Die Perle
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Buchvorschau
Die Perle - Rudolf G. Binding
www.egmont.com
Die Perle
In den letzten Jahren vor dem grossen Kriege konnte man in Paris immer während der gleichen Stunden des Nachmittags an einem der schmalen dunklen Marmortischchen des Café de la Paix einen älteren Mann antreffen der jedem unvergesslich bleiben musste der ihm je dort gegenübergesessen hat. An sich freilich hatte er wenig Auffälliges, er blieb daher, und da der von ihm gewählte Tisch ziemlich im Hintergrunde eines der Innenräume im Halbdunkel und keineswegs im hellen Licht des Boulevard stand, für gewöhnlich ganz unbeachtet. Nur wenn das Café sehr besucht war oder plötzlich ein starker Regen die Gäste an den Tischen auf der offenen Strasse ins Innere scheuchte, setzte sich wohl einmal einer ihm gegenüber auf einen herangezogenen Stuhl. Dann wurde das Unauffällige an ihm auffällig oder bemerkenswert, ein plötzlich von ihm hervorgestossenes Wort erregte Aufmerksamkeit und Anteilnahme, sein Gebaren heischte gleichsam von selbst eine Erklärung die man erwartete, bald liess der zufällig ihm gegenüber Geratene kein Auge mehr von dem Mann und einer schweigsamen Frau, die neben ihm auf der gepolsterten Bank hinter dem Tische sass und deren grosse Schönheit er jetzt erst bemerkte.
Die Frau stand an der Schwelle des Greisenalters. Obgleich sie noch immer sehr schön war und die bewundernden Blicke aller Menschen verdient hätte, fesselte der Mann doch vornehmlich allein und unmittelbar die Aufmerksamkeit. Die Frau war wie in seinen Schatten getaucht. Wenn ihre Schönheit früher bezaubernd, heiter und unbefangen gewesen sein musste, so war sie nun von einer stillen Güte und Bescheidung, fast heilig in dem Schwarz ihrer Kleidung und in den sanften sorgenden Bewegungen, mit denen sie ab und zu unmerklich aufsteigende Erregungen des Mannes neben ihr beschwichtigte, indem sie etwa sehr ruhig ihre Hand auf seinen Unterarm legte.
Sie trug zwei kleine unscheinbare Goldringe in den Ohren, sie wirkten wie eine zurückgebliebene Spur oder die Erinnerung wunderbarer Ohrgehänge, die sie vielleicht früher getragen hatte und die ihrer Schönheit sehr wohl angestanden hätten.
Dies war ihr einziger Schmuck — wenn es überhaupt ein Schmuck zu nennen war.
„Unbegreiflich! Unbegreiflich!" stiess der Mann leidenschaftlich und erschüttert aus einem regungslosen langen In-die-Luft-Starren unvermittelt halblaut vor sich hin und versank darauf wieder in ein völlig abwesendes, an allen Vorgängen um ihn unbeteiligtes Schweigen, als starre er in solchem Zustand nicht in die Ferne sondern in sich hinein und seine Blicke gingen, immer von neuem erstaunt, einen Weg nach innen. Aber es war nur die Wiederholung einer Aufwallung, ein Vulkanstoss seines Innern, die der Fremde ihm gegenüber vor einer guten Weile ebenso hätte erleben können, wenn er schon dort gesessen hätte, und nach einer gleichen Weile wieder erleben würde, wenn er sitzenblieb. Vor den beiden standen zwei geleerte Likörgläser bei zwei ebenso leeren Kaffeetassen. Sie mussten schon eine ganze Weile da sitzen.
Der Fremde betrachtete jetzt den in sich Zurückgesunkenen genauer. Die Frau neben ihm legte behutsam ihre Hand auf seinen Arm. Das Wort des Mannes war sicher nicht auf ihn, den ungewollten Zuhörer, gemünzt noch hatte es einen Zusammenhang mit irgend etwas Vorstellbarem oder Erratbarem.
Man starrte diesem Mann, ohne es sich zu wehren, unverwandt ins Gesicht.
Dieses war freilich eindrucksvoll genug. Starke energische Züge, geprägt von grossen Kenntnissen und sicherem Wissen, eine grosse Klarheit die über es hingebreitet war, machten den merkwürdigen Ausruf des Erstaunens über einen ihm unbegreiflichen Vorgang nur noch merkwürdiger. Dieser Mann vermochte scharf nachzudenken. Er wusste über seine Handlungen, seine Regungen, seine Beweggründe, seine Gefühle genau Bescheid, und doch schien ihm etwas unbegreiflich was ihn offenbar sehr nahe anging und ihm unaufhörlich zusetzte.