, konventioneller Hypnose und entsprechenden Suggestionen von ihrer Prüfungsangst zu befreien. In der Regel benötigte ich dafür aber viele Stunden und war keineswegs immer erfolgreich. Heute weiß ich, daß die unzulänglichen Techniken, die ich einsetzte, für die Fehlschläge verantwortlich waren.

    Als ich die Methoden von Erickson studierte und erprobte, hatte ich Erfolg. Und es war nicht nur der Erfolg des Anfängers! Je intensiver ich mich dann in einer mehrjährigen Ausbildung mit den Techniken, Methoden und Strategien von NLP beschäftigte, um so mehr war ich von der Effektivität überzeugt.

    Wenn in diesem Buch solche Dinge wie Hypnose oder Trance angesprochen werden, dann nur, um daraus für die tägliche Kommunikation zu lernen. In erster Linie geht es darum, wie Sie Ihre Fähigkeiten entwickeln und die Talente, die noch brachliegen, entdecken und nutzen können.

    Ich will aber nicht nur informieren, sondern ich werde versuchen, die Grundzüge der Techniken so klar und einfach zu beschreiben, daß Sie damit die ersten Gehversuche machen können. Sie werden lernen, sich und andere Menschen besser zu erkennen, sich ganz auf Ihre Partner einzustellen, um sie zu verstehen und mit ihnen zum Vorteil aller wirkungsvoll zu kommunizieren.

    Kommunizieren heißt immer, auf das Verhalten der anderen einzuwirken. Das ist etwas, was wir alle ständig tun, im Privatleben und im Beruf, ganz gleich, welchen Beruf wir ausüben. Allerdings ist es hier wie überall im Leben. Niemand wird verhindern können, daß wirkungsvolle Techniken mißbräuchlich zur Manipulation verwendet werden. Aber gerade deshalb sollten Sie bestens um die Möglichkeiten Bescheid wissen, um Gefahren sofort zu erkennen und um sich und andere vor jedem Mißbrauch schützen zu können.

    Es kann nicht das Ziel sein, Menschen noch mehr zu manipulieren. Das Ziel kann nur eine verantwortungsvolle Kommunikation sein, die die Integrität der Menschen, mit denen Sie zu tun haben, voll wahrt!

    Kapitel 1

    So werden wie die Meister der Kommunikation

    Die Meister modellieren

    Wenn erfolgreiche Therapeuten wie Milton H. Erickson, Fritz Perls oder Virginia Satir drastische Veränderungen bei ihren Klienten bewirkten, so gingen sie dabei häufig rein intuitiv vor, ohne im Augenblick der Therapie genau zu wissen, warum sie es taten.

    Richard Bandler und John Grinder beobachteten die Arbeit dieser »Magier« und versuchten herauszubekommen, worauf ihr Erfolg beruhte. Sie suchten nach übereinstimmenden Mustern, den zugrundeliegenden Elementen. Tatsächlich stellte es sich bei genauer Analyse heraus, daß die beobachteten Therapeuten sehr viel gemeinsam hatten, obwohl sie sich unterschiedlich verhielten.

    Aus diesen Gemeinsamkeiten leiteten Bandler und Grinder bestimmte Regeln und Modelle ab, die sie dann in der therapeutischen Arbeit ausprobierten. Ihre Erwartungen wurden voll erfüllt. Sie konnten überzeugend demonstrieren, daß sie die gleichen Erfolge erzielten wie ihre Vorbilder. Deshalb konnten sie mit gutem Recht behaupten, daß jeder, der sich so verhält, wie es durch das Modell beschrieben ist, von dem Wissen und Können jener Meister mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten profitieren kann.

    Wir haben hier also eine Art Gebrauchsanweisung, so etwas wie ein Rezept für ein köstliches Gericht. Das Rezept garantiert noch nicht, daß das Essen genau so gut wird, als wenn es der Meister selbst zubereitet hätte. Aber es zeigt zumindest den Weg zur Meisterschaft.

    Die Worte Modell oder modellieren sollen ausdrücken, daß von dem, was andere tun, ein möglichst getreues Modell hergestellt wird. »Ich wähle bewußt den Ausdruck Modell im Gegensatz zu dem Begriff Theorie. Ein Modell ist einfach eine Beschreibung, wie etwas funktioniert, ohne Festlegung darauf, warum es so sein mag. Eine Theorie hat die Aufgabe, eine Rechtfertigung dafür zu liefern, warum verschiedene Modelle anscheinend mit der Realität übereinstimmen. Wir sind Modellbauer und bitten Sie, diese Arbeit als ein Modell zu beurteilen, unabhängig davon, ob es wahr oder falsch, richtig oder unrichtig, ästhetisch oder unästhetisch ist. Sie sollten herausfinden, ob es funktioniert oder nicht, ob es etwas nützt oder unnütz ist.«20

    Wer sich nach einem bestimmten Modell richtet, der wird zum gleichen Ergebnis kommen wie der erfolgreiche Therapeut oder Kommunikator, der als Vorbild für dieses Modell diente. Stellt sich kein Erfolg ein, dann wurde entweder etwas falsch gemacht oder ein unpassendes Modell verwendet. Entscheidend ist allein, daß eine Technik stimmt, daß sie funktioniert, also nützlich ist. Die Frage nach dem Warum wird kaum gestellt, denn sie ist höchstens von akademischem Interesse. Die Modelle und Techniken bezogen sich anfangs auf den therapeutischen Bereich. Dies lag in erster Linie daran, daß die »Vorbilder« Therapeuten waren. Sehr bald haben dann Fachleute der unterschiedlichsten Fachgebiete, die nach einer Verbesserung der bekannten Kommunikationstechniken suchten, für eine rasche Ausbreitung gesorgt. Übrigens sehr zum Leidwesen vieler Therapeuten, die auf diese Techniken gern ein Monopol hätten, weil sie meinen, daß nur sie damit verantwortungsvoll umgehen können.

    Jeder Mensch hat sein Modell von der Welt

    Das Wort Modell bedeutet nicht nur Muster oder Vorbild. Ein Modell ist auch ein Entwurf oder eine Nachbildung in kleinerem Maßstab, zum Beispiel die Nachbildung eines Bauwerkes. Und ein solches Modell macht sich jeder Mensch von der Welt, die er erlebt. Da jeder aber die Welt subjektiv wahrnimmt, hat auch jeder eine ganz bestimmte subjektive Einstellung zur Welt.

    Diese Einstellung, dieses Modell, ist wie eine Landkarte von der Welt, es ist nicht die Welt selbst. Alle Menschen lassen sich in ihrem Verhalten von ihrem ganz persönlichen Modell leiten. Wie sie reagieren, welche Wahl sie jeweils treffen, das wird von ihrem Modell bestimmt.

    Wenn wir also wissen, nach welchem Modell Menschen die Welt erleben und nach welcher Landkarte sie ihr Verhalten ausrichten, dann werden wir sie besser verstehen und mit ihnen besser umgehen können. Wenn Menschen ein verarmtes Modell haben, dann kann dies zu zwischenmenschlichen und innermenschlichen Konflikten führen.

    Es gibt im Leben aller Menschen viele Einschränkungen und dementsprechend ungezählte Möglichkeiten der Verarmung. Nehmen wir zur Verdeutlichung die Entwicklung unseres Gehirns. Frederic Vester beschreibt in seinem Buch Denken, Lernen, Vergessen44, daß die Gehirnzellen eines Neugeborenen in den ersten Monaten nach der Geburt abhängig von den Umwelteinflüssen unterschiedlich wachsen. Äußere Einflüsse wie Sehen, Riechen, Schmecken, Hören und Fühlen schlagen sich in der Ausbildung des Gehirns nieder. »Die Gehirnrinde wird demnach so verdrahtet, daß sie möglichst gut mit derjenigen Umwelt zurechtkommt, die in den ersten Lebensmonaten wahrgenommen wird.«

    Die Eindrücke, die auf den Säugling einwirken und unter denen sich die Grundstruktur seines Gehirns formt, sind sehr unterschiedlich. Bei afrikanischen Kindern mögen die ersten Eindrücke mehr tastender, fühlender Natur sein. Kinder, die meist auf dem Rücken der Mutter getragen werden, bekommen alle Bewegungen mit, spüren die Haut, Wärme, Luft, Formen ...

    Kinder in unserem Kulturkreis sind viel mehr von der Mutter getrennt. Sie hören die Mutter sprechen, sehen sie, erleben aber kaum körperliche Bewegungen und spüren nur selten die Haut der Mutter. Sie sind weitaus mehr von ihrer Umwelt abgeschirmt und werden nicht zuletzt durch Geräusche von Radio und Fernsehen geprägt, kaum aber durch die Laute oder Bilder der Natur.

    Diese frühen Eindrücke führen zu unterschiedlicher Ausprägung der Wahrnehmungskanäle und damit zu einseitigen Erfahrungen. Die Folge ist, daß viele Dinge, die dem bevorzugten Wahrnehmungskanal nicht entsprechen, einfach nicht wahrgenommen werden und im Modell der Welt des betreffenden Menschen auch nicht Vorkommen.

    Zur Illustration über die Verarmung von Modellen möchte ich Ihnen einen Ausschnitt aus meinem eigenen Modell der Welt vorstellen. In meinem Modell kommt zum Beispiel nicht vor, daß mich Sehenswürdigkeiten begeistern oder mir besondere Gefühle vermitteln könnten. Als Student war ich Fremdenführer in Heidelberg und war etwa dreitausendmal auf dem Heidelberger Schloß. Mir gefällt Heidelberg gut, ich finde den Anblick des Schlosses romantisch und fahre immer wieder gern nach Heidelberg. Die starken Gefühle aber, die viele Besucher beim Anblick der Schloßruine oder der Heidelberger Altstadt empfanden und die sich nicht selten in verzückten Ausrufen äußerten, konnte ich nie verstehen.

    Solche Gefühle kann ich andererseits erleben, wenn ich durch Heidelbergs alte Gassen gehe, dort den ganz eigenartigen Geruch wahrnehme oder unter Menschen vieler Nationalitäten bin und deren Sprache höre.

    Sehr häufig ist es die Art unseres Denkens, die uns einschränkt, weil sie uns keine Alternativen läßt. Menschen, die immër negativ denken, die nur die Schattenseiten des Lebens sehen, werden sich ihnen bietende Chancen unter Umständen nicht erkennen, selbst wenn sie offen vor ihnen liegen. Für sie gibt es nur das »es geht doch schief«. Und wenn die Sonne noch so hell scheint, sie wissen nur, daß sie bald untergeht. Für solche Menschen hat unsere Welt, in der alles polar ist, nur eine einzige Seite, die negative. Daß gut und schlecht, hell und dunkel, gesund und krank, gut und böse zusammengehören und jeder Mensch in seinem Leben alle Aspekte erfahren kann, kommt in ihrem Modell nicht vor. Der Mangel an Wahlmöglichkeiten führt dann dazu, daß die Handlungsfreiheit drastisch eingeschränkt wird.

    Neulich saß ich im Wagen eines Bekannten, als dieser einen Parkplatz in einer belebten Straße suchte. Ich wußte, daß es zwar schwierig sein würde, einen freien Platz zu finden, glaubte aber wie immer an eine faire Chance. Der Bekannte jedoch war fest davon überzeugt, daß er nichts finden würde. Deshalb sah er auch nicht, daß in einem geparkten Wagen ein Mann am Steuer saß und gerade den Motor anließ. Wir konnten also davon ausgehen, daß dieser Wagen gleich aus dem Parkplatz herausfahren würde. Das Wahrnehmungsvermögen meines Bekannten aber war so eingeschränkt, daß er selbst dann, als ich ihn darauf hinwies, nur ganz langsam reagierte. Er mußte ein ganzes Stück zurückstoßen, um in den freiwerdenden Platz hineinfahren zu können.

    Es ist doch eigenartig, daß manche Menschen ständig »Glück« haben, immer einen Parkplatz finden, während andere ohne Erfolg suchen und suchen!

    Das Meta-Modell

    Bei jeder Kommunikation ist die Sprache von großer Bedeutung, weil die subjektiven Erfahrungen der Menschen, die sich in dem Modell von der Welt niedergeschlagen haben, durch die Sprache und den Körper ausgedrückt werden. Die Sprache repräsentiert die Erfahrungen, sie ist aber nicht die Erfahrung selbst. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig.

    Aus der Sprache erfahrt man, nach welchem Modell sich ein Mensch verhält. Kennen wir das Modell, das einem Verhalten zugrunde liegt, so werden wir auch den Menschen besser verstehen.

    Ein praktisches Instrumentarium, mit dem man herausbekommen kann, wie Menschen ihre Modelle bilden, liefert das sogenannte Meta-Modell. Das Meta-Modell ist sozusagen ein Modell des Modellierungsprozesses. Mit seiner Hilfe kann man einerseits die notwendigen sprachlichen Informationen gewinnen und andererseits anderen Menschen helfen, ihre eigenen Modelle von der Welt zu verändern und ihr Leben zu bereichern. Um das Modell eines Menschen zu verstehen, muß man vor allem hinterfragen, welche Gestaltungsprozesse bei der Modellbildung mitgewirkt haben. Das Meta-Modell geht davon aus, daß drei Prozesse überwiegend in Frage kommen: Generalisierung, Tilgung und Verzerrung.

    Generalisierung heißt, daß eine ursprüngliche Erfahrung, die in einem bestimmten Fall gültig war, verallgemeinert wird. Generalisierung ist für unser Leben und Überleben notwendig, da nur so Erfahrungen zu Regeln werden, die die vielen Entscheidungen im Leben vereinfachen.

    Wer als Kind einmal gelernt hat, daß man eine Schraube rechts herum reindreht und nach links herausdreht, der wird diese Erfahrungen generalisieren. Ob es sich um einen Wasserhahn, das Heizungsventil oder den Korkenzieher handelt, langes Nachdenken ist dann in Zukunft nicht mehr notwendig. Generalisierung kann aber den Menschen auch einschränken. Das kann sogar bei Schrauben mit Rechtsgewinde der Fall sein. Im allgemeinen sieht man auf die Schraube von oben herab und dreht sie dann nach rechts hin. Was aber, wenn Sie von unten auf eine Schraube schauen? Neulich versuchte ich, den Duschschlauch an der Badewannenarmatur abzuschrauben. Er ist unterhalb des Hahns angebracht, und ich mußte von unten nach oben schauen. Prompt drehte ich ihn in die falsche Richtung und zog ihn immer fester an, statt ihn zu lösen.

    Besonders einschränkend können Generalisierungen wirken, wenn es sich um ein gefühlsmäßiges Erleben handelt. Wenn eine Frau zum Beispiel von einem Mann sehr verletzt wurde und sie das Gefühl dieser Erfahrung auf alle Männer überträgt, also alle Männer für sie schlecht sind, dann schränkt sie damit ihr zukünftiges Leben drastisch ein. Solche Generalisierungen finden wir in großer Zahl im Leben vieler Menschen.

    Bestimmte Wörter deuten auf Generalisierungen hin: das muß man, soll man, das tut man, immer, niemals, jeder ...

    Tilgung bedeutet, daß wir aus der Vielzahl von Informationen, die uns laufend erreichen, nur einige wenige auswählen und in unser Bewußtsein dringen lassen. Das Beispiel schwerhöriger Menschen, die ein Hörgerät tragen, zeigt, was geschieht, wenn ein Mensch alle Geräusche aufnehmen muß, ohne sich auf einige wenige konzentrieren zu können. Das Hörgerät erlaubt keine Tilgung. Der Träger des Hörgeräts kann nicht auswählen, sondern alle Geräusche in seiner Umgebung dringen an sein Ohr. Ein Schwerhöriger in einer Gruppe von Menschen, die sich laut und lebhaft unterhalten, kann das Stimmgewirr als reine Folter empfinden.

    Während es aber einerseits absolut notwendig ist, daß wir aus der Flut von Informationen die unwichtigen von uns femhalten, so kann eine solche fast schon gewohnheitsmäßige Tilgung andererseits dazu führen, daß wir auch Teile unserer Erfahrungen ausklammem, die unbedingt zu unserem Modell der Welt gehören sollten.

    Auseinandersetzungen zwischen Partnern sind ein vortreffliches Beispiel für vorgenommene Tilgungen. Schuld hat ja immer der andere! Die eigenen Fehler oder Handlungen, die zu der verfahrenen Situation geführt haben, werden in der Regel getilgt, häufig ohne sich dessen bewußt zu sein. Kinder sind Meister im Tilgen. Sie überhören ganz einfach das, was sie nicht hören wollen.

    Verzerrungen gehören auch zum Prozeß der Gestaltung und damit zu unserem normalen Leben. Wir verzerren oder verfälschen in vielen Fällen die Wirklichkeit, wenn wir sie mit unseren Sinnen erfassen.

    Verzerrungen erkennt man zum Beispiel an Nominalisierungen. Nominalisierungen entstehen, wenn aus Verben Nomina gemacht werden und damit aus einem Prozeß, der verändert werden kann, ein Ding oder Ereignis, das der Kontrolle entzogen ist. »Ich bedaure meine Entscheidung« wäre eine solche Nominalisierung, entstanden aus dem Verb »entscheiden«. Entscheidung ist etwas Abgeschlossenes, entscheiden kann man sich dagegen immer wieder.

    Neben Generalisierungen, Tilgungen und Verzerrungen gibt es noch eine ganze Zahl weiterer Gestaltungsprozesse. Sehr aufschlußreich finde ich das Gedankenlesen, denn besonders Partnerkonflikte werden dadurch häufig verschärft.

    »Ich weiß genau, daß sie mich nicht liebt.« Woher weiß du das? Kannst du Gedanken lesen? Der umgekehrte Fall ist die Annahme, daß die anderen wissen müßten, wie wir fühlen oder denken. Woher aber sollen sie es denn wissen, wenn wir es ihnen nicht sagen? Können sie Gedanken lesen?

    Mit Hilfe der Methoden des Meta-Modells können Sie die Einschränkungen hinterfragen und Ihre Kommunikation verbessern. Ich werde jetzt an einigen Beispielen illustrieren, wie dieses sehr vielseitige Modell funktioniert.

    »Niemand mag mich.« »Niemand« ist eine Generalisierung. Eine ursprüngliche Erfahrung wurde so generalisiert, daß sie den wirklichen Gegebenheiten nicht entspricht. Wer genau ist denn »niemand«? So notwendig Generalisierungen in unserem Leben sind, wenn sie nicht mehr in den jeweiligen Kontext passen, sind sie nicht nützlich.

    Wie schon erwähnt, erkennt man Verallgemeinerungen an Wörtern wie niemand, jeder, alle, immer, nie, man ...

    »Ich mache immer alles falsch.«

    »Ich kann mir nie etwas merken.«

    Eine wirkungsvolle Art, Generalisierungen zu hinterfragen, besteht darin, diese Wörter in der Frage besonders zu betonen.

    »Machen Sie immer alles falsch?« »Können Sie sich nie etwas merken?«

    Jemand sagt: »Ich fürchte mich«. Diese Information ist nicht vollständig. Hier liegt eine Tilgung vor. Erst wenn Sie erfahren, vor wem oder was er sich fürchtet, haben Sie die getilgte Information wiederentdeckt.

    Durch gezieltes Fragen kann man erreichen, daß Tilgungen aufgehoben werden. »Das gefällt mir nicht.« Die Frage dazu: »Was genau gefällt Ihnen nicht?«

    Oder: »Ich verstehe nicht.« Und die Frage: »Was genau verstehen Sie nicht?«

    Nun zu den Nominalisierungen als Ausdruck einer Verzerrung. Jeder gute Redner achtet darauf, daß er Nominalisierungen vermeidet. Sie machen den Stil einer Rede oder auch eines Berichtes schwerfällig und unverständlich. Durch Verben wird der Stil dagegen lebendig und dynamisch. »Ich möchte meiner Freude Ausdruck geben ... « Das ist hölzern. Statt dessen kann man schlicht und einfach sagen: »Ich freue mich.«

    Auch Nominalisierungen kann man hinterfragen. »Ich bekomme keine Hilfe ... «

    »Wie möchten Sie, daß Ihnen geholfen wird?«

    »Ich habe Angst.«

    »Was ängstigt Sie?« Oder: »Wovor ängstigen Sie sich?«

    Kapitel 2

    Nützliche Annahmen

    Es ist nützlich, von bestimmten Annahmen über den Menschen und seine Fähigkeiten auszugehen. Suchen Sie nicht nach Beweisen, daß diese Annahmen auch wirklich wahr sind, denn jede Wahrheit ist subjektiv. Zwar handelt es sich bei diesen Annahmen nicht um irgendwelche Phantasieprodukte, sondern es ist ein durch viele Erfahrungen bestätigtes Wissen, trotzdem sind es keine unumstößlichen Tatsachen.

    Wenn Sie in der Kommunikation erfolgreich sein wollen, ist es wichtig, daß Sie flexibel bleiben, sich also nicht in Ihren Wahlmöglichkeiten einschränken. Sollte es sich herausstellen, daß bestimmte Überzeugungen nicht mehr nützlich sind, dann werfen Sie diese einfach, ohne zu zögern, über Bord, um sie durch passendere zu ersetzen!

    Überprüfen Sie einmal, ob Sie sich mit den folgenden Aussagen anfreunden können:

    Da ist zuerst die Überzeugung, daß jeder Mensch eine bewußte und eine unbewußte Verhaltensebene hat. Erkenntnisse, die den meisten Menschen vertraut sind. Man denkt dann in der Regel an Sigmund Freud, der diesen Terminus Unbewußtes gebrauchte. Man kann aber mit großer Berechtigung noch einen Schritt weitergehen und das Unbewußte sogar in viele einzelne Teile zerlegen, von denen jeder für ganz bestimmte Aufgaben zuständig ist.

    Haben Sie zum Beispiel Angst vor Hunden, dann ist es ein unbewußter Teil in Ihnen, der diese Angst erzeugt, auch wenn keine echte Gefahr droht. Irgendwann war diese Angst begründet. Der Teil, der dafür zuständig ist, hat es nur noch nicht mitbekommen, daß die Umstände sich geändert haben.

    Die Fähigkeit, notwendige Veränderungen in sich selbst zu bewirken, steht jedem Menschen zur Verfügung. Verändern aber kann sich jeder Mensch nur selbst.

    Wenn ein Problem überhaupt lösbar ist, dann hat der Betroffene die erforderlichen Kräfte und Fähigkeiten, um dies zu tun. Jeder Mensch verfügt nach diesem Glauben über die Ressourcen, also die Fähigkeiten, Kräfte, Energien, Kenntnisse ... , um sein Leben erfolgreich zu führen. Häufig allerdings liegen diese Ressourcen brach, und es ist notwendig, sie aufzudecken und nutzbar zu machen.

    Dabei kann ein Berater helfen, mehr aber nicht. Sie können nicht zu einem Therapeuten gehen und sagen: »Mach mir meine Angst weg.« Das kann er nicht, auch wenn manch einer vorgibt, dazu in der Lage zu sein.

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