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Der Grenzmeister: Erzählung aus "Aus dunklem Tann", Band 43 der Gesammelten Werke
Der Grenzmeister: Erzählung aus "Aus dunklem Tann", Band 43 der Gesammelten Werke
Der Grenzmeister: Erzählung aus "Aus dunklem Tann", Band 43 der Gesammelten Werke
eBook41 Seiten32 Minuten

Der Grenzmeister: Erzählung aus "Aus dunklem Tann", Band 43 der Gesammelten Werke

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Über dieses E-Book

In Heiners Dorf treibt der "Grenzmeister" als Oberhaupt einer Schmugglerband sein Unwesen. Mit Entsetzen stellt Heiner fest, dass sein Stiefvater eben jenes Oberhaupt ist und auch er selbst Schmuggler werden soll. Kann er seinen Stiefvater von seinen schrecklichen Taten abbringen?
"Der Grenzmeister" ist eine Kurzgeschichte. Sie wurde bereits in "Aus dunklem Tann" (Band 43 der Gesammelten Werke) veröffentlicht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKarl-May-Verlag
Erscheinungsdatum26. Okt. 2020
ISBN9783780213310
Der Grenzmeister: Erzählung aus "Aus dunklem Tann", Band 43 der Gesammelten Werke
Autor

Karl May

Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May)[1] war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. (Wikipedia)

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    Buchvorschau

    Der Grenzmeister - Karl May

    Der Grenzmeister

    Es war gegen Abend. Ein Wanderer, das volle Ränzchen auf dem Rücken und den Knotenstock in der Hand, schritt jugendlich-elastischen Schritts die Bergstraße dahin, die in zahlreichen Windungen den Rücken der Höhe zu erreichen suchte. Als ein schmaler Waldpfad in die Landstraße mündete, blieb er nachdenkend stehen.

    „Das muss der Steg sein, der grad auf die Forstschenk führt. Ich werde ihn gehen, denn dann schneid ich eine gute Viertelstund von der Wanderung ab."

    Er sprang über den Straßengraben und betrat den Wald, der hier frei vom Unterholz war, sodass man dem Weg, der in gerader Richtung emporstieg, gut zu folgen vermochte. So einsam es hier auf und zwischen den Bergen zu sein pflegte, nach einiger Zeit vernahm er entgegenkommende Schritte. Der biedere, treuherzige Gebirgsbewohner schreitet selbst an dem Fremden nicht gern schweigsam vorüber; er muss wenigstens einen teilnehmenden Gruß mit ihm wechseln. Der Kommende war ein alter Mann, der den steilen Abhang nur mühsam hinabzusteigen vermochte.

    „Grüß Gott, Alter!"

    „Grüß Gott! Wohin junger Mann?"

    „Nach Gründorf hinauf."

    „Da hast noch anderthalb Stund’ zu gehen. Mach schnell, eh’ der Abend kommt, damit dir nix passiert!"

    „Nix passiert? Ist denn Gefahr dabei?"

    „Kann sein! Bist wohl fremd in der Gegend?"

    „Ich war mehrere Jahr net hier."

    „So weißt auch nix von dem Grenzmeister?"

    „Nein. Was ist mit ihm? Vor zwanzig Jahren hat er mal sein Wesen hier gehabt."

    „Und jetzt nun wieder. Die Schmuggler und Wildfänger sind ihm untertan; niemand weiß, wer er eigentlich ist; aber er macht seine Sach so schlimm und verwegen, dass der König sogar Militär hergeschickt hat, um ihn zu fangen. Beim Ulmenbauer in Gründorf liegt der Offizier."

    „Habt Dank für die Warnung! Geht dieser Steig zur Forstschenk hinauf?"

    „Ja. Wirst dort Gesellschaft finden. Der Offizier sitzt da, um von dem Umgang auszuruhen, und bei ihm der blinde Torbauer aus Gründorf. Er ist in der Stadt gewesen. Kannst vielleicht noch Platz finden auf seinem Rollwägele. Gut Nacht!"

    „Gut Nacht!"

    Der Jüngling stieg von neuem bergauf. Nachdem er mit dem Pfad mehrere Straßenkrümmungen durchschritten hatte, stand er auf der Höhe und sah die Forstschenke vor sich liegen. Er nahte ihr von der Waldseite und trat durch die Hintertür ein, um sich von der anwesenden Wirtin ein Glas Bier geben zu lassen.

    Er nahm in der Nähe des offen stehenden Fensters Platz und bemerkte einen draußen haltenden Korbwagen, an dem der teilnahmslos vor sich hinblickende Knecht lehnte. An dem vor der Tür in die Erde eingemauerten Tisch saßen die beiden, von denen der Alte gesprochen hatte. Der Leutnant war einer jener Schüler des Mars, die ihre wohlgepflegte Erscheinung für ebenso unwiderstehlich halten wie die Klinge ihres Degens; das war ihm auf den ersten Blick anzusehen. Von seinem stutzerhaften Äußeren stach die hohe, sehr

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