Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Leben In Annwn: Annwn, #2
Leben In Annwn: Annwn, #2
Leben In Annwn: Annwn, #2
eBook255 Seiten3 Stunden

Leben In Annwn: Annwn, #2

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Leben in Annwn" setzt direkt dort an, wo "Eine Nacht in Annwn" endete: Willy ist gestorben und endlich wieder mit seiner Ehefrau, seiner geliebten Sarah, vereint, die er mehr als ein Jahrzehnt zutiefst vermisst hat. Dennoch beginnt sein Leben in Annwn, Alt-Walisisch für "Himmel", nicht unbedingt so, wie er es sich in all seiner Zeit auf der Erde – oder der Oberfläche, da Annwn unterirdisch verortet wird – vorgestellt hatte.

Die erste Überraschung erwartet ihn bei einem gemeinsamen Pub-Besuch mit Sarah nach seiner Beerdigung – doch jeder neue "Tag" hält weitere Überraschungen bereit, bis sich die mysteriöse Blockade lüftet und Willy endlich erfährt, was das Leben nach dem Tod wirklich bedeutet.

"Leben in Annwn" ist ein erfrischend ungezwungener Blick auf eine alternative Realität, die jedoch näher an der Wahrheit dran sein könnte als alles, was Sie je zuvor gelesen haben!

Ein Lektüre-Muss – denn es könnte die Art, wie Sie die Dinge sehen, für immver verändern!

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum26. Apr. 2023
ISBN9781071572801
Leben In Annwn: Annwn, #2

Mehr von Owen Jones lesen

Ähnlich wie Leben In Annwn

Titel in dieser Serie (11)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

New Age & Spiritualität für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Leben In Annwn

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Leben In Annwn - Owen Jones

    Owen Jones

    Leben In Annwn

    ––––––––

    übersetzt von Maya Grünschloß, Phd  

    Leben In Annwn

    von Owen Jones

    Copyright © 2023 Owen Jones

    Alle Rechte vorbehalten

    Herausgegeben von Babelcube, Inc.

    www.babelcube.com

    Übersetzt von Maya Grünschloß, Phd

    Einband Design © 2023 Owen Jones

    Babelcube Books und Babelcube sind Schutzmarken der Babelcube Inc.

    LEBEN

    IN

    ANNWN

    Die Geschichte des Lebens des alten Willy Jones nach dem Tod

    von

    Owen Jones

    Übersetzt von

    Maja Grünschloss, PhD

    Copyright © 2020, Owen Jones, Autor,

    Megan Publishing Services

    https://meganthemisconception.com

    Alle Rechte vorbehalten.

    Lizenzhinweise

    Dieses E-Book ist lediglich für den persönlichen Gebraucht lizensiert. Dieses E-Book darf nicht weiterverkauft oder an andere Leute verschenkt werden. Wenn Sie dieses Buch gerne mit einer weiteren Person teilen möchten, erwerben Sie bitte ein zusätzliches Exemplar für jeden Empfänger. Wenn Sie dieses Buch lessen und es nicht selbst erworben haben, oder es ihnen nicht zu Ihrem alleinigen Gebrauch geschenkt wurde, kaufen Sie bitte ein eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren.

    KONTAKTDETAILS

    http://facebook.com/OwenJones.WelshAuthor

    http://twitter.com/lekwilliams

    owen@meganthemisconception.com

    http://owencerijones.com

    Melden Sie sich für unseren Newsletter an, wenn Sie gerne

    Insider-Informationen zu Owen Jones’ Büchern und Geschichten erhalten möchten.

    Melden Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse an:

    http://meganthemisconception.com

    ––––––––

    INHALT

    1 DER ERSTE TAG ZURÜCK

    2 EINE ZEITMASCHE

    3 EIN FRÜHERES LEBEN WIEDERAUFNEHMEN

    4 JOBSUCHE

    5 GRUNDLAGENVERSTÄNDNIS

    6 DIE OBERFLÄCHE

    7 FAMILIE UND ALTE FREUNDE

    8 ZUNEHMENDES ENGAGEMENT

    9 FERIEN

    10 WIEDERSEHEN MIT ALTEN FREUNDEN

    11 FAMILIE

    12 DER GEIST DER ZUSAMMENARBEIT

    13 DER BEGINN

    14 DER TRAUM NIMMT FORM AN

    15 EIN VERLORENER SCHATZ

    16 EINE ZEICHNUNG NIMMT GESTALT AN

    17 DIE KATZE MIT DEN FEUERSTEIN-AUGEN

    18 DIE BLOCKADE LÜFTET SICH

    EPILOG

    GLOSSAR

    ÜBER DEN AUTOR

    1 DER ERSTE TAG ZURÜCK

    „Juchuuuu, Sarah! Ich habe das letzte Mal auf einem Pferd gesessen, als Dad mich sonntagnachmittags nach dem Abendessen zum Ausritt mitnahm! Ich habe völlig vergessen, wie viel Spaß das macht. Wo geht’s nach Hause, Liebste?"

    „Alle Straßen führen nach Hause, Willy! Es ist so schön zu sehen, wie viel Spaß du hast, mein Schatz!", antwortete seine Frau lachend und ihr kastanienbraunes Haar flatterte im Wind, als sie auf ihren wunderschönen schwarzen Rössern die Wiese entlang galoppierten.

    „Also da lang, oder?", fragte er und zeigte auf einen Punkt zwischen zwei Bergen.

    „Ja, genau ..."

    „Ich dachte doch, ich hätte es erkannt. Ich hatte schon immer einen guten Orientierungssinn ... Ich habe zwischen diesen Hügeln schon mein ganzes Leben gelebt, genau wie du, meine Liebe, stimmt’s?"

    „Ich bin schneller als du!", lachte sie und trieb ihr Pferd an. William prustete so laut los wie seit Jahrzehnten nicht mehr und nahm die Verfolgung ihres Pferdes auf, das einen leichten Vorsprung hatte.

    „Hüh hott!, rief er, als er die Waden gegen die Flanken des Pferdes stemmte und vorwärts ritt. „Hüh! In wenigen Sekunden hatte er seine Frau eingeholt und lehnte sich zu ihr herüber, um zu rufen: „Ich bin ja wirklich kein Jagd-Fan, aber weißt du, Sarah, ich wünschte, dass diese Hunde noch bei uns wären ... Die Hunde von Annwn, oder?"

    „Ja, mein Liebster, aber sie sind doch bei uns. Dreh dich mal um. Als er sich umwandte, entdeckte er sieben riesige, weiße Irische Wolfshunde mit feurig roten Augen, die wenige Meter hinter ihnen herliefen, und ihre Zungen hingen ihnen an den Lefzen herab. „Wow!, rief er aus. „Ich kann nicht glauben, dass ich sie nicht bemerkt habe. Das ist fantastisch, so belebend! Ich fühle mich zwanzig Jahre jünger."

    „Und so siehst du auch aus, Willy."

    Eine Weile später, als sie in das Tal zwischen den beiden Bergen hineinritten, lehnte sich Willy erneut zu ihr hinüber. „Okay, Sarah. Sagen wir, unentschieden. Wir können nicht mehr weit von Zuhause entfernt sein, aber ich habe so viel Spaß, dass ich noch nicht zurück möchte. Können wir hier anhalten und einfach im Gras liegen bleiben? Wir könnten etwas erzählen und mit den Hunden spielen, während die Pferde sich ausruhen."

    „Natürlich können wir das. Such dir ein Plätzchen aus."

    Willy bremste sein Reittier einige Meter entfernt und sagte: „Das hier ist ein schöner Ort. Das Gras sieht weich und grün aus und der Blick ist spektakulär. Sie stiegen beide ab und die Hunde sprangen wild um sie herum. „Ich habe gar nicht bemerkt, wie ermüdend das Reiten ist, bis wir hier angehalten haben. Mein Rücken tut auch langsam weh ...

    „Denk nicht drüber nach, Willy. In einer Minute geht’s dir besser. Komm, setz dich neben mich."

    „Ich bin kein Reiter, wie du ja weißt, aber müssen wir die Pferde nicht irgendwie anbinden?"

    „Nein, nicht wirklich, aber können wir trotzdem, wenn du das willst ... An einen Baum? Hinter dir ist einer." Willy drehte sich langsam um und stemmte die Hand in die Hüfte.

    „Witzig, ich habe gar nicht gemerkt, dass wir hier hochgeritten sind."

    „Wirklich nicht? Na, mach dir deswegen keinen Kopf."

    Willy band die Zügel locker an den etwa zwei Meter hohen Vogelbeerbaum und setzte sich neben seine Frau. „Das ist besser ... viel besser. Ich hatte seit Jahren nicht mehr so viel Spaß. Es ist großartig, wieder so viel Zeit mit dir zu verbringen. Ich habe dich vermisst, weißt du, seit du verstorben bist, oder wie du doch gleich dazu sagst. Ich habe es vergessen."

    „Ich weiß, mein Schatz, ich weiß, aber ich habe dich nie verlassen, das musst du wissen. Nicht wirklich zumindest, ich war nämlich immer da."

    „Aber ich konnte dich nicht sehen oder anfassen."

    „Stimmt, du konntest mich nicht anfassen, aber du konntest mich manchmal sehen, oder? Und du hast mit mir geredet- sogar recht oft."

    „Ja, ich denke schon, aber du hast nicht geantwortet."

    „Ich denke, dass du wusstest, was ich sagen wollte."

    „Ja, ich glaube auch, dass ich es wusste, wenn ich jetzt so darüber nachdenke."

    „Dessen bin ich mir sicher. Wie geht es deinem Rücken?"

    „Wie? Oh, ja, meinem Rücken, sagte er und rieb über seine Lendenwirbelsäule, „dem geht’s gut. Überhaupt keine Schmerzen. Es ist, als hätte ich sie mir nur eingebildet. Sarah lächelte ihn an und streichelte einen der Hunde, der sich in ihren Arm gekuschelt hatte.

    „Sie lieben dich wirklich, diese Hunde, oder?"

    „Ja, und ich liebe sie auch sehr. Ich kann mir nicht vorstellen, warum manche Leute sie Höllenhunde nennen. Sie könnten keiner Fliege etwas zuleide tun."

    „Na ja, sie sind Jagdhunde und sie müssen essen, also denke ich mal, sie müssen, ähm ... ich wollte sagen, ‚töten‘, aber ich nehme mal an, dass hier sowieso alles tot ist, also ... was essen sie? Wo wir von Essen sprechen, ich könnte auch etwas vertragen. Du hast vermutlich keines dieser belegten Brötchen von meinem Leichenschmaus mitgenommen, oder?"

    Sarah sah ihn mit einem wissenden Blick an, während sie beobachtete, wie er versuchte, die Situation rational zu verstehen. „Wenn du hungrig bist, mein Lieber, dann findest du ein paar Brötchen in meiner Tasche. Obwohl er noch nie gerne seine Finger in die Tasche einer Dame gesteckt hatte, nicht mal mit ihrer Erlaubnis, holte er mit seiner Hand eine große Papiertüte hervor, die sich genau richtig anfühlte. „Das ist sie, sagte Sarah. William nahm ein Brötchen und bat seiner Frau ein weiteres an.

    „Nein, danke, Schatz, ich esse in letzter Zeit eher selten. Du könntest sagen, dass ich es mir abgewöhnt habe."

    Willy nahm einen Bissen, kaute und sah sie an, während sie sprach. „Wir müssen also nicht mehr essen, oder?"

    „Wir können, wenn wir das wollen, aber es ist nicht mehr notwendig, Manche Leute werden das jedoch nie verstehen und essen immer noch, als ob sie einen Körper zu ernähren hätten."

    „Also essen die Hunde ..., Sarah schüttelte ihren Kopf und grinste, „auch nicht, daher jagen und töten sie nicht. Er sah die Pferde an. „Aber die Pferde essen das Gras."

    „Nur, weil du das von ihnen erwartest ..."

    „Und mein Rücken? Auch nur deswegen?"

    Sarah nickte und lächelte wie ein Kind, das gerade ein simples Rätsel gelöst hatte. „Und sieh dir das an", sagte sie und zog einen Spiegel aus ihrer Tasche, ohne ihn anzusehen.

    „Ich sehe wirklich zwanzig Jahre jünger aus!, rief er aus und strich sein dunkles Haar mit den Händen zurück. „Und mein Haar ist nachgewachsen!

    „Du hast gesagt, dass du dich zwanzig Jahre jünger fühlst ..."

    „... und daher sehe ich auch so aus ..."

    „Ja."

    Er hörte auf, sein Brötchen zu kauen, und bat es dem ihm am nächsten stehenden Hund an, der es gierig nahm und auffraß. Er blickte Sarah an.

    „Du wolltest, oder du hast erwartet, dass er es isst, deswegen hat er es auch getan, sagte sie mit einem Schulterzucken. „Du kannst haben, was immer du willst, solange Menschen oder Tiere dazu Lust haben, es dir zu geben; du kannst die Landschaft umformen zu was immer du willst, weil das niemandem wehtut, niemanden verletzen kann, weil wir alle nur sehen und hören, was wir wollen, ohne dass es eine Auswirkung auf die anderen hätte.

    „Macht das ein Gespräch nicht unglaublich kompliziert?"

    „Hat es das denn bei uns?"

    „Nun, jetzt wo ich drüber nachdenke, eigentlich nicht, oder?"

    „Also für mich nicht ... und für dich auch nicht, so wie es scheint. Wie auch immer, ich habe mich ja auch dazu entschieden, auf deiner Wellenlänge zu sein. Du hast bisher nicht versucht, mit jemand anderem zu sprechen, aber einige werden nicht mit dir sprechen und nicht einmal probieren, mit dir zu kommunizieren, aber das ist ihre Sache, oder? Das ist die Welt, in der sie leben wollen ... Manche Leute mögen andere Menschen und entscheiden sich dazu, ihnen zu helfen, und andere eben nicht, auch wenn diese Gruppe zum Glück bedeutend kleiner ist. Die meisten Leute sind eigentlich nett und hilfsbereit ... mehr oder minder, und der richtige Weg ist, freundlicher und hilfsbereiter zu werden, wenn man es so ausdrücken mag. Immer vorwärts!"

    „Ich merke gerade, dass ich noch viel zu lernen habe."

    „Alle haben noch viel zu lernen, mach dir keine Sorgen. Das ist kein Wettrennen, und die meisten Seelen, die hier ankommen, müssen daran erinnert werden, wie das Leben funktioniert, weil ihnen die Werte der Oberfläche aufgedrückt wurden, aber dieser Druck lässt mit der Zeit nach, wenn du es zulässt. Glaub mir ..."

    „Es wird wohl etwas dauern, sich daran zu gewöhnen, das merke ich schon ... oder bedeutet das, dass ich mir selbst Probleme schaffe?"

    „Das liegt ganz an dir. Es gibt nichts daran auszusetzen, sich eine Situation bewusst vor Augen zu führen, aber in ihr zu verweilen oder sich dauernd zu sorgen, kann sie verschlimmern, das ist sogar sehr wahrscheinlich. Du musst wegen deiner Gedanken nicht paranoid werden, aber es ist definitiv wichtig zu wissen, dass das, was du denkst, wirklich existiert und dich und deine Existenz beeinflussen kann, wenngleich auch nur zeitweise ..."

    „Das Problem ist hier, dass in der Unendlichkeit ‚zeitweise‘ ganz schön lange andauern könnte ... vielleicht tausende Jahre!"

    „Ja, aber das muss ja kein Problem sein ... In der Unendlichkeit sind tausende Jahre weniger als ein Tropfen Wasser im Ozean, weil jeder Ozean auf jedem Planeten aus unendlich vielen Wassertropfen besteht. Was ich meine, ist, dass dich hier nichts ewig beeinflusst außer das Wissen, und das wird dir immer helfen, selbst wenn du etwas neu erlernen oder dich an manche Lektionen zu erinnern lernen musst. Nichts kann den steten Fortschritt des Selbst aufhalten, selbst dann nicht, wenn manche schneller lernen als andere ... Wie gesagt, das Leben ist kein Wettkampf oder ein Wettrennen. Und das ist etwas, das viel zu viele Menschen noch verinnerlichen müssen, aber ihre Egos sind so fragil, dass sie sich den Leuten um sich herum immer überlegen fühlen müssen.

    Die Devise lautet Kooperation, nicht Wettkampf ... Das Leben ist ein Teamsport, wenn man so will, keine One-Man-Show ... Ein Leben als One-Man- oder One-Woman-Show führt nur zu Einsamkeit, Elend und Selbstsucht, während es, wenn du es als Teamsport siehst, zu einer Party wird! Zumindest kann es eine Party werden – und das sollte das Ziel sein."

    „Du lässt das alles so schön klingen, mein Schatz, aber dieses Talent hattest du ja schon immer. Du hast nicht einen schlechten Knochen im Körper ..."

    Sie ließ den Blick an ihrem Körper hinabwandern und lächelte: „Ich habe überhaupt keinen Knochen im Körper!"

    „Nein, jetzt nicht mehr, aber du weißt doch, was ich meine."

    „Ja, danke, Willy. Du bist auch nicht so übel. Du warst ein guter Ehemann und das unter schwierigen Umständen. Ich denke, wir haben für uns und unsere Tochter unser Bestes gegeben."

    „Ob wir das nun waren oder sie selbst oder eine Mischung von beidem, Becky ist jedenfalls ganz ordentlich geraten. Aber jetzt genug von diesem gegenseitigen Beweihräuchern, Schluss für heute. Ich bin nicht an Komplimente gewöhnt, ich ertrage sie nicht."

    „Nein, ich weiß, was du meinst ... Von einem Waliser ein Kompliment zu erhalten, ist ähnlich einfach wie Zähne mit Essstäbchen zu ziehen."

    „War ich unaufmerksam, Sarah, Liebste? Das wollte ich nicht ... das kommt auf meine Reue-Liste ..."

    „Das liegt nicht nur an dir. So sind die Leute einfach. Wir sind alle zu sehr damit beschäftigt, das harte Leben durchzustehen. Mach dir keine Sorgen deswegen, Willy. Ich weiß, dass ich dir manchmal auch zugesetzt habe."

    „Nicht oft, und ich hatte es bestimmt verdient. Immerhin konnte ich rausgehen und mich im Pub verkriechen, aber das Cottage war dein Gefängnis ... und ich wusste es, habe aber so getan, als wüsste ich es nicht, weil mir das gerade gelegen kam – ich war egoistisch und bereue das jetzt zutiefst."

    „Ist schon gut, Willy. Das liegt jetzt alles hinter uns. Du wärst heute nicht mehr dazu in der Lage, mich so zu behandeln, selbst wenn du wolltest, auch wenn das nicht bedeutet, dass ich in einer anderen Inkarnation nicht wieder zulasse, dass mir so etwas widerfährt. Das Leben ist schon komisch."

    „Wenn du meinst, mein Schatz. Sollten wir jetzt nicht losgehen?"

    „Sicher, wenn du bereit bist. Wohin willst du gehen?"

    „Ich weiß es nicht ... nach Hause, denke ich mal."

    „Nach Hause ... einverstanden. Willst du in der Stadt oder wieder auf dem Hügel wohnen?"

    „Haben wir denn nicht schon einen Ort, wo wir wohnen?"

    „Nun, ähm, das ist schwer zu erklären ... Sie sah, wie Willys Gesicht seine innere Zerrissenheit widerspiegelte, und sie erriet den Grund dafür. „Nein, nicht deswegen. Ich habe mir niemand Neuen angelacht – es gibt hier keine bösen Überraschungen! Es ist nur so, dass wir keine Häuser brauchen, ebenso wenig, wie wir unsere Körper brauchen. Denk darüber nach. Warum wohnen Menschen in Häusern?

    „Also, ähm, weil es normal ist?"

    „Ja, sie brauchen ein Obdach, Privatsphäre und Sicherheit. Also, hier brauchen wir uns nicht vor dem Wetter zu schützen, weil wir uns vor nichts fürchten müssen und das Wetter von uns selbst bestimmt wird. Wir brauchen keine Privatsphäre, weil wir keine Körper haben, und wenn jemand sähe, dass du allein sein willst, würde er dich alleine lassen – die meisten zumindest ... Und Sicherheit? Wir haben nichts, das gestohlen werden könnte ..."

    „Ja, ich verstehe."

    „Wo wir davon sprechen: Viele Menschen mögen es, trotzdem noch irgendwo drinnen zu wohnen. Das Leben auf der Oberfläche scheint sich tief in den Menschen verwurzelt zu haben. Also, was darf es sein? Innerhalb der Stadtmauern oder außerhalb?"

    „Der Stadt, in der wir vorher waren?"

    „Annwn City? Ja, wenn du möchtest."

    „Ist es nicht schwer, dort so spontan eine Wohnung zu finden?"

    „Nein, wir machen die Stadt einfach größer und setzen unser Haus dort hinein; oder wir machen den Turm etwas höher und platzieren unsere Wohnung darin oder darauf. Was auch immer du willst. Oder wir könnten im Inn bleiben, während wie drüber nachdenken."

    „Ja! Die Idee gefällt mir. Wir waren ja nie viel auf Reisen. Wir waren nur einmal in einem Hotel ... die sieben Tagen unserer Flitterwochen in Rhyl. Dabei wollte ich dir, als wir heirateten, ein Leben voller Luxus ermöglichen, Sarah. Es hat nur leider nicht geklappt ... Es tut mir leid, mein Liebling, sogar sehr leid." Tränen rannen ihm über die Wangen. Sarah rückte an ihn heran und nahm ihn in ihre Arme.

    „Ich weiß das jetzt und wusste es auch früher schon. Ich wusste, worauf ich mich eingelassen hatte, und habe es gern getan, weil ich dich geliebt habe und dich immer noch liebe. Du warst immer der Träumer, Will Jones, und nicht ich."

    „Du warst mein Fels, Sarah."

    „Und du meiner. Komm, lass uns gehen und nachsehen, ob im Inn noch ein Zimmer frei ist."

    Willy wandte seinen Kopf zur Seite, um seine Frau besser ansehen zu können. „Jetzt veräppelst du mich aber, oder?"

    „Ja."

    „Denn es gibt immer Zimmer, oder?"

    „Genau. Du hast es langsam raus."

    „Werden unsere alten Trinkkumpanen dort sein?"

    „Vielleicht ..."

    „... wenn wir wollen, dass sie da sind."

    „Genau, sagte sie und stieg auf ihr Pferd. „Komm schon, Willy-Boy, wer schneller ist. Mal schauen, ob du dieses Mal gewinnst!, rief sie und galoppierte mit den Hunden im Schlepptau hinfort.

    „Warte auf mich! Das ist unfair! Ich weiß nicht, wo Annwn City liegt! So kann ich schlecht gewinnen!" Er sah, wie sich Sarah ihm zuwandte und laut lachte, wieder zwanzig Jahre alt aussah und wie eine Maid aus dem fünfzehnten Jahrhundert gekleidet war. Er konnte sich nicht erinnern, aber er war sich beinahe sicher, dass sie nur wenige Sekunden vorher noch normale Kleidung aus dem zwanzigsten Jahrhundert getragen hatte.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1