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Schicksalskater
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eBook35 Seiten26 Minuten

Schicksalskater

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Über dieses E-Book

Eigentlich hat Anna gehofft, dass die Wahrsagerin ihr ein glücklichen Leben weissagen wird. Aber die Zukunft, die Madame Fatina ihr prophezeit, ist so entsetzlich, dass Anna vor ihr flieht. So kopflos, dass sie nicht einmal bemerkt, dass sie dabei Madame Fatinas Kater entführt. Einen Kater namens Destino. Schicksal.
Ist Destino wirklich ein Bote des Schicksals?

Eine historische Kurzgeschichte aus dem Genua des 14. Jahrhunderts
SpracheDeutsch
HerausgeberMachandel Verlag
Erscheinungsdatum29. Juni 2020
ISBN9783959592826
Schicksalskater

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    Buchvorschau

    Schicksalskater - Miriam Rieger

    978-3-95959-282-6

    1. Ein Kater names Destino

    Die sanften Wellenköpfe des Mittelmeeres warfen glitzernde Sonnenreflexe gegen die Mauern, als der Jahrmarkt in die Stadt zog.

    Schon von weitem sah Anna die buntbemalten, von Ochsen gezogenen Wagen und die Gaukler in ihren farbenfrohen Kostümen. Johlend liefen die Menschen aus allen Gassen herbei, um einen Blick auf die Sensation zu erhaschen. Auch Anna vergaß ihre Pflichten. Zu verlockend war der Jahrmarkt, zu groß ihre Neugier, und so raffte sie ihre Röcke und eilte dorthin, gesellte sich zu den Menschen, die sich dicht an dicht um die Wagen drängten.

    Und was es da alles zu sehen gab!

    Nie zuvor hatte Anna derartiges zu Gesicht bekommen. Da jonglierten zwei Männer so schnell mit Bällen, dass Anna bereits vom Zusehen der Kopf schwirrte. Ein anderer schlug Räder, eine Frau spazierte kopfüber auf ihren Händen. Ein Gaukler verdrehte seine Arme und Beine so sehr, dass allein der Anblick Schmerzen verursachen mochte. Ein Mann, dessen Oberarme dicker schienen als Annas Oberschenkel, schwang ein Schwert und tat mit lauten Worten kund, dass er dieses später vor zahlendem Publikum zu schlucken gedachte.

    Annas Blick glitt fasziniert weiter und blieb an einem Wagen hängen, der neben dem restlichen Trupp düster wirkte. Ein schwerer Vorhang aus dunklem Stoff, auf dem sich weiße Sterne abhoben, machte es Neugierigen unmöglich, einen Blick in das Innere zu werfen. Dunkel waren auch die Wände. Auf der Seite des Wagens, die Anna zugewandt war, hatte sich jemand künstlerisch betätigt und einen goldgelb schimmernden Mond gemalt, der Wolken in ein fahles Licht tauchte. Eine schwarze Katze saß im Mondlicht, ihre Konturen bildeten einen Kontrast zu den wabernden Nebelschwaden, die sie umgaben. Sie schaute nach unten, den Blick auf ein für Anna unsichtbares Ziel gelenkt, die Ohren nach vorne gestellt.

    Der Wagen übte auf sie eine so große Anziehungskraft aus, dass sie sich an der Menge vorbei drängte, bis sie vor dem Vorhang stand.

    Mysteriös wirkte das Gefährt, beinahe unheimlich, und obwohl die Sonne bereits hoch am Himmel stand und die Gassen spätestens um die Mittagszeit einem Backofen gleichen würden, fröstelte Anna. Dennoch konnte sie den Blick nicht von dem Wagen wenden. Dessen Bewohnerin verzichtete darauf, mit lautstarken Rufen auf sich aufmerksam zu machen.

    Hatte sie Annas

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