Ihr perfekter Gauner: Des Gauners Kuss, #1
Von Amanda Mariel
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Über dieses E-Book
Als Julia Honeyfield in ein Bordell geschickt wird, läuft sie davon...
Julia Honeyfield und ihre Mutter befinden sich in einer ernsten Notlage, nachdem Julias Vater sie verlassen hat. In Geldnot und krank kann Julias Mutter nur an eine einzige Möglichkeit denken, um ihre Tochter zu retten. Sie schickt Julia in ein Londoner Bordell. Als Julia die Wahrheit herausfindet, versucht sie zu fliehen, nur um sich in den Armen von Charles, dem Herzog von Selkirk, wiederzufinden.
Kann sie es wagen, sich seinem Schutz anzuvertrauen...
Charles hat keine Ahnung, was er mit dem verstörten Mädchen anfangen soll, aber er weiß, dass er ihr nicht den Rücken kehren kann. Etwas an Julia weckt sein Interesse und, ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen, nimmt er sie mit auf seinen Landsitz. Dort angekommen, gibt er ihr eine Anstellung als Gesellschaftsdame seiner Schwester und beauftragt seine Mutter, die Herzoginwitwe von Selkirk, aus Julia eine Lady zu machen.
Aber eine Nacht verändert alles ...
Als Charles eines Nachts auf Julia stößt, wie sie allein im Ballsaal tanzt, nimmt er sie in seine Arme. Überwältigt von dem Verlangen, dass Julia und Charles füreinander empfinden, geben sie ihrer Leidenschaft nach. Jetzt ist alles, was ihnen lieb und teuer ist in Gefahr - vor allem ihre Herzen.
Amanda Mariel
USA Today Bestselling, Amazon All Star author Amanda Mariel dreams of days gone by when life moved at a slower pace. She enjoys taking pen to paper and exploring historical time periods through her imagination and the written word. When she is not writing she can be found reading, crocheting, traveling, practicing her photography skills, or spending time with her family.
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Buchvorschau
Ihr perfekter Gauner - Amanda Mariel
WIDMUNG
Dies hier ist für meine Mama. Danke, dass du mich immer dazu gedrängt hast, mein Bestes zu geben, und mich bei all meinen Bemühungen anfeuerst! XOXOXOXO
KAPITEL EINS
Ein Städtchen in Hythe, Kent, England 1818
JULIA BLICKTE VON DER STELLE, wo sie auf einem alten Baumstumpf saß, zu dem heruntergekommenen Häuschen, das sie sich mit ihrer Mutter teilte. Sie blinzelte gegen die Nachmittagssonne, zog ihren Umhang fester um sich, um sich vor dem Winterwind zu schützen, während sie ein paar lose Dachschindel musterte. Wenn Papa nicht bald nach Hause kommen würde, dann würde das Haus um sie herum zusammenfallen.
Sie konnte sich nicht erklären warum er nicht zurückgekehrt war. Wenn Papa krank geworden wäre, hätte er Mama doch bestimmt geschrieben. Sie zweifelte nicht daran, dass wenn er umgekommen wäre, sie früher oder später eine Nachricht erreicht hätte. Tatsache jedoch war, dass Papa seit fast einem Jahr fort war, was eigentlich nur eine vierzehntägige Reise hätte sein sollen. Sie konnte nicht anders, als sich Sorgen um ihn zu machen.
Julia.
Mama erschien, in einem abgenutzten blauen Kleid, in der heruntergekommenen Tür. Ihr graues Haar war zu einem festen Knoten zusammengebunden. Feine Linien, die vor einem Jahr noch nicht da gewesen waren, umrandeten ihre Lippen und Augen. Julia, komm sofort.
Mamas Befehl folgend stand Julia auf und ging über den kalten, harten Boden, um sie am Eingang zu treffen. Die Kälte, von den nackten Dielen, sickerte durch die Sohlen ihrer Slipper und ließ ihre Füße zu Eis erstarren.
Ein Teppich hatte immer den Boden bedeckt, aber Mama hatte ihn letzten Monat verkaufen müssen, um die Münzen für den Einkauf von Lebensmitteln zu beschaffen; Lebensmittel, deren Vorräte schon eine Woche zuvor ausgegangen waren. Julias Magen knurrte bei dem Gedanken und sie legte ihre Hand auf ihn. Kommt Papa zur Weihnachtsfeier zurück? Hast du eine Nachricht von ihm erhalten?
Mama hustete und deutete Julia, ihr zu folgen. Das wird er nicht.
Julia schluckte den aufsteigenden Kloß in ihrem Hals hinunter. Mama hatte gestern die Ziege der Familie und am Vortag das Sofa verkauft. Wenn das so weiter gehen würde, hätten sie nichts mehr, so wie es schon aussah, war nur noch wenig von Wert übrig. Mit verlorenem Blick sah sie Mama an. Wie kannst du dir da so sicher sein? Hast du von ihm gehört?
Dein Papa hat uns verlassen. Er wird nicht zurückkommen und ich kann es mir nicht mehr leisten mich um dich zu kümmern. Das sind schlimme Zeiten, Julia. Wir müssen stark sein, um sie zu meistern.
Mama betrat, mit Julia im Schlepptau, ihr Zimmer und stellte sich neben ein purpurrotes Kleid.
Beklommenheit kam in Julia auf, als sie zwischen Mamas dunklen Augen und dem Seidenkleid hin- und herschaute. Ein beunruhigender Schauer prickelte auf ihrer Haut. Was sollen wir nun tun?
Du bist dir meiner schwindenden Gesundheit sehr wohl bewusst, und wir haben wenig Holz für den Herd oder Vorräte in der Speisekammer.
Mama trat hinter Julia und begann das Kleid ihrer Tochter aufzuknöpfen. Ein Hustenanfall überkam sie und sie krümmte sich vor Anstrengung. Der Anfall ging vorüber und Mama machte sich wieder an die Arbeit. Wenn du eine Chance willst... wenn du ein besseres Leben willst, liegt es an dir dies zu verwirklichen.
Mamas Worte ergaben für sie keinen Sinn. Zweifellos brauchte sie Julia, um zu helfen und für sie zu sorgen - umso mehr, wenn sie die Wahrheit über Papa sagte. Julia versuchte einen Schritt zu machen, um sich zu ihrer Mutter umzudrehen, aber diese hielt sie davon ab und knöpfte weiterhin Julias Kleid auf. Ich schicke dich nach London.
Julia durchfuhr ein eiskalter Schauer, der ihr die Haare im Nacken zu Berge stehen ließ. Was könnte sie den bloß in London tun? Was würde aus Mama werden, wenn sie nicht mehr da wäre? Ich verstehe nicht, Mama. Du brauchst mich doch hier.
Wenn du bleibst, werden wir beide sicher zugrunde gehen. Wenn nicht vor Hunger, dann wegen der Kälte des Winters.
Mama löste einen weiteren Knopf und arbeitete sich so den Rücken von Julias Kleid entlang. Du musst gehen.
Das alte, mottenzerfressene Wollkleid glitt an Julias Körper hinunter, um sich zu ihren Füßen auf dem Boden zu sammeln. Sie warf einen Blick auf ihre Slipper, die voller Flecke waren und an den Nähten auseinander gingen. Sie konnte Mamas Worten nichts entgegensetzen, aber sie konnte auch nicht akzeptieren, weggeschickt zu werden.
Ich kann noch mehr arbeiten, Mama. Vielleicht kann ich mehr Flickarbeiten finden... oder hier in der Nähe eine Stelle als Dienstmädchen annehmen. Sicherlich-
Mama schüttelte den Kopf und legte dann ein Korsett um Julias Taille. Du weißt ganz genau, dass es hier in Hythe keine Arbeit gibt.
Mama zog die Streben so fest, dass Julia zurückwich, bevor sie auf das Kleidungsstück hinunterblickte. Feine, elfenbeinfarbene Seide mit einem purpurroten Motiv umhüllte die Streben des Oberteils und drückte an ihre Rippen, fast bis zum Ersticken. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum irgendeine Frau bereit sein würde, so ein quälendes Ding zu tragen. Und es musste eine Menge Geld gekostet haben - wie das Kleid sicherlich auch.
Könnten wir dieses... unbequeme Korsett und auch das Kleid nicht verkaufen, um uns durchzubringen bis ich Arbeit finde? Es muss doch ein kleines Vermögen wert sein.
Julia drehte ihren Kopf, um in Mamas eingefallene Augen zu blicken. Woher hast du es überhaupt?
Woher es kommt, ist unwichtig, und es ist auch nicht möglich, es zu verkaufen.
Mama hielt die Hand vor den Mund, als sie wieder zu husten anfing. Dies ist deine Chance auf ein gutes Leben. Vergeude das Geschenk nicht, das ich dir mache.
Julia schluckte die aufsteigende Panik herunter. Lass mich dir etwas zu trinken bringen.
Nein, es wird nicht helfen.
Mama winkte ab.
Dann erlaube mir, den Arzt zu holen.
Julia versuchte, ihr verblasstes Kleid wieder aufzuheben. Der Arzt könnte Mama sicher helfen. Sobald sie sich besser fühlte, würde sie vielleicht vergessen Julia nach London zu schicken.
Wir haben nichts, um ihn für seine Dienste zu bezahlen.
Mama nahm das neue Seidenkleid und zog es dann über Julias Körper. Wenn ich nur jünger wäre...
Julia wollte darauf drängen, dass Mama ihren Satz beendet. Was würde sich ändern, wenn sie jünger wäre? Würde es einen Unterschied machen? Sie drehte sich zu dem Geräusch von kleinen, herumtrappelnden Füßchen, das aus der Ecke des zugigen Raumes kam, um. Eine große Ratte huschte über die verzogenen Dielen, bevor sie in einem Loch in der Strohmatratze verschwand. Sie zitterte, nicht vor