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Die gefährliche Erbschaft
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eBook193 Seiten2 Stunden

Die gefährliche Erbschaft

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Über dieses E-Book

"Ich verstehe nicht ganz", sagte Peter Dixon zurückhaltend, "von welchem günstigen Geschick sprechen Sie?" – "Vom Tode meines Onkels", erwiderte John Shrewsburn freundlich, "Onkel Robert ist alt und reich. Auf die eine oder andere Art muss er sterben ..." – Vierundzwanzig Stunden später ist Shrewsburn tot. Und unversehens sieht sich Peter Dixon einem Fall gegenüber, der ihn für einige Zeit in Atem halten wird. Ist Merton, der Bankdirektor, wirklich ein Verbrecher, der mit unheimlicher Konsequenz sein Opfer sucht und findet? Und welche Rolle spielt Harald White, der um so manche Familienstreitigkeit weiß, in diesem Spiel? Noch ein anderer verfolgt diesen Fall mit größter Aufmerksamkeit – Kommissar Grant von Scotland Yard. Aber als er zuschlagen will, macht Peter ihm einen Strich durch die Rechnung.Guntram steigert die Technik der plötzlichen Wendungen, kühnen Schlüsse, der Verwicklungen und überraschenden Lösungen, die einen perfekten Kriminalroman ausmachen!-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum22. Juli 2019
ISBN9788711583081
Die gefährliche Erbschaft

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    Buchvorschau

    Die gefährliche Erbschaft - Fritjof Guntram

    www.egmont.com

    Es mag sein, daß die Affäre Shrewsburn, in die alle Mitglieder der gesellschaftlich außerordentlich hochstehenden Familie Shrewsburn hineingezogen wurden, nie aufgeklärt worden wäre, hätte nicht Peter Dixon plötzlich Interesse für den Fall gezeigt. Dieses Interesse kam daher, daß ein Neffe des alten Sir Robert Shrewsburn Mitglied desselben Klubs war, dem auch Peter angehörte — und ausgelöst wurde die ganze Sache durch ein Gespräch.

    An einem regnerischen Dienstagabend hatte Peter gerade eine Partie Schach im Spielzimmer des Hunter’s Club beendet, der im vornehmen Richmond lag, als John Shrewsburn an ihn herantrat. Peter kannte ihn flüchtig. John Shrewsburn pflegte jeden Dienstagabend im Klub zu erscheinen, sich dort zwei bis drei Stunden aufzuhalten und dann wieder zu verschwinden. Man kann nicht sagen, daß Peter besondere Sympathien für ihn empfand, obwohl er aus einer alten Familie stammte, sich mit Geschmack kleidete und gute Manieren besaß. Ihm wurde jedoch eine gewisse durch nichts begründete Arroganz nachgesagt; und dies, verbunden mit einer etwas hochmütigen Zurückhaltung, der er sich bediente, war der Grund dafür, weshalb Peter keinen näheren Kontakt mit ihm aufgenommen hatte.

    Jetzt aber wartete er, bis Peter sein Spiel beendet hatte, und fragte dann:

    „Sind Sie für einen Augenblick zu sprechen, Peter?"

    „Jederzeit, John."

    Die jüngeren Leute im Hunter’s Club hatten die Eigenart, sich mit Vornamen anzureden, und es war nicht zu sehen, warum der junge Shrewsburn bei Peter eine Ausnahme machen sollte.

    Sie gingen in den Nebenraum und setzten sich an die Bar.

    „Was haben Sie auf dem Herzen" wollte Peter wissen, nachdem der Barkeeper jedem von ihnen ein Glas Brandy hingestellt hatte.

    „Es handelt sich um ein verwickeltes Problem, erklärte John Shrewsburn und kratzte sich hinter dem Ohr, „ich weiß nicht recht, wie ich es Ihnen erklären kann. Genau genommen möchte ich Sie um etwas bitten. Sehen Sie, da existiert doch mein Onkel . . .

    „Sir Robert Shrewsburn", sagte Peter feierlich und ertappte sich dabei, wie er den Namen genußvoll aussprach. Aber für Peter, der seit einigen Monaten in einer großen Bank in der Londoner City tätig war, bedeutete dieser Name ungeheuer viel: Macht, Einfluß, Reichtum, Geld.

    Sir Robert Shrewsburn hatte die nach ihm benannte Privatbank gegründet und überaus erfolgreich geleitet, darüber hinaus war er noch bis vor wenigen Jahren in den Aufsichtsräten und Vorständen fast aller großen Unternehmen anzutreffen gewesen. Erst eine schwere Krankheit vor einigen Jahren hatte ihn gezwungen, alle seine Aemter aufzugeben und sich ins Privatleben zurückzuziehen. Sein Name jedoch lebte fort als ein Symbol fast uneingeschränkter Macht.

    „Ja, fuhr Peter fort, „der Name ist mir bekannt.

    „Wenn nicht durch meinen Onkel, so doch durch mich, ergänzte John und lachte kurz auf. „Aber der Unterschied zwischen uns beiden ist doch recht bedeutsam. Mein Onkel — der große, alte Mann, und ich — ein Tunichtgut!

    Ueberrascht sah Peter auf den jungen Mann, der jetzt ein zerknirschtes Gesicht machte.

    „Freilich ist diese Tatsache noch nicht bis in die gesellschaftlichen Kreise vorgedrungen, die sich ein Vergnügen daraus machen würden, den Shrewsburns alles Schlechte nachzusagen. Aber wenn mir nicht ein gütiges Geschick dazwischenkommt, auf das ich hoffen darf, wird das bald der Fall sein."

    „Ich verstehe nicht ganz, sagte Peter zurückhaltend, „von welchem gütigen Geschick sprechen Sie?

    „Vom Tod meines Onkels."

    „Vom Tod . . ."

    „Ja, genau davon. Er ist jetzt vierundsechzig Jahre alt und leidet an einer unheilbaren Krankheit. Jeder Anfall ist schlimmer als der vorhergehende, und es ist kein Rechenproblem, wann er sterben wird."

    „Wenn Sie den Tod Ihres Onkels als ein gütiges Geschick betrachten, dann tut es mir leid, mit Ihnen über diesen Fall gesprochen zu haben", sagte Peter kühl und wollte sich erheben, aber Shrewsburn hielt ihn zurück.

    „Einen Augenblick, junger Mann. Sie sind zu hitzig und sehen die Dinge falsch. Ich bin der Auffassung, daß sein Tod ihn von seinem schweren Leiden befreien würde, und sehe ihn deshalb als ein gütiges Geschick an, sonst nichts. Ich wollte Sie in diesem Zusammenhang um etwas bitten, aber Sie wollen davonlaufen."

    „Nun, dann sagen Sie mir Ihre Bitte", forderte Peter ihn auf.

    „Das Problem ist folgendes, begann John mit gleichmäßig freundlicher Stimme. „Ich gelte nichts in den Augen meines Onkels, oder genauer noch, er hält mich für einen Tunichtgut. Das ist natürlich ein hartes Urteil über den eigenen Neffen, um so mehr, als ich zu seinen nächsten Verwandten gehöre. Er hat nämlich herausbekommen, daß ich gewisse Gelder, die er mir für mein Studium überwiesen hat, beim Pferderennen verspielt habe, und hat mir das sehr übelgenommen. Ich sehe ein, daß es ein Fehler war, aber ich frage Sie: Wie soll ich diesen Fehler wiedergutmachen?

    „Das kommt darauf an, sagte Peter vorsichtig. „War es viel Geld?

    „Etwa viertausend Pfund", sagte John kurz.

    „Eine ganze Menge, erwiderte Peter, der nicht den fünfzigsten Teil dieses Vermögens sein eigen nannte, anerkennend und pfiff durch die Zähne. „Das läßt vielleicht die Meinung Ihres Onkels über Sie verständlicher werden.

    „Schon möglich, gab John zu, „wenn es sie auch nicht rechtfertigt. Schließlich begeht jeder Mensch einmal einen Fehler. Trotzdem hatte ich mich dazu entschlossen, zu arbeiten und dieses Geld wieder zurückzuzahlen. Aber da kam etwas dazwischen. Der Arzt meines Onkels, Dr. Johnson, teilte mir mit, daß sich das Befinden meines Onkels verschlechtert hätte.

    „Damit erledigte sich Ihr Entschluß", mutmaßte Peter.

    „Ja. Denn Sie müssen einsehen, daß es sinnlos wäre, zu arbeiten, wenn jeden Tag mit dem Tod meines Onkels zu rechnen ist. So gewiß es ist, daß sein Tod für ihn ein Segen wäre, so sicher ist es doch auch, daß er unter den Erben große Schwierigkeiten verursachen würde, wenn er, ohne sich mit mir ausgesöhnt zu haben, sterben würde."

    „Sie rechnen damit, enterbt zu werden."

    „In der Tat. Ich halte das für möglich, und sehen Sie, deswegen habe ich mich an Sie gewandt."

    „Nun, ich sehe das noch nicht ganz ein stellte Peter fest. „Ich persönlich gehöre nicht zu den Erben und habe auch wohl keine Aussicht, einer zu werden. Was soll ich dann in dieser Angelegenheit?

    „Mir helfen, sagte John freundlich. „Sie müssen für mich zu meinem Onkel gehen und mit ihm sprechen. Sie müssen erreichen, daß sich sein Haß gegen mich auf ein erträgliches Maß reduziert.

    „Bedaure, John, sagte Peter steif. „Aber diese Bitte muß ich ablehnen.

    „Nicht so eilig, sagte John mit unverminderter Freundlichkeit. „Sie ziehen sich immer sofort in ihre moralischen Gefühle zurück, was zwar verständlich, aber trotzdem in diesem Fall unangebracht ist. Ich muß Ihnen daher das ganze Problem auseinandersetzen. Außer mir sind noch vier andere Verwandte da, die wie ich erbberechtigt sind und nun alle in Gefahr schweben, enterbt zu werden. Schuld daran bin ich allein, ich mit meiner unseligen Spielleidenschaft.

    „Ich verstehe das nicht ganz."

    „Oh, es ist leicht zu verstehen. Mein Onkel überträgt seine Abneigung gegen mich auf alle anderen Verwandten, obwohl an und für sich gar kein Grund hierfür vorhanden ist. Sie verstehen, er ist etwas schrullig und verallgemeinert gern. Wenn er aber jetzt stirbt und nicht nur ich, sondern auch meine Verwandten leer ausgehen, dann habe ich in dieser schönen Stadt kein angenehmes Leben mehr."

    Peter schien es durchaus nicht, als triebe die Sorge um das Erbe seiner Verwandten seinen Gesprächspartner, aber er sah durchaus die vorgebrachten Gründe ein. Die Shrewsburns konnten dem Familienmitglied John eine Menge Aerger bereiten, wenn er sie durch sein Verhalten um ihr Erbe brachte.

    „Immerhin bleibt Ihnen Ihr Pflichtteil", gab er zu bedenken.

    „Darauf ist kein Verlaß, erwiderte John ruhig. „Mein Onkel braucht nur zu Lebzeiten einen großen Teil seines Vermögens irgendwelchen Wohlfahrtsorganisationen zu vermachen, dann gehen wir leer aus. Ganz abgesehen davon ist es jedoch kein schönes Gefühl, wenn er stirbt, ohne sich mit uns ausgesöhnt zu haben.

    „Das ist wahr", stimmte Peter zu und dachte nach, während John ihn aufmerksam beobachtete. Vielleicht machte man dem alten Mann eine Freude, wenn man ihn wieder mit seiner Familie versöhnte. Vielleicht brachte die Bekanntschaft mit dieser Familie auch ihm Vorteile, der er ebenfalls in einer Bank arbeitete. Peter wußte, daß die Shrewsburns großen Einfluß auf Banken hatten. Alles in allem konnte man sich die Sache überlegen.

    „Was soll ich tun?" erkundigte sich Peter.

    „Meinen Onkel aufsuchen und mit ihm reden. Es ist dies der einzige Weg für mich, wieder mit ihm ins Gespräch zu kommen, nachdem mir bekannt ist, daß er alle meine Briefe zerreißt und dem Personal Anweisung gegeben hat, mich nicht ins Haus zu lassen. Ich gebe Ihnen eine Botschaft für ihn mit."

    „Und Sie meinen, er empfängt mich?" zweifelte Peter.

    „Bestimmt. Wir müssen nur einen günstigen Termin ausfindig machen. Er zog einen Brief aus der Tasche. „Hier ist eine Nachricht des ihn behandelnden Arztes, Dr. Samuel Johnson aus Twickenham. Insgesamt gibt er meinem Onkel noch ein Jahr, aber er schreibt, daß diese Frist sich auch verkürzen kann. Vorige Woche hatte er einen schweren Anfall, danach hat es sich aber wieder gebessert. In den nächsten Tagen ist er mit Sicherheit wieder auf dem Damm. Es ist überhaupt erstaunlich, wie gut er sich nach seinen Anfällen wieder fängt. Er macht dann einen völlig gesunden Eindruck bis zum nächsten Anfall. Wenn Sie mit ihm sprechen, dann werden Sie nicht für möglich halten, daß er krank ist.

    „Und was soll ich ihm nun genau sagen?"

    „Sehen Sie, sagte John Shrewsburn vergnügt, jetzt haben wir uns bereits geeinigt. Wir werden nun zusammen ausknobeln, wie wir dem alten Herrn am besten beikommen . . .

    Eine halbe Stunde später befand sich Peter auf dem Heimweg. Drinnen im Klub hatte man gar nicht gemerkt, wie kühl es bereits war. Der Oktober war da und brachte kalte Herbststürme mit sich, die das abgefallene Laub der Bäume vor sich her trieben. Peter schlug den Mantelkragen hoch.

    Eigentlich war er sich noch nicht ganz klar darüber, warum er John Shrewsburn überhaupt versprochen hatte, zu dessen Onkel zu gehen und für den mißratenen Neffen zu bitten. ‚Sinnlose Zeitvergeudung‘, dachte er wütend und stapfte dahin.

    Schuld daran war, daß er seinen Mitmenschen zu sehr entgegenkam. Sollte dieser Shrewsburn doch selber sehen, wie er zu seinem Erbe kam. Freilich — ausgesprochen unsympathisch war er nicht; und daß er sein Geld verspielt hatte, war eigentlich auch nicht das schlimmste, aber ebensowenig war er Peter sympathisch. Das beste war, er rief am anderen Morgen den jungen Mann an und teilte ihm mit, er hätte keine Lust, zum alten Shrewsburn zu gehen.

    Als er mit seinen Gedanken soweit war, sah er auf der anderen Straßenseite einen jungen Mann kommen, der ihm bekannt war, einen Bankangestellten mit Namen Harald White, der früher mit ihm im Bankhaus Merton tätig war. Harald hatte den Hut tief ins Gesicht gezogen und bahnte sich, von einem großen schwarzen Regenschirm überdacht, seinen Weg durch die Fußgänger. Sein Gesicht zeigte einen geistesabwesenden Ausdruck.

    Peter blieb stehen.

    „Harald!" schrie er mit Stentorstimme über die belebte Fahrbahn.

    Der Angerufene hob den Kopf und erkannte Peter. Er schwenkte den Schirm und versuchte etwas zu antworten, aber der Lärm der vorbeisausenden Autos und der Wind schnitten ihm die Worte vom Mund ab.

    Peter machte sich todesmutig an die Ueberquerung der Fahrbahn. Wenig später stand er dem Freund gegenüber.

    „Tag, Harald, schüttelte er ihm freudig die Hand. „Was für ein Zufall, dich zu treffen. Ich habe dich vor acht Wochen das letzte Mal gesehen.

    „Es war meine Schuld, versicherte Harald, „aber ich werde dir den Grund erklären. Gehen wir irgendwohin etwas trinken. Hier kann man nicht reden.

    Sie fanden ein kleines Lokal und ließen sich an einem der runden Holztische nieder. Beide bestellten Glühwein und fühlten sich sichtlich wohler, als das heiße Gebräu vor ihnen dampfte.

    „Scheußlich kalt heute, stellte Harald fest, „und stell dir vor: ich soll bei diesem Wetter in ein Seebad fahren.

    „Wer verlangt das von dir?" fragte Peter.

    „Ich weiß es noch nicht, ehrlich gesagt. Aber ich bekomme es heraus."

    Harald zuckte die Schultern.

    „Klingt ziemlich merkwürdig, meinte Peter. „Willst du mir nicht erst einmal erklären, was du überhaupt zur Zeit treibst?

    „Richtig, hätte ich beinah vergessen. Harald kramte in seiner Brusttasche und holte eine Visitenkarte heraus. „Du weißt doch, daß ich vor einem Vierteljahr bei der Merton-Bank gekündigt habe. Ich bin jetzt bei diesem Verein.

    Peter nahm die Karte und sah überrascht hoch.

    „Du bist in der Bank von Sir Robert Shrewsburn?"

    „Genau bei der. Ich weiß selber nicht, wie ich dazu komme, denn ich habe mich dort nie beworben. Eines Tages bekam ich ein Angebot für eine Stellung, die bedeutend besser war als meine damalige bei Merton. Daraufhin habe ich sofort zugegriffen. Bis heute habe ich es auch nicht bereut — ich bin ziemlich hochgestiegen und habe alle Aussichten, Filialleiter zu werden. Das bedeutet eine ganze Menge, wenn man erst fünfundzwanzig Jahre alt ist. Aber — er hielt inne und sah nachdenklich vor sich hin. Dann fuhr er mit veränderter Stimme fort: „Aber wenn ich ehrlich sein soll, dann muß ich sagen: ich bin nicht hundertprozentig glücklich dort.

    „Warum? Macht die Arbeit keinen Spaß?"

    „Doch, das schon. Aber die Sache ist so: Merton, das war noch eine richtige Bank, die mit anständigen und sauberen Methoden gearbeitet hat. Aber Shrewsburn —"

    „Meinst du, daß die Bank nicht in Ordnung ist?"

    „So scharf möchte ich es nicht formulieren. Die Bank ist bestimmt einwandfrei. Aber der alte Robert Shrewsburn, der wirklich ein Mann von Format ist, hat fast gar keinen Einfluß mehr auf die Leitung der Bank, denn seine Krankheit wirft ihn immer wieder nieder, wenn er auch zwischendurch geistig und körperlich ausgesprochen frisch ist. Jetzt wird die Bank von seinen Verwandten geleitet, und das sind gräßliche Leute."

    Harald dehnte das „gräßlich" sehr in die Länge und hob dazu beide Hände in die Höhe, um zu unterstreichen, wie gräßlich er die Leute fand.

    „Du scheinst viel Aerger mit Ihnen zu haben", mutmaßte Peter.

    „Weniger. Es sind andere Dinge, die mich empören. Oswald Shrewsburn, der Vetter

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