Spiel auf Leben und Tod
Von James Patterson
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Über dieses E-Book
Wenn er nicht zahlt, werden Köpfe rollen - im wahrsten Sinne des Wortes!
"Dreißig Millionen - oder ich richte Ihre Tochter morgen öffentlich hin!" Diese Drohnachricht erhält ein Mitglied des britischen Königshauses. In dieser verzweifelten Situation kann sich der englische Duke nur an einen wenden: Jack Morgan, Inhaber der Elite-Agentur "Private" in London. 24 Stunden bleiben Jack und seinem Team, um zu verhindern, dass bei der Geburtstagsfeier der Queen royales Blut fließt …
James Patterson
James Patterson is the CEO of J. Walter Thompson, an advertising agency in New York. He has written several successful fiction and nonfiction books, including The New York Times best seller The Day America Told the Truth.
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Buchvorschau
Spiel auf Leben und Tod - Christopher Muth
James Patterson
& Rees Jones
Spiel auf Leben und Tod
Aus dem Englischen von
Christopher Muth
PrintPrintIMPRESSUM
BookShots erscheinen in der HarperCollins Germany GmbH,
Valentinskamp 24, 20354 Hamburg
The BookShots Name and logo are a trademark of JBP Business, LLC.
Copyright © 2017 by HarperCollins Germany GmbH
Deutsche Erstveröffentlichung
Titel der englischen Originalausgabe:
Private Royals
Copyright © James Patterson, 2016
Erschienen bei: BookShots, London,
part of the Penguin Random House Group.
James Patterson has asserted his right to be identified as the author of this Work.
Redaktion: Bettina Lahrs
Umschlaggestaltung: Deborah Kuschel/Birgit Tonn
Umschlagmotiv: yvonnestewarthenderson, Raedwald, mariusz_prusaczyk / GettyImages
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783959677066
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
Alle handelnden Personen in dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.
PROLOG
Er hasste alles an ihr.
Er hasste ihre schmalen Wangenknochen, ihr perfektes Lächeln. Er hasste die Art, wie ihr das kastanienbraune Haar über die Schultern fiel, einem Wasserfall in den Bergen gleich. Er hasste ihre manikürten Fingernägel, die nie Schmutz gesehen hatten. Er hasste ihre Zuversicht, ihr Ansehen und ihren unverdienten Reichtum. Er hasste die Schicht, aus der sie stammte und die immer noch so bedeutend für das Land war. Aber vor allem hasste er sie, weil sie all das einfach so wegwarf.
So viel Hass, der in ihm den Wunsch weckte, sie zu töten.
Aber noch würde das nicht geschehen. Vielleicht würde es nie geschehen, falls der Preis stimmen sollte. Zunächst einmal würde er noch abwarten. Würde seine Entscheidungen bedacht abwägen. Er musste nachdenken, denn diese arrogante Schlampe hatte ihm noch einen weiteren Grund geliefert, sie zu hassen.
Sie hatte ihre Routine geändert. Eine Tagesroutine, die er ausgiebig studiert und analysiert hatte. Die ihm als Grundlage für seine Vorgehensweise gedient hatte.
Doch kein Schlachtplan überlebt die erste Feindberührung. Das wusste er. Im Moment war sein Feind diese eingebildete Schnepfe. Eine schwache Gegnerin im Vergleich zu denjenigen, mit denen er es früher zu tun gehabt hatte. Doch dafür stand jetzt mehr auf dem Spiel. Wesentlich mehr.
Gleich würde es so weit sein.
Von seiner Position hinter der Wohnzimmertür, die einen Spalt offen stand, beobachtete er, wie sie das Kokain auf einem Silbertablett mithilfe einer goldenen Visitenkarte zerteilte, die sie extra dafür aufgehoben hatte. Dann zog sie sich den Stoff mittels eines abgeschnittenen Strohhalms, der aus der Küche ihres Apartments stammte, durch die Nase. Das, was sie tat, entsprach keinesfalls dem Verhalten, das man vielleicht ab und zu auf einer Party am Wochenende an den Tag legte, sondern deutete ohne Zweifel auf einen gewohnheitsmäßigen Junkie hin, der ohne das Zeug nicht leben konnte.
Und was war mit dieser spindeldürren Erscheinung, die neben ihr hockte? Die Boulevardzeitungen und Klatschmagazine bezeichneten derartige Weiber als „It-Girl". Für den Mann, der die beiden beobachtete, war dieses ebenso zugedröhnte Mädchen lediglich ein Störfaktor. Anscheinend war sie es wohl gewesen, die den Stoff besorgt hatte. Drogen gehörten in eine ganz andere Ecke von London, aber nicht hierher, nach Chelsea.
Doch weil Drogensüchtige nicht gerade bekannt dafür sind, dass sie sich an irgendwelche Routinen halten, hatte der Mann sich letztlich auch darauf eingestellt. Jedes unerwartete Problem bot zudem neue Möglichkeiten. Das It-Girl könnte sich durchaus noch als wertvoll erweisen. Wenn man die Leute davon überzeugen wollte, dass man es ernst meinte, würde es nicht schaden, wenn es einen zusätzlichen Kopf gäbe, den man abschneiden konnte. Der Mann grinste irre in sich hinein, als er sich vorstellte, wie er die Klinge seines Messers gegen ihren Nacken drückte. Einen Moment lang fragte er sich, ob ihre blutunterlaufenen Augen überhaupt in der Lage wären, Angst auszudrücken, dann riss er sich wieder von seinen Tagträumen los.
Ja, das It-Girl war für ihn nützlich, und sei es auch nur zu seinem Vergnügen. Doch jetzt musste er seine Aufmerksamkeit wieder seinem eigentlichen Ziel widmen. Erfreut sah er, dass das Ketamin, das er in das Kokain gemischt hatte, seine Wirkung entfaltet hatte. Das Pferdeberuhigungsmittel hatte die beiden von ihrem aufgedrehten Herumgeschnatter heruntergebracht und sie auf der zehntausend Pfund teuren Couch zusammensacken lassen, die mit Rotweinflecken übersät war.
Der Augenblick war gekommen.
Der Mann erhob sich und stieß die Tür auf.
Ganz langsam drehte sie den Kopf in seine Richtung. In ihrem Blick lagen weder Furcht noch Wut, nur eine trübe Verwirrtheit. Er fragte sich, ob sie wohl die Boshaftigkeit in seinen Augen erkennen konnte.
Er legte ihr den Zeigefinger auf den hübschen Schmollmund. Das Mädchen nickte, als ob sie verstanden hätte, war so fügsam wie ein kleines Hündchen, während er das Messer aus der Tasche zog.
Einen Moment später begann Blut zu fließen.
1. KAPITEL
Als ehemaliger Angehöriger des United States Marine Corps, leidenschaftlicher Reisender und Chef der weltweit erfolgreichsten Ermittlungsagentur hatte Jack Morgan schon einige imposante Bauwerke auf diesem Planeten gesehen. Dennoch beeindruckte ihn Londons erhabene Architektur immer wieder aufs Neue.
„Wusstest du, dass es den Horse Guards Parade schon seit 1664 gibt?", fragte er den Mann neben ihm.
„Davon hatte ich keinen Schimmer, erwiderte Peter Knight, ein drahtiger Engländer, der das Londoner Büro von „Private
leitete. „Damit wäre dieser Platz ja über hundert Jahre älter als dein Land, oder?" Er grinste und stieß seinem Freund und Boss in die Seite.
„Dafür würde ich dir gerne mal eine Geschichtslektion verpassen, knurrte Morgan. „Aber ich bin ja hier in der Unterzahl.
Knight lachte und schaute sich um. Dutzende britischer Militärangehöriger, Männer und Frauen, tummelten sich unter den Dächern der Partyzelte, die man am Horse Guards Parade aufgestellt hatte. Alle trugen ihre Ausgehuniformen, und statt Gewehren und Bajonetten hielten sie Sektgläser in den Händen.
„Dann warte mal ab, wenn morgen hier erst mal die ganzen Rotröcke aufmarschieren", sagte Knight grinsend.
Er und Morgan trugen leichte Sommeranzüge, da das Juniwochenende versprach, heiß und schwül zu werden. Als ehemaliger Soldat bedauerte Morgan die Uniformträger, die am folgenden Tag während der Trooping the Colour – Parade stundenlang in Hab-Acht-Stellung würden ausharren müssen.
„Gut, dass du da nicht morgen auf dem Platz stehen musst", fügte Knight hinzu, der die Gedanken seines Freundes offenbar lesen konnte.
„Mir reicht es völlig, mir die Sache anzusehen und dabei ein herrliches Kaltgetränk zu genießen. Morgan hob grinsend den Drink hoch, den er in der Hand hielt. „Ich wäre allerdings noch zufriedener, wenn wir die Veranstaltung sichern könnten, anstatt nur Zuschauer zu spielen.
Private war eines von vielen Sicherheitsunternehmen gewesen, die sich um die lukrativen Aufträge beworben hatten, die zahlreichen Veranstaltungen zu schützen, die anlässlich des neunzigsten Geburtstages der Queen stattfinden würden. Zu Morgans Missfallen und Knights großer Enttäuschung hatte Private nicht einen einzigen Auftrag an Land ziehen können.
„Dafür kannst du nichts, Peter, beschwichtigte Morgan seinen Freund. „Das sind eben diese Altherrenklubs. Man geht auf die richtige Schule oder dient im gleichen Regiment. Das zählt bei denen mehr als Preis und Leistung.
Knight nickte