Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die drei Feldmarschalls
Die drei Feldmarschalls
Die drei Feldmarschalls
eBook68 Seiten53 Minuten

Die drei Feldmarschalls

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Es war eine schlimme Zeit für Deutschland und ganz besonders auch für die Bewohner der brandenburgisch-hannöverschen Grenze. - Aus dem Buch Karl Friedrich May (1842-1912) war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen.
SpracheDeutsch
HerausgeberSharp Ink
Erscheinungsdatum22. Feb. 2023
ISBN9788028283070
Die drei Feldmarschalls
Autor

Karl May

Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May)[1] war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. (Wikipedia)

Mehr von Karl May lesen

Ähnlich wie Die drei Feldmarschalls

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Die drei Feldmarschalls

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die drei Feldmarschalls - Karl May

    Karl May

    Die drei Feldmarschalls

    Sharp Ink Publishing

    2023

    Contact: info@sharpinkbooks.com

    ISBN 978-80-282-8307-0

    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Titel

    Text

    Die drei Feldmarschalls

    I.

    Es war eine schlimme Zeit für Deutschland und ganz besonders auch für die Bewohner der brandenburgisch-hannöverschen Grenze. Friedrich der Große hatte gegen Maria Theresia von Oesterreich losgeschlagen; Kurfürst Georg August von Hannover, der als Georg II. auch König von Großbritannien war, hielt es als Reichsfürst und Garant der Pragmatischen Sanction für seine Pflicht, gegen Preußen Front zu machen; darum erhielt der Feldmarschall Fürst Leopold von Anhalt-Dessau von Friedrich die Ordre, Brandenburg gegen einen Einfall Georg’s zu schützen, und legte längs der Scheidelinie zwischen den beiden Ländern seine „Buntröcke" auf die Lauer, die, in einer langen Kriegsschule gestählt und abgehärtet, nichts sehnlicher wünschten, als hinüberstürmen und neuen Ruhm zu dem alten erwerben zu dürfen.

    Leider ging dies nicht so schnell, als sie es erwarteten. Der Befehl lautete nicht auf Offensive, sondern nur auf den Schutz der Grenze; Leopold durfte also nicht, wie er gern wollte; das wußten die Hannoveraner sehr wohl, und darum fühlten sie sich sicher, blinzelten lustig hinter den Marksteinen herüber, huschten zuweilen auch etwas weiter, als es rathsam war, in das feindliche Gebiet hinein und trieben dabei allerlei Schabernack, der ganz geeignet war, die Geduld der Preußen auf eine harte Probe zu stellen.

    In der an der Löcknitz und ungefähr eine halbe Stunde von der Elbe gelegenen Stadt Lenzen im Kreise Westpriegnitz des Regierungsbezirkes Potsdam war heute Wochenmarkt, und die Bauern der Umgegend strömten schon am frühen Morgen herbei, um den Erlös für ihre Feld- und Gartenfrüchte zum Ankaufe derjenigen Nothwendigkeiten zu verwenden, welche ihnen auf ihren Dörfern nicht geboten wurden.

    Sämmtliche Gasthöfe und Schänkwirthschaften des Ortes waren stark besucht, nirgends aber waren die Tische so dicht besetzt, wie in dem „blauen Stern", wo die Landbewohner am liebsten verkehrten, weil Fährmann, der Wirth, stets für ordentliche Stallung und gutes Futter sorgte, alle Neuigkeiten zu erzählen wußte und neben den besten Speisen und Getränken auch Dieses und Jenes zum Vorscheine brachte, was einem klugen und verschwiegenen Manne von Nutzen sein konnte. Er stammte aus dem Hannoverschen Lüchow, hatte noch viele alte Beziehungen über die Grenze hinüber und galt unter seinen näheren Bekannten für einen Mann, dem die berühmte Streusandbüchse des heiligen römischen Reiches deutscher Nation nicht gar sehr an das Herz gewachsen sei.

    In der hintersten Ecke der Schänkstube, da, wo der Familientisch des Gastgebers stand, saß ganz allein eine kurze, dicke Gestalt, welche mit gelangweiltem Blicke den Bewegungen Fährmann’s folgte, der es sehr eilig hatte, die zahlreichen Gäste zu befriedigen. Schon einige Male hatte er beruhigend herübergewinkt oder im Vorbeistreifen ein halblautes „Ich komme gleich!" gerufen, war aber zu sehr in Anspruch genommen, um bald Wort halten zu können. Da endlich erhob sich der Dicke, griff nach Stock und Kopfbedeckung und rief:

    „Wirth, bezahlen!"

    Da holte Fährmann seine Frau zur Stellvertretung aus der Küche und trat dann herbei.

    „Ist’s denn gar so eilig zumal? zürnte er laut. „Könnt’ doch wohl warten, bis man die Hand frei hat! Leise aber setzte er, das Geld in Empfang nehmend, hinzu: „Hast Neuigkeiten?"

    „Ja."

    „Geh’ in die Scheune, da ist’s sicher! Ich komm’ gleich nach."

    Der Dicke verließ grüßend die Stube. Fährmann ließ einige Minuten vergehen, ehe er ihm durch die Küche folgte.

    Kaum aber hatte er die Thür hinter sich, so bewegte sich auf dem Kanapee hinter dem Tische eine Gestalt, welche bisher laut schnarchend dort gelegen hatte, rieb sich gähnend die Augen, erhob sich langsam und unsicher und stolperte dann wie noch halb schlaftrunken durch die Reihen der Gäste hinaus auf den Flur. Dort angekommen, sah sie sich vorsichtig um. Es war ein junger, hochgewachsener und breitschulteriger Mann von ungewöhnlich kräftiger Körperbildung. Er sah sich unbeobachtet. Sofort verschwand der schläfrige Ausdruck aus seinem Gesichte, die munteren Augen leuchteten befriedigt auf; mit einigen raschen Schritten trat er in den Hof und von da in den Pferdestall. Er schien zu wissen, daß dieser durch eine wenig oder gar nicht gebrauchte Thür mit der Scheune in Verbindung stand.

    Es befand sich kein Mensch im Stalle. Leise und vorsichtig zog er die Thür auf und lauschte. Ein kaum vernehmliches Geflüster überzeugte ihn, daß die heimliche Unterredung auf der Tenne stattfand und er also ungesehen in denjenigen Theil der Scheune, der von der Tenne gewöhnlich durch eine Breterwand getrennt wird und den Namen Pansen zu führen pflegt, treten konnte. Er that es, zog die Thür hinter sich zu

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1